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Liste Wuchshöhen Bäume/Forst, nicht Garten gesucht (Gelesen 1507 mal)
Moderator: AndreasR
- Knusperhäuschen
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Liste Wuchshöhen Bäume/Forst, nicht Garten gesucht
Bei uns im Ort sollen drei 200m hohe Windkrafträder auf einem Berg mitten im bestehenden Wald/Naturpark errichtet werden, der Nutzungsvertrag sieht angeblich ein Anpflanzverbot (Bestandsschutz ist nicht geklärt, aber irgendwann muss ja auch mal wieder aufgeforstet werden) von Bäumen über 10m Höhe im Umkreis von 800m rund um die Anlagen vor. Gibt es irgendwo eine übersichtliche Liste über durchschnittliche Wuchshöhen üblicher Mittelgebirgswälder?
Warum bin ich eigentlich gerade nicht im Garten?
Re:Liste Wuchshöhen Bäume/Forst, nicht Garten gesucht
Hallo Knusperhäuschen,wieder einmal ein ökologischer Schildbürgerstreich zur Beschleunigung der Energiewende? ;DIch fürchte, diese Liste von Waldbäumen wird es nicht geben, da alle Gehölze, die klassischerweise forstwirtschaflich nutzbar sind, höher als 10 m werden.Was darunter bleibt, gehört entweder zur Strauchschicht des Waldes oder verschwindet im Rahmen der natürlichen Sukzession wieder, wie z. B. Ebereschen. Auch wenn nur Sträucher, wie Schlehe oder Hasel angepflanzt werden, siedeln sich über kurz oder lang wieder Eiche, Buche und Co. von selbst an.Für mich hört sich das Ganze nach einem schlechten Witz an. :PEine Alternative wäre vielleicht eine Bewirtschaftung der Fläche als Niederwald. Das könnte in Zeiten "nachwachsender Rohstoffe" ein Konzept für derartige Flächen sein und könnte darüber hinaus, richtig angepackt, sogar ökologisch gar nicht mal uninteressant sein.
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- Knusperhäuschen
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Re:Liste Wuchshöhen Bäume/Forst, nicht Garten gesucht
Ganz lieben Dank, troll
!klar hab ich dasschon einschätzen können, nur diesen Satz "alle Gehölze, die klassischerweise forstwirtschaflich nutzbar sind, höher als 10 m werden" gerne nochmal aus einem anderen Mund hören wollen. Ich bin im Moment eigentlich eher sprachlos, sammele eigentlich nur Informationen, in einer Form, die kurz und knapp genau den von dir beschriebenen Sachverhalt auch anhand einer eindeutlichen, langen Liste dokumentiert. Das Herz weiß nicht, was es machen soll, alternative Energien sehr gerne, aber wir haben uns am Wochenende nochmal das hier Geplante versucht, zu visualisieren, es war uns schwer möglich und erschreckte uns dann doch sehr, 200m ist höher als der Kölner Dom...Da unsere Lokalpolitiker selber bei einer Versammlung gesagt haben, sie wüßten eigentlich nicht, wie hoch die Waldbäume wären, wollte ich mal entsprechende Infos auch bzgl. der ominösen 800m Zone sammeln, mir selber verschlägt es dabei die Sprache angesichts eines bestehenden Buchenhochwaldes samt Aussichtsturm, der die Qualität eines Baumkronenpfades samt Aussicht über den gesamten Hochtaunus bis zum Feldberg bietet, nur 300m, also nur ein Drittel mehr als ihre Gesamthöhe, sollen drei riesige Bauwerke errichtet werden, die fürderhin die gesamte Kulisse beherrschen werden, bei der Bevölkerung ist das überhaupt noch nicht angekommen, zwei Seelen wohnen ach, in meiner Brust, aber zur Zeit sorgt sich die eine mehr, als die andere. Der Rest der Diskussion gehört sicher nicht mehr ins Arboretum, ich muss auch erstmal meine Gedanken ordnen.

