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Feigen Ficus Carica: Sorten, Erfahrungen, Winterhärte (Gelesen 4151952 mal)
Moderator: cydorian
- Zuccalmaglio
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Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden
STM = Steiermark = wieder was gelerntNe, der Nachbar schneidet ihn jedes Jahr bis auf Stamm und kräftige Gerüstäste zurück. Quasi Kahlschnitt. Einfach weil es ihm zu ausladend wird. So sind sie eben.
Tschöh mit ö
- Zuccalmaglio
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Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden
Aso, provozierter "Wassertriebschnitt" quasi. Dann ist klar, warum die Feige nicht trägt, bzw. erst spät im Jahr nach dem starken Wiederaustreiben beginnt, Früchte anzusetzen.STM = Steiermark = wieder was gelerntNe, der Nachbar schneidet ihn jedes Jahr bis auf Stamm und kräftige Gerüstäste zurück. Quasi Kahlschnitt. Einfach weil es ihm zu ausladend wird. So sind sie eben.
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Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden
Dann scheint es wohl ein entweder oder für das Überleben der Feigen zu geben.Entweder es gibt wenig Sonnenstunden/Wärme in der Sommersaison und dafür relativ milde Winter - oder es gibt heiße Sommer und eher frostige Winter. Die Kombi kurze kühle Sommer plus frostige Winter scheint den Feigen jedenfalls den Tod zu bringen. PS: Steiermark stimmt - südliche Region, illyrische Klimazone. Im Burgenland (pannonisches Klima ) ist es im Winter meist noch kälter als hier - bei uns gibt es immer wieder mal -20°C und trotzdem überleben Albizien, Feigen, immergrüne Magnolien und Araukarien problemlos (außer man pflanzt sie direkt in eine Windschneise). LGAuch im verrregneten Rheinland gibts baumgroße Feigen, obwohl die weniger Sonnenstunden haben. Besseres Beispiel: Die dänische Ostseeinsel Bornholm. Relativ weit im Norden, trotzdem große Feigenbäume. Gute Holzausreife gibts da nicht, aber durch das Seeklima abgemilderte Fröste.
Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden
Ich kenne die südlicheren Regionen im Burgenland besser - dort höre ich nichts von so großen Ausfällen. Könnte es sein, daß Du windexponierter lebst? Im Wiener Raum überlebt ja auch vieles nicht, was bei uns gedeiht, obwohl wir eher tiefere Temperaturen haben (allerdings aufgrund der Beckenlage keinen Wind, dafür Kaltluftseen). LGNun, genau da wohne ich. ;)Trotzdem hat es wie oben beschrieben, den Feigenbaum im Vorjahr auf Bodenniveau abgefroren. Und das kommt nicht von einem besonderen Standort, sondern passierte auch in anderen Gärten hier. Die Bewohner finden das ganz normal und warten halt aufs nächte Jahr, denn die Feigen treiben aus dem Boden immer wieder neu aus.
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Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden
Pierre Baud schreibt in seinem Buch auch was von maximal (je nach Sorte) ertragener Minimalttemperatur. (www.pierrre-baud.com). Das Buch ist übrigens das einzig mir bekannte Buch nur über Feigen. Bei der sehr frosthart geltenden Sorte "Madeleine de deux saisons" gibt Baud -15 Grad an.Er gärtnert und prüft übrigens in Südfrankreich, also auch viele Sonnenstunden ;)Und ich behaupte deshalb immer noch steif und fest, dass die Temperatur direkt an den nicht erfrorenen Feigen in der Steiermark keine -20 Grad betragen hat. die brauchen beispielsweise nur ewas im Weinberg zu stehen, wo die Temperatur einige Grade wärmer sein kann, als in der nächsten Ortschaft, wo eben die Minus 20 gemessen wurden, Stichwort Kleinklima.
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Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden
Ich kenne übrigens auch genug Geschichten, in denen Feigenbäume angeblich utopische Minusgrade überlebt haben.Nachträglich stellt sich dann raus, dass die in irgendwelchen Innenhöfen standen, die Temperaturangabe aber von der örtlichen Wetterstation am Flughafen stammt.Oder dass man versäumte dazuzusagen, dass man mit einem Lichterschlauch etwas dazugeheizt hatte, oder das Teil im Schnee komplett vergraben war.
