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Staudenhecken (Gelesen 5426 mal)

Gartengestaltung von Planen, Gelände und Boden über generelle Anlage, Wege, Steine, Zäune, Beete bis hin zu Kunst und Handwerk

Moderatoren: Nina, AndreasR

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Treasure-Jo
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Staudenhecken

Treasure-Jo »

An der Uni Wädenswil in Zürich wurden seit 2007 sogenannte Staudenhecken (Projektleiter Axel Heinrich) entwickelt. Die Staudenhecken sind hier Mischungen aus höheren Gräsern und Stauden, "Schleppstauden" für den Randbereich und Geophyten. Die in Wädenswil erprobten Staudenhecken sind für eher fruchtbare Böden mit Niederschlagsmengen größer 800 mm optimiert. ("typisch" Schweizer, insbeosndere Züricher Boden- und Klimaverhältnisse). Es werden daher vor allem konkurrenzstarke Stauden und Gräser verwendet. Staudenhecken können Alternativen für einen festen Sichtschutz oder Gehölzhecke sein. Die Mischungen mögen auch Anregung sein für Eure eigenen Versuche.Der eine oder andere hat das sicher schon in seinem Garten auf ähnliche Weise realisiert. Da würde mich interessieren, welche Stauden und Gräser Ihr dabei verwendet habt und welche (Langzeit-)Erfahrungen Ihr mit Staudenhecken habt.Anbei einige Links:Pflanzlisten für Staudenhecken 1Pflanzlisten für Staudenhecken 2Pflanzlisten für Staudenhecken 3Vielfalt statt EinheitsgrünStaudenhecken, die blühende Grenze
Liebe Grüße

Jo
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Gänselieschen
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Re:Staudenhecken

Gänselieschen » Antwort #1 am:

Ich habe hinter meinem Gartenteich die Grenze zum Nachbarn - die derzeit auch ohne Zaun ist, weil dort immer noch aufkommendes übles Zeug gejätet werden muss. Die hintere Seite des Teichs habe ich mit hohen Farnen, Calamagrostis acutiflora 'Karl Foerster', Taglilien, einer weißen hohen Buschrose bepflanzt. Natürlich stehen dort noch andere Pflanzen - aber diese bilden eine regelrechte Grenze. Diese Pflanzung habe ich weiter fortgeführt mit einer hohen rosa Aster, einem Waldgeißbart.Allerdings steht dort zwischena auch noch ein kleiner Ahornbaum, den ich auf Kopf schneide und ein Pfaffenhütchen.L.G.
chris_wb

Re:Staudenhecken

chris_wb » Antwort #2 am:

Na das ist ja interessant. :D Ich habe mir nämlich aktuell zu genau dieser Thematik schon Gedanken gemacht, nachdem ich ja Anfang letzten Jahres eine Thuja-Hecke gerodet habe und mir die letztjährige Lösung mit Canna nicht sooo gut gefiel.Zudem steht bei der Neugestaltung des Terrassenbeetes die Rodung eines größeren Horstes Miscanthus 'Aksel Olsen' an den ich wieder irgendwo unterbringen will - natürlich geteilt. Ich hatte jetzt für die Grundstücksgrenze (hinter dem Sandbeet) an eine Staudenhecke gedacht mit 'Aksel Olsen', dazu evtl. eine kleinere Miscanthus-Art oder Calamagrostis a. 'Karl Foerster' (wird ja deinen links zufolge gern verwendet), wüchsige Herbstanemonen, Geranium und evtl. Viburnum rhytidophyllum als Gehölz dazwischen. Das alles wiederholdend auf etwa 15 m Länge.
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Treasure-Jo
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Re:Staudenhecken

Treasure-Jo » Antwort #3 am:

"Calamagrostis a. 'Karl Foerster' (wird ja deinen links zufolge gern verwendet)"Ja. Dieses Gras treibt unschlagbar früh aus (schon im März) und wird hoch genug, dass es als Sichtschutz / Heckenersatz dienen kann. Der Austrieb von Miscanthus läßt bekanntlich länger auf sich warten.
Liebe Grüße

Jo
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Gänselieschen
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Re:Staudenhecken

Gänselieschen » Antwort #4 am:

Bei mir stehen ca. 8 m zur Verfügung denke ich, aber ich habe den Vorteil, dass der Nachbar selbst in seinem Garten Fichten gepflanzt hat - in reichlicher Entfernung zur Grundstücksgrenze (Norden). Die stören überhaupt nicht und bilden einen phantastischen Hintergrund für meine Bepflanzung. Weißblühende Stauden müssten dort besonders wirken - da kann man mit Gräsern noch mehr machen, als ich bisher. Es muss auch noch einwachsen.
JollyBee
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Re:Staudenhecken

JollyBee » Antwort #5 am:

Wenn es eine Foerster-Züchtung ist, habe ich die hoffentlich berechtigte Hoffnung, dass es auch trockener und sandiger stehen kann?! ;) Da hätte ich glatt auch eine schöne Stelle für. Die Staudenhecken sind eine tolle Idee - danke für die Links!
Liebe Grüße
JollyBee
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Treasure-Jo
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Re:Staudenhecken

Treasure-Jo » Antwort #6 am:

