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Winterglockenapfel oder Boskoop (Gelesen 11874 mal)

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Moderator: cydorian

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Zuccalmaglio
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Re:Winterglockenapfel oder Boskoop

Zuccalmaglio » Antwort #30 am:

Morjen Soni,ja, Boskop würde ich wg. der bekannten Holzfrostempfindlichkeit nicht als Stammbildner für einen Mehrsortenhochstamm nehmen. Selbst im wintermilden Kölner Raum haben die Boskoope sehr oft Frostrisse im Holz bzw. der Rinde. Neben dem erwähnten Maunzenapfel kannst du aber auch die zwei schon erwähnten Korbiniansapfel oder Sonnenwirtsapfel als Stammbildner nehmen. Wenn du dann ein oder zwei Triebe dieserStammbildnersorte nicht veredelst, hast du die Sorte dann ja auch auf dem Baum. Maunzenapfel würde ich eher nicht aufveredeln. Er alterniert doch recht stark und ist eher ein Mostapfel. Boskop kannst du sicher auf einen Leittrieb aufveredeln. Aber neben der Holzfrostempfindllichkeit ist auch die schon von Amur erwähnte Blütenfrostempfindlichkeit (frühe Blüte) zu beachten. Zudem alterniert Boskoop auch stark und er taugt nicht als Befruchter für andere Sorten, was aber bei ausreichend Äpfeln in der Umgebung keine Rolle spielen dürfte. Reif müsste Boskoop bei dir werden.Weitere Sorten zum aufveredeln fallen mir spontan für deine Ansprüche jetzt nicht ein. Ich müsste mal im Bücherwald stöbern. Die Sorten, die ich selber habe, eignen sich aus dem einen oder anderen Grunde nicht für dein Vorhaben.
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Zuccalmaglio
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Re:Winterglockenapfel oder Boskoop

Zuccalmaglio » Antwort #31 am:

@ kupu malam,wir meinen mit dem falschen Ableiten das gleiche. Die Gedanken zum Mehrsortenbaum sind interessant. Wenn 2 oder 3 in der Wuchsstärke sehr unterschiedliche Sorten aufveredelt werden, könnte das bei schnitt-unerfahrenen Leuten aber wirklich zum Problem werden.
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Soni
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Re:Winterglockenapfel oder Boskoop

Soni » Antwort #32 am:

Zuccalmaglio, hab mich im Internet über alle 3 Sorten informiert - der Korbiniansapfel ist die Nummer 1! Der hat eigentlich alle Eigenschaften, die mir wichtig sind. Vielen Dank für diesen Tip!!! Jetzt muss ich nur noch eine Baumschule in meiner Nähe finden, die diesen Apfel im Sortiment haben. Oder ich bestelle ihn im Internet.LGSoni
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Zuccalmaglio
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Re:Winterglockenapfel oder Boskoop

Zuccalmaglio » Antwort #33 am:

Soni,ja, denke ich auch, das der der richtige ist. Höchstens kleine Zweifel an der genügenden Fruchtausreife wg. Klima in Augsburg, wie von Amur geäußert, bleiben.Aber es soll ja immer wärmer werden..........................................Der Korbinansapfel hat ja außerdem auch eine besondere und bayrische Geschichte.
Tschöh mit ö
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Soni
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Re:Winterglockenapfel oder Boskoop

Soni » Antwort #34 am:

Ja, Zuccalmaglio, die Geschichte hab ich auch gelesen. Ist auch mit ein Grund, warum er auf der Liste ganz oben steht. LGSoni
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Soni
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Re:Winterglockenapfel oder Boskoop

Soni » Antwort #35 am:

Zuccalmaglio, jetzt steht er, der Hochstamm!Hab aber doch einen anderen genommen. Wir waren am Dienstag in einer Baumschule und haben uns dort beraten lassen. Dort wurde uns die Sorte "Topaz" ans Herz gelegt.Ist angeblich auch ein Lagerapfel, der nicht so schnell mehlig wird, die Sorte ist auch resistent gegen Schorf und sonstige Krankheiten und bei unserem Klima empfehlenswert. Hoffe, dass das auch so ist!LGSoni
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Zuccalmaglio
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Re:Winterglockenapfel oder Boskoop

