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standortwidersprüche (Gelesen 3782 mal)
Moderator: AndreasR
standortwidersprüche
wenn ich in verschiedenen büchern lese, treten immer wieder widersprüche auf. bsp: aus dem kosmos handbuch gartengehölze heisst es bei robinia pseudoacacia, dass sie einen kalkhaltigen standort liebt, während im bruns katalog genau davon abgeraten wird.das ist wiegesagt nur ein bsp, es finden sich immer wieder solche fälle oder anders gesagt ich suche eine verlässliche gartenliteratur!
Re:standortwidersprüche
Die einen schreiben beim Einen ab, die anderen beim Andern ...
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
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Re:standortwidersprüche
Versuch macht kluch, schreib dein eignes Buch 

LG aus dem südlichen Main-Viereck
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Andere haben schließlich auch irgendeine Ahnung
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Re:standortwidersprüche
Die gibt's nicht bzw. woher weißt du, wenn du unterschiedliche Angaben findest, welche davon die "verlässliche" ist?Genuau für solche Fragen gibt es doch aber Garten-Pur!Im konkreten Fall: Aus eigener Anschauung - direkt vor meinem Fenster - kann ich dir sagen, dass Robinia pseudacacia auf humusarmem kalkhaltigem Boden ausgezeichnet wächst.Bei Arten, zu denen hierzulande keine verlässlichen bzw. widersprüchlichen Angaben in Büchern vorliegen und sich auch mithilfe dieses und anderer Foren die Standortansprüche nicht klären lassen, hilft es zu suchen, auf welchen Böden die Pflanze am Naturstandort wächst. Dann weiß man zumindest, dass es anderenorts auf vergleichbaren Böden klappen sollte. Allerdings ist die Amplitude der meisten Pflanzen in Kultur erheblich breiter, sodass sie da auch mit anderen Verhältnissen zurechtkommen.Beispiel: Unsere heimische Kiefer wächst in der Natur auf sehr sauren, humusreichen Böden am Rande von Hochmooren ebenso wie auf recht trockenen Kalkböden, aber nicht auf Böden, die zwischen diesen Extremen liegen. In Kultur ist ihr das aber egal, dort wächst sie auf nahezu allen Böden.... anders gesagt ich suche eine verlässliche gartenliteratur!
Re:standortwidersprüche
leider hab ich keinen 2038402984320834 ha grossen garten ;)wie auch immer: es muss doch bücher mit korrekten informationen geben? oder auch nur eines würde mich schon reichen 

Re:standortwidersprüche
Ich hätte jetzt gesagt, der Kalkgehalt ist der Robinie wurscht. Sicherheitshalber habe ich bei Ellenberg nach den ökologischen Zeigerwerten geguckt.Da ist bei der Reatkionszahl nur ein x - das heißt Kalk oder nicht ist egal.
Also wenn du Fragen bezüglich Standortansprüchen o.ä. hast, wende dich vertrauensvoll ans Forum - da ist viel Erfahrung und Wissen beisammen.


Viele Grüße aus dem Trockengebiet, Uli
Re:standortwidersprüche
oder anders gesagt: wenn eine baumschule wie bruns einen katalog herausgibt sollte man doch davon ausgehen können, dass die infos korrekt sind. ebenso beim gartenkosmos, den zig dr. und profs verfasst haben.aber gut: woran liegt es, dass die stadortansprüche in der kultur breiter sind? weil die pflanzen von anfang an an den bestimmten boden gewöhnt sind?welche foren könnt ihr noch empfehlen?
Re:standortwidersprüche
Im Zweifelsfall würde ich dann in ein Pflanzensoziologie/Ökologie/Vegetationskundebuch gucken, Ellenberg oder Oberdorfer sind die Klassiker, oder du fragst eben hier.leider hab ich keinen 2038402984320834 ha grossen garten ;)wie auch immer: es muss doch bücher mit korrekten informationen geben? oder auch nur eines würde mich schon reichen
Viele Grüße aus dem Trockengebiet, Uli
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Re:standortwidersprüche
Nur dies ist das wahre!welche foren könnt ihr noch empfehlen?

