News: Problem bei der Anmeldung? Bitte Mail über das Kontaktformular ganz unten! | garten-pur unterstützen mit einer Spende oder über das Partnerprogramm!

allgemeine fragen (Gelesen 2988 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

Antworten
Benutzeravatar
lychnis
Beiträge: 140
Registriert: 28. Apr 2011, 17:13

allgemeine fragen

lychnis »

auf die ich keine antwort finde.allen voran: wovon hängt der zeitpukt des ertrags ab? in wie weit hat die höhe des baumes (busch, halb- oder hochstamm) einfluss? mit sicherheit gibt es auch obstarten/sorten, die früher, andere die später fruchten? auch über die höhenangaben von busch, halb- und hochstamm lese ich immer wieder verschiedenes. busch bis 2 m, halbstamm von 2 bis 4 m und hochstamm ab 4 m...ist das so korrekt?die logik bei den bestäubersorten ist mir auch nicht ganz einleuchtend. es muss ein bestäuber sein, der zum gleichen zeitpunkt blüht. ok. wieso kann dann z.b. ein winterapfel einen sommerapfel befruchten? hat die pflückreife nichts mit der blüte zu tun? gibt es da allgemein gesetzmäßigkeiten, welche bestäuber für bestimmte sorten in frage kommen?wie weit dürfen bestäubersorten maximal entfernt stehen? ist die angabe 1,5 km korrekt?und: zieräpfel sind angeblich selbstfertil? wirklich?zu guter letzt: wie lange sollte der pfahl am baum bleiben? er dient ja in erster linie der standfestigkeit also kann doch nach gewisser zeit entfernt werden?
Benutzeravatar
hargrand
Beiträge: 2720
Registriert: 28. Jan 2012, 16:17
Kontaktdaten:

Aprikösling & quittensüchtig

Re:allgemeine fragen

hargrand » Antwort #1 am:

auch über die höhenangaben von busch, halb- und hochstamm lese ich immer wieder verschiedenes. busch bis 2 m, halbstamm von 2 bis 4 m und hochstamm ab 4 m...ist das so korrekt?nä ;)Busch so 3-4, Halb und Hochstamm bis 10m und darüber.Der Reifezeitpunkt muss nicht unbedingt was mit der Blütezeit zu tun haben ;)deswegen kann ne spätreifende Sorte auch ne frühreife bestäuben.
Benutzeravatar
cydorian
Garten-pur Team
Beiträge: 12162
Registriert: 19. Nov 2005, 14:29
Höhe über NHN: 190
Bodenart: 30cm toniger Lehm auf Muschelkalk
Kontaktdaten:

Re:allgemeine fragen

cydorian » Antwort #2 am:

allen voran: wovon hängt der zeitpukt des ertrags ab? in wie weit hat die höhe des baumes (busch, halb- oder hochstamm) einfluss? mit sicherheit gibt es auch obstarten/sorten, die früher, andere die später fruchten?
1. Irrelevant2. Ja, die Sorte spielt eine grosse Rolle.
auch über die höhenangaben von busch, halb- und hochstamm lese ich immer wieder verschiedenes. busch bis 2 m, halbstamm von 2 bis 4 m und hochstamm ab 4 m...ist das so korrekt?
Ist falsch. Diese Bezeichnung haben nichts mit der Gehölz-Endhöhe zu tun, sondern mit der Höhe der ersten Leitastverzweigung. Unterm Hochstamm kann man durchgehen.
die logik bei den bestäubersorten ist mir auch nicht ganz einleuchtend. es muss ein bestäuber sein, der zum gleichen zeitpunkt blüht. ok. wieso kann dann z.b. ein winterapfel einen sommerapfel befruchten? hat die pflückreife nichts mit der blüte zu tun? gibt es da allgemein gesetzmäßigkeiten, welche bestäuber für bestimmte sorten in frage kommen?
1. Winter- und Sommerapfel hat nichts mit dem Zeitpunkt der Blüte zun tun, sondern mit dem Zeitpunkt der Essreife der Früchte. Blühen können sie trotzdem gleichzeitig.2. Obstabhängig. Bei Äpfeln z.B. ganz anders wie bei Kirschen. Es gibt sowohl allgemeine Gesetzmässigkeiten wie auch Ausnahmen, spezielle Kombinationen, Geklärtes und Ungeklärtes.
lychnis hat geschrieben:wie weit dürfen bestäubersorten maximal entfernt stehen? ist die angabe 1,5 km korrekt?
In der Regel zu weit. Es gibt aber keine fest Grenze. Je näher, desto besser. Wenn das Wetter für Insektenflug zufällig gut ist und viele Bäume existieren, sind auch grössere Entfernungen kein Problem.
lychnis hat geschrieben:und: zieräpfel sind angeblich selbstfertil? wirklich?zu guter letzt: wie lange sollte der pfahl am baum bleiben? er dient ja in erster linie der standfestigkeit also kann doch nach gewisser zeit entfernt werden?
1. So wie andere Apfelsorten sind Zieräpfel nur im Ausnahmefall selbstfruchtbar.2. Bei schwachwachsenden Unterlagen solange der Baum lebt. Bei starkwachsenden Unterlagen, bis der Baum nach einigen Jahren von allein standfest ist. Das wird meist nach drei bis sechs Jahren der Fall sein.
Benutzeravatar
hml
Beiträge: 195
Registriert: 26. Sep 2009, 09:33