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Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden
Wer mißt, mißt Mist.Nach meinen bescheidenen Erfahrungen ist es kaum je so, daß eine Pflanze bis irgendwelche -xx° quietschvergnügt ist, und bei 1° kälter die Patschen streckt.Die ganzen Angaben zur "Kältebeständigkeit" sind mit größter Vorsicht zu betrachten.Was bei mir schlecht ist, das sind Kahlfrost und austrocknende Winde. Daher schütze ich heikle Pflanzen - entweder mir schon bekannt oder nach schlechter Erfahrung - mindestens mit Vlies. Hilft viel.
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Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden
Klar sind das nur ungefähre Richtwerte!Jede Pflanze hat ihre Frosttoleranz, die je nach Zustand und Vitalität der Pflanze und geringfügig auch durch Bodenverhältnisse, Nässe etc. beinflusst werden kann. Aber nicht unendlich.Und ein Thermometer ist halt mal ein Instrument, auf dem man Kälte in Messeinheiten ausdrücken kann ;)Und wenn ich weiß, dass eine Feige etwa -15 ohne Schutz aushalten kann, dann brauch ichs mit Feigenplantagen nicht probieren, wenns bei mir regelmäßig -25 gibt. Es ist nur eine Richtschnur.
LG aus dem südlichen Main-Viereck
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Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden
Ein Thermometer zeigt die Temperatur am Thermometer an dem Ort, wo das Thermometer ist - und das nicht immer "richtig".Ich hab im Garten mindestens 5 Minimax-Thermometer, um eine grobe Übersicht zu gewinnen.Temperaturzonen und ähnlicher Käse sind bestenfalls sehr vage Hinweise.
Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden
Ich habe mal im Internet nach frostharten Feigen gesucht. Es ist ja so, das jedes Jahr Millionen Zugvögel über Kroatien, Slowenien....über Österreich nach Norden fliegen. Manche haben sich vorher mit Feigen satt gegessen. Es ist sicherlich so, das sie die Feigensamen unterwegs aussähen. Feigen keimen sehr leicht. Die meisten gehen im nächsten Winter o. spätestens in einem Extremwinter kaputt. Unter fast unzähligen Sämlingen werden aber immer auch ein paar frosthärtere überleben. Ich habe das Experiment ja jetzt auch schon mehrere Jahre mit Zehntausenden Samen gemacht.Es wäre eher ungewöhnlich, wenn es in Kärnten, Steiermark, Tirol, Schweiz z.B. in den Bergen in Klimazone 6 o. 5....keine frosthärteren Sämlinge gäbe.Jeder kann das Experiment nachvollziehen. Man brauch dafür z.B. 1 qm Beet und z.B. 1 Kg Feigen z.B. aus Italien, Kroatien o. Frankreich. Das pürierte Feigeninnere mit Wasser verdünnen und verteilen. Im Winter ruhen die nicht gekeimten Samen und kommen im Frühjahr zumindest zum Teil raus. Jetzt muß man diesen qm noch die nächsten Jahre pflegen, so das die gekeimten Sämlinge nur mit dem Winter zu kämpfen haben. Nach 1 Jahr werden sie aber schon ziemlich groß sein. Haben mehrere Pflanzen z.B. 2 Winter überlebt, dann kann man sich ja überlegen, ob man sie doch vereinzelt. Nach 5 bis 7 Jahren ist dann mit "Blüten" zu rechnen.In milden Gegenden werden die meisten Feigen überleben, in Klimazone 7 und härter nur wenige.Bei mir haben doch so viele überlebt, das ich diese umgepflanzt habe.Ich rechne damit, das ich in den nächsten Jahren richtige Feigenbäume bekomme, entweder von meinen Sämlingen, getauschten/gekauften Ablegern von Sämlingen o. afghanische Feigenpflanzen. Dort ist die Frosthärteauslese schon sein Millionen Jahren im Gange.Die afghanische Ficus Palmata hat auch relativ große Früchte, größer als Afganica, mit seinen Minifrüchten. Zumindest einige regionale Varianten von Palmata sind auch persistent. In Afghanistan und Nachbarländern ist mit vielen unterschiedlichen regionalen Varianten der Feige zu rechnen, da sich Palmata, Carica und Afganistanica ...kreuzen.Im Internet werden grundsätzlich auch Trockenfeigen aus Afghanistan angeboten. Ich denke, es ist effektiver mal solche aufzuziehen. Trockenfeigen aus der Türkei und dem Iran habe ich auch schon ausgesäht. So werde ich verschiedene regionale Varianten bekommen. Diese stammen aber aus relativ mediteranem Klima. Kontinentalklima wie in Afghanistan, Usbekistan, Tadschikistan, Kasachstan....wird da schon eine effektivere Auslese geschaffen haben.Extrem Frostharte Sämlinge nicht kaputt machen, auch wenn sie nach 8 Jahren keine Früchte ausreifen lassen. Für die Zucht können sie immer noch nützlich sein.
