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Wurzelsperre bei Monarden (Gelesen 5227 mal)

Einjährige, Zweijährige, mehrjährige Stauden, Farne, Gräser, Zwiebelpflanzen ...

Moderatoren: Nina, Phalaina, AndreasR

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fyvie
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Wurzelsperre bei Monarden

fyvie »

Im Sommer hatte ich einige Monarden als hohen Beethintergrund gepflanzt und mußte gestern mit Freude und gleichzeitigem Erschrecken feststellen, dass sich unzählige, kräftige Ausläufer stramm Richtung Beetmitte zwischen die anderen Stauden hineinbewegen.Das war wohl im Sinne des Erfinders, jedoch nicht in meinem! 8) ;DJetzt plane ich, eine Wurzelsperre einzubauen, bin mir aber nicht sicher, wie tief diese in dem Fall sein müßte, um wirksam jegliche weitere Invasion zu verhindern.Habt ihr da Erfahrung?
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Danilo
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Re:Wurzelsperre bei Monarden

Danilo » Antwort #1 am:

Ich möchte behaupten, da reichen schon 10cm Tiefe, vielleicht 15. Das Rhizom sitzt sehr flach unter der Erde und ist leicht in Schach zu halten.Überdies gibt es Sorten, die fast gar nicht ausläufern, sondern beinahe horstig wachsen, z.b. 'Scorpion', 'Blaustrumpf' oder 'Marshall's Delight'. Am liebsten wuchern hier die knallroten Typen. ;)
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lerchenzorn
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Re:Wurzelsperre bei Monarden

lerchenzorn » Antwort #2 am:

Ja, das dürfte schon reichen. In der Tat verhalten sich die Sorten sehr unterschiedlich. Bei mir treibt sich auch die dunkel lila "Donnerwolke" kräftig herum und durchsetzt andere Stauden.Die Frage ist nur, ob die Monarde dann selbst in ihrem "Gefängnis" lange durchhält. Manche Pflanzen "verbrauchen" ihren Standort recht schnell und sind auf neue Plätze angewiesen, die sie sich auf diese Weise selbst suchen.
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Callis
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Re:Wurzelsperre bei Monarden

Callis » Antwort #3 am:

Im Lauf der Jahre kann z.B. Cambridge Scarlett schon sehr aufdringlich, will sagen eindringlich in andere Stauden werden. Da muss man dann schon mal andere Stauden aufheben und die Ausläufer rauspulen. Das mache ich aber immer noch lieber als Wurzelsperren bauen. Und diese Monarde ist sowas von gesund und schön und wird immer von den Gartenbesuchen bewundert. An trockeneren Standorten sind andere Monarden gar nicht ausläuferfreudig. Aber das liegt vielleicht auch an den anderen Sorten.Am besten lassen sich die Ausläufer im Frühjahr beim ersten Austrieb kontrollieren.
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fyvie
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Re:Wurzelsperre bei Monarden

fyvie » Antwort #4 am:

Vielen Dank für eure Tipps. Eigentlich wäre es ja schön, sie sich selber verbreiten zu lassen, da ich aber nur eine kleine Fläche habe und davor viele niedrigere Stauden, kann ich ihnen leider kaum so viel Freiraum zugestehen.Ich wollte mal verschiedene Dunkelviolette ausprobieren, wie die sich hier im durchlässigen, teils trockenen Boden so machen. Dafür habe ich ihnen dick Pferdemist draufgepackt und auch fleissig im Sommer (wenn es gerade mal nicht geregnet hat, gegossen) Das scheinen sie zu mögen, sonst hätten sie ja wohl kaum so viele Ausläufer geschoben. Ich muß direkt mal sehen, ob wirklich alle so aktiv sind.Gepflanzt hatte ich 'Violetta', Saxon Purple', 'Gewitterwolke' und Eugen's Purple.Dann wird es von der Tiefe ja wohl reichen, wenn ich so einen Metallschneckenzaun tief in die Erde drücke oder gibt es da bessere (einfachere, günstigere)Möglichkeiten für eine schnelle unkomplizierte Sperre, da dort viele Frühjahrsblüher wachsen und ich nicht so groß rumgraben möchte.
blommorvan

Re:Wurzelsperre bei Monarden

blommorvan » Antwort #5 am:

Wenn das Beet gemulcht ist, ist es auch kein Problem die Ausläufer mit der Hand herauszuziehen. Gibt viel Material zum Vermehren. :D
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fyvie
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Re:Wurzelsperre bei Monarden

fyvie » Antwort #6 am:

So wie ich das bisher verstanden habe, kann ich mir die Wurzelsperre wohl sparen, da das Entfernen der Ausläufer offensichtlich kein großes Problem darstellt!?
Blauaugenwels
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Re:Wurzelsperre bei Monarden

Blauaugenwels » Antwort #7 am:

