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Alte Walnuss begrünen (Gelesen 5048 mal)

Kletterpflanzen - Auswahl, Pflanzung, Pflege, Schnitt, Kletterhilfen, Verwendung als Bodendecker,
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Vamperl
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Alte Walnuss begrünen

Vamperl »

Ich hatte letztens die Idee, meine alte Walnuss hier mit einer Kletterpflanze zu begrünen.Sie ist von 1970, und eine alte Sorte, jetzt weit höher als das Haus.Der Baum ist leicht aufgeastet und hat im unteren Bereich einige tote Äste innen.Meine Idee ist, sie mit Lonicera periclymenum beranken zu lassen, da dort auch unser Abendsitzplatz ist.Ich könne Rankhilfen von den unteren Ästen zum Boden führen und so den Anfang erleichtern.Meine Fragen sind:Kann das funktionieren?Stört die Lonicera die Walnuss?
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Gartenplaner
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Re:Alte Walnuss begrünen

Gartenplaner » Antwort #1 am:

In englischen Gärten und Gartenbüchern findet man immer wieder die Anregung, Rambler-Rosen in alte, nicht mehr so dolle tragende Obstbäume klettern zu lassen.Ich habe das bei alten Apfelbäumen angefangen, vor 3 Jahren auszuprobieren.Bedenken hatte ich, weil man die Kletterpflanze ja sehr nah an den Stamm pflanzen muss, damit man sie auch in den Baum hochleiten kann.Ich fragte mich, wie das mit der Wurzelkonkurrenz durch den Baum klappen würde.Allerdings war das bei den Ramblern kein Problem - direkt am Stamm muss man nur schauen, zwischen die dicken Wurzelstränge zu pflanzen und diese nicht zu verletzen - da ist scheinbar sogar wenig Konkurrenz, da es kaum Feinwurzeln dort noch gibt.Obs bei einer Walnuss und Lonicera periclymenum auch so gut gehen würde, ist eine andere Frage.
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Jayfox

Re:Alte Walnuss begrünen

Jayfox » Antwort #2 am:

Ich fürchte, dass die trockenen Äste der Walnuss irgendwann in nicht allzuferner Zukunft herunterkommen. Wenn's irgend geht, würde ich die entfernen.Wenn die Lonicera nach einigen Jahren voll loslegt, wird sie vermutlich mit ihren vielen Trieben und dem Laub der Walnuss zu schaffen machen. Wie gesagt, in einigen Jahren.Umgekehrt: Bei Trockenheit, was unter einem Nussbaum schnell der Fall sein kann, neigt diese Lonicera zum Verkahlen und bekommt schnell Blattläuse. Dagegen hilft Wässern und Düngen.
Vamperl
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Re:Alte Walnuss begrünen

Vamperl » Antwort #3 am:

Rambler im Nussbaum wäre mir noch lieber, aber da streikt mein "Rasenmäher-Mann".Die Nuss steht genau am Weg, und der Durchgang ist schmaler als 1m.Wir haben die toten Äste zurückgeschnitten, es sind eher Stummel.Sie halten schon diverse Jahre und halten es sogar aus, wenn wir daran die Hängematte hängen,ich denke, sie würden die Lonicera gewichtsmäßig halten.
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Biotekt
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Re:Alte Walnuss begrünen

Biotekt » Antwort #4 am:

