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orchideen auf wellpappe (Gelesen 32826 mal)

Die verschiedenen Vermehrungsmethoden bei Stauden und Gehölzen, Abbau von Keimungshemmern, Sporenaussaat, Herstellen und Zusammensetzung keimarmer Aussaatböden etc.

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paulw
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Re:orchideen auf wellpappe

paulw » Antwort #60 am:

Zu Bletilla hab ich woanders mal was mit Pappe + Sphagnum gelesen, geht also ziemlich sicher.Pleione würde ich auch mal probieren, erdbewohnende Arten könnten gehen.Mir mangelt es da aber leider an Versuchssaamen.
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Violatricolor
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Re:orchideen auf wellpappe

Violatricolor » Antwort #61 am:

Vielen Dank für Eure Antworten!Wegen der Versuchssamen - wenn Du mir sagst, wie und wann ich die Kapseln öffnen soll, und wie die Samen aufzubewahren sind, dann will ich gern Dir welche abgeben, aber natürlich unter der Voraussetzung, dass auch welche und genügend in der Kapsel drin sind. ;) Ich werde sie mir gleich einmal wieder ansehen. Ist ja zu spannend, Eure Vermehrungsgeschichte! :D LGViolatricolor
paulw
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Re:orchideen auf wellpappe

paulw » Antwort #62 am:

Nachdem ich unsteril aussäe einfach warten bis sie braun werden und aufplatzen.Eventuell mit einer darübergestülpten Papiertüte am Verflüchtigen hindern.Dann bei Zimmertemp. trocknen. Halten bei guter Lagerung (tocken-kühl) ca. 1-2 JahreUm wirklich festzustellen ob Embrionen in den Samen sind(die Hülle wird immer gebildet) bräuchtest du ein Microskop. mit viel Erfahrung und Vergleichsmaterial sieht man auch an der Farbe vom Staub was.(dunkler =gut). Sonst einfach probieren.
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winwen
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Re:orchideen auf wellpappe

winwen » Antwort #63 am:

Nachdem ich unsteril aussäe einfach warten bis sie braun werden und aufplatzen.Eventuell mit einer darübergestülpten Papiertüte am Verflüchtigen hindern.Dann bei Zimmertemp. trocknen. Halten bei guter Lagerung (tocken-kühl) ca. 1-2 JahreUm wirklich festzustellen ob Embrionen in den Samen sind(die Hülle wird immer gebildet) bräuchtest du ein Microskop. mit viel Erfahrung und Vergleichsmaterial sieht man auch an der Farbe vom Staub was.(dunkler =gut). Sonst einfach probieren.
Die Samenreife richtig zu erwischen ist nicht so einfach. Oft gibt es Tabellen, die hilfreich sind und angeben, welche Zeit von der Befruchtung bis zur Samenreife vergehen. Diese sind jedoch nicht absolut zu nehmen, zumal die Witterung ja auch eine Rolle spielt. Grundsätzlich reif wären die Samen schon bevor die Kapsel platzt. Sie rieseln dann frei aus der Kapsel -so man diese öffnet- sind jedoch noch etwas heller gefärbt. Außerdem haben sich u.U. diverse keimungshemmende Stoffe (die die Keimung in warmen Winterperioden verhindern sollen) noch nicht gebildet, weshalb Orchideensamen sogar lieber in diesem Zustand genommen werden als wenn sie völlig durchgereift sind.Ich nehme die Samen üblicherweise dann, wenn sich zeigt, dass die Kapsel gelblicher (bräunlicher) wird (bei Dactylorhiza maculata z.B. 6-8 Wochen nach Befruchtung, Bletilla dauert etwas länger).
paulw
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Re:orchideen auf wellpappe

paulw » Antwort #64 am:

ja, stimmmt schon, wenn man auf asympiontisch aussät ist der Zeitpunkt der Ernte sehr wichtig, aber bei naturnäheren Methoden spielt der keine so grosse Rolle, da die Keimpilze in der Lage sind die Samenschale zu durchdringen(zu konsumieren).in der Natur fällt der Samen auch erst aus der sich öffnenden Kapsel. Wenn frühzeitig ausgefallener Samen besser wäre würde er früher ausfallen.Manche Arten benötigen dann scheinbar eine Kühlbehandlung, andere warten einfach auf ausreichende Temperatur und den Pilz(zB. Dactilorhizza).
knorbs
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Re:orchideen auf wellpappe

knorbs » Antwort #65 am:

