Würde ich aus dem Pfirsich eine Hohlkrone machen wollen, hätt ichs einfach. Dann würde ich die Stammverlängerung über der 5. oder 6. Verzweigung schneiden und gut. Ich tendiere aber auch hier, wenn möglich, zu einem Spindelbusch. Dünnere Äste rausnehmen ist mir ohnehin auch schon in den Sinn gekommen - da er ja sehr dicht ist, wie Du auch schreibst. Wenn ich mich dazu entscheide: Das sollte ich schon jetzt bald machen, als Pflanzschnitt, hab ich Dich da richtig verstanden?Wobei ich im ersten Jahr eher einen Pflanzschnitt machen würde, ohne Rücksicht auf die Fruchttriebe.Das Bäumchen ist ja sehr dicht mit Zweigen bestückt. Da würd ich einige ganz rausnehmen. Und je nachdem, ob du Hohlkrone willst....weißt ja
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Obstgartenplanung - aktuell: Apfelfrage (Gelesen 41557 mal)
Moderator: cydorian
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Re:Obstgartenplanung - aktuell: Pflanzschnitt
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Re:Obstgartenplanung - aktuell: Pflanzschnitt
Also ich persönlich würde aufgrund der fortgeschrittenen Jahreszeit jetzt nichts am Pfirsich machen. Jetzt hast du solange gewartet, da kannst auch noch länger warten ;)Frühestens erst, wenn keine Starkfrostereignisse mehr stattfinden in etwa ab Ende Februar und spätestens wenn der Baum auszutreiben und zu blühen anfängt(Ende März).
LG aus dem südlichen Main-Viereck
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Re:Obstgartenplanung - aktuell: Pflanzschnitt
Ich habe jetzt zwei Obstbäume frisch gepflanzt und bei beiden keinen Pflanzschnitt vorgenommen. Beide standen in Kübeln und waren richtig eingewachsen. d.h. einen Ausgleich zwischen dem verlorenen Wurzelwerk und der vorhandenen Krone musste ich erst einmal nicht vornehmen.Übers Jahr vergesse ich regelmäßig alle Schnittregeln. Daher werde ich erst im Februar/März, wenn ich wieder ausreichend Lektüre konsumiert habe, frisch ans Werk gehen. Dann bekommen die Zweijährigen ihren nächsten Schnitt und auch die beiden Neuen.L.G:
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Re:Obstgartenplanung - aktuell: Pflanzschnitt
Ja, Gänselieschen, die Sache mit den Schnittregeln. Ich kopier mir das zusammen und archiviere es, dann muss ich nicht alle paar Monate neu überlegen, was zu tun ist. Meine Bäume waren ja alle wurzelnackt und im Prinzip ungeschnitten.@ all: Ich habe zum WE einiges getan: Bei der Zwetschke den Konkurrenz-Mitteltrieb entfernt (es ist dieser eine senkrecht wachsende Seitenast), bei allen ausser dem Pfirsich die Seitenäste waagrecht gebunden. Das würde dem Pfirsich aber wohl auch nicht schaden, oder? Egal, wo hinterher dann die relevanten Augen sind, die sind ja schon angelegt, man erkennt sie ja ein klein bisschen jetzt schon. Geschnitten habe ich auch die paar verletzten kleinen Seitenästchen, was mich zu der Frage führt: Wie sind diese kleinen Ästchen zu betrachten? Die Zwetschke macht einen fast "dornigen" Eindruck. Bei der Marille hingegen sind es einfach schwache Ästchen, die vermutlich keinen Zweck erfüllen, wenn ober- und unterhalb schon zu behaltende schöne Seitenäste sind? Die sollten dann wohl insgesamt weg? Wäre jemand so lieb, mir das zu erklären, oder gebt mir einen Buch- oder Literaturtipp, wenn Ihr habt, danke!Noch ein Punkt: Wie weit sollen die Abstände zwischen den Seitenäste-"Etagen" sein, wenn ich pyramidale Spindeln erziehen will? Meine Ratlos-Kirsche hat auch die beiden Seitenäste waagrecht gebunden bekommen, den längeren Ast, den ich nach der Zahnschen Regel kürzen sollte, ist noch ungekürzt. Ratlosigkeit
Hach, was für ein komplexes Thema


- Gänselieschen
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Re:Obstgartenplanung - aktuell: Pflanzschnitt
Von pyramidalen Spindeln habe ich keine Ahnung.Kleine Seitenästchen würde ich nicht wegschneiden, es sei denn die wachsen sehr weit nach innen. Die Spieße bei Pflaumen sind ganz typisch - auch nicht wegschneiden - wird oder ist Fruchtholz.Was nimmst Du zum waagerecht binden?L.G.Gänselieschen
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Re:Obstgartenplanung - aktuell: Pflanzschnitt
Weiche Plastiknetzbänder und Steine am Boden. Ich bin ein bisschen von frühen passiven Bonsaierfahrungen geprägt und kanns ertragen, wenn die Bäumchen derzeit aussehen wie umgedrehte MarionettenWas nimmst Du zum waagerecht binden?