Ich denke, es hängt vom Boden ab. Wenn es fetter Lehmboden ist, dann sind die Ausläufer extrem nervig und ich würde eine Wurzelsperre nehmen.Wenn es lockerer, sandiger oder torfiger Boden ist, dann müssten sie sich halbwegs ausreißen lassen. Ich nehme bei derartigen Pflanzen grundsätzlich eine Wurzelsperre. Dazu einfach einem schwarzen Eimer (z.B. aus dem Blumengeschäft, darin werden Schnittblumen transportiert) den Boden abschneiden, eingraben, fertig. Ist etwa 20cm tief und alles bleibt am zugewiesenen Platz. Zugegeben: Flächen lassen sich so nicht pflanzen, aber das scheint ja nicht im Sinne des Anwenders zu sein.
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Danilo
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Re:Wurzelsperre bei Monarden

Danilo » Antwort #8 am:

Wie lerchenzorn schon ausführte, ist die Standortuntreue, die insbesondere bei Monarden ins Auge fällt, eine Reaktion auf Bodenauslaugung.Diese Suche nach besseren Bedingungen läßt sich (genau wie bei wuchernden Glattblattastern) m.E. am besten durch turnusgemäßes Teilen der stark wandernden Sorten im Zweijahresrhythmus simulieren, das hat sich bei mir (und im elterlichen Garten seit Jahrzehnten) bestens bewährt. Die neuaufgepflanzten Teilstücke geben im natürlich verbesserten Boden ein deutlich attraktiveres, gesünderes Gesamtbild ab als ungestörte Bestände.Die meisten Gärtner mit nennenswerten Monarda-Beständen schwören auf dieses Prinzip. Bei besonders robuste Sorten (oft die knallroten) empfiehlt sich sogar jährliches Verjüngen.Wem dies zu aufwendig ist, dem bleiben ja weiterhin die eher horstig wachsenden Sorten. :)
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fyvie
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Re:Wurzelsperre bei Monarden

fyvie » Antwort #9 am:

Hm, dann frage ich mich, warum die bei mir gleich nach Pflanzung das Wandern anfangen, wenn das ein Trick ist, um ausgelaugten Böden zu entkommen ???, nachdem ich das Pflanzloch so gut mit Mist versorgt habe. Sie hätten doch alles, was sie brauchen...Hatte schon gehofft, die Teilerei und Umpflanzerei könnte ich durch großzügige fortlaufende Mulchung/Humusierung/Düngung umgehen
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Danilo
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Re:Wurzelsperre bei Monarden

Danilo » Antwort #10 am:

Hm, dann frage ich mich, warum die bei mir gleich nach Pflanzung das Wandern anfangen, wenn das ein Trick ist, um ausgelaugten Böden zu entkommen ???
Diesen Trick haben die leider unaustreibbar in den Genen abgespeichert. ;)
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fyvie
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Re:Wurzelsperre bei Monarden

fyvie » Antwort #11 am:

Du meinst sie wandern, egal, ob der Boden gut oder schlecht ist? Sozusagen genetische Präventivfixierung...Welch Energieverschwendung ::) ;D
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Danilo
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Re:Wurzelsperre bei Monarden

Danilo » Antwort #12 am:

Du meinst sie wandern, egal, ob der Boden gut oder schlecht ist? Sozusagen genetische Präventivfixierung...Welch Energieverschwendung ::) ;D
Richtig. :) Die gehen erstmal grundsätzlich davon aus, daß ihre Gärtnerin sie über Kurz oder Lang am langen Arm verhungern läßt und ausläufern daher sozusagen pro forma. ;D
bluebell
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Re:Wurzelsperre bei Monarden

bluebell » Antwort #13 am:

oh ja.... ich sag' nur "rote Indianernessel"... ,die ist gewandert, quer durch's Hangbeet, welches gut 80 qm groß ist.Und gewuchert ist sie ebenfalls, habe 4 Teile abgestochen und Nachbarn und Freunde damit versucht ;D
Eva-Maria
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fyvie
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Re:Wurzelsperre bei Monarden

fyvie » Antwort #14 am:

oh ja.... ich sag' nur "rote Indianernessel"... ,die ist gewandert, quer durch's Hangbeet, welches gut 80 qm groß ist.Und gewuchert ist sie ebenfalls, habe 4 Teile abgestochen und Nachbarn und Freunde damit versucht ;D
versucht oder verseucht!? ;DGuter Gott, das sind ja Aussichten, eigentlich wollte ich nur eine hübsche manierliche Hintergrundbepflanzung! Das nächste Mal informiere ich mich vorher, bevor ich irgendwo wieder Pflanzen unbekannten spezifischen Artverhaltens mitgehen lasse! 8)Blauaugenwels, die Schnittblumeneimergröße erscheint mir aber doch etwas spartanisch für solch eine stattliche Pflanze? :-\
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