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Einfluss Unterlage auf Frosthärte, Wuchs (Gelesen 8681 mal)
- Mediterraneus
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Re:Einfluss Unterlage auf Frosthärte, Wuchs
Meine Rosengärtnerei vermehrt nur über Steckling. Da kommt immer wieder dasselbe raus.Manche stecklingsvermehrten Rosen wachsen stärker als die gängigen veredelten, manche wachsen schlechter. Vor allem bei Edelrosen braucht man aber die Veredelung unbedingt, da sie sich nur ganz schlecht durch Stecklinge vermehren lassen.Wenn ich die Wahl habe, dann kaufe ich die Rose wurzelecht, weil sie sich dann auch selbst vermehren lässt, durch Teilung.Bei Rosen, die ich nur veredelt kriege, werde ich künftig nach der Unterlage fragen 

LG aus dem südlichen Main-Viereck
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Re:Einfluss Unterlage auf Frosthärte, Wuchs
Hab grad mit Interesse mitgelesen.Wir haben schon einige schlechte Erfahrungen mit Rosen aus lokaler Vermehrung, weil sie nicht den vom Züchter beschriebenen Wuchseigenschaften entsprechen. Wir bestellen daher schon seit längerem nach Möglichkeit nur noch die Originale direkt beim Züchter (betrifft vor allem Englische Rosen). Hier ist die Frosthärte kein echtes Problem - die robusten lokalen Unterlagen erzeugen hier wuchernde Ungetüme. Die Erde müssen wir ohnehin austauschen bzw. großzügig aufbessern (hier nährstoffarm und sehr durchlässig) - ob die Unterlage zum Boden paßt, ist hier daher auch eher egal. Will einmal eine 'Original-Rose' nicht wirklich gedeihen, kaufen wir als Vergleich eine lokal (Mitteleuropa) produzierte und pflanzen sie daneben - die Unterschiede sind augenfällig. Die Wuchseigenschaften stecklingsvermehrter Rosen (hauptsächlich Englische) sind hier deutlich schlechter als die der veredelten 'Original-Rosen' - meine Mutter hat es viele Jahrzehnte bei sicher 20 Sorten probiert. Wir haben hier auch grad zufällig so eine - ein unabsichtlicher Absenker der Sweet Juliett, der im Gegensatz zum Original zart und filigran wächst. LG
- rorobonn †
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...einfach einmal lachen!
Re:Einfluss Unterlage auf Frosthärte, Wuchs
mein garten ist für rosen eher ungeeignet: feucht, "tiefer gelegt", lehmiger boden, jede "freie fläche" ist mit stauden bepflanzt, kaum wind und luft...insofern habe ich mich mit staksigen damen und 2-3 blüten pro saison angefreundet
:Dich fand die julia s rose auf stamm bei mir wunderbar, aber keine der drei lottumer damen hat länger als ein paar zu wenige jahre überlebt...träumen tue ich zudem auch von cafe auf stamm veredeltlolis berichte finde ich spannend, ich habe mir da nie gedanke darum gemacht, ob ich mal mehr interesse an die unterlage verschwenden sollte