LG aus dem südlichen Main-Viereck
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Re:standortwidersprüche
Die letzte Frage ist nicht dein Ernst, oder? Die Standortansprüche in der Kultur sind breiter, weil du pflegst und päppelst, und nicht die jungen Pflänzchen schutzlos Klima und Konkurrenz aussetzt. Es genügt ja oft schon, wenn man die Jungpflanzen schützt, einmal an- und eingewachsen halten sie schon mehr aus, als wenn sie sich ohne Hilfe etablieren müssten.oder anders gesagt: wenn eine baumschule wie bruns einen katalog herausgibt sollte man doch davon ausgehen können, dass die infos korrekt sind. ebenso beim gartenkosmos, den zig dr. und profs verfasst haben.aber gut: woran liegt es, dass die stadortansprüche in der kultur breiter sind? weil die pflanzen von anfang an an den bestimmten boden gewöhnt sind?welche foren könnt ihr noch empfehlen?
Viele Grüße aus dem Trockengebiet, Uli
Re:standortwidersprüche
Nein, weil sie in der Natur von anderen Pflanzen verdrängt werden, die an den betreffenden Standorten besser gedeihen.Um bei der Kiefer zu bleiben: In der Natur kann sie sich auf den mittleren Standorten nicht gegenüber der Buche behaupten. Die wächst dort schneller und dunkelt mit ihrem Schatten andere Baumarten, die mehr Licht brauchen, einfach aus. Ähnliches wie für die Kiefer gilt auch für unsere heimischen Eichen.aber gut: woran liegt es, dass die stadortansprüche in der kultur breiter sind? weil die pflanzen von anfang an an den bestimmten boden gewöhnt sind?
Re:standortwidersprüche
ok. wobei ich jetzt weniger von der kultur in einer baumschule etc. ausgehe, sondern vielmehr von den standortansprüchen im eigenen garten. und ich denke, die wenigsten leute pflegen und hegen ihre pflanzen, von daher gelten dort weniger kulturbedingungen.(die frage nach einem anderen forum war schon ernst gemeint *duck*, wobei das forum schon einmalig ist
)

Re:standortwidersprüche
da kannst du mit dem Fuß aufstampfen, da kommt nicht mehr raus. Es ist so. So wie es hier benannt wir. Vielleicht enttäuschend, weil nicht vereinfacht genug, aber so ist die Realität. Anders gibbet die nicht.wie auch immer: es muss doch bücher mit korrekten informationen geben?
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
— Robert M. Sapolsky
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Re:standortwidersprüche
Im Bruns-Katalog von 2004 heißt es zur Robinie: "insgesamt anspruchslos, optimal auf nährstoffreichen, frischen bis mäßig trockenen, lockeren Lehmböden, gedeiht aber auch gut auf armen, trockenen Sand- und Kiesböden, schwach sauer bis alkalisch, meidet ausgesprochene Kalkböden, versagt auf schweren, undurchlässigen, nassen und sauerstoffarmen Substraten." (Hervorhebung von mir)Das "meidet" heißt, dass sie dort nicht oder selten spontan verwildert auftritt, bezieht sich also nicht konkret auf eine Anpflanzung im Garten.Ansonsten entnehme ich der Beschreibung, dass man eine Robinie nicht ins feuchte Moorbeet zu Rhododendren oder Moorpflanzen, auch nicht zu Erlen im Erlenbruchwald oder ins Niedermoor pflanzen sollte.P.S.bsp: aus dem kosmos handbuch gartengehölze heisst es bei robinia pseudoacacia, dass sie einen kalkhaltigen standort liebt, während im bruns katalog genau davon abgeraten wird.
Aber sie werden im eigenen Garten auch nicht gerade einen Buchenwald aufkommen lassen, dessen Schatten dann die Robinien kümmern lässt. Allerdings schaffen es manche, durch Dichtpflanzen diverser immergrüner Nadelhölzer eine ähnliche Situation zu schaffen.lychnis hat geschrieben:ok. wobei ich jetzt weniger von der kultur in einer baumschule etc. ausgehe, sondern vielmehr von den standortansprüchen im eigenen garten. und ich denke, die wenigsten leute pflegen und hegen ihre pflanzen, von daher gelten dort weniger kulturbedingungen.

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Re:standortwidersprüche
Naja, wenn du in deinem Garten neben der Robinie eine Buche oder sonstigen Wildwuchs aufgehen und frei wachsen lässt, hat die Robinie wohl irgendwann das Nachsehen, zumindest wenn der Standort für die Robinie schlechter ist.Im Garten hat man eben behütete Bedingungen, wo man schon pflegt, gießt, Bewuchs niedrig hält (z.b. Rasen mäht).
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