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Re:Obstgartenplanung - aktuell: Pflanzschnitt
Bei dünnen biegsamen Trieben kann man auch eine Wäscheklammer zum runterbiegen benutzen. An den Stamm klammern, direkt oberhab des Astes. Die Klammer drückt den zweig dann im rechten Winkel ab.
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Re:Obstgartenplanung - aktuell: Pflanzschnitt
Danke für den Tipp, Mediterraneus! Ein paar kleine Ästchen sind eh noch "ungebunden", da kann ich das gleich ausprobieren!
Re:Obstgartenplanung - aktuell: Pflanzschnitt
Ich pflanzte im letzten Herbst ein gutes Dutzend Hochstämme. Die sind bis auf eine Ausnahme sehr gut gewachsen. Was nun? Schnipple ich schon wieder an denen herum oder lasse ich sie noch ein Jahr lang wachsen?
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Re:Obstgartenplanung - aktuell: Pflanzschnitt
Ich stimme fürs "Schnippeln", aber jetzt natürlich noch nicht.Du möchtest doch sicher kräftige Leitäste in gewisser Schräge nach außen erziehen.Bei wüchsigen Jungbäumen bilden sich meist noch zusätzliche Triebe die steiler aufrecht stehen als die vorgesehenen Leitäste. Diese sind im Wuchs begünstigt und stören die Leitastenwicklung. Zumindest diese Konkurrenten würde ich ausschalten (entfernen).Außerdem soll da jährliche Anschneiden der Leitäste deren Entwicklung fördern, so dass sie auch ordentlich dick und stark werden. Grüße, Floris
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Re:Obstgartenplanung - aktuell: Pflanzschnitt
Staudo, welche Bäume sinds denn?Nach der Literatur wird ein Schnitt nahegelegt, Floris hat schon umrissen, warum. Mein Wissen ist allerdings nur theoretischer Natur.
Re:Obstgartenplanung - aktuell: Pflanzschnitt
Es sind verschiedene Apfel-, Birnen- und Pflaumenhochstämme. Ich kenne den Drang zum Schnippeln und nicht umsonst ist vielen Gärtnern die Felco das liebste Werkzeug. Ich unterstelle einfach, dass ein junger Baum geschwächt wird, wenn ihm wiederholt Biomasse genommen wird.
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Re:Obstgartenplanung - aktuell: Pflanzschnitt
Ich würde nur "eingreifend" tätig werden. D.H. Konkurrenztriebe zur Mitte weg, alles was vom Stamm zu steil nach oben wächst und sich kreuzende Äste entfernen.Ein Hochstamm soll eigentlich irgendwann "zur Ruhe" kommen. Durch ständigen Schnitt kann man nämlich bei starkwachsenden Sorten einen Ertrag verhindern, indem man ständig zurückschnippelt. Der Baum treibt dann unnatürlich stark mit Wasserschossern und Co.
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Re:Obstgartenplanung - aktuell: Pflanzschnitt
Naja, Staudo, da geb ich Dir recht. Nicht umsonst habe ich mich für Spindeln entschieden, weil man hier eher wachsen lassen als schneiden soll.Steil stehende innere Äste gehören mMn aber weg. Das eine Buch, das ich mal genannt habe (Obstgehölze erziehen und formen) gibt gute Hinweise, wenn du das noch nicht hast, kann ich es Dir nur ans Herz legen.
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Re:Obstgartenplanung - aktuell: Pflanzschnitt
Das ist schon richtig Medi... Bei Staudos Pflanzung geht es aber um noch sehr junge Bäume in der Erziehungsphase. Und die ist die wichtigste überhaupt. Grobe Fehler werden später nicht verziehen bzw. ein Leben lang mitgeschleppt.Je nach Art, Sorte und Wüchsigkeit sollte über 5-10 Jahre "erzogen" werden. Und dazu gehört der jährliche Anschnitt der Stammverlängerung und der Leitäste, um die Wüchsigkeit und damit die Stärke des Kronengerüstes für spätere Aufgaben (vor Eintritt erheblicher Fruchtlasten) zu bilden. Parallel zum Anschnitt dieser Triebe sollte, wie hier schon berichtet wurde, ausgelichtet werden (nach innen gehendes, steil oberseitiges, krankes und gekreuztes raus). Bevor die Leitäste angeschnitten werden, sollte man sich darüber klar sein, ob sie einen genügenden Winkel haben. Wenn sie zu steil stehen, kann man auch noch im zweiten Jahr versuchen, sie abzuspreizen, z.B.mit gekerbtem Holunderholz. Aber Vorsicht, man hat den Ast auch leicht gebrochen. Hinsichtlich des Schnittzeitpunktes bin ich vom Schnitt im Herbst/Winter weggekommen. Ich meine zu beobachten, dass die Bäume einen Schnitt ausgangs des Winters besser wegstecken (in meinem Klima etwa Ende 2 bis Mitte 3). Rund um Schnittstellen habe ich häufiger Frostschäden beobachtet.Der Infektionsdruck durch Nectria bei Apfel z.B. ist auch geringer.Juni/Juli gehe ich noch mal kurz durch die Kronen um offensichtlich fehlgestellte Neutriebe zu entfernen. Ist aber nicht zwingend und für den Neuling in der belaubten Krone ggfls. auch schwierig zu beurteilen.
Tschöh mit ö