Zuccalmaglio » Antwort #36 am:

Glückwunsch Soni !Neuere Züchtung aus Prag.Mir schmeckt die Sorte, da der relativ hohe Zuckergehalt auch von einer kräftigen Säure im Zaum gehalten wird. Wenn die eigene Ernte verbraucht ist, ist "Topaz" aus dem Laden für meinen Geschmack mit das Beste und fast einzige, was im Handel zu kaufen ist (z.Z noch fast ausschließlich als Bio-Ware). Aroma, Festig- und Saftigkeit sind ebenfalls sehr gut. Im kühlen luftigen Keller dürfte er nach der Reife ca. M 10 (bei dir) bis Januar lagerfähig sein. Weiterere Vorteile sind die gute Windfestigkeit am Baum bis zur Reife und der vergleichsweise früh einsetzende und regelmäßige Ertrag. Ein Nachbar von mir hat ihn als Buschbaum und ist sehr zufrieden.Aber das mit den Resistenzen ist so eine Sache. Ich möchte dir die Vorfreude nicht nehmen, aber bei Topaz ist schon vom Durchbrechen der Schorfresistenz berichtet worden (wie auch bei einigen anderen neuen schorfresistenten Züchtungen, deren Schorfresistenz auf dem Einkreuzen des Wildapfeltyps "Malus floribunda" beruht). Es gibt aber weitere Berichte, das sich das in Folgejahren auch wieder legen kann bzw. wechselt.Bei meinen Hochstämmen, die man nicht so einfach ersetzt wie einen kleinen Busch, habe ich deshalb vorsorglich auf Sorten mit einem solchen genetischen Hintergrund verzichtet.Die Anfälligkeit für Mehltau und Blattläuse wird als mittel beschrieben. Hinsichtlich des Mehltaues kann ich das bestätigen. Der Nachbar hatte2004 Probleme damit. Dieses Jahr aber kaum noch.Ich vermute aber, das der Mehltau aufgrund der klimatischen Gegebenheiten in Augsburg vielleicht kein so arges Problem sein wird wie in der Kölner Bucht.Im übrigen ist die Sorte stark anfällig für Feuerbrand wie leider so viele Apfel- und Birnensorten. Hinsichtlich dessen kann man nur hoffen oder beten, das einen das nicht erwischt. Gutes Gelingen
Tschöh mit ö
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Soni
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Re:Winterglockenapfel oder Boskoop

Soni » Antwort #37 am:

Hallo Zuccalmaglio,hm, dann hoffe ich, dass mein Baum lange gesund bleibt! Vorbeugend wird man da ja nicht so viel unternehmen können, um solche Krankheiten zu verhindern, oder? :-\ Wir haben eben einen Hoch-stamm genommen, weil wir uns ja daruntersetzen wollen ;), und weil wir ihn als unseren Hausbaum ansehen und ihn darum lange, lange haben wollen. Mein Opa hat ihn gestern schon begutachtet, weil er ja andere Sorten aufpropfen möchte, aber ich denke, dass das erst nächstes Jahr was wird.Wie viele Apfelbäume hast du denn?LGSoni
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Re:Winterglockenapfel oder Boskoop

Zuccalmaglio » Antwort #38 am:

Siehste Soni,das mit dem Aufpropfen von anderen Sorten hatte ich schon wieder vergessen. Wenn ihr die Mittelachse als Topaz belassen würdet, habt ihr ja noch bis zu 3 oder höchstens 4 andere Sorten zur Auswahl. Tja, gegen Mehltau und Schorf kann man spritzen; konventionell chemisch oder biologisch. Wobei, wenn ich den letzten Erzählungen glauben darf, chemische Mittel für den Hausgarten fast gar nicht mehr zur Verfügung stehen. Aber da kenne ich mich nicht so aus.Bei den biologischen Spritzmitteln wird von der Wirksamkeit viel Unterschiedliches erzählt. Das Spritzen würde später bei einem Hochstamm aber auch ziemlich schwierig.Gegen Feuerbrand ist (noch) kein Kraut gewachsen. Ist übrigens meldepflichtig.Wiewiel Apfelbäume? Ich glaube, es sind z.Z. nur noch 12 oder 13. Die meisten aber noch mehr oder weniger jugendlich. Mit weiteren Bäumen habe ich leider viel Lehrgeld (im wahrsten Sinne) zahlen müssen. Einerseits bin ich fragwürdigen persönlichen und Literaturempfehlungen (nach meiner heutigen Kenntnis) gefolgt, andererseits habe ich die Wühlmäuse gnadenlos unterschätzt. Wenn ich jetzt aber bemerke, das eine Sorte in Klima und/oder Boden sicher nicht "geht", ist mir ein Ende mit Schrecken lieber als ein Schrecken ohne Ende. Weiterhin musste ich bis auf einen auch alle jahrzehntealten Riesen auf der Obstwiese roden, weil sie schon am Ende des Vergreisens bzw. im Ruinenstadium oder völlig! verkrebst waren. Ich denke, diesen Herbst muss ich mir einfach noch mal die Zeit nehmen zwei, drei Sorten zu pflanzen. Wenn ich sie denn hier in der Gegend auftreiben kann.Schreib zur gegebener Zeit mal, welche Sorten ihr aufveredelt habt.Ach ja, vorbeugen kann man sicher durch gute Boden-/Ernährungsverhältnisse.Ausreichend große gras- und unkrautfreie Baumscheibe in den ersten 5,6 Jahren und durch fachgerechten Schnitt. Und die ersten zwei Sommer sehr gut feucht halten.
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Soni
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Re:Winterglockenapfel oder Boskoop

Soni » Antwort #39 am:

Heute war ich noch mal bei der Baumschule und da hab ich mir einen kleinen James-Grieve-Buschbaum als Befruchter-Sorte mitgenommen. Ich hoffe, dass das jetzt richtig war?Wie weit muss ich den von dem Hochstamm wegsetzen?LGSoni
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Re:Winterglockenapfel oder Boskoop

Zuccalmaglio » Antwort #40 am:

´nen schönen Abend Soni,die Blühzeiten von Topaz und James Grieve stimmen überein. M.W. hat Topaz auch James Grieve nicht im Pedigree, so das wohl kaum von Intersterilität auszugehen ist. Passt also.War das aber notwendig (aus Befruchtungsgründen)? Ich glaube du hattest geschrieben, das in der Nachbarschaft jede Menge anderer Apfelbäumne stehen.J. Grieve schmeckt nicht nur mir hervorragend. Der Baum ist aber sehr problematisch, weshalb ihn ein Verwandter wieder gerodet hat. U.a. deshalb und wegen der Druckempfindlichkeit hat ihn der Erwerbsanbau weitgehend aussortiert. Schorf und Mehltau sind in den allermeisten Fällen kein Problem.Dafür aber so ziemlich alle anderen Katastrophen, die auf den Kulturapfel so zukommen können. Zuvorderst Krebs (durch schwere Böden noch gefördert), aber auch Feuerbrand, Kragenfäule, Läuse, Monilia, Apfelwickler, Holzfrost etc..Versuchs einfach mal. Die Krankheiten müssen ja nicht zwangsläufig auftreten. Und nach 3-5 Jahren kannst du ja dann entscheiden, ob das was ist. Dein Topaz wird sowieso als Hochstamm so 4-6 Jahre brauchen, ehe er mit dem Ertrag anfängt.Als Abstand würde ich schon 6m nehmen. Ausgehend von der Endgröße des Hochstammes und der Annahme, das der J.Grieve auf einer schwachen Unterlage steht.
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