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Ausstellung Rosenblüten und Lavendel 2012 (Gelesen 2904 mal)
Ausstellung Rosenblüten und Lavendel 2012
Beim Stöbern in alter Rosenliteratur bin ich darauf gestossen, dass in Leipzig-Miltitz seit Ende des 19. Jahrhunderts Rosen zur Gewinnung von Rosenöl angebaut wurden. Zur Geschichte der Firma Schimmel gab es in diesem Jahr eine Ausstellung: http://www.archiv.sachsen.de/download/M ... .pdfLeider finde ich kaum Hinweise darauf, welche Rosensorten angebaut wurden. Wer hat die Ausstellung besucht und kann etwas dazu sagen?Herzlichen Dank vorabSusanne
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juttchen
Re:Ausstellung Rosenblüten und Lavendel 2012
Ich war zwar nicht da, habe aber dieses hier gefunden und hoffe, dass es dir hilft :DEdit sagt, wenn du die letzte Ziffer der PDF-Datei veränderst, also nach dem letzten Slash statt 103 z.B. 104 usw. eingibst, kann man den ganzen Artikel lesen 
Re:Ausstellung Rosenblüten und Lavendel 2012
Hallo Juttchen,vielen lieben Dank für den Link und den Tipp!
Es ist schon bemerkenswert, welch großer Bestand da angelegt wurde. Ich frage mich, was sie damals im Winter veranstaltet haben, um die Rosen zu schützen.Die Wohnanlagen, die diese Firma gebaut hat, sind übrigens immer noch da und es ist vielleicht lohnenswert nachzusehen, ob nicht die eine oder andere Rose in einem der Gärten überlebt hat. Auf dem ehemaligen Rosenacker befindet sich seit vielen Jahren die Gärtnerei Engler mit einem dichten Fliederbestand um die baulichen Anlagen herum. Da ist vermutlich nichts mehr zu finden, aber fragen kann frau ja auf jeden Fall.
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juttchen
Re:Ausstellung Rosenblüten und Lavendel 2012
Vielleicht war es eine geschützte Lage, und/oder die Rosen sind besonders frosthart (lt HMF 4b-9b) Habe die Rose von Kansalik leider nicht und muss daher zur Winterhärte......
:-XIn HMF steht, dass "Tringitipetala" 1889 in Deutschland eingeführt wurde. Die Firma Schimmel hat ihre allerdings schon ein Jahr früher angebaut. Ob das wirklich die gleichen Rosen sind?Ein Merkmal scheint jedenfalls zu sein, dass sich jede Blüte unter dem Kelch glatt abbrechen lässt. Einige hier haben doch diese Rose und könnten dazu bestimmt was sagen.Interessant auch die Frage, welche Centifolien da wohl gemeint waren?Ich fand den Link jedenfalls höchst interessant und wenn du die Gelegenheit hast, solltest du dich wirklich mal umschauen. Man weiß ja nie. Dann bitte Bericht erstatten, gelle
Interessiert mich nämlich brennend.
Re:Ausstellung Rosenblüten und Lavendel 2012
Bei der Stichwortsuche bin ich in einem Buch von Heinrich Hirzel "Die Toiletten-Chemie"
auf folgendes Zitat gestoßen: "Schimmel & Co. bezeichnen die in Groß-Miltitz kultivierte Rose als 'Rosa damascena' und 'Centifolia major'."In einem Vortrag von B. Staykow, Direktor der Versuchsstation für Rosen und ölhaltige Kulturen in Kasanlyk, aus dem Jahr 1962 heißt es, dass die R. damascena Mill als Kasanlyker Rose bezeichnet wird. Und hier ist noch etwas Interessantes zu finden, nämlich die Vermehrungsmethode dieser Rosen (1915 bis 1916 betrug die Anbaufläche bei Kasanlyk 9000 ha). Und die geht so:"Als Pflanzenmaterial werden mehrjährige Reiser alter Pflanzen verwendet, die bis zum Grund zurückgeschnitten werden. Diese Reiser werden in kleine Gräben von 30 bis 35 cm Tiefe und 40 cm Breite gelegt... Die festgesteckten Reiser werden mit 10 bis 15 cm Erde und 4 bis 5 cm Mist oder Stroh bedeckt. Das geschieht in der Zeit von November bis Januar, bevor der Frühjahrsaustrieb beginnt. Im Frühjahr, wenn der Boden sich erwärmt hat, erscheinen neue Triebe an den Knospen der mit Erde bedeckten Reiser...Für die Bildung der Wurzeln ist es natürlich unbedingt notwendig, von Anfang an eine normale Bodenfeuchtigkeit zu haben...Zuletzt ziehen im Herbst Spezialmaschinen die alten Reiser mit den neuen heraus. Danach werden die jungen Pflanzen von den alten abgerissen, wobei ihre Zweige eingekürzt werden." Dies ist einer alten bulgarischen Vermehrungsmethode nachempfunden, so Staykow.Ich werde halt versuchen, beim sächsischen Staatsarchiv, das die Ausstellung organisiert hat, einen Ansprechpartner zu finden. Da die Aktenlage wohl ziemlich gut ist und die Firma auch keine Kriegsschäden hatte, ergibt sich da vielleicht noch etwas.
