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Tomatensamen ernten - aber wie??? (Gelesen 65872 mal)

Wurzelgemüse, Knollengemüse, Blattgemüse, Stielgemüse, Fruchtgemüse, Kohlgemüse
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Silvia
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Re:Tomatensamen ernten - aber wie???

Silvia » Antwort #60 am:

Oh man, früher hat man sich höchstens ein paar Spulwürmer eingefangen, wenn man Früchte vom Strauch genascht hat. Aber die sollen ja durchaus nützlich sein! ::) Jedenfalls klingt es schon seltsam, mit was man die Samen alles behandelt, damit sie gebrauchsfertig sind. Wie hat man das denn früher gemacht?LG Silvia
Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.
Günther

Re:Tomatensamen ernten - aber wie???

Günther » Antwort #61 am:

Zaubersprüche gemurmelt. 8)
Bjørn
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Re:Tomatensamen ernten - aber wie???

Bjørn » Antwort #62 am:

Vielleicht war es ja auch so wie mit vielen Dingen des täglichen Bedarfs: es kam weniger auf das Äußere an, sondern auf den Inhalt. Heute muss z.B. ein Dosenöffner nicht einfach nur funktional sein und Dosen möglichst einfach und sicher öffnen können, sondern er muss zu aller erst einmal schön aussehen. Auf die Samen übertragen gilt vielleicht dann das: früher war es unwichtig, ob sie von außen perfekt "sauber" waren und "adrett" aussahen, sondern es war hauptsächlich wichtig, dass daraus auch Pflanzen gezogen werden konnten.Aber ganz ehrlich: was würde man heute über Saatgut denken, dass von außen irgendwie etwas schimmelig aussieht? Wahrscheinlich würde man gleich meinen, dass auch die Qualität überhaupt nicht gut sein kann, oder? Aber die Erfahrung hier im Forum widerspricht dem dann doch: auch Saatgut aus fermentierten Früchten kann kräftige und gesunde Pflanzen liefern. In der Natur steht ja auch keiner neben einer Tomatenpflanze und reinigt die Samen bevor sie in die Erde gelangen, außer sie werden von Vögel gefressen, dann erfolgt doch irgendwie eine Art von Reinigung... Alles ist relativ. ;)
Bjørn Malkmus
Feder
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Liebe Grüsse Maria

Re:Tomatensamen ernten - aber wie???

Feder » Antwort #63 am:

Fermentierte Tomatensamen sind sehr schön: weiss, sauber und silbrig glänzend in ihrem Pelzchen. Aber auch Tomatensamen auf Papier sind nicht schimmlig oder grausig. Man sieht eben die Farbe des Fruchtfleisches. Das Fruchtfleisch ist eine natürliche Keimschutzpackung. Biologisches Saatgut darf nicht chemisch behandelt werden, da gibt es strenge Richtlinien. Eine Möglichkeit ist die Wärmebehandlung in exakt 50° C heissem Wasser, dabei werden manche Keime relativ sicher abgetötet. Aber wie gesagt, für Tomaten ist das gar nicht notwedig.
Das Natürliche bleibt immer gleich. Das Normale ändert sich alle 100 km oder alle paar Jahre.
Pat Parelli
Diana

Re:Tomatensamen ernten - aber wie???

Diana » Antwort #64 am:

Oh ich merk schon, Samenernte ist eine Philpsophie :-X Hab alles mit Interesse gelesen.Ich habe jetzt beide Möglichkeiten, die mit dem Küchenpapier und auch fermentieren ausprobiert. Nur eines weiß ich, vor Braunfäule brauch ich mich nicht zu fürchten, da hatten wir schon jahrelang keine Probleme mehr damit. Die Tomaten stehen unterm Dach in einem Hochbeet, an einer warmen Stallwand, Südseite und bekommen außer Wasser, aufgelösten Pferdeäpfeln und ab und an eine Ansprache von mir ::) nix extra.Winke, Diana
Equisetum
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Re:Tomatensamen ernten - aber wie???

Equisetum » Antwort #65 am:

Oha, überlegt doch mal! Phytospora ist ein Pilz. Wo bilden Pilze ihre Fruchtkörper? An der Oberfläche, wo es luftig ist und die Sporen sich verbreiten können. Was brauchen Pilze zum wachsen? Das Substrat, auf das sie spezialisiert sind, in diesem Fall lebende Pflanzen, bevorzugt: Kartoffeln! Hauptüberträger der Braunfäule sind überjährige Kartoffeln!!Von Braunfäule, die in als Mulch liegengebliebenen Tomaten überwintert, habe ich noch nichts gehört. Tomatensamen, ob fermentiert oder mit Fruchtfleischresten getrocknet, sind als Überlebensmedium einfach ungeeignet. Es sei denn, in der Tomate wäre ein luftiger Hohlraum oder man läßt evtl. von Myzel durch- oder auch umwachsene Samen lange feucht liegen und gibt dem Pilz dadurch Gelegenheit zur Bildung von Fruchtkörpern. Das findet sicher nicht unauffällig statt. Jeder, der was auf sich hält, was Samengewinnung anbetrifft, wird solche Umstände zu vermeiden suchen bzw. ggfs. auftretende Veränderungen aufgrund feuchter Lagerung feststellen und den betroffenen Samen wegwerfen. So gesehen könnte selbst Samen von Braunfäule-befallenen reifen Tomaten unbesehen weiterverwendet werden. Könnte. Sofern meine Argumentation vollständig ist.
Es lebe der Wandel
Feder
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Liebe Grüsse Maria

Re:Tomatensamen ernten - aber wie???

