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Einen Garten hochwassertauglich planen (Gelesen 3114 mal)

Gartengestaltung von Planen, Gelände und Boden über generelle Anlage, Wege, Steine, Zäune, Beete bis hin zu Kunst und Handwerk

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Eva

Einen Garten hochwassertauglich planen

Eva »

Es betrifft zum Glück nicht meinen Garten. Aber da gerade überall das Hochwasser steht oder schon die Schlammmassen und das Treibholz weggeräumt werden: wie würde man einen Garten im Überschwemmungsgebiet möglichst planen? Welche Pflanzen halten es aus, wenn sie ein, zwei Wochen im Wasser eingetaucht sind, zumindest mit den Wurzeln. Auwaldpflanzen sind da wohl geeignet, die Wiesen an der Donau erholen sich auch immer wieder ganz gut, auch die Spargelfelder. Aber sonst?
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Zwiebeltom
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Re:Einen Garten hochwassertauglich planen

Zwiebeltom » Antwort #1 am:

Es tut mir leid, aber ich kann da keinen sinnvollen Ansatz erkennen. ???In ständig bzw. immer wieder hochwassergefährdeten Gebieten dürfte normales Gärtnern eh nicht möglich sein. In den jetzt (und schon 2002) betroffenen Regionen handelt es sich im Regelfall ja nicht um feuchte Standorte, die mit natürlichen Auwäldern vergleichbar sind. Auwaldpflanzen dürften dort also meist vertrocknen oder müssten ständig gewässert werden.
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Gartenplaner
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Re:Einen Garten hochwassertauglich planen

Gartenplaner » Antwort #2 am:

Hier in Düsseldorf gibt es eine Kleingartenkolonie, die in der "Rheinuferschutzzone" liegt - und auch manchmal überflutet wird - ist also nicht soooo abwegig....http://www.rp-online.de/region-duesseld ... Allerdings sind auch da die Überflutung Extremereignisse, die nicht so häufig vorkommen.Und einen Garten gegen solche Extremereignisse dingfest zu planen, ist wohl doch etwas schwieriger.Andererseits gibt es viele Flächen, die fluß- oder bachnah liegen und grundwasserbeeinflusst sind, also bei Hochwasser steht das Grundwasser sehr nah unter der Bodenoberfläche, ohne das der Garten gleich überflutet werden muss - da muss man natürlich bei der Planung Rücksicht darauf nehmen.Hängt aber auch wieder vom Boden ab - sandiger Boden verhält sich bei einem Grundwasserpegel von 1m oder weniger unter Erdniveau ganz anders als ein Lehmboden, der dann in Richtung Gley tendiert.Natürlich ist für so einen Garten eine Orientierung an natürlichen Lebensräumen, die solchen Einflüssen ausgesetzt sind, sinnvoll - Niedermoor, Feuchtwiese, Weichholzaue, Hartholzaue - und das ergibt schon eine Vielzahl auch gar nicht so spezieller Gartenpflanzen.
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Jayfox

Re:Einen Garten hochwassertauglich planen

Jayfox » Antwort #3 am:

Es betrifft zum Glück nicht meinen Garten. Aber da gerade überall das Hochwasser steht oder schon die Schlammmassen und das Treibholz weggeräumt werden: wie würde man einen Garten im Überschwemmungsgebiet möglichst planen? Welche Pflanzen halten es aus, wenn sie ein, zwei Wochen im Wasser eingetaucht sind, zumindest mit den Wurzeln. Auwaldpflanzen sind da wohl geeignet, die Wiesen an der Donau erholen sich auch immer wieder ganz gut, auch die Spargelfelder. Aber sonst?
Dachtest du jetzt an Obst und Gemüse oder bzw. auch an Zierpflanzen?Pflanzen der Hartholzaue dürften mit solchen letztendlich kurzfristigen Überflutungen gut zurechtkommen, brauchen sie aber natürlich nicht zwingend. Unter den Nutzpflanzen wäre die Weinrebe geeignet! ;)
troll13
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Re:Einen Garten hochwassertauglich planen

troll13 » Antwort #4 am:

Ich hatte Juli 2006 das zweifelhafte Vergnügen, dass mein Grundstück nach einem Gewittersturm mit nachfolgendem Starkregen von mehr als 100 Litern pro qm in kürzester Zeit beinahe knietief unter Wasser stand.Es dauerte drei Tage, bis das Wasser versickert ist und der Grundwasserspiegel so weit gesunken war, dass kein Wasser mehr durch nicht ganz dichte Stellen in den Keller drückte.Schäden im Garten gab es eher eher durch den Gewittersturm, der etliche Gehölze umgedrückt, Äste abgebrochen, den Rosenbogen umgeweht und das Gewächshaus von vielen Doppelstegplatten befreit hat.Wir haben hier glücklicherweise sandigen Boden, der das Wasser relativ rasch versickern lässt. Nachdem ich Keller und Nebengebäude trockengelegt und den nassen Müll beseitigt hatte, brauchte ich noch gut zwei Wochen, um den herein gespülten Dreck im Garten zu beseitigen, Gewächshaus und Rosenbogen wieder aufzubauen und die zerzausten und nieder liegenden Stauden zurück zu schneiden.Wenn auch fast alle Pflanzen im Garten überlebt haben, möchte ich diese Erfahrung wirklich nur einmal im Leben gemacht haben.Obwohl unsere Wohnung glücklicherweise trocken blieb, kann ich ein wenig nachvollziehen, was die Menschen in den Hochwassergebieten mitmachen.
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Staudo
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Re:Einen Garten hochwassertauglich planen

Staudo » Antwort #5 am:

Aster novi-belgii und Hemerocallis vertragen auch wochenlange Nässe. ::)
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oile
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Re:Einen Garten hochwassertauglich planen

oile » Antwort #6 am:

Staudo, wie sieht es bei Dir aus?
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.

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Staudo
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Re:Einen Garten hochwassertauglich planen

Staudo » Antwort #7 am:

Es ist alles in Ordnung. Sowohl die Verlagerung der Gärtnerei auf eine Sandkuppe als auch das laufende Auffüllen des Gartens bewährt sich wieder einmal.
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Re:Einen Garten hochwassertauglich planen

oile » Antwort #8 am:

da bin ich aber froh. Ich hörte beim Autofahren im Zusammenhang mit Hochwassermeldungen plötzlich "Uebigau-Wahrenbrück". Aber was genau die da sagten, verstand ich nicht, weil mein Sohn mich in ein Gespräch verwickelt hatte.
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.

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zwerggarten

Re:Einen Garten hochwassertauglich planen

zwerggarten » Antwort #9 am:

... das laufende Auffüllen ...
hm. 8)
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Staudo
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Re:Einen Garten hochwassertauglich planen

Staudo » Antwort #10 am:

Mit Erde. ::)
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zwerggarten

Re:Einen Garten hochwassertauglich planen

zwerggarten » Antwort #11 am:

;Dstrukturstabile (hydrokulturfähige) substrate wären vielleicht auch noch was... :-X
Eva

Re:Einen Garten hochwassertauglich planen

Eva » Antwort #12 am:

Interessant sind derzeit die Spaziergänge in Donaunähe. Die Ablagerungen von Schlamm/feinem Sand sind ganz verschieden dick, von 5 cm bis über 2 m (bei uns in der Au schaut von der Spielplatz-Schaukel nur noch der Querbalken und ein bisschen Kette raus). Dort, wo die Ablagerungen zwischen 5-15 cm dick sind, gibt es obendrauf schon jede Menge Wurmspuren und ein paar Spuren von Vögeln, die das offenbar auch schon entdeckt hatten. Außerdem zahlreiche "Baustellen", wo die Ameisen anscheinend ihre Baue trockenlegen. Ich trau mich wetten, dass dort bald wieder Wiese ist - allerdings eine staubige Wiese. Die dickeren Schlammschichten schauen eher noch sehr geologisch aus, soweit sie nicht weggebaggert, geschaufelt oder gespült werden.
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frida
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Re:Einen Garten hochwassertauglich planen

frida » Antwort #13 am:

Ich hatte mal einen Garten, der alle paar Jahre und in schlechten Jahren mehrmals überschwemmt wird durch das Hochwasser des naheliegenden Flusses. Einjährige Pflanzen haben die Überflutung eher schlecht verkraftet, für Gemüse haben andere dort längst Hochbeete angelegt gehabt.Von den mehrjährigen Pflanzen, sowohl Stauden wie Gehölze, haben eigentlich alle die Überschwemmungsphasen weggesteckt. Ich habe den Garten aufgegeben, weil es eben fürs Gemüse ein Knockout ist. Außerdem hatte ich eine Untersuchung auf Schwermetalle gemacht: Die Belastung war etwa 10x so hoch wie sonst hier im Durchschnitt, das Flusswasser trägt es halt ein.
Man soll die Dinge nicht so tragisch nehmen, wie sie sind (Karl Valentin)
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