Kannst du mir die genaue Zusammensetzung deines Substrates verraten?
sorry hatte ich vergessen zu antworten. ich hab eierkarton zerschnippelt + viel kleintierstreu (holzspäne). dann einen imprägnieransatz nach winwens vorgabe (s. 3 #32) gemacht. da ich ja ganz unprofessionell arbeite, mir selten bis nie was aufschreibe + es mit den mengenangaben nicht so genau nehme ::) ;D kann ich jetzt nicht mehr sagen, ob ich für den einen liter imprägnieransatz nun 1 oder 2 gr hefeextrat genommen habe (tendiere zu 2 gr. ;D) plus 5 ml bio trissol (100 % zuckerrübenvinasse). danach etwas substrat aus dem terrarium + wochenlang im dunklen + warmen stehen lassen in einer plastikdose (nur aufgesetzter deckel, nicht luftdicht).
z6b
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paulw
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Re:orchideen auf wellpappe

paulw » Antwort #66 am:

zum thema bletilla aussaat, keimt nach 1 woche und ist nach einer weiteren am licht schon grün bei ca 0,5 mm!schneller können wohl keine orchis keimen.
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winwen
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Re:orchideen auf wellpappe

winwen » Antwort #67 am:

Kannst du mir die genaue Zusammensetzung deines Substrates verraten?
sorry hatte ich vergessen zu antworten. ich hab eierkarton zerschnippelt + viel kleintierstreu (holzspäne). dann einen imprägnieransatz nach winwens vorgabe (s. 3 #32) gemacht. da ich ja ganz unprofessionell arbeite, mir selten bis nie was aufschreibe + es mit den mengenangaben nicht so genau nehme ::) ;D kann ich jetzt nicht mehr sagen, ob ich für den einen liter imprägnieransatz nun 1 oder 2 gr hefeextrat genommen habe (tendiere zu 2 gr. ;D) plus 5 ml bio trissol (100 % zuckerrübenvinasse). danach etwas substrat aus dem terrarium + wochenlang im dunklen + warmen stehen lassen in einer plastikdose (nur aufgesetzter deckel, nicht luftdicht).
Knorbs, wie geht es Deinen Dacty-Protokormen? Kühlen sie schon oder wachsen sie noch?
paulw
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Re:orchideen auf wellpappe

paulw » Antwort #68 am:

so, ich hol den mal wieder hoch,wie geht es euren sämlingen?ich habe heuer mit Holzhaltigen Substraten experimentiert, aber insgesamt wenig erfolg gehabt.dafür verstopft eine Bletilla Invasion langsam die Fenster!bletilla 1Bletilla striata*?formosana?:bletilla 2.jpgBletilla ?formosana?:bletilla 3.jpgBletilla ?formosana?:bletilla 4.jpg
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winwen
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Re:orchideen auf wellpappe

winwen » Antwort #69 am:

so, ich hol den mal wieder hoch,wie geht es euren sämlingen?ich habe heuer mit Holzhaltigen Substraten experimentiert, aber insgesamt wenig erfolg gehabt.dafür verstopft eine Bletilla Invasion langsam die Fenster!
Hallo Paul,meinen Sämlingen geht's nicht mehr. Zumal ich auf Hafer ebenfalls zahlreiche Sämlinge habe, die doch wesentlich größer sind und bessere Überlebenschancen haben, habe ich entschieden, die knappen Ressourcen den fetten Sämlingen zuteil werden zu lassen.Wie auch immer: Ich gehe davon aus, dass die Kartonmethode durchaus überlebensfähige Sämlinge produzieren kann, nur sind es wahrscheinlich keine "planbaren" Mengen. Es ist vieles eine Glücksfrage.Deine Bletilla-Invasion ist beeindruckend. Es wäre wahrscheinlich ein Projekt wert herauszufinden, welche Bletillen bzw. Hybriden dazu fähig sind selbständig zu keimen und zu wachsen. Es gibt den begründeten Verdacht, dass auch Calopogon tuberosus dazu in der Lage ist bzw. das Wissen, dass bestimmte Disa-Arten (v.a. uniflora) das auch drauf haben (ebenso Sobralia macrophylla, Eulophia alta und bestimmte Cynorkis).Ferner scheinen bestimmte Orchideen bereits sehr früh selbständig wachsen zu können, sodass sie eigentlich nicht mehr umgelegt werden müssen, sondern statt dessen gleich pikiert werden können. Die Website von Lotte & Thomas Ederer gibt Aufschluss darüber. Mir ist es in meinen Anfängen sogar "gelungen" ohne Umlage auch Dacties pikierreif zu bekommen (allerdings asymbiotisch) und vor einiger Zeit gabe es in "Die Orchidee" sogar einen Artikel über asymbiotische jeoch unsterile Anzucht von Dactylorhiza majalis (der nahm Nipagin als "Antikontaminans" zum Medium dazu).Da gibt es noch viel, das weiterentwickelt werden könnte....
paulw
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Re:orchideen auf wellpappe

paulw » Antwort #70 am:

Also, meiner Meinung nach alle Bletilla, wahrscheinlich auch die nähere Verwandschaft wie Arundina, Thunia...ob die Ganzen Arethusae so funktionieren bezweifele ich aber.bei Calipogon wird viel von Spontanaussaat berichtet (zumidest aus USA), da halte ich das für warscheinlich.Nipagin kenn ich von der Verwendung in Madenfutter, hemmt vor allem Schimmelpilze (hatte mal Chameleons).Die Bletilla legen übrigens nach dem vereinzeln auf Seramis/Buchenspäne/Rhodoerde einen gewaltigen Wachstumsschub hin.Auf den Holzsubstraten keimt es zwar, aber dann geht alles viel viel langsamer als auf Pappe.
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winwen
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Re:orchideen auf wellpappe

winwen » Antwort #71 am:

Paul,alle Bletillen? Wie sicher bist Du Dir da?Welche hast Du denn schon ausprobiert?Nipagin scheint praktisch überall drin zusein, was haltbar gemacht werden soll: Kosmetika, Tierfutter, Marmelade und Kompott, ........Als Lebensmittelzusatzstoff hat es den Code E218, allerdings verwendet man oft (aus Löslichkeitsgründen) das zugehörige Natriumsalz (E219). Der gegenständliche Artikel handelte von der Tauglichkeit der Ausscheidungen von Blattläusen als Nährboden für terrestrische Orchideen. Der Autor sammelte Blattlaustau, mischte ihn mit Wasser und Nipagin und tränkte damit ein Torfkultursubstrat, auf das er dann die Orchideensamen ausbrachte. Mit regelmäßiger Belüftung gelang es ihm, einige Exemplare in weniger als 2 Jahren zur Blüte zu führen. Sogar symbiotisch betrachtet wäre das unerhört schnell, meine ich.Calopogon muss ich unbedingt probieren. Es gibt da bereits nachvollzogene Aussagen von Keimung auf Haferagar OHNE Pilz. Der Punkt ist, dass kein Embryo Stärke verarbeiten kann, der nicht selbst welche bei sich führt. Alles andere kann man ihm auch unsteril anbieten. Calopogon-Protokorme sind praktisch von Anfang an grün, also photosynthetisch.Klingt, als würde das eine interessante Saison werden......
paulw
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Re:orchideen auf wellpappe

paulw » Antwort #72 am:

Hab nur B. striata und die vieleicht formosana (wurde bei einem namhaften Gärtner in Vösendorf als B. striata verkauft, ist aber ganz anders (Blüte, Habitus)). Ich hab leider kein einziges Photo von der Blüte zwecks Bestimmung gemacht.Beim neugierigen Nachgraben sah sie aber gut aus, also dann heuer.B. ochracea wurde letztes Jahr Mausopfer, eine Neue wartet aber schon im Topf.Ausserdem hab ich B. "Soryu" und werde natürllch alles Kreuz und Quer sodomieren. Freu.Hab ganz frech von den beiden Ersten auf die Gattung geschlossen.Nachdem es sogar Pleonilla gibt wäre es sicher auch den Versuch wert Bletilla mit Calipogon zu bestäuben.Weites Land tut sich auf!
paulw
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Re:orchideen auf wellpappe

paulw » Antwort #73 am:

Ein kleines Update:Von den Dactylorhiza sind fast alle über den Sommer verstorben, die kläglichen Reste habe ich getopft und hoffe auf nächstes Frühjahr.Von den Bletilla habe ich je 300 pikiert, den Rest verschenkt, die Knöllchen sind jetzt zwischen 1 und 5 mm( am besten auf fetteren Substraten am kleinsten auf Rinde), schlafen im Kühlschrank.Heuer habe ich B. ochracea ausgesät, dank des Septemberfrostes aus grünen( dannach schwarzen) Kapseln; scheinbar wenige Embrionen, aber gutes Wachstum.und zum Schluss der Hammer: Pleione auf einer Seramis Karton Mischung (einmal +Apfelborke,dann +Kiefernmull und einmal ohne alles nur ein zermatschtes Würzelchen) werden nach 2 Wochen Grün!
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winwen
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Re:orchideen auf wellpappe

winwen » Antwort #74 am:

Paulw,schön dass du den Thread wiederbelebst.Tut mir leid wegen den Dacties, aber vielleicht finden wir da noch was, das hilft die Protokorme zu pikierbaren Sämlingen zu machen.Bist du dir sicher, dass die ausgesäte Bletilla eine ochracea war? Das klingt so unglaublich......Wie weit sind denn die Protokorme davon? Haben sie schon Triebspitzen?Toi Toi Toi kann ich da nur sagen!
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