Auf Seite 9 von
http://www.bios-bioenergy.at/uploads/me ... 0.pdfsteht etwas zur chemischen Zusammensetzung.Holzasche ist ein wertvoller Dünger, aber es gibt auch einige Probleme zu beachten:1. In Holzasche sind geringe Schwermetallmengen enthalten, die aber im Regelfall vernachlässigbar sind. Ausnahme: Die Bäume standen in einem belasteten Gebiet, z.B. um Muldenhütten bei Freiberg, in der Nähe einer Kupfer-, Blei- und Zinkhütte (o.ä.) oder auf einer Deponie.2. Einige Metalle liegen als schwer lösliche Oxide vor, z.B. Kalzium und Magnesium. Diese Oxide sind bzw. sind mit Wasser ätzend und damit gefährlich für Mensch und Pflanzen (Stichwort Branntkalk). Deshalb sollte man nicht mit frischer Holzasche düngen. Entsorgt man die Holzasche auf den Kompost, bilden sich zusammen mit Wasser und Kohlendioxid aus der Luft ungefährliche Karbonate. Diese Stoffe sind absolut lebenswichtig für Pflanzen und genau im richtigen Mengenverhältnis.3. Einige Metalle, z.B. Kalium und Natrium sind als Oxide sehr gut wasserlöslich und auch stark ätzend. Bringt man Holzasche direkt auf die Beete aus, werden diese Stoffe ganz schnell ins Grundwasser ausgespült und stehen somit nicht mehr als Dünger zur Verfügung. Auf dem abgedeckten und feuchten Kompost bilden sich ungefährliche Karbonate. Diese sind schwerer wasserlöslich und werden deshalb nur langsam abgebaut.4. In der Holzasche sind alle Metalle und Spurenelemente in genau der richtigen Zusammensetzung enthalten - mit Ausnahme des Stickstoffs und des Schwefels sowie des Phosphors. Diese bilden gasförmige Oxide und gehen bei der Verbrennung durch den Schornstein. Man muss also eventuell Stickstoff und Phosphor nachdüngen.Ich hatte mich mal mit der Verwertung von Holzasche zu Dünger beschäftigt. Dabei sind 2 Schritte unabdinglich:1. Neutralisierung der stark ätzenden frischen Holzasche (aus einem Biomasseheizwerk)2. Immobilisierung der gut löslichen Oxide/Karbonate.Ideal wäre, die frische Holzasche mit etwas Branntkalk und Stickstoffdünger zu vermischen und anzufeuchten (nicht zuviel Wasser), ähnlich wie Beton für Fundamente und aus dieser Masse Pellets zu machen. Das ist jedoch nur großtechnisch sinnvoll. Für Düngemittel sollte man dafür kein reines Wasser verwenden, sondern Gülle oder unbedenklichen Klärschlamm, weil darin viel wertvoller Phosphor enthalten ist. Holzasche hat neben Stickstoff-, Schwefel- auch Phosphormangel, da ein großer Teil des Phosphors bei der Verbrennung durch den Schornstein gegangen ist. In Gülle und Klärschlamm ist viel Phosphor enthalten. Es sollte aber nur Klärschlamm verwendet werden, der keine Schwermetalle enthält, also eine bekannte Zusammensetzung hat. Als Pellet werden die wertvollen Substanzen sehr langsam über mehrere Jahre freigesetzt und nicht gleich wieder ins Grundwasser ausgewaschen.Für zu Hause ist das aber zu umständlich, aber es sollte doch eine Kleinigkeit beachtet werden. Frische und damit stark alkalische Holzasche sollte nicht in größeren Mengen auf den Kompost, da wichtige Bodenbakterien, Insekten und Regenwürmer tot geätzt werden könnten. Besser ist es, wenn man z.B. die Holzasche einer Pelletheizung in einem Fass sammelt - fällt ja ohnehin in ein solches. Durch die Luftfeuchte und dem Kohlendioxid der Luft sind die alkalischen Oxide nach einigen Tagen karbonatisiert und damit neutralisiert worden. Jetzt kann die Holzasche auf den Kompost, aber nicht zu viel auf einmal, sondern schichtweise zusetzen.Wer nur gelegentlich mal den Kamin heizt, bei dem fällt nur wenig Holzasche an. Eine Kehrschaufel frische (aber erkaltete) Holzasche kann man schon einmal auf den Kompost streuen, aber nicht mit Wasser "runterspülen". Nach kurzer Zeit ist diese Holzsche karbonatisiert und damit neutralisiert.Würde man z.B. mit einer Gießkanne Wasser auf die frische Holzasche im Komposter gießen, dann werden Kalium und Natrium ausgewaschen und die stark ätzende Lauge schädigt die Organismen im Kompost.Da ich keinen Kamin und keine Pelletheizung habe, hole ich mir im Frühjahr ein Fässchen Holzasche aus einer Pelletheizung eines kleinen Unternehmens. Ich habe diese analysiert bezüglich PH-Wert - war total karbonatisiert und damit PH-Wert 7.Darf man Asche von Braunkohlenbriketts auf den Kompost streuen? Das kommt darauf an, woher diese Briketts stammen. Asche aus tschechischen Briketts enthält viel Uranverbindungen. Braunkohleasche aus Deutschland, z.B. der Lausitz enthält viel Kochsalz. Mal eine Schaufel ist nicht gefährlich, aber größere Aschemengen von Briketts sollten nicht auf den Kompost.Erläuterung: Früher hat man in Tschechien Braunkohlenfilterasche in den Beton zugesetzt. Auf diese Weise kann man bis zu ca. 30 % des Zementes ersetzen, ohne das die Festigkeit des Betons leidet. Aus diesem Beton wurden für den Wohnungsbau Platten hergestellt und Jahrzehnte später merkte man, dass die Bewohner solcher Wohnungen öfters Lungenkrebs bekamen, da das Uran zu ebenfalls radioaktives Radon zerfiel und das wurde von den Bewohnern eingeatmet. Das Radon hat nur eine kurze Halbwertszeit und wandelte sich in der Lunge zu radioaktiven Staub um, welcher mit den Jahren immer mehr wurde. Diese Plattenwohnungen waren also infolge der Braunkohlenfilterasche aus den Kraftwerken Böhmens radioaktiver Sondermüll. Also musste man viele Wohnungen abreißen oder teuer sanieren, z.B. durch Auskleidung aller Wände, Fußböden und Decken mit Kufperblech und Verlöten der Bleche. Anstriche oder Folien sind für Radon kein Hindernis.Früher hat man in D mit Braunkohlenasche Eisflächen abgestumpft - ist sehr wirksam, aber eine Sauerei, weil z.B. diese Asche mit den Schuhen in die Wohnungen geschleppt wurde. Durch den Kochsalzanteil wurden die Eisflächen ein bisschen angeschmolzen.