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Heilkräuter und -pflanzen (Gelesen 23976 mal)
Re:Heilkräuter und -pflanzen
Kann man aus Johanniskraut eigentlich auch frischen Tee machen oder muss man vorher trocknen? Und nimmt man nur die Blätter oder auch Blüten? ???Würde mich sehr interessieren, da ich so ein Pflänzchen im Garten habe und ab und an auch einen kleinen Tiefpunkt hab...
- Quendula
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Brandenburger Streusandbüchse / 7b / 42 m
Re:Heilkräuter und -pflanzen
Na gut Digno, ich antworte Dir mal
.Erstmal herzlich willkommen im Forum.Man kann jeden Tee auch mit frischem Kraut zubereiten, braucht dann aber etwas mehr Masse, da ja beim Trocknen Gewicht und Volumen verloren gehen. Plane etwa die 1 1/2 fache Menge Frischkraut ein. Zum Johanniskraut findest Du hier einige gute Infos. Ich halte die Seite für realistisch geschrieben, also kein Esotherikkram. Bitte beachte das Feld mit Nebenwirkungen und Wechselwirkungen. Wenn Du andere Medikamente nimmst, berate Dich mit Deinem Arzt. Der beste Sammelzeitpunkt ist im Juni/Juli. Trinken sollte man den Tee (auch andere Präparate aus Hypericum) wohl eher im Winter, wenn das natürliche Licht schwächer ist, denn die Nebenwirkung der Lichtempfindlichkeit (Augenschäden, Hautschäden) ist nicht zu unterschätzen.

Erwarte nichts, doch rechne mit allem!
Re:Heilkräuter und -pflanzen
Aus dem Link:"In hoher Dosierung kann es nach 4 bis 6 wöchiger Anwendung leichte und mittelschwere Depressionen lindern.Die schulmedizinisch anerkannte Dosierung ist jedoch so hoch, dass diese mit Tees oder im freien Handel erhältlichen Mitteln nicht erreicht werden kann. Die klassische Kräuterheilkunde und die moderne anthroposofische Medizin betrachten das Johanniskraut jedoch als Pflanze, die das Sonnenlicht des Hochsommers speichern kann, um die Freude des sonnigen Sommers dann im trüben Winter abzugeben und die Gemüter zu erhellen und zu erwärmen."Wenn das nicht Esoterik ist... Allerdings gibt es da weit Ausgefalleneres...Allenfalls im übertragenen Sinne mag das stimmen. Etwa so, wie das Brüten über Bestellkatalogen uns Gartenverrückten hilft, mit Gedanken an den sommerlichen Garten durch den Winter zu kommen.Ich halte selbst gebrauten Johanniskrauttee für absolut unnötig. Eine antidepressive Wirkung ist unwahrscheinlich. Der Tee lässt sich nicht hinsichtlich der Wirkstoffe standardisieren, sodass bei höherer Dosierung die Gefahr von Nebenwirkungen größer ist als die von Wirkungen.Siehe auchhier.Gegen leichte depressive Verstimmungen gibt es bessere (arzneiliche und andere) Mittel, dazu zählen vielleicht auch die im Link genannten Johanniskrautmittel aus der Apotheke, bei schwereren Depressionen sind sowieso ganz andere Mittel notwendig.Fazit: Es gibt genug andere Tees, die man genießen kann. Johanniskraut zählt nicht dazu.