"Viele Menschen würden eher sterben als denken. Und in der Tat: Sie tun es!" (Bertrand Russell)
Re:Einfluss Unterlage auf Frosthärte, Wuchs
Mein Gärtnermeister - also derjenige, der hier der "Herr der Veredelungen" ist -, hat seine freundschaftlichen Kontakte nach UK bemüht (er hat lange bei Wheatcroft Roses gearbeitet). Die "englischen Rosen" vom Züchter werden ebenfalls auf Unterlagen aus den Niederlanden okuliert, also hauptsächlich auf laxa und multiflora. Der "mächtige Wuchs" auf lokalen Unterlagen kann daran liegen, dass vor Ort viel Arbeit investiert wird, namentlich die Zwischenflächen zwischen den Reihen immer wieder durchgearbeitet werden.
Man flieht die Farben, weil es so schwer ist, sich ihrer mit Geschmack und Anmut zu bedienen.
(Johann Wolfgang von Goethe)
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Re:Einfluss Unterlage auf Frosthärte, Wuchs
In der Regel muss man nachfragen auf was veredelt wurde. Das geht natürlich nur in Rosenschulen und nicht in Baumärkten. Sehr verbreitet ist die Veredlung auf Laxa. Auf die veredle ich nicht mehr.Selbstverständlich hat die Unterlage starken Einfluss auf die darauf veredelte Rose. Viele Züchtungen wären ohne ihre Unterlage nicht überlebensfähig.Hier mal ein Beispiel, dass wahr ist. Namen nenne ich hier natürlich nicht. Die Rosenschule x bezieht fertige Rosen von y, der sie auf Multiflora verdelt. Die Rosen dieses Züchters lassen innerhalb von 2 Jahren stark nach und viele sterben ab. Die Rosenschule x schlägt dem Züchter vor diese Rosen lieber auf einer anderen Unterlage zu veredeln. Der Züchter lehnt das ab. Die Rosenschule bekommt natürlich die Kundenbeschwerden und überlegt diese Rosen aus dem Sortiment zu nehmen.Zur Info für alle, die sich vielleicht nicht so in dieser Materie auskennen. Normalerweise kaufen Rosenschulen ihre Augen ein und veredeln selbst. Da schwankt die Unterlage natürlich. Der eine hat eine Westerland mit der Unterlage A und der andere kauft sie mit der Unterlage B. Es gibt auch Züchter die ihre Rosen nur veredelt weiter geben. Wie in oben beschriebenem Fall hat man dann als Rosenschile keinen Einfluss.Eine gute Rosenschule wird immer auf eine geeignete Unterlage veredeln, die zur Rose und dem jeweiligen Klima passt.Alles sehr kompliziert.Mit RosengrußVulkanroseSehr interessant! Krieg ich als Kunde das irgendwie mit, auf was veredelt wurde?Ich denke mal, dass sich 99 % aller Rosenliebhaber darüber noch überhaupt nie Gedanken gemacht haben.
Ungeduld ist der schlechteste Gärtner.
- Mediterraneus
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Re:Einfluss Unterlage auf Frosthärte, Wuchs
Im Falle der stark nachlassenden Rosen auf Multiflora könnte man von einer Ammenveredelung sprechen
(Falls man da tief gepflanzt hat, könnte sich die aufveredelte Sorte freimachen und die Unterlage wäre wurscht
, geht aber nicht bei jeder Rose ,bei alten Rosen und wüchsigen Rosen jedoch schon)


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Re:Einfluss Unterlage auf Frosthärte, Wuchs
Das glaube ich eher nicht. Diese Rosen sind ohne Unterlage nicht auf die Dauer überlebensfähig. Sicher kann es passieren, dass ein Rosenfreund seine Rose zu tief setzt und dann die Amme zusätzlich begünstigt. Ebenfalls ein schmaler Grad bei der Pflanzung. Bei unserem Klima setzt man die Rose eher etwas tiefer um die Veredlungsstelle zu schützen. Etwas zu tief und die Rose behandelt die Unterlage dann als Amme.Mit RosengrußVulkanroseIm Falle der stark nachlassenden Rosen auf Multiflora könnte man von einer Ammenveredelung sprechen
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Re:Einfluss Unterlage auf Frosthärte, Wuchs
Genau, und wenn die Rose durch extrem tiefe Pflanzung sich von der Amme (Veredelung) löst, eigene Wurzeln bildet, dann bekommt man plötzlich eine 2 Meter mal 2 Meter große Rose de Resht 

LG aus dem südlichen Main-Viereck
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Re:Einfluss Unterlage auf Frosthärte, Wuchs
...zu deren Vermehrung man einfach nur ein Stück abzustechen braucht 

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- Zuccalmaglio
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Re:Einfluss Unterlage auf Frosthärte, Wuchs
Sind denn die spezifischen Eigenschaften der gängigen Rosenunterlagen mal vergleichsweise geprüft und die Ergebnisse veröffentlich worden?Wenn ich die Spezifika einer Unterlage nicht kenne, nutzt mir auch die Fragerei in der Rosenschule nach der Unterlage nichts.
Tschöh mit ö
Re:Einfluss Unterlage auf Frosthärte, Wuchs
Ach, schönen Gruss an den Herrn, die Grey Dawn - obwohl sehr spät gepflanzt, als alles schon gefroren war - treibt jetzt sehr schönMein Gärtnermeister - also derjenige, der hier der "Herr der Veredelungen" ist -, hat seine freundschaftlichen Kontakte nach UK bemüht.

