News: Problem bei der Anmeldung? Bitte Mail über das Kontaktformular ganz unten!

Winterhärte bei Magnolia grandiflora (Gelesen 5793 mal)

Bäume und Sträucher, Duftgehölze, Blütengehölze, Blattschmuckgehölze, Wildobst, Koniferen, Moorbeetpflanzen

Moderator: AndreasR

Antworten
Benutzeravatar
gaschni
Beiträge: 58
Registriert: 30. Jul 2004, 20:18

Winterhärte bei Magnolia grandiflora

gaschni »

Hallo an alle!Ich hab gleich noch eine Frage:Gestern war ich in der Baumschule und beim Vorbeigehen sehe ich ein paar Exemplare Magnolia grandiflora victoria - der Traum meiner schlaflosen Nächte ;)Hab mich dann gleich erkundigt (kenne diese Pflanze nur aus Italien) - die Gärtnerin hat gemeint, der Chef hätte eine davon vor 4 Jahren ausgepflanzt, bisher gabs keine Probleme. Das einzige, was wichtig wäre, ist ein halbschattiger Standort, mit dem ich mir zugebenermaßen schwer tue (ich könnte sie nur auf die Ostseite des Hauses setzen, im Sommer ist es dort allerdings auch sonnig, aber im Winter macht das Haus ab etwa 14/15 Uhr Schatten).Hat einer von Euch schon Erfahrungen mit dieser Magnolia gesammelt (vor allem was die Winterhärte betrifft - wohne in Niederösterreich, gleich westlich von Wien, der letzte Winter war ziemlich hart, da hatten wir auch mal minus 16)?Und: wie hoch wird sie bei uns?Ich gebe zu, ich bin ziemlich in Versuchung, möchte aber noch Eure Erfahrungen hören, bevor ich unnötig Geld ausgebe!lgGabi
Benutzeravatar
fars
Beiträge: 14750
Registriert: 23. Sep 2005, 21:45

Re:Winterhärte bei Magnolia grandiflora

fars » Antwort #1 am:

Es kommt wohl auf die Sorte an, wie winterhart M.g. ist. Auch die Herkunft ist nicht unerheblich. Wenn die Pflanzen aus Italien kommen, ist Vorsicht angesagt, da sie weniger abgehärtet sein dürften.In Frankfurt am Main wird M.g. häufiger angepflanzt.Im Rheinland sah ich sie auch schon mehrere Male als kleineren Baum.
bernhard
Beiträge: 4439
Registriert: 21. Nov 2003, 22:09
Kontaktdaten:

Re:Winterhärte bei Magnolia grandiflora

bernhard » Antwort #2 am:

hallo gaschni,generell ists nicht so einfach zu sagen. jedenfalls ist das ganze risikobehaftet. denn deine bekäme im winter die mittagssonne voll zu spüren. das führt im mildesten fall zu blattverbrennungen, im härtesten fall in kombination mit wurzelfrost zu frosttrocknis und zum absterben der pflanze. sie kann bei uns wohl nicht als "hart" eingestuft werden.ich würde an deiner stelle eine günstige jungpflanze erwerben. sie sollte nicht zu klein sein, also schon ordentlich verholzte teile aufweisen. du pflanzt diese nicht zu teure versuchspflanze nach den letzten frösten im frühjahr. sie hat dann eine vegetationsperiode zum einzwurzeln zeit. im herbst mulchst du den wurzelbereich dick und großzügig mit laub und schattierst die komplette pflanze mit winterflies/reisig. ergänzend kannst du ihr patentkali zur zellstärkung geben. so ab august/september. dann hilft nur noch hoffen!vielleicht klappt es ja .... jedenfalls solltest du den preis der pflanze so wählen, dass ein etwaiger verlust dir kein zu starkes kopfweh verursacht.
Konstruktiven Gruß,
Bernhard
Benutzeravatar
Iris
Beiträge: 2078
Registriert: 7. Dez 2003, 22:14

Re:Winterhärte bei Magnolia grandiflora

Iris » Antwort #3 am:

fars, sprichst du in Bezug auf weniger harte, italienische Pflanzen aus Erfahrung? Ich habe da im Vergleich zu holländischer Ware genau das Gegenteil gehört. Die Italiener sein durch den eher trockenen, heißen Sommer in der Regel besser ausgereift, während die Holländer eher durch viele Wasser- und Düngergaben verweichlicht dem Winter zum Opfer fallen.Eine Magnolia grandiflora wächst hier in Bamberg vermutlich schon seit mehreren Jahren in einem Garten in der Nähe. Der Garten ist nicht sehr offen, die Magnolie steht mitten drin, allerdings am Hang. Sie wurde im letzten Winter nicht geschützt. Hier waren es im letzten Winter bis ca. - 16 °C, allerdings nur nachts und nicht so wahnsinnig lang. Ein riesiger, schöner Baum wie in besserem Klima wird es hier allerdings nicht. Die in des Nachbars Garten ist ca. 3 m hoch und etwas luftig, aber nicht häßlich. In Bonn kenne ich ein Exemplar von schätzungsweise 4 m Höhe. Aber da sind wir ja schon fast in den Tropen...Beim Pflanzen würde ich wie Bernhard beschrieben hat verfahren. Je nach Winter vielleicht im ersten Jahr ein Vlies oder gegen zu viel Sonne schützen. Aber irgendwann würde ich sie ins Kalte Wasser schmeißen... Man will ja nicht noch erwachsene Bäume verhätscheln...Grüße,Iris
Was juckt es die Eiche, wenn sich eine Wildsau an ihr kratzt?
Benutzeravatar
gaschni
Beiträge: 58
Registriert: 30. Jul 2004, 20:18

Re:Winterhärte bei Magnolia grandiflora

gaschni » Antwort #4 am:

...hmmm...was ist schon günstig...Die Baumschule bietet Containerpflanzen an, etwa 1 m hoch, um 70€ (derzeit im Sonderangebot). Dazu muss man sagen, dass das für unsere Verhältnisse günstig ist - die Bekannte einer Freundin hat eine in einer Edelgärtnerei gekauft um 600 ??? - allerdings größer (was daraus geworden ist, kann ich aber nicht sagen, da ich die Freundin schon länger nicht gesehen hab, abgesehen davon wohnen die im doch um ein paar Grade wärmeren Wien).Aber wenn ich eh erst im Frühjahr pflanzen soll....wir haben hinten im Garten einen halbschattigen Standort, allerdings ist es derzeit dort noch etwas eng, aufgrund von einer Fichte, die wartet aber auf ihren Einsatz als Christbaum ;D....ich bin mir wirklich nicht sicher, mir gefällt dieser Baum unglaublich gut, aber ob ich das Risiko eingehen soll....lgGabi
Benutzeravatar
fars
Beiträge: 14750
Registriert: 23. Sep 2005, 21:45

Re:Winterhärte bei Magnolia grandiflora

fars » Antwort #5 am:

fars, sprichst du in Bezug auf weniger harte, italienische Pflanzen aus Erfahrung?
Jein, aber ich hatte mal eine generelle Diskussion über frostempfindliche Gehölze. Das Problem scheint zu sein, daß sowohl Italiener als auch Holländer ihre Ware inzwischen aus Übersee oder von Nordafrika beziehen.Hinzu kommt, dass auf frosthärte Auslesen kaum Bedacht genommen wird/werden muss. Warum wohl gibt es so selten Sortenangaben?Es mag zwar sein, daß trockenes warmes Wetter auch zu einer gewissen Abhärtung führt, aber es fehlt der Stress bei Minusgraden.Mg. sieht man inzwischen gar nicht so selten. Scheint eine ähnliche Erfahrung wie bei Araucarien zu sein: sie sind frosthärter als man meint (oder das Klima hat sich für uns Hobbygärtner zum Positiven verschoben ::))
bernhard
Beiträge: 4439
Registriert: 21. Nov 2003, 22:09
Kontaktdaten:

Re:Winterhärte bei Magnolia grandiflora

bernhard » Antwort #6 am:

da sagst du was, fars! :D :P :P
Konstruktiven Gruß,
Bernhard
Benutzeravatar
gaschni
Beiträge: 58
Registriert: 30. Jul 2004, 20:18

Re:Winterhärte bei Magnolia grandiflora

gaschni » Antwort #7 am:

Vielleicht schau ich doch noch zu der "Edelgärtnerei" - die dürften schon mehr Erfahrungen mit der Auspflanzung in unseren Breitengraden gemacht haben...Angeblich gibts es ja eine Sorte, die noch winterhärter als "Victoria" ist, die "Edith Bouge": http://www.tropengarten.de/Pflanzen/magnolia.html :-\ :-\ :-\
Joachim

Re:Winterhärte bei Magnolia grandiflora

Joachim » Antwort #8 am:

Ich habe 2002 in einem 'Billigmarkt' eine M.g. gekauft und gepflanzt. Eine Sortenangabe war nicht dabei. Das Exemplar steht an der Südostecke des Hauses (in Bremen) und hat bisher mit Ausnahme des letzten, jeden Winter ohne Schäden überstanden. Der Schaden Anfang März 2005 entstand in einer Nacht mit minus 15 Grad, nachdem der ganze Winter sehr mild war. Einige der obersten Triebspitzen sind erfroren. Bereits im Juni war durch Neuaustrieb alles wieder ausgeglichen. Was schädlich sein könnte ist sicher Frost mit gleichzeitigigem Wind. An einer windgeschützten Stelle würde ich einer M.g. immer eine Chance geben. (600 teuro wären vielleicht aber doch etwas gewagt !) MfGJT
Antworten