- Violatricolor
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Re:Heilkräuter und -pflanzen
Wie Du sicher schon gesehen hast, besteht dieses Thema seit nun schon 7 Jahren und bringt es fertig, ganze 4 Seiten und etwas dazu zu schaffen. Hm ... ???Auf Deine Frage kann ich Dir die Autorin Franziska von Au pauschal zitieren (Die besten Hausrezepte ..., Cormoran, 1997, S. 142) :"Johanniskraut-Tee ist ausgleichend und macht nicht müde." Weiterhin wird empfohlen, ihn täglich über mehrere Wochen zu trinken, als Kur. Man soll einen richtigen "Energieschub" bekommen, und er wird immer mehr von Ärzten verschrieben, weil er "im Gegensatz zu vielen chemischen Antidepressiva" mit keinerlei Suchtgefahr verbunden ist.Wie Du den Tee zubereiten kannst?Du übergiesst 2 Teelöffel getrocknetes Johanniskraut mit 1/4 Liter kaltem Wasser, setzt das auf die Flamme und erhitzt es und giesst es dann durch ein Teesieb ab.Es würde mich wundern, wenn Du jetzt noch um diese Jahreszeit frisches gesundes Kraut fändest, denn die Sammelzeit liegt bei Juni/Juli, also zur Blütezeit. Also, wenn ich Du wäre, dann würde ich mir ein Päckchen aus einem Kräuterladen besorgen.Übrigens, ich habe mir dieses Jahr ein Hautöl damit zubereitet (Olivenöl und J-kraut), das gut gegen rissige Hände im Winter hilft. Dazu habe ich die frischen Stengel mit den Blättern und den Blüten kleingeschnitten. Mit diesem zubereiteten Öl habe ich auch mein Kätzchen von den Milben befreit. Das war nun wieder ein empfohlenes Rezept meines Tierarztes, und es hat sehr gut geklappt.Kann man aus Johanniskraut eigentlich auch frischen Tee machen oder muss man vorher trocknen? Und nimmt man nur die Blätter oder auch Blüten? ???Würde mich sehr interessieren, da ich so ein Pflänzchen im Garten habe und ab und an auch einen kleinen Tiefpunkt hab...


Re:Heilkräuter und -pflanzen
Vielen Dank für eure netten Antworten, dass hat mir schon echt weitergeholfen...Nein habe auch leider kein schönes, frisches Johanniskraut mehr, es ist schon im Winterschlaf anscheinend
;DHatte mich nur für nächstes Jahr interessiert, da ich keine Erfahrung im trocknen von Kräutern für Tees habe.@ViolatricolorDas hört sich echt interessant an mit deinem Hautöl...hast du dafür nur das Kraut im Öl gelassen und dann abgesiebt? Und mich würde interessieren ob das Öl dann rot färbt
die Blüten des Johanniskrauts färben ja rot.Vielen Dank schonmal und einen schönen Sonntag 



- Violatricolor
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Re:Heilkräuter und -pflanzen
Ja, man pflückt das Kraut samt seinen Blüten, zerkleinert es etwas und steckt es in ein Einweckglas. Darüber giesst man 1 Liter Olivenöl und stellt das geschlossene Glas 14 Tage lang in die pralle Sonne. Danach giesst man das Öl ab. Ein Teesieb reicht dafür aus, man braucht kein Leinentuch o.ä. Das so zubereitete Hautöl ist tatsächlich etwas gerötet.Anstatt Olivenöl kann man auch Traubenkernöl nehmen, das soll nicht so sehr kleben.hast du dafür nur das Kraut im Öl gelassen und dann abgesiebt? Und mich würde interessieren ob das Öl dann rot färbt die Blüten des Johanniskrauts färben ja rot.
Re:Heilkräuter und -pflanzen
Ja so mache ich es auch, nur wenn wir dann nur trübe Tage haben ist mir das schon mal nicht gelungen, es wurde dann nicht rot:)Momentan friere ich Kapuzinerkresseblätter und Blüten ein, die nehme ich im Winter als Smoothie und denke dann ich habe was Gutes getan:)Schafgarbe habe ich heute noch geerntet für einen Tee und es wächst ja noch soviel vor dem ersten Frost, da kann man noch ordentlich "bunkern".....z.B. heute habe ich vom Fenchel die noch grünen dicken Samenstände abgeschnitten, die sind sehr lecker als Tee.LG von July
Re:Heilkräuter und -pflanzen
@ViolatricolorHabe gestern wieder was über das Johanniskrautöl gelesen, soll super bei Verbrennungen im Sommer sein...werde das Öl auf jeden Fall nächstes Jahr mal selbst herstellen und probieren. Danke nochmal für die Tipps.@JulyWie schmeckt der Tee von der Scharfgabe, also kann man den Geschmack mit irgendetwas vergleichen?