Nur langweilige Naturen sind frei von Widersprüchen.
(Erich Mühsam 1878-1934)
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Re:Einfluss Unterlage auf Frosthärte, Wuchs
Über Unterlagen weiß ich sonst nix, nur dass wurzelecht hier in der Sanderde nicht gut wachsen. Habe eine veredelte Gishlaine 2011 gepflanzt, die ist am Rosenbogen ganz oben. Eine wurzelechte auf der anderen Seite ist im Winter 11/12 verstorben, ein Ersatz lebt zwar, ist aber erst ca. 30cm hoch.
Nur langweilige Naturen sind frei von Widersprüchen.
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Re:Einfluss Unterlage auf Frosthärte, Wuchs
Weißt Du zufällig, was Austin und Harkness verwenden?Mein Gärtnermeister - also derjenige, der hier der "Herr der Veredelungen" ist -, hat seine freundschaftlichen Kontakte nach UK bemüht (er hat lange bei Wheatcroft Roses gearbeitet). Die "englischen Rosen" vom Züchter werden ebenfalls auf Unterlagen aus den Niederlanden okuliert, also hauptsächlich auf laxa und multiflora.
Das halte ich für sehr unglaubwürdig - die Rosen kamen in vergleichgar gutem Zustand (Triebzahl und -stärke) wurzelnackt hier an - die 'auf dem Kontinent nachgebauten' wachsen hier länger- und vor allem steiftriebiger. Auch nach vielen Jahren unter den selben Bedingungen sind die Originale buschiger und blühfreudiger. LGLoli hat geschrieben:Der "mächtige Wuchs" auf lokalen Unterlagen kann daran liegen, dass vor Ort viel Arbeit investiert wird, namentlich die Zwischenflächen zwischen den Reihen immer wieder durchgearbeitet werden.
Re:Einfluss Unterlage auf Frosthärte, Wuchs
Oder aus einem 2 m hohen und 1,5 m breiten Othello-Strauch mit gleichzeitig 200-300 Blüten wird ein mickerwüchsiges Mini-Röschen. Ist uns leider passiert - Nachkaufen war nicht mehr möglich. Der Othello war eine regionale Veredelung auf Unterlage??? - die heute verfügbaren Othello's werden auf etwas anderes veredelt - ein Freund von uns war schwer enttäuscht, weil seine weit hinter seinen Erwartungen zurückgeblieben ist und nur normale Dimensionen erreicht hat. LGGenau, und wenn die Rose durch extrem tiefe Pflanzung sich von der Amme (Veredelung) löst, eigene Wurzeln bildet, dann bekommt man plötzlich eine 2 Meter mal 2 Meter große Rose de Resht
Re:Einfluss Unterlage auf Frosthärte, Wuchs
Ich weiß nur, wie ich bereits schrieb, dass die englischen Vermehrungen auch auf Unterlagen gezogen werden, die aus den Niederlanden stammen. Das sind hauptsächlich Laxa und Multiflora. Im USA-Nachbau werden andere Unterlagen verwendet. Da finden sich im Netz etliche Informationen.Meine Aussage bzgl. des "mächtigen Wuchses" bezog sich auf den Zustand und Wuchshöhe nach Rodung. Damit wollte ich Deine Erfahrungen bzgl. der weiteren Entwicklung keinesfalls in Frage stellen
.Nach meiner Erfahrung gedeihen die meisten modernen Sorten am besten, wenn sowohl die "Amme" als auch die Wurzeln, die aus der Veredelung treiben gleichermaßen gut versorgt sind. Ich habe in der vergangenen Woche etliche Container (getopft in der kurzen Warmperiode im März) "durchgearbeitet", die nicht recht in die Gänge kamen. In den meisten Fällen saß die Veredelung nicht auf dem Niveau, wo das bei der von uns verwendeten Substratmischung am günstigsten ist. Die entsprechend versorgten "Madammen" starten jetzt bereits durch. Wenn ich im Schaugarten umplatzieren muss (nicht wegen Standort, sondern wegen historischer Anordnung), beobachte ich auch immer wieder, dass Rosen mit "beiderlei Wurzeln" sich sehr leicht tun. Nur sehr selten wird die Unterlage komplett abgestoßen (was oft, wie hier ja auch ausgeführt, Wuchdepression zur Folge hat). Es kommt halt darauf an, dass die Pflanztiefe "richtig" ist bezogen auf "Amme und Kind" und das umgebende Substrat. Das kann man nur "vor Ort" ausprobieren. Trotzdem kann man das alles nicht generalisieren. Meine frühen Pernetianas, die kein TH-Blut führen, fühlen sich auf eigener Wurzel beispielsweise pudelwohl. Veredelungen hiervon auf Laxa oder Multiflora bringen nicht zufrieden stellende Ergebnisse. Schmidts Ideal oder Inermis (je nach Boden in welchem sie später wachsen sollen) sind sehr brauchbar. Auge und Unterlage "verstehen" sich besser und stoßen einander kaum ab. Wir haben im letzten Jahr versuchsweise solche Sorten auf Persian Yellow veredelt. Mal sehen
.




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(Johann Wolfgang von Goethe)
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