Quittenbaum - Cydonia oblonga (Gelesen 34678 mal)

[lonesome]

sorry, beitrag 12 nur geändert, weil ich den falschen user-namen eingefügt hatte.aber für re-mark:meine sorte radonia scheint mir zumindest so ertragreich zu sein, dass ich sie eigentlich nicht mehr hergeben sollte.

[lonesome]

ja. letztendlich ist ein guter rückschnitt bei der quitte besser als ein rumschnippeln (oder wie man bei uns sagt rumfitscheln).

[Christina]

Danke, gut zu wissen!

[Re-Mark]

lonesome, ich fürchte, ich habe bei mir noch mehr weggesägt als du. Das Problem war halt, das die Ertragszone fast nur noch oben war. Daher wurde mit dem oberen Drittel des Baumes auch die Ertragszone weggesägt. Christina, ich würde sagen: Quitten kann man sehr wohl schneiden, es ist nur nicht so dringend wie bei Apfelbäumen. Und Schneiden ist immer besser als sägen, soll heißen: besser rechtzeitig, bevor die Äste zu dick werden. Große Wunden mag kein Baum.Ob deine Quitte breit oder hoch wird hängt stark von der Sorte ab. Mit der falschen Sorte quälst du dich nur rum, wenn du sie breit halten willst. Stammdurchmesser 15 cm ist aber heftig. So dicke Obstbäume verpflanzt man normalerweise nicht. Oder meintest du Stammumfang?

[brennnessel]

Meine Quitte wächst von Natur aus so breit und niedrig. Sie trägt jedes Jahr beinahe an jedem Ästchen! Dieser flache Wuchs hat aber in unserer schneereichen Gegend den Nachteil, dass die langen Äste leicht unter der Schneelast brechen. Heuer werde ich die ausladenden Äste vorsorglich stützen!In der Küche duftet bereits das erste Gelee ......LG Lisl

[Sabine G.]

:-XQuitten schneiden... Ich glaube Ihr werdet mich schlagen... Meine Apfelquitte wurde schamlos seit Jahren als Spalierobst gezogen. Der Ertrag ist jedes Jahr gut. Das einzige Problem was ich habe ist, dass die Sorte erst sehr spaet reift und damit bekommen die Fruechte meist Frost.LGSabine

[lonesome]

ich werde heute mal ein quittenfoto für diesen beitrag schiessen gehen, vorerst nur folgendes vom 16.mai.

[lonesome]

also hier die fotos. obwohl meine quitte noch nicht ganz reif ist. erstens ein foto der früchte. dazu noch ein foto vom quittenholz plus ein foto, wo man die behaarung der blätter und schliesslich auch der früchte gut erkennen kann.

[brennnessel]

schöne früchte hast dran, lonesome ! was ist das da am bild mit der rinde? das sieht aus, als kämen 2 stängellose blätter aus dem astansatz oder gehören die zu einem anderen zweig ?lg lisl

[max.]

@cydora,weißt du etwas über die quitten-sorte cydora?gruß

[lonesome]

was ist das da am bild mit der rinde? das sieht aus, als kämen 2 stängellose blätter aus dem astansatz oder gehören die zu einem anderen zweig ?

ich habe nochmal nachgeschaut. es sind wirklich kleine blättchen. die finden sich überall in den achseln beim einjährigen holz.ich glaube, da kann nur ein experte weiterhelfen. ich weiss nicht, ob das typisch ist. jedenfalls gehören diese kleinen blättchen definitiv zum fotografierten ast dazu.

[Re-Mark]