Re:allgemeine fragen

hml » Antwort #3 am:

Busch Halb oder Hochstamm ist reine Definitionssache. Du willst einen Baum mit einer bestimmten Stammhohe, ob der dann Halb oder Hoch heißt ist doch eigentlich egal. Wenn es die Unterlage hergibt kann ich aus einem Halbstamm durch hochputzen beim Jungbaum auch einen Hochstamm machen. Für Baumschulen gibt es gesetzliche Vorgaben, so muss ein Busch 60cm, ein Halbstamm 1m, und ein Hochstamm mindestens 1,80m Stammhöhe aufweisen. Entscheidend für die spätere Baumhöhe (nicht Stammhöhe) ist die Sorten, Unterlagen Kombination und in gewissen Grenzen der Schnitt.Befruchterabstände über 50m halte ich für schwierig. In Anlagen wird nicht mehr als 10m angestrebt. Besonders schwierig wird die Befruchtersituation bei Kirschen weil es auch noch auf die S-alellen Kombination ankommt (siehe Befruchtertabellen). Gruß hml
Benutzeravatar
landfogt
Beiträge: 1109
Registriert: 17. Jan 2013, 22:02

Re:allgemeine fragen

landfogt » Antwort #4 am:

hat auser mir auch schon jemand dieses jahr veredelt?
es gibt tage da verliert man und es gibt tage da gewinnen die anderen
schwach anfangen und dann ganz stark nachlassen
Benutzeravatar
Elro
Beiträge: 8182
Registriert: 17. Dez 2003, 01:57
Wohnort: Sinsheim
Höhe über NHN: 230
Bodenart: Lößlehm
Winterhärtezone: 8a: -12,2 °C bis -9,5 °C

Ich liebe dieses Forum!

Re:allgemeine fragen

Elro » Antwort #5 am:

Ja ich, letzten Samstag habe ich auf meinen Sauerkirschbaum eine zweite Sorte drauf veredelt, zwecks besseren Befruchtung.Zwei kleine Zweige per Kupulation mit Gegenzunge.Da Kirschenreiser nicht gut lange gelagert werden können, habe ich es gleich gemacht. Mal sehen was draus wird.Bei den Äpfelbäumen will ich noch etwas warten.
Liebe Grüße Elke
Benutzeravatar
lychnis
Beiträge: 140
Registriert: 28. Apr 2011, 17:13

Re:allgemeine fragen

lychnis » Antwort #6 am:

vielen dank, das hat mir schon sehr weitergeholfen.allerdings: gibt es nicht ungefähre richtwerte für die wuchshöhen von busch, halb- und hochstamm? vorausgesetzt, dass als unterlagen schwachwüchsige verwendet werden.und: der ertragszeitpunkt ist ja dann, unter der vorraussetzung, dass schwachwüchsige unterlagen verwendet werden, in erster linie von der sorte abhängig. kennt jemand eine gute aufstellung von früher bzw. später tragenden sorten? bestenfalls mit der angabe von jahren, weil früher und später natürlich sehr dehnbar sind.und allgemein: ich bin auf der suche nach einem buch, wo solch grundlegende fragen einfach erklärt werden. für den obstbaumschnitt habe ich ein solches gefunden, aber für restliche fragen bin ich bisher nur auf dicke, unübersichtliche wälzer gestossen.
Benutzeravatar
Elro
Beiträge: 8182
Registriert: 17. Dez 2003, 01:57
Wohnort: Sinsheim
Höhe über NHN: 230
Bodenart: Lößlehm
Winterhärtezone: 8a: -12,2 °C bis -9,5 °C

Ich liebe dieses Forum!

Re:allgemeine fragen

Elro » Antwort #7 am:

allerdings: gibt es nicht ungefähre richtwerte für die wuchshöhen von busch, halb- und hochstamm? vorausgesetzt, dass als unterlagen schwachwüchsige verwendet werden.
Bei schwachwachsenden Unterlagen gibt es keine Bezeichnung Hoch- Halbstamm.Schwachwachsend wird meist als Spindel gezogen und wird dann 2-3m hoch.
lychnis hat geschrieben:und: der ertragszeitpunkt ist ja dann, unter der vorraussetzung, dass schwachwüchsige unterlagen verwendet werden, in erster linie von der sorte abhängig.
Eher weniger sortenabhängig, sondern unterlagenabhängig.Auf M9 oder M27 sollte ein Baum nach zwei Jahren anfangen zu tragen.Ich mag dieses "Verwirrspiel" mit den Bezeichnungen Buschbaum, Halb- und Hochstamm nicht.Die Wuchsstärke hängt immer von der Unterlage ab.Ein Buschbaum auf Sämling wird genau wie sein Kumpel der Hochstamm sehr riesig, kann z.B. 8m sein.
Liebe Grüße Elke
Benutzeravatar
lychnis
Beiträge: 140
Registriert: 28. Apr 2011, 17:13

