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Leimringe am Obstbaum, wann anbringen? (Gelesen 11049 mal)
Moderator: Nina
Leimringe am Obstbaum, wann anbringen?
hallo,ich hatte dieses Jahr an meinen Obstbäumchen (2 Jahre alt) ganz schlimmen Raupenbefall.Um dies zu vermeiden muss man doch diese Leimringe anbringen. Macht man das nun im Herbst oder im Frühjahr?Gruß Karin
Re:Leimringe am Obstbaum, wann anbringen?
hallo karin,das macht man jetzt. wir haben heute auch leimringe angebracht, nachdem wir dieses jahr kaum äpfel ernten konnten. wir hatten auch einen enormen befall von frostspannerraupen.grüsse von leni w
liebe grüße von leni w
Re:Leimringe am Obstbaum, wann anbringen?
Folgendes läßt die DLR zum Thema verlauten:Leimringe gegen FrostspannerVielen Obstfreunden ist das Frühjahr noch in unguter Erinnerung: Eine Invasion von Frostspannern hat ganze Bäume und Gärten kahlgefressen. In diesen Regionen ist auch für das nächste Jahr mit einer hohen Ausgangspopulation und demzufolge auch mit Schäden zu rechnen. Hier sollte man unbedingt Vorsorge treffen: Die Leimringe müssen Ende September angebracht werden. Dabei den Stamm und unbedingt auch den Baumpfahl fest umschließen mit einem etwa 10 cm breiten Streifen. Dieser ist mit einem nicht antrocknenden Raupenleim bestrichen.Die Frostspanner-Weibchen sind flügellos und müssen zur Begattung und Eiablage den Stamm heraufklettern. Mit den sorgfältig angebrachten Leimringen kann man diesen Schädling umweltfreundlich bekämpfen. Der Handel bietet Leimringe als gebrauchsfertige Komplettpackungen mit Bindematerial, Folie und Leim an, z. B. von Celaflor, Neudorff, Spiess-Urania, Schacht etc. Als neues Produkt ist jetzt „Brunonia Raupenleim grün“ im Handel (Vertrieb: Fa. Schacht, www.schacht.de). Nach Angaben des Herstellers handelt es sich hierbei um den ersten Raupenleim, der als Pflanzenschutzmittel zugelassen ist! Deshalb darf er auch als einziger direkt auf den Stamm gestrichen werden.Anwendungsempfehlung lt. Hersteller: Brunonia Raupenleim in einem ca. 8-10 cm breiten Ring (um den Stamm herum) etwa 2 mm stark auftragen. Bei zu dicker Leimschicht besteht bei höheren Temperaturen die Gefahr des Ablaufens. Seitentriebe, Pfosten u.ä., die Ausweichmöglichkeiten für die Schädlinge darstellen, müssen ebenfalls behandelt werden. Es dürfen keine Schlupflöcher für die Schädlinge übrig bleiben!Leimringe sind einsetzbar gegen alle Schädlinge, die am Stamm hochkriechen, z. B.:- Frostspanner (Operhophtera brumata) – Fraßschäden an verschiedenen Gehölzen- Ameisen (Lasius sp. u.a.) – schützen und verbreiten Blattlauskolonien- Blutläuse (Eriosoma lanigerum) – verursachen Blutlauskrebs- Haselnußknospenbohrer (Curculio nucum) – können zu hohen Ernteausfällen führen- Borkenkäfer (Xyleborus dispar u.a.) – an vielen Baumarten zu finden- Schneespanner (Apocheima pilosaria) – Schädling an verschiedenen Laubbäumen- Gemeine Ohrwurm (Forficula auricularia).Biologie des Kleinen FrostspannersFrostspanner sind nachtaktive Kleinschmetterlinge, deren Raupen sich "kratzbuckelnd", also spannerartig, fortbewegen und deren männliche Tiere in den zum Teil schon frostigen Nächten von Mitte Oktober bis in den November fliegen. Der Kleine Frostspanner (Operophthera brumata) ist mehr in der offenen Landschaft ( z. B. Gärten, Obstanlagen) zu finden, während der ähnlich lebende aber etwas früher fliegende Große Frostspanner bevorzugt in Wäldern lebt. Beide fressen auf einer Vielzahl von Gehölzarten, also nicht nur auf Obstbäumen. Sie überwintern als ovale, ca. 1 mm lange orangerote oder grüne Eier in Rindenritzen oder ähnlichen Verstecken. Die Räupchen schlüpfen vom Austrieb bis zur Blüte. Die zunächst grauen, später blassgrünen Raupen fressen an Blättern, Blüten und jungen Früchten, und lassen oft nur noch die Mittelrippe übrig. Anfang Juli sind die Raupen ca. 3 cm lang und erwachsen. Sie lassen sich an einem Spinnfaden zu Boden und verpuppen sich in einem Kokon in 5 bis 25 cm Tiefe. Im Spätherbst schlüpfen die erwachsenen Tiere. Die Männchen besitzen voll ausgebildete Flügel (Spannweite 3 cm), während die etwa 0,7 cm langen Weibchen nicht flugfähig sind. Deshalb müssen die Weibchen am Stamm emporklettern und werden auf diesem Weg begattet. Die Eier werden vorzugsweise in den höchsten Kronenteilen abgelegt.Fertige Ringe oder schon beleimte Streifen erleichtern die Arbeit. Spätestens im Februar sollten die Ringe entfernt sein, denn die festgeklebten Weibchen werden oft noch begattet und legen auch noch Eier auf den Leim, der im Winter meist so stark verschmutzt, dass etwa schlüpfende Jungraupen entkommen können. Auch sollten die Vögel nicht die Leimringe als Winterfutter entdecken, da die Gefahr besteht, dass sie sich die Schnäbel verkleben.Quelle