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Jedmar
Re:Ausstellung Rosenblüten und Lavendel 2012
Hierzu gibt es eine Publikation "Die Ölrosen und ihre deutsche Zukunft" von Dr. Georg Dieck (1889), erhältlich als Separatdruck eines längeren Artikels aus der "Gartenflora".
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juttchen
Re:Ausstellung Rosenblüten und Lavendel 2012
Danke Jedmar. Werde mich mal auf die Suche begeben.Nach meinem Wissensstand wird doch aber Trigintipetala als "Rose von Kanzalik" angesehen, oder?Nach den vorigen Ausführungen wäre es dann aber diese
Re:Ausstellung Rosenblüten und Lavendel 2012
"...Mit der Damascenerrose wird viel Verwechslung getrieben; die eigentliche Damascenerrose kam durch die Kreuzzüge nach Frankreich. Tournefort p. 639. führt sie als Rosa omnium Calend. und zwar flore albo und flore simplici purpureo auf. Eben so Boutin. Ioncq. hort. R. o. c. flore pleno carneo. Miller t.6.p.327. Boerhav Med.2.p.252. Lob-Jcon. 206. Lemery mat. med. p.129. nennen sie Damascena, und Rozier t.8.p.624. nennt sie Rosier de Damas. Linné S. V. p.509. Rosa Gallica. C.B. rosa purpurea; Parck nennt sie Rosa provincialis....Die aechte Damascenerrose, so wie die fleischfarbige, habe ich im ersten Theile und in den Nachträgen, nach Originalen in der Natur bestimmt."Schreibt Karl Gottlob Rössig (1799 veröffentlicht) und er stellt noch fest, dass der Geruch nicht balsamisch, sondern nur schwach ist.
- rorobonn †
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...einfach einmal lachen!
Re:Ausstellung Rosenblüten und Lavendel 2012
sorry, aber der titel irritiert mich jedes mal, wenn ich ihn lese: es klingt, als müsse man es sofort thematisch zu den gartenwegen, stauden, ins atelier oder so oder so schieben
..lese ich dann weiter, dann passt es aber eher ins rosarium wieder. bitte, denkt bei der platzierung und benennung eurer threads daran, das eine möglichst große menge an interessierten daran passend gefallen finden sollte ..und vor allen dingen: es finden soll!!!:D
und nehmt eine umstellung nicht als persönlichen angriff oder kritik.
das ist absolut nicht der gedanke, der dahinter steckt!
"Viele Menschen würden eher sterben als denken. Und in der Tat: Sie tun es!" (Bertrand Russell)
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juttchen
Re:Ausstellung Rosenblüten und Lavendel 2012
Sehen die Blätter nicht gallicamäßig aus? (Sonnenschein könnte das jetzt besser beurteilen
)Schwacher Duft - wurde schon oft gesagt 
Das wäre dann die, die ich verlinkt hatte.und Rozier t.8.p.624. nennt sie Rosier de Damas.
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Jedmar
Re:Ausstellung Rosenblüten und Lavendel 2012
Die von Dieck von Bulgarien nach Deutschland eingeführte Rose is nicht Rosa damascena Miller sondern eine Damaszener-Variante, die er Rosa gallica var. damascena, f. trigintipetala genannt hat, nach der alt-griechischen Bezeichnung Triandafil (=30 Blätter) für Rose. Sie wird auch Kazanlik genannt, nach dem türkischen (Kazan-lik = für den Kessel, d.h. geeignet im Kessel das Rosenwasser zu extrahieren). Diese Variante hat eine viel höhere Konzentration von aromatischen Oelen als der Typus.Danke Jedmar. Werde mich mal auf die Suche begeben.Nach meinem Wissensstand wird doch aber Trigintipetala als "Rose von Kanzalik" angesehen, oder?Nach den vorigen Ausführungen wäre es dann aber diese
Re:Ausstellung Rosenblüten und Lavendel 2012
Vielen Dank für die Klärung
.In dem zitierten Vortrag von Herrn Staykow habe ich noch den Satz gefunden:"Sie werden als Kasanlyker Rose bezeichnet. Aus der normalen Form der Rosen wurden solche mit 25 bis 30 Blütenblättern entwickelt. Diese Rosen lieferten größeren Mengen ätherisches Öl. Auf diese Rosenform war bisher die ganze anbautechnische, wissenschaftliche und züchterische Arbeit gerichtet. Bekanntlich stellt die Herkunft der Kasanlyker Rose eine Mischung von natürlichen Hybriden dar."Später, also nach 1945, wurden dann Kreuzungen von R. damascena und R. gallica vorgenommen, von denen einige Produkte nicht nur mehr Öl gaben, sondern auch widerstandsfähiger gegen Krankheiten, Schädlinge und Frost waren. Wäre interessant zu wissen, von wo die derzeit erhältlichen Trigintipetalas abstammen, falls es überhaupt einheitliche Pflanzen sind.