Sehr interessant, danke!In der Zusammenfassung am Ende der Arbeit heißt es:
Im Versuch hat sich kein Pflanzenstärkungsmittel als besonders positiv herausgestellt. Die vorbeugende Wirkung einiger Pflanzenstärkungsmittel gegen bodenbürtige Schaderreger bleibt fraglich. Eine bewurzelungs- und sprossfördernde Wirkung konnte in einigen Fällen nachgewiesen werden, jedoch ist die Bewurzlung von weiteren Faktoren abhängig. Neben dem richtigen Schnittzeitpunkt, Stecktermin und dem Alter der Mutterpflanzen sind die richtige Sortenwahl, die Substrat- und Wasserqualität, eine kulturgerechte Düngung und Klimaführung und die Betriebshygiene wichtige Vorraussetzungen für eine erfolgreiche Vermehrung.
Liebe GrüßeThomas
So, dann nehme ich Thomas' Beitrag mal zum Anlass mich doch nochmal hier zu verewigen.Die von Thomas zitierte Zusammenfassung zeigt gut was ich schon mehrfach in anderen Threads geschrieben habe.Pflanzenstärkungsmittel
können eine Wirkung haben, und zwar abhängig vom Mittel und von den Kulturbedingungen und natürlich der Pflanze selbst.Am ehesten geht noch eine Wirkung von Pflanzenstärkungsmitteln aus, die Mikroben als Wirkstoff enthalten (z.B. Trichoderma, Bacillus subtilis).Algenpräparate haben nach meiner Erfahrung noch nie gehalten was sie versprachen. Die BASF (oder wars Compo?) vertreibt eins, das angeblich die Bewurzelungshormone ersetzen kann, da die verwendeten Algen wohl besonders viel natürliche Auxine enthalten sollen.Blöd daran: Natürlich vorkommende Auxine sind sehr instabil und entsprechend war die Wirkung: Gleich Null.Bei leicht zu bewurzelnden Stecklingen brachte das Präparat keinen Vorteil zu Wasser und Rhizopon führte (erwartungsgemäß) zu geringfügig schnellerer Bewurzelung.Bei schwer zu bewurzelnden Stecklingen war das Ergebnis des Präparates und normalem Wasser gleich schlecht, das von Rhizopon deutlich besser.Ich habe auch mal Neudo-Vital ausprobiert, gegen Krautfäule, Monilia, Schorf und Kräuselkrankheit. Ergebnis: Gleich Null.Die Tomaten die Mit Neudo-Vital besprüht wurden hatten keinen Deut weniger Krautfäule als die mit Wasser besprühten, die mit Kupfer behandelten waren gesund.Birne und Apfel die mit dem Zeug besprüht wurden hatten ebenfalls nicht weniger Schorf als die mit Wasser besprühten, die mit Baycor (damals noch zugelassen) gespritzten waren gesund. Bei Kirschen und Monilia sah es ebenso aus wie bei Pfirsich und Kräuselkrankheit. Problem: Bei den Kirschen und dem Pfirsich lagen jeweils ein Jahr dazwischen und es gab keine Kontrolle mit Wasser.Die Pflanzenstärkungsmittel (eher schon Pflanzenhilfsmittel, wenn nicht Düngemittel) auf der Basis von Aminosäuren liefern eine nicht unerhebliche Menge Stickstoff, entsprechend ist die Wirkung.

Ferner kleben sie wie Teufel und setzen die Oberflächenspannung des Wassers etwas herab weshalb einige (z.B. Aminosol) als Netz- und Haftmittel als Zusatz zu Spritzmitteln gelistet sind, sind zwar billig, es gibt aber bessere. Die Verträglichkeit einiger PSM kann durch Aminosol verbessert werden, durch den Stickstoffanteil, das selbe Ergebnis erreiche ich mit etwas Wuxal oder Harnstoff.Unter ungünstigen Umständen/Kulturbedingungen
können einige Pflanzenstärkungsmittel z.B. helfen Fungizide zu sparen, in keinem Fall können sie PSM vollständig ersetzen oder eine Pflanze ohne Nährstoffe zum wachsen bringen.Liebe Grüße,Daniel