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Ackerland (Gelesen 18448 mal)

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Raphanus
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Re:Ackerland

Raphanus » Antwort #30 am:

Generaliesieren, mit den Worten : die Deutschen, die Österreicher, die Belgier oder die "Holländer" , ist einfach unschön. Ich meine das nun ganz allgemein und nicht auf dich gerichtet, nicht falsch verstehen , bitte, :D Was ich damit schlussendlich sagen will,ist,lass deine Stimme hören, solange du noch darfst. Das andere Alternatiev ist schlimmer. Ganz lieben Gruss, Irisfool
Du hast natürlich recht!Ich fühle mich dadurch auch nicht angegriffen, warum auch....Aber man fragt sich nach den Wahlen immer - auch wenn man sich sehr viele Gedanken darüber gemacht hat, was man denn nun wählt - was hats denn nun gebracht? Haben DIE das gehalten, was sie zuvor versprochen haben? Größtenteils ist doch eh alles blabla..... Ich kann DENEN keinen Glauben mehr schenken! :-\Nun gut, das Thema gehört eigentlich nicht hier her und würde mehrere Abende füllen.....
Viele Grüße - Radisanne
knorbs
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Re:Ackerland

knorbs » Antwort #31 am:

Dort soll ein kleines Neubaugebiet entstehen. Es existiert auch ein Bebauungsplan. Hinter den eigentlichen geplanten Baugrundstücken (lt. B-Plan) liegt noch Ackerland. In unserem Fall gehört sowohl das geplante Bauland wie das Ackerland dem gleich Besitzer.Momentan erreicht man sowohl kommendes Bauland wie Ackerland über einen Feldweg. Die Grundstücke haben also allesamt noch keinen Strom- oder Kanalanschluß, außerdem soll der Feldweg zu einer Anliegerstraße ausgebaut werden und zudem noch zwei weitere Sträßchen entstehen.Dazu läuft jetzt erstmal ein "Umlegungsverfahren". Hat jemand von Euch Berufsamtsschimmeln eine Ahnung, wie lange so ein Verfahren dauern kann?Anschließend müssen dann Straßen und Anschlüsse gelegt werden, bis zur Bebaubarkeit dürfte also einige Zeit ins Land gehen. :-\
na jetzt wird's klar ;) ... so wie du das schilderst + aus meiner erfahrung raus schätze ich mal, dass es erst ein laufendes b-planverfahren ist. wahrscheinlich exisitiert sogar nur erst der sog. "einleitungsbeschluss"...danach käme die (interne) instruktion bei den "trägern öffentlicher belange" (behörden, spartenträger), dann die veröffentlichung (1 monat), damit die eigentümer ihre "bedenken+anregungen" einbringen können, behandlung der bedenken+anregungen im gemeinderat (sog. "2. beschluss"), beschluß mit rechtskraft (3. beschluss). da ein umlegungsverfahren parallel läuft schätze ich mal, dass der b-plan erst eingeleitet wurde. je nachdem wie die betroffenen eigentümer mitmachen oder sich verweigern, kann so ein umlegungsverfahren schnell laufen (2-3 jahre) oder sich elendiglich lange hinziehen (10 jahre + mehr). es gibt keine garantie, dass das beide verfahren zu ende geführt werden (ist aber eher wahrscheinlich)! wenn du dich jetzt dort einkaufen willst, musst du das bedenken, weil du evtl. längere zeit finanzieren must, bis du endlich bauen kannst! frag nach, um was für eine baulandumlegung es sich handelt (werte- oder flächenumlegung). bei einer werteumlegung (bei uns z.b. ausnahmlos immer werteumlegung) schöpft die gemeinde einen ordentlichen teil der bodenwertsteigerung ab!! das musst du in deinen kaufpreis einkalkulieren, wenn du jetzt schon kaufst. zu bedenken ist auch, dass die umlegungsstelle ein vorkaufsrecht hat (wirksam durch den grundbucheintrag "die umlegung ist eingeleitet" oder so ähnlich), du also selbst wenn du mit dem verkäufer einig wirst + zum notar gehst, keine garantie hast, das grundstück auch zubekommen ;D ...die umlegungstelle wird an deiner stelle in den kaufvertrag einsteigen, wenn sie dieses grundstück für "härtefälle" im umlegungsgebiet selber brauchen kann.
z6b
sapere aude, incipe
Montydon

Re:Ackerland

Montydon » Antwort #32 am:

Danke knorbs, Du bist ja wirklich vom Fach!Auch wegen der Unsicherheiten u.a. bzgl. Dauer bis zum möglichem Kauf haben wir uns am Wochenende gegen dieses Grundstück entschieden und für das andere, das ich in einem Beitrag weiter oben genannt habe.Es kommt uns viel billiger, ist riesig groß und kann sofort bebaut werden. Gärtnerisch wird es aber eine große Herausforderung werden, der Boden ist nicht sonderlich fruchtbar und die Hälfte des Grundstücks liegt in (leichter) Hanglage. Außerdem wird für mich als bisheriger Terassengärtner die Umstellung auf ein dreihundertfaches der Größe spannend. :D
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Re-Mark
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Re:Ackerland