Re:Heilkräuter und -pflanzen
Hm ... wenn du was Pflanzliches gegen Verbrennungen nehmen willst, tät ich dir Aloe empfehlen. Bringt wirklich was, einfach "Blätter" abschneiden, teilen und auf die Verbrennung reiben (zuvor aber den gelben Saft rausdrücken, der ist nicht so toll).Dass Johanniskrautöl gegen Sommer-Sonnenverbrennungen helfen soll, na. Es stimmt schon, dass es ein gutes Heilöl gegen oberflächliche Hautprobleme ist, aber gleichzeitig wirkt es auch phototoxisch. So wird z.B. geraten, nicht an die Sonne zu gehen, wenn man Johannis-Kraut-Tee getrunken hat. Schafgarbe ist (als typisches Leber reinigendes Ding) eher bitter und geschmacklich auch sonst nicht der Brüller, aber gerade für gewisse Frauenprobleme wirkt sie - nach meiner Erfahrung - gut. Man kann sie aber durchaus mit was Wohlschmeckendem aufpeppen - je nach Gusto halt.das Johanniskrautöl gelesen, soll super bei Verbrennungen im Sommer sein
- Quendula
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Brandenburger Streusandbüchse / 7b / 42 m
Re:Heilkräuter und -pflanzen
Gegen Sonnenbrand (auch vorbeugend schon zu nehmen) hilft eine Mixtur aus Olivenöl und Zitronensaft.Schafgrabe schmeichelt dem Geschmack nicht gerade, so wie Krümel schrieb, ist aber nicht wesentlich unangenehm. Habe sie zu dem gleichen Zweck verwendet.Kann man jetzt noch Spitzwegerich sammeln? Oder lohnt sich das wirkungsmäßig nicht mehr?
Erwarte nichts, doch rechne mit allem!
Re:Heilkräuter und -pflanzen
Spitzwegerich kann man immer sammeln. Man muss bloss drauf achten, ihn beim Ernten nicht zu quetschen und ihn allgemein mit Samthandschuhen anfassen. Was beim Trocknen schwarz wird, ist nicht mehr dolle.
Re:Heilkräuter und -pflanzen
Dann will ich mal was zum wahren Wert von Hypericum beitragen, auch wenn das hier kaum auf Gegenliebe stoßen wird:In homöopathischer Zubereitung wirkt es hervorragend bei Nervenverletzungen mit den typischen stechenden, durchzuckenden, weit ausstrahlenden Nervenschmerzen. Zum Beispiel bei Wirbelsäulentraumata, Sturz aufs Steißbein, bei gequetschten Fingern oder Zehen, wenn also nervenreiches Gewebe betroffen ist.Aber auch die Kräuterärzte des 16. und 17. Jahrhunderts wussten schon, dass Hypericum bei neuralgischen Schmerzen hilft.Was Depressionen angeht: Bei Versuchen mit Johanniskrautextrakt zeigte sich vor allem eine Wirkung bei Depressionen durch Kopfverletzungen, Gehirnerschütterung, "Hirnverkalkung". Bei anderen Formen von Depressionen hatte der Extrakt keine Wirkung oder verschlimmerte die Depressionen sogar.LG lune
Re:Heilkräuter und -pflanzen
Hallo ihr Lieben,da ich gestern ein Kräuterpaket günstig ersteigert habe in dem sich auch Schafgarbe befindet, werde ich es nächstes Jahr testen können
Gerade bei gewissen Frauenproblemen werd ich es als Tee testen
aber danke an alle für die Vorwarnungen so kann ich mich schonmal auf den guten Geschmack vorbereiten