Feder » Antwort #66 am:

So einfach ist es wohl nicht. Pilzerreger können durchaus an den Samen haften, z.B die Phoma Pilze an Kohlsamen.Das Handbuch Samengärtnerei von A. Heistinger macht zu diesen Vorgängen gut recherchierte Angaben, wie mir scheint.
Das Natürliche bleibt immer gleich. Das Normale ändert sich alle 100 km oder alle paar Jahre.
Pat Parelli
aurora

Re:Tomatensamen ernten - aber wie???

aurora » Antwort #67 am:

@ feder:Man sieht eben die Farbe des Fruchtfleisches. Das Fruchtfleisch ist eine natürliche Keimschutzpackung. wenn man sie zuvor abwäscht sehen sie sehr sauber aus. wobei das ja eigentlich nicht wirklich wichtig ist. ;)was den pilzbefall angeht so gehe auch ich auf nummer sicher und verwende nur samen aus gesunden früchten.
pocoloco
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Re:Tomatensamen ernten - aber wie???

pocoloco » Antwort #68 am:

Bei dem Erreger der Krautfäule handelt es sich um den Pilz Phytophthora infestans. Gemäß diesem :http://www.pa.ipw.agrl.ethz.ch/courses/ ... art111.htm und einigen anderen Links handelt es sich bei diesem um einen Pilz, der derzeit nur in lebendem Gewebe, sprich in Saatkartoffeln überleben kann, die Sporen vergehen im Boden binnen drei Wochen. Daher ist es mehr als unwarscheinlich, daß man mit Tomatensamen aus befallenen Tomaten eine Infektion im Folgejahr hinbekommt. Dennoch würde ich nur im Notfalle von kranken Pflanzen Samen nehmen, aus Prinzip. Aber eine direkter Befall im Folgejahr ist derzeit eher auszuschließen.
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Wattemaus
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Re:Tomatensamen ernten - aber wie???

Wattemaus » Antwort #69 am:

Heißt es nicht auch bei der Fäule, daß sie erst ab Mitte Juli auftritt?Jedenfalls habe ich noch keine an den Jungpflanzen gehabt.Und draußen kriegen sie die Fäule so oder so, jedenfalls bei mir.Im Prinzip müßte man mal ausprobieren, Saatgut aus befallenen Früchten zu nehmen, aber so mutig bin ich dann doch nicht.
pocoloco
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Re:Tomatensamen ernten - aber wie???

pocoloco » Antwort #70 am:

Der Pilz Phytophthora infestans stellt ja relativ enge klimatische Ansprüche für sein Keimen, bzw. die Vermehrung, "in Abhängigkeit von der Temperatur - entweder direkt (opt. 24 Grad Celsius)" und eine entsprechende Feuchtigkeit. Das dürfte als Erklärung für das Auftreten erst im Juni/Juli ausreichen.
Wer Rechtschreibefehler findet, darf sie gerne behalten.
oidium
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Re:Tomatensamen ernten - aber wie???

oidium » Antwort #71 am:

könnte man, natürlich nur rein theoretisch betrachtet, die tomatenpflanzen vorbeugend mit einem fungizid spritzen, wie das z.b. im weinbau üblich ist? ::) tom
"Katzen erreichen mühelos, was uns Menschen versagt bleibt; durchs Leben zu gehen, ohne Lärm zu machen."
(Ernest Hemingway)
lonesome

Re:Tomatensamen ernten - aber wie???

lonesome » Antwort #72 am:

könnte man, natürlich nur rein theoretisch betrachtet, die tomatenpflanzen vorbeugend mit einem fungizid spritzen, wie das z.b. im weinbau üblich ist?
das würde ich persönlich nie machen. selbst beim wein, den ich mit einem kupfer-mittel behandele, halte ich eine karenz-zeit von vier bis sechs wochen ein.und stell dir mal vor, wenn du im juni irgendwas spritzt, was den pilz im juli/august stoppen soll, dann willst du doch nebenan schon die ersten tomaten ernten.ich kenne zwar die mittelchen nicht, die du verwenden möchtest, aber ich habe in der sache meine eigene meinung und die ist ein nein.allerdings nutze ich auch übliche natürliche aufbaumittel sowie ein algenpräparat. aber das alles zähle ich nicht zu den fungiziden.
aurora

Re:Tomatensamen ernten - aber wie???

aurora » Antwort #73 am:

da hier wohl wenige erfahrungen mit samen aus pilzerkrankten früchten haben werde ich da welche von nehmen, anbauen und kucken was nächstes jahr draus wird. ein versuch ist es auf jeden fall wert.zum thema fungizide:lieber esse ich keine als zu spritzen. aber möglich ist in diesem falle was gefällt.
brennnessel

Re:Tomatensamen ernten - aber wie???

brennnessel » Antwort #74 am:

ich probiere es auch mit einer sorte aus, will die pflanze aber dann schon isoliert aufstellen, bin ja keine terroristin ! - oder gilt das dann nicht als versuch ?lg lisl
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