Hallo,wir haben gerade festgestellt, dass einer der Pfirsichbäume von einem Pilz befallen ist. Jetzt ist die Ratlosigkeit groß... Vielleicht weiß hier jemand, um welchen Pilz es sich handelt und was zu tun ist? Ausschneiden, betroffene Äste absägen, Baum "köpfen" oder muss der am Ende sogar komplett raus? Baum gesamt Betroffene Stellen Detail links Detail rechtsAlle Bilder werden beim Anklicken vergrößert (und bei kleinen Bildschirmen bei nochmaligem Anklicken in Originalgröße dargestellt).
Hallo Bombus,bei so einem Befall hat der Baum meiner Meinung nach ein Problem. Teilweise kann man den Ast großzügig zurückschneiden und hoffen, dass das Myzel sich nicht schon verbreitet hat. Bei deinem Baum scheidet die Methode wohl aus.Ich denke, dass der Baum auch mit Pilz noch einige Jahre tragen wird. Eventuell könntest du die stellen um den Pilz mehrmals pro Jahr mit einem Fungizid bepinseln. Ob das jedoch zum Erfolg (Pilz bekämpfen oder zumindest Ausbreitung vermeiden) führt, ist mehr als fraglich.Beste GrüßeFelix
Hallo, Bombus, "dein" Pilz erinnert mich an den Pflaumen-Feuerschwamm (Phellinus tuberculosis), mit dem unser Pflaumenbaum lebt, seit ich ihn kenne. Heißt: seit über 20 Jahren. Bereits damals war der Baum ein Greis, schon lange pilzbefallen. Doch er wächst, blüht, fruchtet noch immer. Keine Ahnung, ob der Pilz an deinem Baum wirklich Phellinus tuberculosis ist; da fragst du besser einen Fachmenschen in deiner Nähe. Zweitbeste Variante: in einem spezialisierten Pilzforum gucken. Wenn's dieser Pilz sein sollte - an Prunus-Arten siedelt er besonders gern, Schnittstellen dienen ihm als Eintrittspforten -, kannst du versuchen, deinem Pfirsichbaum beste Bedingungen zu schaffen, damit er der vom Pilz verursachten Fäule länger standhält. So oder so können Baum und dieser Pilz über Jahrzehnte koexistieren: Pflaumen-Feuerschwamm ist ein Zeitlupen-Killer. In Streuobstwiesen mit älteren Pflaumen- oder Zwetschgenbäumen ist er fast allgegenwärtig. Über Pfirsichkulturen weiß ich allerdings zu wenig... Schöne GrüßeQuerkopf
"Eine Gruppe von ökologischen Hühnern beschloss, jenes Huhn zu verbannen, das goldene Eier legte, weil Gold nicht biologisch abbaubar sei." Aus: Luigi Malerba, "Die nachdenklichen Hühner", Nr. 137
"Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein." (NICHT von Kurt Tucholsky)
Hallo,vielen Dank für die prompten Antworten! Mal schauen, wo wir so einen "Fachmenschen" finden. Ist so ein Pilz eigentlich "ansteckend", sprich riskiere ich, dass der auf weitere Bäume übertragen wird? Wo kommt der her und wie wird der überhaupt übertragen? Und muss ich nun nach Schnittarbeiten am Baum immer Säge und Schere sorgfältig desinfizieren?
Dieser Pilz ist ein Schwächeparasit und Weißfäuleerreger,die Bäume werden langsam schwächer, Verbreitung erfolgt durch Sporen die auf offenen Holzwunden gelangen und dort keimen können,eine Desinfektion - oder auch Reinigung des Werkzeuges ist immer sinnvoll,die beste Wirkung hat leicht verdünnter Brennspiritus 3/4 mit 1/4 Wasser LG
Vielen Dank für die diversen Tipps! Dann darf der Baum auf jeden Fall stehen bleiben und wir hoffen, dass er es trotz Pilz noch eine Weile gut aushält Ein Schraubglas mit Spiritus, in das Hand- und Astscheren getunkt werden, ist sogar schon vorhanden. Da wird ab sofort noch besser darauf geachtet. Nur fürs Desinfizieren der Sägen müssen wir uns noch eine passende Lösung einfallen lassen, die passen da nämlich nicht rein
Die Bekämpfung eines Pilzes im Baum ist unmöglich. Beim Auftreten von Fruchtkörpern hat der Pilz bereits ganze Arbeit geleistet und sitzt so tief im Holz das kein Fungizid ihn jemals völlig erreichen würde. Hinzu kommt, das es für diesen Zweck kein zugelassenes Fungizid gibt. Auffällig hier ist das der Pilz in erster Linie an abgestorbenen Aststummeln sitzt. Pilzbegünstigend ist hier neben der damals erfolgen falschen Schnittführung auf alle Fälle auch die Verwendung eines Wundverschlußmittels. Wenn der Baum noch recht vital ist kann es durchaus sein, das der Pilz es garnicht ins gesunde Gewebe des Baumes schafft. Der Feuerschwamm als Schwächeparasit bzw. Saprobiont beschränkt sich in der Regel auf abgestorbene oder geschwächte Baumteile, so das der Baum sehr gute Chancen hat noch lange zu überleben. Sporen sämtlicher holzzersetzender Pilze sind in großen Mengen ständig in der Luft unterwegs. Daher ist es fraglich ob das Desinfizieren von Werkzeug tatsächlich den gewünschten Effekt hat.