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Der letzte Garten (Gelesen 8239 mal)

Gartengestaltung von Planen, Gelände und Boden über generelle Anlage, Wege, Steine, Zäune, Beete bis hin zu Kunst und Handwerk

Moderatoren: Nina, AndreasR

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Knusperhäuschen
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Der letzte Garten

Knusperhäuschen »

Gerade ergab es sich in einem andern thread so, dass ich drüber nachdenken musste, wo ich denn irgenwann mal in ewiger Ruhe liegen möchte.Spinnerte Ideen an den herrlichsten Orten der Welt sind uns natürlich auch schon gekommen ;) .Ich komme aus dem Münsterland, da wird man als guter Katholik eher nicht verbrannt, alle meine Angehörigen liegen in großen Gruften, gärtnerisch schon eher anspruchsvoll, der Friedhof gleicht einem wirklich sehr schönen Park, ich hab mich dort sowohl als Kind bei den alltäglichen Besuchen, als auch später immer sehr wohl gefühlt, immer nette Nachbarn auf ein Schwätzchen dort, man durfte auch mit dem Fahrrad drüberdüsen, die Gießkanne an der Hacke, Hundchen waren auch nie ein Problem und irgendwie war es immer, wie in einem Schrebergarten (die es dort nicht gibt), Angst hab ich dort nie gehabt, mich immer nur gefragt, ob Mama, Oma und Uroma auch noch ihre Freude an den vielen Blümchen hätten und ob ich es ihnen denn auch Recht mache.Jahrzehnte hab ich dort die Gruften der Verwandtschaft gepflegt und das auch gerne gemacht. Aber nun, da ich mittlerweile viele hunderte Kilometer entfernt wohne und die Pflege unserem Dorfgärtnern übertragen habe, überlege ich, was denn mal mit meiner Asche wird, wir haben zwar eine große Familie, aber keine eigenen Kinder.Hier in Hessen haben sie so merkwürdig kleine Parzellen auf der grünen Wiese, da ist entweder sowieso eine Steinplatte drauf oder Kies, maximal ein paar Saisonblumen. Mhh, viel besser gefällt mir da die Idee des Friedwaldes (gibts hier im Nachbarort, wo wir sehr gerne wandern gehen). Ich könnte mir gut vorstellen, dort mal zu liegen, klar, letztendlich ist das mir ja egal, aber da hat keiner mehr die Grabpflege zu zahlen und ich würde mich da wohler fühlen, als auf irgeneinem städtischen Friedhof in der anonymen Wiese.Im Nachbarort, im Wald, fände ich gut. Naja, müsste ich halt nochmal durchs Feuer gehen, dafür würd ichs tun.Was würdet ihr euch als letzten Garten wünschen?
Warum bin ich eigentlich gerade nicht im Garten?
Martina777
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Re:Der letzte Garten

Martina777 » Antwort #1 am:

Was würdet ihr euch als letzten Garten wünschen?
Den Wienerwald. Es gibt einen Ort, wo es mir recht wäre, wenn man meine Asche dort in den Wind streut.
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Jule69
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Re:Der letzte Garten

Jule69 » Antwort #2 am:

Wir haben uns aufgrund mehrerer Vorkommnisse auch schon Gedanken gemacht... Grab und Grabpflege kommen für uns nicht in Frage. Romantisch fände ich schon ein Verstreuen " z.B. an meinem Liebslingsort Chiemsee", doch ich glaube nicht, dass man das realisieren kann. Sicher ist für mich/uns die Verbrennung, ich hätte auch nichts gegen eine Urne, die ich ganz persönlich aufbewahren könnte. Eine Bestattung in einem unserer Wälder wäre auch noch zu diskutieren, so im Wald zu liegen fände ich auch toll. Aber feste Vorsätze haben wir jetzt noch nicht, evtl. ändern sich ja auch noch mal Gesetze und man kann irgendwann tatsächlich auch die Urne mit nach Hause nehmen...Ich finde, das ist ein ganz heikles Thema, da sollte jeder für sich entscheiden können.
Liebe Grüße von der Jule
Es genügt nicht, mit den Pflanzen zu sprechen, man muss ihnen auch zuhören.
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Knusperhäuschen
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Re:Der letzte Garten