Wenn es eine Foerster-Züchtung ist, habe ich die hoffentlich berechtigte Hoffnung, dass es auch trockener und sandiger stehen kann?! ;) Da hätte ich glatt auch eine schöne Stelle für.
Ja klar, Calamagrostis x acutiflora kann auch im trockenen, sandigen Kiesbeet stehen (wie bei mir)
Liebe Grüße

Jo
JollyBee
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Re:Staudenhecken

JollyBee » Antwort #7 am:

:) Danke! Bin schon auf den Shop-Seiten unterwegs! ;)
Liebe Grüße
JollyBee
Quakifrosch
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Re:Staudenhecken

Quakifrosch » Antwort #8 am:

Die Idee gefällt mir sehr gut. Eventuell auch als Ergänzung zu meiner noch jungen strauchhecke ...
Iris
troll13
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Re:Staudenhecken

troll13 » Antwort #9 am:

Wer an Staudenhecken denkt, sucht sicher auch Staudenriesen, die zumindest einen Teil des Jahres wirklichen Sichtschutz bieten.Bei Chinaschilfsorten habe ich hier mit Miscanthus sinensis 'Goliath' die besten Erfahrungen gemacht. Dazu Helianthus 'Lemon Queen' und Eupatorium purpureum (gibt es diesen einfachen Wasserdost ohne Sortennamen eigentlich noch im Handel?). Beide sind hier sehr standfest und werden sicher über 1,8 m hoch.Eupatorium maculatum 'Riesenschirm' und 'Atropurpureum' neigen gerne dazu, auseinander zu fallen. Für Helianthus orgyalis braucht man sehr viel Platz. Sie wird zwar noch wesentlich höher als 'Lemon Queen', ist jedoch auch seeehr ausladend. Rudbeckia nitida 'Herbstsonne' ist auch zu empfehlen, wächst jedoch eher locker.Hier einmal ein Foto, das ich schon einmal im Gräserthread gezeigt habe. Es wurde zwar nicht als Staudenhecke gepflanzt., erfüllt jedoch ab Mitte des Sommers ähnliche Zwecke.Ganz rechts ist 'Goliath' zu sehen, Rudbeckia nitida 'Herbstsonne' recht von der Laterne.
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Mediterraneus
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Re:Staudenhecken

Mediterraneus » Antwort #10 am:

Datisca cannabina....Aconogonon speciosum"Johanniswolke".....Vernonia crinita.....
LG aus dem südlichen Main-Viereck
Mediterraneus

Andere haben schließlich auch irgendeine Ahnung
*Ute*
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Re:Staudenhecken

*Ute* » Antwort #11 am:

Die erste Miscanthushecke habe ich bei Peter Janke gesehen. Er hat eine nichtblühende verwendet. Welche Sorte sagte er nicht.
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Ich habe mir die Idee abgeschaut und im vorigen Jahr unterschiedliche , aber blühende in eine Reihe gepflanzt. Auf die Blüte möchte ich nicht verzichten und hoffe, dass ich dann in einigen Jahren eine richtige Welle habe. Aber Langzeiterfahrungen sind noch keine.Gut geht, wie hier schon erwähnt, Calamagrostis acutiflora.Calamagrostis x acutiflora "Karl Foerster" wirkt dabei wuchtiger, macht mehr "Hecke" als die ursprüngliche Art. Einmal von hinten nach vorn und einmal von vorn nach hinten. :D
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Empfehlen kann ich noch Stipa calamagrostis. Meine ist Lemberg und soll angeblich am standsichersten sein.
Bild
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Gartenplaner
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Re:Staudenhecken

Gartenplaner » Antwort #12 am:

Der Miscanthus-Hohlweg von Janke sieht klasse aus - hab danach überlegt, das Labyrinth, das ich mir doch irgendwie in meinem Garten wünsche, aus Miscanthus zu pflanzen.Allerdings hat zumindest dieser Miscanthus recht scharfkantige, rauhe Blätter an denen man sich schnell mal schneidet, wenn man immer vorbei muss :-X
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maculatum
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Re:Staudenhecken

maculatum » Antwort #13 am:

Für Staudenhecken, die nicht mannshoch sein müssen, liebe ich Aruncus dioicus. Damit kann man fast eine Formschnitthecke anlegen. Bei der Wildform entferne ich die alten Blütenstände sowieso. Wenn man auf verdeckten Schnitt und einheitliche Schnitthöhe achtet, kann man einheitliche geschlossene Heckenformen erzeugen.Weitere Vorteile:unterdrückt bei mir das Einwachsen einer Rasenkanteist durch die starren Stängel auch im Winter noch präsent.Die herrlichen Sorten von Aruncus schneidet man natürlich nicht. Sie sind aber meist auch nicht dicht genug als Hecke.BildHintergrund im SommerBildRaumaufteiler im Winter
Waldrand, Nordhang, vierhundert Meter:
Hier blüht alles drei Wochen später.
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pearl
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Weinbauklima im Neckartal

Re:Staudenhecken

pearl » Antwort #14 am:

unwahrscheinlich! Sagenhaft in welchem Maßstab du da gärnern darfst! :D
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”

— Robert M. Sapolsky
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