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Rettung Kiesterrasse (Gelesen 10133 mal)
Rettung Kiesterrasse
Hallo zusammen,Am Haus meiner Großmutter, das in Oberbayern steht und das wir als Ferienhaus nutzen, ist eine große Kiesterrasse. Seit das Haus nicht mehr ständig bewohnt ist breitet sich dort immer mehr unkraut aus, wenn mal montaelang keiner dort war ist die terrasse Wiese und muss mühsam wieder hergestellt werden.Ich würde daher gerne sowas wie ein Kunststoffgewebe oder Vlies unter den Kies verlegen, der auf der Fläche den Unkrautwuchs verhindert. Was nehme ich denn da und wo bekomme ich es?Vielen Dank für Eure Hilfe!Viele Grüße,Michael
Viele Grüße aus dem Ermstal !
Re:Rettung Kiesterrasse
Alle Gegner der Kiesflächen werden jetzt boshaft grinsen. Bändchengewebe oder Vlies unter Kies verzögert die Verunkrautung in der Tat, ist aber kein Allheilmittel. Sobald sich Humus angesammelt hat, wird's wieder grün.Wie wäre es, den Kies abzuräumen und statt dessen mit einem Magerrasen zu leben, der bei jedem Aufenthalt einmalig gemäht wird?
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re:Rettung Kiesterrasse
Leg eine Folie AUF den Kies und nimm sie weg, wenn ihr zu Besuch da seid! 

"Um ernst zu sein, genügt Dummheit, während zur Heiterkeit ein großer Verstand unerlässlich ist." Shakespeare
Re:Rettung Kiesterrasse
Danke Staudo, ein Rasen kommt da nicht in Frage. Eher Chemie, aber das möchte ich nicht.ab und Zu mal bissl was auszureißen ist kein Drama, das würden wir schon machen - gibt es bei dem Gewebe Qualitätsunterschiede bzw. kannst Du ein bestimmtes empfehlen?Danke!Michael
Viele Grüße aus dem Ermstal !
Re:Rettung Kiesterrasse
Danke für den Tipp - aber das ist zuviel Arbeit. Wir setzen uns auf die FolieLeg eine Folie AUF den Kies und nimm sie weg, wenn ihr zu Besuch da seid!