Warum bin ich eigentlich gerade nicht im Garten?
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Re:Liste Wuchshöhen Bäume/Forst, nicht Garten gesucht
Ich find Windräder schön - mag es, durch die Eifel an ganz vielen vorbeizufahren....Hab heute in der "Garten und Landschaft" grad erst gelesen, dass das Umweltministerium die Kompensationsregelungen und Gesetze für alle Bundesländer vereinheitlichen will in einer bundesweiten Kompensationsverordnung (BKompV), liegt seit dem 5. November vor und soll nächstes Jahr in Krraft treten, da wird auch darauf hingewiesen, dass es Vereinfachungen für die Energiewende geben soll.Inwieweit das bei eurem Projekt da vor Ort schon greift, weiß ich nicht.Ich find allerdings einen Radius von 800m um die Windräder ohne hohe Bäume seltsam - hab ich so auch in der Eifel noch nicht gesehen, auch wenn dort ältere, nicht so hohe Modelle stehen...aber weit höher als die höchsten buchen sind sie eh, und was soll es das Windrad stören??Wenn ein Zufahrtsweg für Feuerwehr da ist, müsste das doch reichen

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“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
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Re:Liste Wuchshöhen Bäume/Forst, nicht Garten gesucht
Ob die flächendeckende "Verspargelung" der Landschaft schön ist, mag jeder für sich selbst entscheiden. Wenn man hier aus dem Dorf fährt, sieht man jedenfalls egal in welche Richtung eine beeindruckende "Spargelkulisse.Sie ist für mich Ausdruck einer ungelenkten Energiepolitik nach dem Motto "Wir fördern auf Teufel komm raus alternative Ernergien". Ob die Standorte unter ökologischen, landschaftsästhetischen aber auch unter netztechnischen Gesichtspunkten (siehe Offshore Windparks) sinnvoll sind, spielt dabei offenbar keine Rolle.
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Re:Liste Wuchshöhen Bäume/Forst, nicht Garten gesucht
Hmmm...wenn ich mich recht an die Naturschutzrecht-Vorlesung erinnere, liegt es auch daran, dass 6 Windräder einfacher zu beantragen waren - für mehr aan einer Stelle musste eine umfangreicher UVP gemacht werden oder so....d.h. dass Anlagenbauer 6 Windräder hier, 6 Windräder in der Nachbargemeinde...usw gebaut haben.Landschaftsästhetische und netztechnische Gesichtspunkte lassen sich kaum zufriedenstellend abarbeiten - die Dinger sind nunmal größer als alles andere und sollten/müssen da stehen, wo aus Klimakarten ersichtlich ist, dass die durchschnittliche Windausbeute es lohnenswert macht.Ich seh lieber viele Windräder als die Wasserdampfwolken von Cattenom, dem Atomkraftwerk direkt jenseits der luxemburgisch-französischen Grenze, die man nicht weit von meinem Garten vom nächsten Hügel aus sehen kann und das regelmäßig durch mehr oder minder große "Zwischenfälle" von sich reden macht

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Re:Liste Wuchshöhen Bäume/Forst, nicht Garten gesucht
Versteh mich bitte nicht falsch. Ich bin selbst für den Ausbau erneuerbarer Energien und die Abschaltung von Atomkraftwerken und Dreckschleudern wie Braunkohlekraftwerken.Leider bin ich viel zu lange heraus aus der Materie der Raumplanung (hab so etwas in einem ersten Leben einmal studiert
) und den konkreten Genehmigungsverfahren für den Bau von Windkraftanlagen und Biogasmeilern.Aber aus den Erfahrungen, die ich hier in der ländlichen Umgebung südlich von Bremen mache, scheint es, abgesehen von Abstandsregelungen zu Wohnbebauung und ausgewiesenen Naturschutzgebieten, kaum ein planerisches Konzept zu geben, diese Anlagen so zu dimensionieren und örtlich zu konzentrieren, dass sie verträglich mit dem Natur- und Landschaftsschutz sind.Die Folgen lassen sich sich mit den Schlagworten "Verspargelung" und "Vermaisung" der Landschaft beschreiben. Der "Ausgleich" für die "Verarmung" und die "Verschandelung" einer gewachsenen Kulturlandschaft ist in meinen Augen ein Witz. Die Betreiber dieser Anlagen werden von den Genehmigungsbehörden zwar dazu "verdonnert", irgendwo einige hundert Wildsträucher oder Obstbäume zu pflanzen. Wenn diese Ausgleichspflanzungen wenigstens naturschutzfachlich untermauert wären und dazu beitragen würden, bestehende, wertvolle Biotope zu erhalten, wieder herzustellen, zu erweitern oder eine Biotopvernetzung auszubauen, wäre ich vielleicht nicht so zynisch.Knusperhäuschens Problem mit der drohenden Abholzung von gewachsenem Waldbestand passt hier genauso hinein wie der Umbruch der letzten Grünlandflächen hier zur Produktion von Mais für den Betrieb von Biogasanlagen. :PSorry... das musste ich mir einfach von der Seele schreiben.


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