Re-Mark » Antwort #33 am:

also leute ich muß da mal was FÜR den hier zit. "amtsschimmel" schreiben - schließlich ist das mein beruf...
Natürlich gibt es sone und solche Beamte. Vielleicht würde ich dich gar nicht als 'Amtsschimmel' bezeichnen. Aber es gibt auch sehr viele, die ihre Menschlichkeit morgens abgeben, bevor sie zu arbeiten anfangen. Und die Kette ist nunmal nur so stark wie ihr schwächstes Glied: wenn man zu fünf Behörden muß und mit fünfzehn verschiedenen Leuten zu tun hat, um ein Vorhaben umzusetzten, dann reicht eben einer oder zwei um das ganze zu sabotieren. Und dass es kaum wirkungsvolle Mittel gegen solche A****löcher gibt, das ist der Fehler im System, über den sich alle aufregen.
behörden handeln (normalerweise ;)) nach dem gesetz,
Manche Gesetzte sind gar nicht so schlecht, sie lassen dem Sachbearbeiter einen gewissen Ermessensspielraum. Aber für den ist der Ärger, den er sich mit einer Erlaubnis einhandeln kann, sehr viel größer als der Ärger, den er mit einer Verweigerung oder mit weiteren Auflagen hat.
das gesetz macht das parlament
Nun, das ist leider falsch. Die Gesetze werden in irgendwelchen Ausschüssen und Kommissionen zusammengezimmert, oft unter maßgeblicher Mitarbeit diverser Lobbyvertretungen. Das Parlament nickt das ganze dann ab - oder auch nicht. Je nachdem, was die Fraktionsleitung für sich selbst politisch für vorteilhafter hält. Es ist doch einfach Fakt, daß die meisten Abgeordneten bei vielen Gesetzen gar keinen Schimmer haben, was das Gesetz im einzelnen bedeutet. In diesen Texten macht doch schon die Wahl des Wortes 'kann' im Gegensatz zu 'soll' oder zu 'muß' schon einen Riesenunterschied.
und das parlament wird vom volk demokratisch gewählt...
Man kann natürlich über die Definition von 'demokratisch' diskutieren. Aber ich neige zu der Auffassung, daß wir keinesfalls mehr in einer Demokratie leben. Wer regelmäßig Nachrichten liest, und zwar aus möglichst verschiedenen Quellen, kann nur noch den Kopf schütteln, über Leute, die noch an das Demokratie-Märchen glauben.
nach logischen gesichtspunkten machen wir schimmel also das, was ihr - geschätze wählerinnen und wähler - uns auftragt ;D ;D...
Ich sehe wohl deine Smilies, aber da einige Leute es wörtlich nehmen könnten: 'Die Verwaltung' bzw. die Sachbearbeiter richten sich nicht in erster Linie nach dem 'Volkswillen', auch nicht nach dem, was das beste wäre. Soetwas komplexes wie Behörden entwickelt ein Eigenleben, es arbeitet vor allem am Selbsterhalt.
... auch wenn das im einzelfall manchmal nicht so rüberkommmt, aber wie sagt ein sehr wahres sprichwort?allen menschen recht getan ist eine kunst die keiner kann
Es gäbe so viele Beispiele, wo etwas vereinfacht oder gerechter gemacht werden könnte, ohne Ungerechtigkeiten anderen gegenüber zu verursachen.Das, was Gülisar schon angesprochen hat, wäre meiner Meinung nach der wichtigste Anfang: Konsistenz. Es kann einfach nicht sein, daß die eine Behörde etwas fordern darf, was eine andere verbietet und umgekehrt. Ich erinnere mich da auch an einen Fall: aus Hygienegründen sollte eine Bäckerei glatte Fliesen einsetzen, aber der Arbeitsschutz verlangte rauhe.Und zweitens sollte immer das Ziel eines Gesetzes beachtet werden: Auflagen zum Bau von Schuppen und Gartenhäusern etwa dienen doch wohl dazu, daß eine Gegend nicht völlig mit Bauten zugekleistert wird. Ok. Aber warum wird es dann einem Gartenbesitzer z.T. unmöglich gemacht, z.B. einen alten Schuppen abzureissen und an anderer Stelle einen gleich großen neu zu bauen? Das ist doch einfach nur Schwachsinn. Und es verhindert sogar das eigentliche Ziel des Gesetzes: weil man nach dem Abriß eines Schuppens fürchen muß, keinen neuen mehr genehmigt zu bekommen, läßt man lieber alles stehen. Bei intelligenterer Anwendung (und Schaffung) der Vorschriften würde es wahrscheinlich eher weniger versiegelten Boden und zusätzlich eine bessere Optik geben.Was soll überhaupt dieses unsägliche Festkrallen am Status quo? Es gibt riesige Agrarüberschüsse, es werden Stilllegungsprämien bezahlt, aber wehe, jemand möchte Acker in Garten oder Park umwandeln. Kiefern- oder Fichtenmonokulturen sind nachgewiesenermaßen ökologisch schlecht ("Willst du einen Wald vernichten, pflanze Fichten."), können den Grundwasserspiegel senken, erhöhen die Waldbrandgefahr, sind oft nicht sturmfest etc, aber wehe ich würde mir fünf Hektar Kiefernwald hier in Brandenburg kaufen (eher jungen, mit dünnen Bäumen), diese abholzen und z.B. Obst- oder Nußbäume pflanzen wollen.
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