Viele Grüße aus dem Ermstal !
- Herr Dingens
- Beiträge: 3926
- Registriert: 18. Mär 2011, 18:02
Re:Rettung Kiesterrasse
Bändchengewebe hilft nur temporär, es is genau so wie Staudo gesagt hat. Die Besamung, aus der letztlich Humus wird, kommt von oben, und dagegen gibts kein Mittel.
Viele Grüße aus Nan, Thailand
Re:Rettung Kiesterrasse
Also, ich finde die Idee genial. Es gibt doch solche stabilen Abdeckplanen in allen Größen (z.B. hier: http://www.amazon.de/Universal-Abdeckpl ... sim_diy_11).Die kann man im Handumdrehen auf die Terrasse legen und wieder abnehmen . Beim Verlassen des Hauses mit ein paar Steinen, Blumenkübeln oder Gartenmöbeln beschweren, damit sie nicht flöten geht - Aufwand je nach Größe 5-10 Minuten. Man sollte lediglich darauf achten, dass Regenwasser abfließen kann und sich nicht Richtung Haus staut.KlausDanke für den Tipp - aber das ist zuviel Arbeit. Wir setzen uns auf die FolieLeg eine Folie AUF den Kies und nimm sie weg, wenn ihr zu Besuch da seid!
Re:Rettung Kiesterrasse
Wie lange hab ich denn in etwa Ruhe mit dem Gewebe? Und ist angeflogenes Unkraut nicht besser zu entfernen, wenn sowas darunter ist?Es geht ja um keine Lösung für die Ewigkeit, aber die Arbeit soll sich schon lohnen.
Viele Grüße aus dem Ermstal !
Re:Rettung Kiesterrasse
Absolute Ruhe - je nachdem was im Umfeld aussamt - nicht lange. Die Pflanzen wurzeln durch das Gewebe und manche wie z.B. Löwenzahn, (Milch)Disteln, Reitgras lassen sich dann als größere Pflanzen kaum noch dauerhaft entfernen, da immer ein Wurzelstück übrig bleibt.Und wachsen tun die schneller als Du schaun kannst, denn Kies und Gewebe sorgen für eine ausgeglicherene Feuchtigkeit im Boden.Ihr müßtet dann bei jedem Besuch die Fläche einmal mit Argusaugen ablaufen und jedes Unkraut ziehen bevor es groß und augenscheinlich wird.Und wer macht sowas ?
Re:Rettung Kiesterrasse
Hast Du denn eine Alternative Lösung für mein Problem?
Viele Grüße aus dem Ermstal !
- Santolin
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Re:Rettung Kiesterrasse
Wir haben vor 12 Jahren rund um das Haus einen 1m - 3m breiten Streifen Kies aufgeschüttet. Das Grundstück war damals komplett abgeräumt von Pionierbewuchs ( Pappeln, Hartriegel...) und bestand aus einer Erdwüste mit lehmigem Baatz. Beim geringsten Regen hate man 5 cm Erdklumpen an den Schuhen und wir sind teilweise mit Plastiktüten an den Füßen herumgelaufen. Um wenigstens um das Haus laufen zu können, haben wir uns für den Kies entschieden. Er ist in unterschiedlicher Dicke aufgebracht, mehr aus Zufall als mit Absicht. An zwei dünneren Schichten, die auch viel belaufen waren (dadurch hat sich der Kies recht in die Erde gedrückt und die Schicht über der Erde war noch dünner) war nach ca. 5 Jahren keine Chance mehr, das Unkraut zu jäten. ( Auch wir sind ja nicht so oft vor Ort und verpassen oft das Stadium des "leichter herausziehens" ). Wir haben am einen Stück vor 5 Jahren und am anderen vor drei Jahren Vlies aufgebracht und den - gewaschenen - Kies wieder draufgeschüttet. Bei dem Stück von vor 5 Jahren kommt immer noch kein Unkraut auf, bei dem von vor 3 Jahren mittlerweile vereinzelt. An einem großen Stück ohne Vlies, aber mit richtig dicker Kiesschicht, ist auch nach 12 Jahren so gut wie kein Unkraut zu sehen.Lieber reche ich in einigen Jahren den Kies weg auf den Vliesstücken, hacke und jäte den Boden gründlich und mache alles neu, als immerzu Unkraut in diesen Mengen zu haben wie vorher. Bei der dicken Kiesschicht war allerdings jahrelang das Gehen etwas mühsamer 

Re:Rettung Kiesterrasse
in inzwischen meinem waldgarten hatte meine mutter vor jahren auch mal die fixe idee, einen bis dahin schlichten kiefernforstsandigarm-verdichteten unbewachsenen gartenpfad zu einem schicken kiesweg zu machen... heute ist das ein 1a-hepatica-saatbeet, humos, dauerfeucht, mineralisch-nährstoffreich, in dem ständig gejätet werden muss. mit jedem laubrechen im herbst wird es weniger kies und irgendwann wird es wieder ein nährstoffarmer, sandig-trocken-verdichteter, unbewachsener waldgartenpfad sein. 