Knusperhäuschen » Antwort #3 am:

Ja, da in den Wind streuen hab ich mir auch schon an einigen unglaublich schönen Orten der Welt vorstellen können. Aber irgendwie nur dort, wo meine Lieben, die dann die Asche streuen würden, eine gemeinsame Erfahrung mit mir hätten, den Ort also als "Streuer" gemeinsam mit mir, zu würdigen wüssten. Ich würde da einige Orte kennen...Könnte man denn tatsächlich in D-Land die Urne ausgehändigt bekommen, als Angehöriger?
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uliginosa
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Re:Der letzte Garten

uliginosa » Antwort #4 am:

Meine Mutter hat sich mit ein paar Freundinnen zusammen einen Baum in einem Friedwald reservieren lassen. :) Und ich hoffe, dass sie ihren Platz dort noch lange nicht brauchen wird. :-X
Viele Grüße aus dem Trockengebiet, Uli
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Re:Der letzte Garten

Knusperhäuschen » Antwort #5 am:

Wir haben den Friedwald hier schon öfter beim Wandern durchstreift, es rührt, die Plaketten mit den Namen an den Bäumen zu sehen, aber es stimmt einen auch sehr friedvoll und die Athmosphäre gefällt mir gut. Alle Besucher benehmen sich hier auch sehr respektvoll.Ich hätte aber gerne für mich und GG einen schönen Baum ganz allein für uns, vielleicht kann ich den sogar noch pflanzen, oje, schon wieder eine Frage fürs Forum, womöglich einen Speierling, den mag ich besonders!?Wenn jemand naturverbunden war und den Wald liebte, ist das allemal besser, als unter im Leben verhassten Eisbegonien zu liegen :-X
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Jule69
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Re:Der letzte Garten

Jule69 » Antwort #6 am:

Ich meine gelesen zu haben, dass das in Deutschland zur Zeit noch nicht geht, aber die Bestattungsgesetze ändern sich im Augenblick. Da lohnt es sich schon, hin und wieder mal reinzulesen....Zumindest können wir hier in D-Land inzwischen bestimmen, dass unsere Toten in in den NL verbrannt werden, da wäre es interessant auszufinden, was dann mit der Urne passiert, evlt. kann man die mitnehmen und was man dann damit macht...Privatsache....
Liebe Grüße von der Jule
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Re:Der letzte Garten

Gartenplaner » Antwort #7 am:

Ich wünsch mir, dass meine asche in meinem garten verstreut wird :)
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Re:Der letzte Garten

Nina » Antwort #8 am:

Das wünsche ich mir auch. ;)
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Re:Der letzte Garten

gartenfreak † » Antwort #9 am:

Das wünsche ich mir einerseits für mich auch, ist aber nicht erlaubt. Und in unserer Familiengrabstätte, die seit 1884 besteht, sind schon meine Urgroßeltern, meine Großeltern, meine Eltern, mein Mann und meine Schwägerin begraben, da werde ich mich auch heimisch fühlen.
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Re:Der letzte Garten

Christina » Antwort #10 am:

GG und ich wünschen sich, daß unsere Asche zum Diamenten gepreßt wird. Ich finde es eine sehr schöne Vorstellung, wir 2 irgendwann vereint in einem kleinen Kästchen.Hier in Hessen ergeht es mir wie Knusperhäuschen, die Friedhöfe sind einfach nicht heimelig genug. Aus dem Schwäbischen kenne ich es anders. Da in meiner Heimatstadt keine näheren Verwandten mehr wohnen, kommt eine Beerdigung dort nicht mehr in Frage.
Viele kleine Leute, an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, werden das Antlitz dieser Welt verändern.  (Sprichwort der Xhosa)
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hostalilli
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Re:Der letzte Garten

hostalilli » Antwort #11 am:

Ich stimme auch mit Knusperhäuschen überein. Die Friedhöfe in den Dörfern wirken auf mich richtig herzlos. Meistens wurden größere Bäume gefällt (die machen nur Dreck) und alljährlich im Frühling werden Massen von Sommerblumen gepflanzt und alle Gräber sehen ziemlich gleich aus. Auf Gartenschauen finde ich die Teile, die von Friedhofsgärtnern gestaltet wurden, die interessantesten und oft auch die schönsten. Nur leider sieht man solche Gestaltungen sehr selten auf unseren Friedhöfen. Die großstädtischen Friedhöfe wie in Frankfurt oder Wiesbaden sind sehr schön parkähnlich. Dort fühle ich mich auch wohl und gehe gern spazieren.
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enaira
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Re:Der letzte Garten

enaira » Antwort #12 am:

Ich empfinde die Auswahl des Ortes als schwierig. Meine Eltern sind ganz kurz nacheinander verstorben, innerhalb von 11 Tagen. Für meine Mutter war es selbstverständlich, dass mein Vater in ihrem Wohnort beerdigt wurde. Er wollte nicht verbrannt werden, und sie wollte natürlich das Grab besuchen können.Als sie 11 Tage später verstarb, haben wir ihre Urne logischerweise im Grab meines Vaters beisetzen lassen. Das Problem ist jetzt nur, dass weder meine Schwester noch ich mehr in dem Ort wohnen. Ich müsste jedes Mal 4 Stunden mit dem Auto fahren, um nach dem Rechten zu sehen. Meine Schwester ist zwar deutlich dichter dran, aber ideal ist das auch nicht.Als ich vor eineinhalb Jahren schwer erkrankte und mich zwangsweise mit der Thematik auseinandersetzen musste, habe ich mir vorgenommen, dass meinen Kindern zumindest die Problematik der Grabpflege erspart bleiben sollte. Und als Garten- und Naturfreak könnte ich mir deshalb eine Urnenbeisetzung in einem Friedwald sehr gut vorstellen. Vielleicht kann ich auch GG noch überzeugen. Der möchte bisher, als Nordlicht, seine Asche ins Meer streuen lassen.
Liebe Grüße
Ariane

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Re:Der letzte Garten

Rozenn » Antwort #13 am:

Hier in Frankreich möchte ich auch auf keinem Friedhof bestattet werden - nur Betongruften, wo die Särge übereinandergestapelt werden! Drauf eine Marmorplatte und künstliche Blumen, religiöser Kitsch etc. Kein Baum, kein Strauch weit und breit, nicht mal richtige Erde. Weiter sind meine Gedanken bzw. Erkundigungen, was möglich ist, bisher nicht geschweift, aber zumindest weiss ich schon mal, was ich nicht will.
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Re:Der letzte Garten

lonicera 66 » Antwort #14 am:

Da ich eine zeitlang bei einem Bestatter gearbeitet habe, war es nur natürlich, sich auch mit dem eigenen Ableben zu beschäftigen.Eine Erdbestattung kam nicht in Frage, wir haben keine Kinder, wer soll das Grab pflegen???Ausserdem bin ich so eine verfrorene Liese, daß ich mich für eine Feuerbestattung entschieden habe. Dann ist mir wenigstens einmal ausreichend warm... ;)Friedwälder habe ich mir, schon aus beruflichen Gründen, hier in der Umgebung angesehen und mich dort sofort wohlgefühlt. Auch Männe fand die Idee sehr ansprechend. Er nimmt eine Eiche, ich eine Birke. Am besten nebeneinander...Übrigens sind die Kosten für eine Feuerbestattung im Friedwald etwas höher, als eine "normale" Urnenbestattung. Insgesamt sollte man schon mit ca. 3000€ rechnen.@KnusperhäuschenDie Asche mit nach Hause nehmen - ja es geht auch in Deutschland. Entweder hier einäschern und einen Antrag auf Überführung zur Bestattung nach Holland beantragen, oder direkt die Einäscherung dort veranlassen, was aufgrund der Überführungskosten erheblich teurer sein wird.
liebe Grüße
Loni

Ich bin der Schatten, der die Nacht durchflattert und nicht "Everybodys-Darling"

Auch wenn ich bald 60 werde... Du kannst trotzdem auf meine Schuhe aufpassen, wenn ich auf der Hüpfburg bin.
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