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Geschlecht von Feigenhybriden mit Wildfeigen (Gelesen 2843 mal)

Die Lehre von den Pflanzen - Übersetzungen aus dem Fachchinesischen, Diskussionen um Definitionen, Alltagsphänomene wissenschaftlich erklärt
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paulche
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Geschlecht von Feigenhybriden mit Wildfeigen

paulche »

Wildfeigen sollen Zwitter sein, wie die meisten Pflanzen.http://online-media.uni-marburg.de/biol ... est.htmBei Kulturfeigen ist es zu einer Geschlechtertrennung gekommen. Es gibt dort rein weibliche Kulturfruchtfeigen und Zwitter, welche die männliche Funktion übernehmen.Die Frage ist also, welches Geschlecht haben die Mischlinge zwischen Wildfeigen und- weiblichen Kulturfeigen- "männlichen" Kulturfeigen, wenn diese die Pollen stellen.Gibt es überhaupt männliche Kulturbocksfeige o. sind es im Prinzip nur einfach Zwitter wie bei den echten Wildfeigen.Eine Besonderheit ist wohl, das es "Bocksfeigen" gibt, die im Genotyp die Erbanlage für die weibliche Kulturfruchtfeige haben, also im Genotyp 2 Varianten der Bocksfeigen.Ich habe gelesen, das Persistensgen wäre für die weiblichen Reifezellen der Kulturfruchtfeigen tödlich. Dies müßte aber noch geprüft werden.Wenn Ficus Palmata persistent ist, dann dürfte dies für Palmata nicht gelten, denn sonst können ja nicht alle Palmata persistent sein. Wenn es auch für Palmata gilt, dann können nicht alle Palmata persistent sein. Wäre das Persistenzgen so giftig, würde es im verwilderten Bestand immer seltener werden.Hybriden mit Palmata wären in der F1 Generation alles Bocksfeigen, mit der weiblichen Anlage rezesiv im Genotyp. Sind alle Palmata persistent, dann könnten auch alle Hybriden persistent sein, je nachdem wie sich das Gen verhält. Die Hybriden würde wie die echten Wildpflanzen in der 2. Blütengeneration Früchte liefern. Für Outdoorhaltung wären frostharte Hybriden mit Palmata aus Afghanistan und reine Wildfeigen auch für Früchte interessant. Bei Topfhaltung wären reine weibliche Fruchtfeigenpflanzen effektiver.Für die Zucht von Zucht-Bocksfeigen wäre Ficus Palmata aus Afghanistan interessant.Fruchtfeigenpflanzen aus Mittelasien müßten ebenso wie echte Wildfeigen sehr frosthart sein. Vielleicht gibt es dort diese Trennung nicht?Pseudocarica Kaukasus und eine im Handel erhältliche Afghanische Wildfeige die nicht Palmata ist, sollen auch persistent sein. Sie könnten dann wie Palmata zur Zucht eingesetzt werden, also als männlicher und als weiblicher Elternteil, allerdings mit Fremdbefruchtung.Interessant ist auch die Frage, ob es bei Feigen echte Parthenocarpie gibt, also das Samen auch ohne Befruchtung fruchtbar sind. Dies wird manchmal gesagt. Im Sommer werde ich die Samen meiner Negronne(von der dies in einem Forum behauptet wurde) und der Palmata - Punjub Typ aussähen, um das auszuprobieren. In Regionen mit sehr kalten Wintern wie in Afghanistan könnte dies ein evolutionärer Vorteil sein, wenn die Feigenwespe stark reduziert wird. Die Feigen könnten sich dennoch über Samen vermehren. In den nächsten Tagen bekomme ich wahrscheinlich Samen von Ficus Palmata Typ Afghanistan. Im Sommer vielleicht auch eine erwachsene Pflanze.
viele Grüße

Paul

aus dem hessischen Tal der Loganaha (Lahn) 7b
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Mediterraneus
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Re:Geschlecht von Feigenhybriden mit Wildfeigen

Mediterraneus » Antwort #1 am:

Also mach mal :D
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Mediterraneus

Andere haben schließlich auch irgendeine Ahnung
paulche
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Re:Geschlecht von Feigenhybriden mit Wildfeigen

paulche » Antwort #2 am:

Ein weiterer guter Artikel zur Vermehrungsweise der Feigen ist der folgende Artikel:http://iursaar.de/index.php5?id=wiki&id ... caricaWenn man die Informationen aus beiden Artikeln zusammen nimmt, dann bleibt immer noch offen, was machen die Feigenwespen, um in der 3. Blütengeneration der Bocksfeigen zu überwintern.- Die Wespen schlüpfen im Frühjahr und legen ihre Eier in der 1. Blütengeneration der Bocksfeigen ab(bzw. befruchten die 1. Essfeigen der rein weiblichen Pflanzen)- Die Wespen schlüpfen aus den 1. Blüten und befruchten die 2. Blütengeneration. Es entstehen Essfeigen, unabhängig ob es Zwitter o. rein weibliche Feigen sind (s. Artikel im 1. Beitrag über Wildfeigen/Zwitter).- In der 3 Blütengeneration werden wieder die Wespeneier abgelegt, die dort überwintern. Woher stammen diese Wespen, wenn alle Wespen in der 2. Blütengeneration Essfeigen befruchtet haben und dort abgestorben sind, unabhängig, ob es Zwitter o. rein weibliche Pflanzen sind? Ich habe noch keinen Artikel gesehen, der dies ohne Widersprüche darstellt.Eine Möglichkeit wäre natürlich, das die Blütengenerationen bei den verschiedenen Feigen zeitversetzt reifen, so das Wespen aus der 1. Blütengeneration in der 3. Blütengeneration anderer Feigenpflanzen ihre Eier ablegen können. Ist dies die Erklärung des Widerspruchs?Gibt es eine richtige vollständige Erklärung der Feigen-Wespen-Interaktion, der den Widerspruch auflöst?
viele Grüße

Paul

aus dem hessischen Tal der Loganaha (Lahn) 7b
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