Re:allgemeine fragen

lychnis » Antwort #8 am:

danke, elro, die bezeichnungen sind in der tat verwirrend.mir wurde in der baumschule erzählt, dass schwachwüchsige unterlagen verwendet werden...
Benutzeravatar
JörgHSK
Beiträge: 914
Registriert: 4. Jan 2008, 18:20
Region: Mittelgebirge
Höhe über NHN: 200
Bodenart: lehmig-humos
Winterhärtezone: 7a: -17,7 °C bis -15,0 °C

Südhang des Haarstranges-200m Blick ins Sauerland

Re:allgemeine fragen

JörgHSK » Antwort #9 am:

Die Frage ist sehr komplex....Bei einem Buschbaum (z.B. auf M26) kann eine starkwachsende Sorte 3,5 m und höher werden. Die schwachwachsende Sorte wird erst gar nicht so stark treiben, da ist die Wuchskraft schnell erschöpft(die Kombination von schwachwachsenden Sorten und schwachwachsenden Unterlagen ist sowieso nicht empfehlenswert). Als schwachwachsend würde ich z.B. Zuccalmaglio, Ananasrenette oder Adams Parmäne bezeichnen.Beim Hochstamm kommen als Unterlage ja sowieso nur der Sämling in Frage. Die Sorten verhalten sich zum Teil sehr unterschiedlich, was die Wuchsform betrifft. Beispielhaft nenne ich jetzt nur mal Rote Sternrenette und Winterrambour. Die erste wächst stark, aufstrebend, mit steilen Leitästen, der zweite auch starkwachsend aber sehr breitwüchsig.Handbuch des Obstbaus, von Friedrich
Benutzeravatar
Elro
Beiträge: 8182
Registriert: 17. Dez 2003, 01:57
Wohnort: Sinsheim
Höhe über NHN: 230
Bodenart: Lößlehm
Winterhärtezone: 8a: -12,2 °C bis -9,5 °C

Ich liebe dieses Forum!

Re:allgemeine fragen

Elro » Antwort #10 am:

mir wurde in der baumschule erzählt, dass schwachwüchsige unterlagen verwendet werden...
Frag mal nach was für eine Unterlage verwendet wird, häufig ist es M9.Es ist wie bei allem, man muß wissen für was man etwas will. Wenn ich Schrauben kaufe sollte ich auch wissen was ich damit machen will, je nach dem wähle ich aus. Am besten erst ein klein wenig Grundwissen aneignen und dann erst kaufen gehen.
Liebe Grüße Elke
Benutzeravatar
landfogt
Beiträge: 1109
Registriert: 17. Jan 2013, 22:02

Re:allgemeine fragen

landfogt » Antwort #11 am:

ich hab die meisten gehölze unter der rind veredelt.3 sorten hab ich durch kopulation veredelt weil die reiser so dick waren.hab beides das erste mal gemacht,aber zuvor mehrmals geübt mit dem veredlungsschnitt!ich hoffe meine sehr akribische arbeit wird belohnt ;)
es gibt tage da verliert man und es gibt tage da gewinnen die anderen
schwach anfangen und dann ganz stark nachlassen
Benutzeravatar
Elro
Beiträge: 8182
Registriert: 17. Dez 2003, 01:57
Wohnort: Sinsheim
Höhe über NHN: 230
Bodenart: Lößlehm
Winterhärtezone: 8a: -12,2 °C bis -9,5 °C

Ich liebe dieses Forum!

Re:allgemeine fragen

Elro » Antwort #12 am:

ich hab die meisten gehölze unter der rind veredelt.
Jetzt schon?Hattest u die Unterlagen in der warmen Stube oder wieso kann sich jetzt schon die Rinde lösen?Hier ist das selbst in unserer milden Gegend vor Anfang April/ Mitte April(je nach Witterung) gar nicht möglich.
Liebe Grüße Elke
Benutzeravatar
landfogt
Beiträge: 1109
Registriert: 17. Jan 2013, 22:02

Re:allgemeine fragen

landfogt » Antwort #13 am:

hatte da am letzten mo. und di.keinerlei probleme!hat sich super lösen lassen,die rinde. mein wundverschluss war nach 3 stunden trocken.hatte zusätzlich nach dem ausschneiden und veredeln einen sonnenbrand im gesicht!sah aus wie winnetou ;Dunter den bäumen lag noch 10 cm schnee.war ein gefühl wie auf dem gletscher ;D
es gibt tage da verliert man und es gibt tage da gewinnen die anderen
schwach anfangen und dann ganz stark nachlassen
Benutzeravatar
lychnis
Beiträge: 140
Registriert: 28. Apr 2011, 17:13

Re:allgemeine fragen

lychnis » Antwort #14 am:

ja irgendwie ist das wirklich eine komplexe thematik...falls jemand gute, verständliche literatur dazu kennt: her damit ;)
Antworten