Bedenken hatte ich, weil man die Kletterpflanze ja sehr nah an den Stamm pflanzen muss, damit man sie auch in den Baum hochleiten kann.
Es gibt keinen logischen, bzw. nachvollziehbaren Anlass, gerüstkletternde Pflanzen in Stammnähe älterer Baume anzusiedeln, denn die Annahme, sie würden diesen über den Stamm erklettern (können), erweist sich in der Praxis als falsch. Um zu überprüfen, wie Winder, Rankpflanzen und Spreizklimmer in die Baumkronen gelangen, genügt ein Spaziergang entlang weniger durchforsteter Waldränder oder durch lichte Wälder mit einem gewissen Unterholzbestand. Man wird feststellen, dass der Baumbewuchs über niedrigere und erheblich schlankere Gehölze erfolgt - ab und an auch einmal über einen am Stamm kletternde Selbstklimmer (hierzulande i.d.R. Efeu). Die erfolgreiche Aufleitung einer Gerüstkletterpflanze in die Krone eines älteren baumer erfordert daher grundsätzlich eine künstliche oder natürliche "Hilfskonstruktion" und ggf. - sofern diese nicht ausreichend bewuchsgerecht ist - Hilfestellung durch Einstecken und/oder Anbinden.
Ich fragte mich, wie das mit der Wurzelkonkurrenz durch den Baum klappen würde.
Das Problem der Wurzelkonkurrenz dürften die Kletterpflanzen im Laufe ihrer Spezialisisierung bereits gelöst haben. Sie klettern schon etwas länger an anderen Pflanzen, als Menschen sich um ihr Wohlergehen sorgen.
Ob's bei einer Walnuss und Lonicera periclymenum auch so gut gehen würde, ist eine andere Frage.
Stimmt. Zumindest hindern speziell Walnüsse durch chemische Bestandteile ihres Laubes die Keimung konkurrierender Pflanzen an ihrem Standort. Ob sie sich damit auch gegen zugepflanzte Konkurrenz schützen können weiss ich nicht.Auf jeden Fall halte ich es für illusorisch, von Gerüstkletterpflanzen eine mehr als kurzfristig optisch ansprechende "Begrünung" innerhalb des unteren Kronenbereiches zu erwarten. Das Klettern ist eine Strategie zur Vorteilsgewinnung hinsichtlich der Lichtkonkurrenz. Keine Gerüstkletterpflanze richtet ihr Hauptwachstum in den Schatten und etabliert sich dort zu voller Pracht. Alle werden daher grundsätzlich dem Kronenäußeren entgegen streben und spätetens wenn dies erreicht ist in ihrem verschatteten Bereichen verkahlen.
"Berater" sein ist nicht sehr schwer und obendrein lohnt es sich mehr....
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Gartenplaner
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Re:Alte Walnuss begrünen

Gartenplaner » Antwort #5 am:

Bei Ramblerrosen funktioniert das Pflanzen direkt an den Stamm ziemlich gut - sie machen teilweise bis 2m lange Neutriebe, die man dann sofort in die Krone des "Wirtsbaumes" "flechten" kann, und man kann sie bis zu dem Zeitpunkt ganz gut optisch unaufällig am Stamm anbinden, wenn sie in andere Richtungen wachsen wollen.Der Garten ist ja kein Wald oder Waldrand, wo man erst Unterholz oder Waldrandsträucher hat, in das Kletterpflanzen wachsen, bis sie untere Äste einer Baumkrone erreichen.Dass man allerdings meist nachhelfen muss ist klar.Hilfskonstruktionen für andere Kletterpflanzen find ich auch optisch weniger störend direkt am Stamm.Alternativ habe ich auch schon über Hilfskonstruktionen am Kronenrand gelesen, mit denen man die Kletterpflanze sozusagen außerhalb der Wurzelkonkurrenz um Wasser und Nährstoffe des Baumes hochwachsen lassen kann - stell ich mir aber meist in Gartensituationen ästhetisch eher unbefriedigend vor.Sobald die Ramblerrose in der Krone angekommen ist, entferne ich immer alle Anbindungen.Die Rosen wirken auch nicht so verdrängend in der Baumkrone sondern durchspinnen sie eher.Dass Kletterpflanzen evolutionstechnisch an Wurzelkonkurrenz wohl angepasst sind, hilft den unter guten Bedingungen vorgezogenen Pflanzen wenig, die dann auf einmal dieser Konkurrenz ausgesetzt sind, insofern ist die ersten Jahre eine intensivere Pflege notwendig.Hängt aber auch vom Baum und Boden ab, bei meinen alten Apfelbäumen waren zwischen den dicken Wurzelansätzen am Stamm keine anderen Wurzeln mehr, außerdem hab ich feuchtigkeitsspeichernden Boden und durch die lichte Krone kommt noch genug Regen auch direkt am Stamm an - bei der Walnuss wird das weniger der Fall sein.Ich hab jedenfalls bei den Ramblern nach ein paarmal angiessen und im zweiten Jahr direkt am Fuß der Pflanzen düngen nix gemacht.
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Re:Alte Walnuss begrünen