Re:Rettung Kiesterrasse
Wir haben zwar keine Kiesterrasse aber jetzt seit 6 Jahren einen 'Steinernen Teich' im Asia-Garten. Der Unkraut-Anflug ist minimal - Jätarbeit seither in Summe keine 15 Minuten. Unterbau: dickes weißes teures Geovlies, darauf ca. 12-15 cm hoch runde kleine Flußkiesel (Durchmesser 1-3 cm). Gehen ist darauf mühsam, die runden Kiesel bewegen sich. Wir haben aus ästhetischen Gründen runde 'Trittplatten' aus Granit über den 'Teich' gelegt - die bleiben stabil. Möchte man so etwas als Terrasse nutzen, verwendet man einfach scharfkantigeren groben Splitt - der verzahnt sich und wird nach wenigen Wochen stabiler.Fall-Laub im Herbst sollte man allerdings entfernen, um die Humusbildung zu unterbinden. Wir haben rundherum fast ausschließlich Bambus und Rhodos - daher keinen nennenswerten Arbeitsaufwand. LG
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Re:Rettung Kiesterrasse
Hallo,Kies- und Splittflächen verunkrauten nicht ganz so schnell, wenn sie von vorneherein auf einem etwa 20-30cm tiefen Schotterbett angelegt werden - dann fliesst das Wasser so schnell ab und alles trocknet aus, dass Samen von Unkräutern einige lang Jahre kaum aufkeimen, außer extremste Trockenheitsspezialisten.Auf diese Schotterschicht kommt dann erst die 5-10cm Splitt- oder Kiesschicht.Splitt, also scharfkantig gebrochen, ist übrigens angenehmer zu begehen.Aber wie schon geschrieben muss man auch bei einer so aufgebauten Fläche darauf achten, dass möglichst kein Fallalub liegen bleibt, und nach Jahren mal die oberste Schicht erneuern, da trotzdem sich Staub und Humus ansammelt, der wieder zum Keimbett für Samen wird.Ich habe, obwohl ich wusste, wie es richtig gemacht wird, auch vor 3 Jahren eine Schiefersplittfläche angelegt, indem ich nur Bändchengewebe ausbreitete, welches im übrigen das stabilste und somit beste für so eine Verwendung wäre, und darauf den Splitt verteilte.Weil ich damals keine Helfer zur Hand hatte, um die Fläche auszuheben und das Erdreich anschliessend zu entsorgen.Da wir gut feuchtigkeitsspeichernden Lehmboden haben, bleibt der Splitt von unten immer schön feucht und ist ein ideales Keimbett - Unkrautrupfen dort ist eine Sisyphusarbeit und ohne chemische Keule eigentlich nicht zu lösen
Schiefersplitt scheint allerdings durch die Plättchenform auch mehr Feuchtigkeit zwischen den Steinen zu halten.Ich werde jedenfalls auf Dauer nicht drum rum kommen, alles nochmal abzutragen und auf Schotter neu anzulegen
Eine Direktlösung für dein Problem - ohne Chemie - gibts nicht.Die Idee von Staudo mit dem Magerrasen ist gar nicht schlecht - besser allerdings wäre für deine Situation ein Schotterrasen, das ist kein "Rasen" im klassischen Sinn!Auf die vorhandene Kiesfläche - nach letztmaligem Unkrautrupfen - würdest du eine Schotterrasen-Saatmischung ausbringen.Darin sind Gräser und Pflanzen enthalten, die sowohl trockenheitsverträglich als auch bis zu einem gewissen Grad trittfest sind - Schotterrasen wird öfters für nicht ständig genutzte Parkplatzflächen genommen.Die Pflanzen wachsen nicht sehr hoch, vertragen eine Mahd ab und an und gehen auch dort zurück, wo viel langgelaufen wird.Sie besetzen aber andererseits die ökologische Nische effektiv, die sich jetzt deinem Unkraut wunderbar bietet.Wenn der Platz besetzt ist, keimt auch nicht mehr viel Unkraut und fällt dann auch nicht weiter auf.


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Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
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Re:Rettung Kiesterrasse
Mager- oder Schotterrasen, bei uns (Isar ist keine 500m Luftlinie entfernt) hangeln sich Zecken an nahezu jedem Grashalm hoch- im Sitzplatzbereich würde mir das hier nicht gefallen. Bei Freunden im Rheinland die kaum Zecken -und wenn dann keine infizierenden haben -fände ich das schön.
Grüße vom ersten Hügel nördlich der Alpen am Rand der Münchner Schotterebene