Unwahrscheinlich, dass der Krokenschwund an diesem Dünger liegt. Oder?
Am Dünger direkt nicht, eher im Gegenteil.Manche Krokus-Arten allerdings gedeihen erwiesenermaßen genau dort am zahlreichsten, wo Wurzeln von Großbäumen den Rasengräsern das Leben schwermachen.Schütterer, ungepflegter Rasen ist für verwildernde Frühblüher hingegen ein Traumstandort.
Aber gehört 'Blue Pearl' nicht auch zum Crocus tommasinianus? Die sehen zumindest verdammt ähnlich aus.
Laut Literatur steckt C. chrysanthus oder C. biflorus drin. Es kann auch eine Hybride sein. Allgemein: Wenn es einem mittelfristig nicht um Sortenechtheit, sondern schlicht um einen großzügigen Krokusbestand geht, bietet es sich an, zunächst herauszufinden, ob und wie der Wunschkrokus in der Lage ist, sich generativ zu vermehren. Einige Handelssorten sind steril, andere von Natur aus zwar fruchtbar, jedoch selbstunfruchtbar, brauchen daher einen passenden Bestäubungspartner, um fruchtbare Samen zu bilden, etwa eine weitere Sorte derselben Art oder auch eine andere Art. Auch kreuzen sich nicht alle Arten beliebig untereinander, da gibt es gewisse genetische Schranken. Auch Krokuswiesen können in Wissenschaft ausarten.
Aber gehört 'Blue Pearl' nicht auch zum Crocus tommasinianus? Die sehen zumindest verdammt ähnlich aus.
Nein, Crocus 'Blue Pearl' ist eine Chrysanthus (oder Biflorus)-Form und hat nichts mit Crocus tommasianus zu tun. Grundsätzlich ist Crocus chrysanthus zwar auch bei uns nicht schwierig, aber ein etwas trockenerer Standort im Sommer wäre sicherlich zu empfehlen. Notfalls kann man die Knöllchen auch nach dem Einziehen aus der Erde nehmen und trocken lagern.
Nein, eine Wissenschaft möchte ich nicht draus machen, ich bin da nicht so.Ich hätte einfach gerne eine Krokenwiese im Frühling. Du scheinst dich da super auszukennen, Danilo. Wenn du jetzt so liep wärst und mir 1-2 Sorten empfiehlst, bestelle ich die, unbesehen, in vollem Vertrauen und ohne Heckmeck.
Crocus tommasinianus sind auch lecker, hier werden auch die immer weniger.
Bei hohem W-Tier-Druck braucht der Krokus gewiss optimalste Bedingungen, um sich schneller zu vermehren, als er gefressen werden kann. Hier ist die Reproduktionsrate wohl trotz reichlich Wühlern hinreichend groß, kontinentaler Klimaeinflüsse (genug Trockenheit zum "Ausbacken") und ingesamt zuträgliche Standortbedingungen leisten gewiss ihren Beitrag.
Nein, eine Wissenschaft möchte ich nicht draus machen, ich bin da nicht so.Du scheinst dich da super auszukennen, Danilo.
Mitnichten. Aber wir haben Gott sei Dank fachkundige Mitleser. ;)Ich sehe Krokusse auch nur unter lokalen Bedingungen wachsen und hätte davon ausgehend wie gehabt C. tommasinianus empfohlen, der schlägt hier eben, was die Massenvermehrung angeht, alles andere um Längen und man braucht eben kein Trara um Sortenfruchtbarkeit, falsche Literaturangaben und dergleichen machen.Jetzt könnte man sich überlegen, ob man eine zweite Form pflanzt, die später blüht, aber zeitlich und genetisch in der Lage ist, sich mit C. tommasinianus zu kreuzen. Die Auswahl überlasse ich nun aber den Fachleuten.
Ich würde aus mehreren Gründen auch C. tommasinianus empfehlen: Er ist billig und überall erhältlich, vermehrt sich sowohl vegetativ wie durch Samen überreichlich, hat mehrere Farbschläge von weiß bis dunkelblau und von rosa bis violett, und es gibt Typen, die sehr früh und sehr spät blühen - ich habe vor Jahren ca. 100 gesetzt und habe jetzt mehrere Tausend in der Wiese, die natürlich erst Ende Mai/Anfang Juni gemäht werden kann.
Auf den hiesigen Parkwiesen stehen sie auch. Die ersten versuchen bereits zu blühen. Das ist halt der Nachteil von C. tommasinanus. Er öffnet nur bei Sonnenschein. Gemäht werden die Wiesen nach dem 1. Mai. Das reicht.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Das reicht schon für die Blätter, aber die Samen sind da noch nicht reif. Es kommt aber auch darauf an, wie tief gemäht wird - Rasenschnitt ist anders als Wiesen mähen.
Die ersten versuchen bereits zu blühen. Das ist halt der Nachteil von C. tommasinanus. Er öffnet nur bei Sonnenschein.
Ich empfinde das gar nicht als Nachteil. Für mich ist er trotzdem der dankbarste und laiengärtnerisch ergiebstige Krokus, weil er nach meinem Empfinden stärker duftet, als Bestand länger blüht und mehr Bienen anzieht als alle anderen, was aber wohl schlicht an der hohen Bestandsdichte liegt.
Ähnlich robust wie Crocus tommasianus dürften noch Crocus vernus und Crocus heuffelianus sein, natürlich auch deren Hybriden und Auslesen. Bis auf wenige Ausnahmen öffnen alle Krokusarten ihre Blüten nur bei Sonnenschein.
Bis auf wenige Ausnahmen öffnen alle Krokusarten ihre Blüten nur bei Sonnenschein.
Es ist die Wärme, nicht die Sonne. Ich habe vier Töpfchen vor dem Frost reingeholt, weil sie schon blühten, sie stehen jetzt frostfrei. 15 Minuten bei Zimmertemperatur reichen und die Blüten sind völlig offen:
ich muss mich hier wieder abmelden!!! helleboren, schneeglöckchen und jetzt auch noch krokusse. ich wusste ja bisher nicht, dass ich euch alle will. gegen garten-pur ist die beste marketing-agentur ...... einfach nur unfähig.
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Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
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