viele Grüße
Paul
aus dem hessischen Tal der Loganaha (Lahn) 7b
Paul
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Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden
Auf eine ähnliche Weise kam früher der Botanische Garten Kiel zu recht frostharten Feigenbäumen. Die Gärtner gingen einfach nach Bülk, wo die ungeklärten Abwässer der Stadt in Strandnähe ins Meer flossen. Im Strandanwurf wuchsen im Sommer Tomaten, weiter oben aus Samen, die bei Sturm höher an den Strand gespült worden waren, u.A. Feigenbäumchen.
Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden
Hallo Paul,Deine Idee ist ja eigentlich sehr gut, aber bei uns kann man doch nur selbstfruchtbare Feigen brauchen - Sorten, die auf eine Bestäubung angewiesen sind können hier evtl. wachsen, sicher aber keine Früchte ausbilden. Somit wäre Dein Vorschlag viel Arbeit mit dem Erfolg, eine harte Feige ausgelesen zu haben, die nie Früchte trägt. Wennschon müsste man es mit Feigen, die in Deutschland gewachsen sind, machen. Dann wäre es ein ganz anderer Erfolg wenn riichtig harte Pflanzen ausgelesen würrden, gesetzt der Fall dass die Selbstfruchtbarkeit sich vererbt.Viele Grüße,Michael
Viele Grüße aus dem Ermstal !
Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden
Hallo Michael,du hast schon den Kern der Sache getroffen, damit man sehr schnellen guten Erfolg hat.Bei "meiner" jetzigen Methode mit Supermarktfeigen aus Italien und unbekannten Bocksfeigen werden zwar alle überlebenden Feigen einigermaßen frosthart sein, manche vielleicht auch extrem, aber nur ein Teil wird hier ohne Befruchtung Früchte tragen. Wieviele das sein werden wissen wir nicht. Diese Eigenschaft wird nur durch die Bocksfeigen vererbt. Optimal wäre es also im Süden ein Gelände zu haben, wo schon ausgelesene Eltern wachsen, d.h. möglichst frostharte Fruchtfeigen, die sich schon im Norden bewährt haben und auch möglichst frostharte "persistente" Bocksfeigen, welche dies Eigenschaft vererben. Frostharte weibliche Sämlinge ohne diese Eigenschaft könnte man also noch zur Zucht verwenden. Die Alternative wäre künstliche Befruchtung o. ein geschlossenes System in Mitteleuropa z.B. Gewächshäuser incl. ausgewählte Feigeneltern und Feigenwespen.So erzeugte Samen könnten wie gehabt ausgesäht werden. Im geschlossenen System wären wahrscheinlich die Hälfte der Sämlinge dann persistent. Es wären auch viel mehr Sämlinge extremer frosthart - eine Evolution im Zeitraffer. Wenn wir auch noch extrem frostharte Feigenpflanzen z.B. aus Afghanistan mit berücksichtigen würden, wäre das nochmal optimiert.Hallo Paul,Deine Idee ist ja eigentlich sehr gut, aber bei uns kann man doch nur selbstfruchtbare Feigen brauchen - Sorten, die auf eine Bestäubung angewiesen sind können hier evtl. wachsen, sicher aber keine Früchte ausbilden. Somit wäre Dein Vorschlag viel Arbeit mit dem Erfolg, eine harte Feige ausgelesen zu haben, die nie Früchte trägt. Wennschon müsste man es mit Feigen, die in Deutschland gewachsen sind, machen. Dann wäre es ein ganz anderer Erfolg wenn riichtig harte Pflanzen ausgelesen würrden, gesetzt der Fall dass die Selbstfruchtbarkeit sich vererbt.Viele Grüße,Michael
viele Grüße
Paul
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Paul
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Re:Feigenbaum-wieder Frostschäden
Tragen die denn Früchte?Auf eine ähnliche Weise kam früher der Botanische Garten Kiel zu recht frostharten Feigenbäumen. Die Gärtner gingen einfach nach Bülk, wo die ungeklärten Abwässer der Stadt in Strandnähe ins Meer flossen. Im Strandanwurf wuchsen im Sommer Tomaten, weiter oben aus Samen, die bei Sturm höher an den Strand gespült worden waren, u.A. Feigenbäumchen.
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