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Schafe halten Teil I (Gelesen 217057 mal)
Moderator: Nina
Re:Schafe halten
Das klingt so idyllisch und so nach "mir sind sie ans Herz gewachsen", dass ich mir kaum vorstellen kann, dass Du sie noch auf Deinem Teller sehen willst?
Man soll die Dinge nicht so tragisch nehmen, wie sie sind (Karl Valentin)
- Christina
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Re:Schafe halten
Und wenn sie auf dem Teller landen, würde ich gerne wissen, wie sie schmecken und in welchem Alter sie geschlachtet werden.
Viele kleine Leute, an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, werden das Antlitz dieser Welt verändern. (Sprichwort der Xhosa)
Re:Schafe halten
Doch, doch, daran hat sich nichts geändert. Es ist auf Dauer bestimmt nicht artgerecht, zwei Böcke zusammen und ohne Herde zu halten. Und mit einer Herde, das wird hier nichts. Dass der Gang zum Fleischer nicht leicht wird, ist aber auch sicher.Das klingt so idyllisch und so nach "mir sind sie ans Herz gewachsen", dass ich mir kaum vorstellen kann, dass Du sie noch auf Deinem Teller sehen willst?
Ich werde berichten.Und wenn sie auf dem Teller landen, würde ich gerne wissen, wie sie schmecken und in welchem Alter sie geschlachtet werden

- ninabeth †
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Re:Schafe halten
Die Schafe sind noch da und sorgen für Morgensport...Heute Morgen traf mein erster Blick eine in den Pflasterfugen neben der Küchentür gewachsene Veronica longifolia - sie war rausgerissen und lag leblos neben den Stufen.
Wer war das denn?! Ich hatte Elstern im Verdacht, aber irgendwie kam es mir merkwürdig vor, konnte mir aber keinen Reim drauf machen. Dann ging ich hinter in den Garten, um mir schnell eine Schubkarre zu holen, damit ich im Hof was machen konnte, solange ich auf den angekündigten Handwerker warten mußte. Bis zur Schubkarre kam ich nicht, weil in den Gemüsebeeten zwei Schafe weideten, Bo im Raddichio und Sa in den Möhren.
Da Bo meist der Anführer ist, hab ich mir ihn zuerst geschnappt und ihn zurück auf die Schafweide bugsiert, was nicht ohne erheblichen Protest von Bo abging. Dass der Zaun merkwürdig niedergetrampelt war, fiel mir erst mal nicht so auf, weil ja noch Sa in den Möhren stand... Sa einzufangen, war auch deutlich schwieriger, weil er Ungemach witterte und mir tunlichst aus dem Weg ging. Nach einigen Runden quer durch den Gemüsegarten
hatte ich ihn schließlich auch und irgendwann stand er wieder bei Bo und der Weidezaun stand wieder und dann fiel mir auch der Handwerker wieder ein. Also schnell zurück nach vorn, der Handwerker kam auch schon. Dann fielen mir Schafspuren im ganzen Hof auf: umgekippte Blumentöpfe, Huftritte an den unmöglichsten Stellen bis ganz vorn zum Tor, das GsD geschlossen gewesen war.Zurück im Garten lagen die Schafe zufrieden rülpsend und wiederkäuend unter dem Birnbaum. Alles fein bis auf die abgeweideten Beete . Nur wie zum Teufel kamen Spuren von Pferden auf die Schafweide?! Jedenfalls sahen die Spuren so aus, als wären sie von Pferdehufen. Und an der Stelle, wo der Zaun niedergetrampelt war, waren tiefe Krater in der Wiese. Und tiefe Spuren, die sich nach Norden weiter bis zum nächsten Nachbarn zogen. Der stand auf einem Gerüst am Haus. Und erzählte dann, dass gestern Abend bei uns ein Pferd war. Und dass die Pferdebesitzerin es eingefangen hätte und dann ratlos bei ihm auf dem Hof stand, weil sie nicht wieder rauskam (die Grenze zwischen uns und dem nördlichen Nachbarn ist offen). Aha. Wie Pferd und Pferdebesitzerin bei uns reingekommen waren, hab ich nicht verstanden. Aber der Ausflug der Schafe und die Pferdespuren in unserem Garten waren jetzt erklärlich. Nur eins begreife ich noch nicht: wenn die Pferdebesitzerin ihr Pferd bei uns aus einem niedergetrampelten Weidezaun holt, warum hat sie nicht Bescheid gesagt?
Unsere Telefonnummer hat sie schließlich. Egal. Beruhigend finde ich, dass die Schafe nicht von selber auf die Idee gekommen sind, den Zaun niederzutreten. Sie jeden Morgen aus den Gemüsebeeten zu sammeln, hätte ich nicht so große Lust.





