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Selbstinkompatibilität - wie lösen? (Gelesen 3463 mal)
Moderator: cydorian
- Deviant Green
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Selbstinkompatibilität - wie lösen?
Ist es vor dem Hintergrund, dass Obstbäume fast ausschliesslich veredelt sind, ratsam, Obstbäume der gleichen Sorte (wenn die sich gegenseitig bestäuben sollen) von unterschiedlichen Baumschulen zu kaufen? In einer Baumschule sind die Pflanzen (des gleichen Jahres) ja mit hoher Wahrscheinlichkeit von der gleichen Mutterpflanze, oder? Wie löst man das Problem mit der Selbstinkompatibilität am besten? Wie machen das gewerbliche Obstbauern?
Re:Selbstinkompatibilität - wie lösen?
Die Herkunft und Unterlage ist egal, die gleichen Sorten, Spurtypen und Mutanten können sich nicht untereinander befruchten,neuerdings werden im Obstbau zunehmend Zieräpfel zur Befruchtung benutzt,ansonsten werden immer spezielle Befruchtersorten verwendet,im Kleingarten sind Befruchter wichtig, wenn in der Nachbar keine entsprechenden Obstbäume mehr sind.LG
Re:Selbstinkompatibilität - wie lösen?
Zum Befruchten benötigt man, wie Apfelmann schon geschrieben hat, immer zwei verschiedene Sorten.Meistens steht in den näheren Umgebung ein anderer Kulturapfel oder Zierapfel. Sollte das nicht der Fall sein, sollte man sich also einen zweiten Baumkaufen, der sich in der Blütezeit ungefähr überlagert. Falls dazu kein Platz sein sollte, kann man auch einen Duo Baum kaufen bzw. an einen Ast deines Baums eine Veredelung mit einer anderen Sorte vornehmen.GrüßeFelix
- cydorian
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Re:Selbstinkompatibilität - wie lösen?
Doch. Ballerinas werden auch durch andere Ballerina- bzw. Säulenapfelsorten befruchtet.die gleichen Sorten, Spurtypen und Mutanten können sich nicht untereinander befruchten
- Mediterraneus
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Re:Selbstinkompatibilität - wie lösen?
Obstbäume der gleichen Sorte von unterschiedlichen Baumschulen sind trotzdem die gleiche Sorte.Z.B. Goldparmäne wurde irgendwann mal aus einem Kern gezogen. Das ist der Originalbaum. Alle Goldparmänen , die man heute veredelt, stammen von Reisern von diesem Baum ab.Goldparmäne von Baumschule A ist deshalb die gleiche Goldparmäne wie von Baumschule B, somit können die sich nicht bestäuben. Vereinfacht gesagt.Wenn man eine Bestäubung gewährleisten will, muss man deshalb immer eine Befruchtersorte dazupflanzen.In Obstplantagen ist das fast immer der Fall. Oft werden auch Wildäpfel an den Rand der Anlage gesetzt, oder Streuobstbäume aus der Umgebung übernehmen den Part.Ist es vor dem Hintergrund, dass Obstbäume fast ausschliesslich veredelt sind, ratsam, Obstbäume der gleichen Sorte (wenn die sich gegenseitig bestäuben sollen) von unterschiedlichen Baumschulen zu kaufen? In einer Baumschule sind die Pflanzen (des gleichen Jahres) ja mit hoher Wahrscheinlichkeit von der gleichen Mutterpflanze, oder? Wie löst man das Problem mit der Selbstinkompatibilität am besten? Wie machen das gewerbliche Obstbauern?
LG aus dem südlichen Main-Viereck
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- JörgHSK
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Re:Selbstinkompatibilität - wie lösen?
Beispielhaft: Goldparmäne ist eine gute Befruchtersorte da diploid.so schwer soll man das nicht nehmen bei den Äpfeln, Hauptsache es stehen nicht nur diploide oder triploide Sorten beieinander(mit 2fachem oder dreifachen Chromosomensatz)Leicht zu erkennen dipoide sind meistens nicht so starkwüchsig und haben meist viele schöne Kerne im Apfel. Triploide Sorten sind starkwüchsig mit vielen tauben Kernen.Bei Birnen ist das mit der Bestäubung schon schwieriger, es gab schon Anlagen mit 21.000 Bäumen von "Williams" die nach 20 Jahren kaum nennenswert Erträge brachten mangels Bestäubersorte.
- Zuccalmaglio
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Re:Selbstinkompatibilität - wie lösen?
Die Tendenz ist schon richtig.Aber es gibt natürlich auch sehr starkwüchsige und dabei doch diploide Apfelsorten...Das Beispiel mit der Williams verstehe ich nicht. Wenn 21.000 Bäume nach nur ein paar Jahren nichts tragen, frage ich mich doch....Und das Wissen um die Notwendigkeit der Bestäubersorte ist schon ein paar Jahrzehnte alt.
Tschöh mit ö
- JörgHSK
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Re:Selbstinkompatibilität - wie lösen?
das mit den 21.000 Birnen stammt aus dem Birnen-Petzold. Es war wirklich so das diese eigentlich im guten Ertragsalter waren, aber trotzdem fast gar nicht trugen. Nur randlich standen einige andere Sorten, dort waren immer einige Bäume mit vollem Ertrag
Re:Selbstinkompatibilität - wie lösen?
Die Williams scheinen ziemlich eigen zu sein, mögen nicht jeden Pollen.Ich hatte vor vielen Jahren einen Williams den ich aus dem Grund gerodet hatte. Durch Zufall hatte ich Gellerts Butterbirne gepflanzt und aus Spaß die Krone mit Williams veredelt. Siehe da, jetzt tragen beide Sorten immer sehr gut. Später fand ich raus, daß Gellerts Butterbirne die ideale Ergänzung zu Williams ist. Also durch Zufall genau das richtige.
Liebe Grüße Elke
- Zuccalmaglio
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Re:Selbstinkompatibilität - wie lösen?
Jörg, o.k. , jetzt habe ich verstanden.Elro, ich kann mich wirklich täuschen. Aber ist Gellerts nicht triploid?
Tschöh mit ö
Re:Selbstinkompatibilität - wie lösen?
Das weiß ich jetzt gar nicht, nur daß in mehreren verschiedenen Befruchtertabellen Gellerts für Williams und ein paar andere Sorten empfohlen wird.
Liebe Grüße Elke
- Deviant Green
- Beiträge: 691
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Re:Selbstinkompatibilität - wie lösen?
Noch ein Nachtrag. Im Nachbargarten steht eine Hauszwetschge. Die blüht zwar fleissig, trägt aber wenig Früchte. Was könnte ich denn draufveredeln, eine andere Hauszwetschge ist ja vermutlich nicht sinnvoll, oder?. Oder ist der Name Hauszwetschge ein Sammelbegriff für mehrere Sorten, die sich gegenseitig befruchten können.Und ausserdem habe ich eine Conference Birne gesetzt. Da könnte ich sicherheitshalber auch gleich etwas draufveredeln. Was bietet sich da an?