1. es soll eine alte Sorte sein

Vielleicht klinge ich etwas ketzerisch, aber: warum? Warum muß es eine alte Sorte sein? Bei Quitten ist es doch nicht so wie bei Äpfeln, wo es hunderte Sorten gibt, die auszusterben drohen und von denen viele irgendwelche einzigartigen Aromen oder Farben haben.Im wesentlichen bekommt man doch bei uns sowieso nur ein halbes Dutzend Quittensorten (Portugieser Birnenquitte, Konstantinopler Apfelquitte, Berezci, Vranja, Ronda. Ganz, ganz selten findet man vielleicht noch eine Champion.)Die Portugieser ist eine alte Sorte, mindestens aus dem 17. Jhdt, wenn ich mich recht erinnere. Andererseits hat man es nicht immer so genau genommen mit der Sortenechtheit, und ich vermute sehr stark, daß die Portugieser auch hin und wieder über Samen vermehrt wurde. Daher haben wir heutzutage wahrscheinlich mehrere verschiedene Sorten, die alle unter dem Namen 'Portugieser Birnenquitte' verkauft werden. Dumm gelaufen. Nach dem, was ich im Schirmer-Buch gelesen habe, würde ich mir auch keine Portugieser mehr kaufen: neigt zur Fleischbräune, und der Baum wird zu hoch.Mein Großvater hatte allerdings einen Baum 'Portugieser', der sehr schöne große Früchte brachte und nicht so in die Höhe ging. Da selbst an einem Baum die Früchte sehr unterschiedliche Formen haben können und manchmal auch von Jahr zu Jahr variieren, mal mehr apfelförmig, mal mehr birnenförmig, können selbst Pomologen die verschiedenen Sorten nicht sicher auseinanderhalten. Ich hoffe, es wird klar, worin die Probleme bei einer Sortenempfehlung für eine alte Quittensorte liegen... Ich werde mir demnächst eine ganz moderne Sorte bestellen: Cydora. Soll unempfindlich sein gegen Krankheiten, keine Fleischbräune, kaum Steinzellen. Eltern sind zwei bekannte ältere Sorten. Was sollte daran schlecht sein?Ich komme übrigens gerade aus München von der BuGa. Dort gab es eine internationale Fruchtausstellung: einige hundert Apfelsorten aus DE, AT, F, GB, NL, B, IT......und ein Tisch mit zwei Dutzend Quittensorten! Mal sehen, ob die Bilder scharf genug geworden sind, um sie hier zu zeigen.Brennnessel: Ich glaube, Apfelquitten neigen generell eher zu flacheren Kronen. Und ich denke nicht, daß das bei Schnee generell ein größeres Problem ist als bei aufrechten Sorten. Die langen Schosse, die unsere Portugieser besonders nach dem Schnitt macht, tragen nach zwei Jahren auch sehr viele Früchte, wenn man sie läßt. Und sie biegen sich auch weit nach unten unter der Last. Wir haben vor dem starken Ertragsrückgang durch die Sägeaktion auch jedes Jahr Stützen aufgestellt. Bei Schnee wäre das nicht viel anders, nur daß so aufrechte Äste, die sich unter Schnee- oder Fruchtlast runterbiegen, noch eher ausschlitzen als Äste, die gleich flacher abgehen. Daher würde ich sagen: du hast genau die richtige Sorte. Brennnessel und lonesome: das Foto von Lonesome Nr. 006 zeigt glaube ich nicht etwa eine Astgabel mit zwei kleinen Blättchen, sondern einen Blättstiel, der vom Zweig ausgeht. Und am Ansatz dieses Blattstiels sitzen zwei kleine Nebenblättchen. Das Bild ist einfach stärker vergrößert, als man auf den ersten Blick vermutet.

[Zuccalmaglio]

Hallo,@ Re-mark,es ist nicht ketzerisch sondern einfach nur vernünftig, wenn man auchsogen. "alte" Sorten bzw. deren Glorifizierung und Mystifizierung kritisiert.Naturgemäß gibt es altes und neues, welches sich bewährt.

[brennnessel]

Robert, das Problem liegt hier darin, dass die Quitte ihr Laub oft erst so spät verliert, wenn schon schwerer nasser Schnee gefallen ist....LG Lisl

[cydora]

In dem Thread hier "Quitte"schreibt Re-Mark was dazu.Ich habe meine Infos dazu nur aus dem Quittenbuch von Monika Schirmer. Wegen der aufgeführten guten Eigenschaften wollte ich sie haben... Aufgrund meiner Unerfahrenheit in solchen Dingen habe ich sie vor 1,5 Jahren aber nicht gekriegt und es steht nun eine no-name Birnenquitte in meinem Garten. Im Frühsommer war ich zum Tag der offenen Tür in Geisenheim, wo ich Interesse halber mal nachgefragt habe. Die Cydora soll von der 'Cydora Robusta' abgelöst worden sein, da die 'alte' Cydora wohl doch nicht so unanfällig gegenüber Krankheiten war. Zu Geschmack, Wuchs etc. konnten mir keine Angaben gemacht werden, waren nicht so die Quittenspezies vor Ort...Wenn Du Dich wirklich sehr dafür interessierst, solltest Du Dich vielleicht mal in Geisenheim durchfragen, bis Du den Quittenspezi hast. So groß ist die Forschungsanstalt nicht...Hier die Home Page:http://www.forschungsanstalt-geisenheim.deDa findest Du auch die Beschreibung von Cydora-Robusta! (Ich kann leider nicht dahin verlinken)