Re:Schafe halten
Boh, der Pferdebesitzerin würde ich was erzählen und einen Sack Karotten und ein paar Kopf Salat als Wiedergutmachung fordern. Hoffentlich haben sich deine Schafe nicht den Magen verdorben mit dem ungewohnten Zeug. die Schäfer in St. Anton haben bestimmt auch ganz schön Ärger gekriegt mit dem Intersport

Re:Schafe halten
Nein, haben sie nicht, es war ja auch nicht ungewohnt.Hoffentlich haben sich deine Schafe nicht den Magen verdorben mit dem ungewohnten Zeug.



- Christina
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Re:Schafe halten
das wäre mir ebenso gegangen. Aber wer war es dann?GG war drüben und kam zurück mit den Worten, dass sie schon von weitem geschrieen hätte "Ich war es nicht!"Da mußte ich so lachen, dass ich nicht mehr böse sein konnte.
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Re:Schafe halten
Natürlich sie, die Pferdehalterin. Das "Ich war es nicht!" sollte ein Scherz sein.
Re:Schafe halten
Das vorläufige Ende der Geschichte oder besser: dieser Saison.
Wir werden ganz sicher wieder Schafe haben.Es gab Salat von Cichoria a foglia stretta mit ein bisschen Stangensellerie und Äpfeln und Walnüssen und Orangenöl. Und dann viererlei Kartoffeln und fünferlei Möhren von weiß über gelb zu orange und rot und violett und die allerletzten Bohnen und eine Lammkeule, die drei Tage mit Knoblauch, Lorbeer, Wacholder in Buttermilch gelegen hatte. Es war das erste Essen, das inklusive Fleisch aus dem eigenen Anbau kam. Das Fleisch war göttlich. Ich bin noch immer traurig, weil der Garten ohne die Schafe wie verwaist wirkt. Aber ich weiß, dass die Schafe ein wunderbares Leben und ein leichtes, friedliches Sterben hatten.
Re:Schafe halten
Wir hatten bei der Schafhaltung immer das Problem, dass es mindestens zwei Tiere sein sollten und man zwei Tiere auch aufessen können muss. Gebt Ihr von dem Fleisch etwas an Freunde ab oder schafft Ihr alles aufzuessen?
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re:Schafe halten
Wir essen oft mit Freunden. Ob das langt, um die zwei Schafe bis zum nächsten Herbst aufgegessen zu haben, werden wir sehen.
- Christina
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Re:Schafe halten
Conni, jetzt werde ich ganz neidisch, so ein komplettes Mahl aus eigener Zucht finde ich ganz toll. Ich bin dann immer ganz glücklich, wenn alles aus dem eigenen Garten stammt, wir essen ja wenig Fleisch, da kommt das GsD öfter vor.Wenn unser Herr Nachbar mitspielt, dann werde ich es im nächsten Jahr ebenfalls mit der Schafhaltung versuchen. Ein bißchen traurig ist es schon, wenn sie jetzt fehlen, aber du hast vollkommen recht, sie hatten ein wunderschönes Leben. Inzwischen ergeht es mir so, daß ich am liebsten nur Fleisch von Tieren essen würde, die mir persönlich bekannt waren. Leider gibt es bei uns in diesem Jahr nur einen Hahn, der muß aber noch ein bißchen wachsen.Wie alt waren sie, als du sie bekommen hast?Wo hast du sie geschlachtet, bzw. schlachten lassen?
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Re:Schafe halten
Christina, ganz genau weiß ich nicht, wie alt sie waren. Aber ich denke, sie wurden im März geboren. Zu uns kamen sie im Mai. Für die Schlachtung habe ich beim örtlichen Amtstierarzt angefragt, ob er einen Tip hat (da das in der Stadt nicht ganz so einfach ist). Er empfahl einen Bauern/Fleischer ganz in der Nähe von uns. Und es war eine glückliche Wahl: der Bauer hat eine ganz freundliche, liebe Ausstrahlung, die auch beruhigend, freundlich auf die Tiere wirkte. Mir war wichtig, dass sie in ihrer letzten Stunde in guten Händen sind. (Für mich auch wichtig: auf dem Hof des Bauern, wo regelmäßig geschlachtet wird, riecht es gut. Gestresste, verängstigte Tiere riechen unangenehm.)
- Christina
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Re:Schafe halten
Danke Conni,hier in nächster Nähe gibt es einen Bauernhof, der Lamm- und Schweinefleisch direkt vermarktet. Dort kaufe ich manchmal ein, es ist eine junge Bauernfamilie, die mir sehr sympathisch sind. Dort werde ich mal fragen.der Bauer hat eine ganz freundliche, liebe Ausstrahlung, die auch beruhigend, freundlich auf die Tiere wirkte. Mir war wichtig, dass sie in ihrer letzten Stunde in guten Händen sind. (Für mich auch wichtig: auf dem Hof des Bauern, wo regelmäßig geschlachtet wird, riecht es gut. Gestresste, verängstigte Tiere riechen unangenehm.)
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