Vamperl » Antwort #6 am:

Der Fuß der Walnuss bekommt Sonne, von Sonnenaufgang bis ca. 11°°, und dann nochmal 16°° - 20°°.Von daher hätte ich Hoffnung, dass was auch immer dort wächst, nicht zu sehr verkahlt unten herum.Mit Anpflanzen unter der Walnuss habe ich viel Erfahrung, bisher ist alles, was ich gesetzt habe und schon etwas größer war, dort sehr gut angewachsen.Stauden und Sträucher wachsen sehr gut, sofern man ihnen zum Start Blumenerde mitgibt.Einmal eingewachsen geht es ihnen dort gut.Ich habe ein Schattenbeet und ein halbschattiges Beet mit einer Kletterrose (Ghislaine de Feligonde) und mehreren Rosa multiflora dort unter der Walnuss.Dazu Hortensien, Heuchera, Hosta, Lamium, Epimedium, Delphinium, Lathyrus, Rumex, usw., alles im Kreis vom 2-5m um den Stamm herum
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Re:Alte Walnuss begrünen

Gartenplaner » Antwort #7 am:

:-\Kletterpflanzen sind von der Natur programmiert in die Höhe zum Licht zu wachsen - sie werden also wahrscheinlich bei soviel Licht unter der Walnuss eher erst vom Baum weg Richtung Licht wachsen - und in der Krone angekommen nach oben wieder zum Licht.Für Kletterpflanzen ists eher kontraproduktiv, um den Fuß Laub zu halten, da ists meist am dunkelsten, das bringt ihnen nichts.Clematis, die jedes Jahr stark runtergeschnitten werden würden wohl keinen kahlen Fuß bekommen.
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Re:Alte Walnuss begrünen

Vamperl » Antwort #8 am:

Also lieber eine Clematis versuchen dort zu etablieren?
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Re:Alte Walnuss begrünen

Gartenplaner » Antwort #9 am:

Wenns dir hauptsächlich um den Bereich entlang des Stamms und weniger um ein Durchwachsen der Baumkrone geht würd ich meinen ja - oder andere Kletterpflanzen, die von sich aus nicht so hoch werden und die 2-3m nicht überschreiten würden.Da du viele andere Pflanzen sehr gut im Wurzelbereich der Walnuss ansiedeln konntest, mit etwas Unterstützung, gibts dahingehend ja keine Probleme.Aber zu Kletterpflanzen gibts ja hier sehr gute Experten, ich hab da weniger Erfahrungen - Clematis z.B. sind bei mir äußerst zickig und wollen meist gar nicht, nur die Rambler verhalten sich genauso, wie ich mir das erhofft hatte ;D
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Re:Alte Walnuss begrünen

Vamperl » Antwort #10 am:

Ich habe bisher immer Pech gehabt mit Clematis, aber die waren auch nicht in dieser Ecke des Gartens ;) .Eine habe ich noch, die an ihrer Stelle eher kümmert.Noch falscher als im Moment kann sie kaum stehen, vll gefällt es ihr an der Walnuss besser.
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Jayfox

Re:Alte Walnuss begrünen

Jayfox » Antwort #11 am:

In deiner Klimazone kannst du Clematis montana verwenden, die bietet den Vorteil, dass du sie nicht schneiden musst. Du kannst sie einfach in den Baum wachsen lassen.
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