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rhododendron ausbuddeln (Gelesen 5548 mal)
Moderator: AndreasR
- sunnygarden
- Beiträge: 5
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rhododendron ausbuddeln
Hallo ihr lieben ich bin neu hier und komme sofort mit einem Problem zu euch. Mein kleiner neuer rhotodendron schwächelt... ???wir haben starken Lehmboden und er ist der Sonne bis um drei/vier Uhr ausgesetzt nun fallen unten die Blätter ab und oben Wellen sie sich hellgrün ein...ich hab ihn dummerweise einfach eingebuddelt...es soll dann stark gewittern bzw regnen aber davor will ich ihn ausbuddeln und mit einer Drainage versehen und etwas Kaffesatz und sägespähne und Kaninche aa und etwas übrig gebliebener Kompost versehen....für die drainage hab ich nur etwas kies oder Äste zur Verfügung...was kann ich da als drainage noch rein tun in der schnelle???
Re:rhotodendron ausbuddeln
Ich befürchte dass wäre der sichere Tod wenn du ihn jetzt ausgräbst.
- Zwiebeltom
- Beiträge: 6810
- Registriert: 12. Feb 2009, 08:55
Re: Rhododendron ausbuddeln
Ich bin ganz sicher kein Rhododendron-Experte, aber bei dem beschriebenen Standort scheinen mehrere Faktoren nicht zu passen.Wenn du den Strauch in der jetzigen Wärme ausgräbst, nur den Boden veränderst und die Pflanze weiterhin so sonnig steht, wird das wohl wirklich ihr Tod sein. Ich denke, der Strauch braucht derzeit vor allem Schattierung - am einfachsten durch durch irgendeinen Stoff, der den Rhododendron natürlich nicht dicht einpacken soll.
Das Leben ist kein Ponyschlecken.
- Jule69
- Beiträge: 21801
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Re:rhotodendron ausbuddeln
Eine sofortige Schattierung, das hätte ich jetzt auch erst mal geraten, wenn es dann kühler wird, musst Du Dir bezüglich eines neuen Standortes was überlegen...
Liebe Grüße von der Jule
Es genügt nicht, mit den Pflanzen zu sprechen, man muss ihnen auch zuhören.
Es genügt nicht, mit den Pflanzen zu sprechen, man muss ihnen auch zuhören.
- sunnygarden
- Beiträge: 5
- Registriert: 27. Jul 2013, 22:53
Re:rhotodendron ausbuddeln
Habe etwas um zwölf darüber gebaut damit er nicht so viel Sonne mehr bekommt...hoffe das hilft also lieber lassen und warten bis zum Herbst
Re:rhotodendron ausbuddeln
Ich denke, es ist gehupft wie gesprungen. In dem lehmigen Substrat wird der Rhodo eh keine neuen Wurzeln gebildet haben.Also warum nicht jetzt ausbuddeln und neu setzen als abzuwarten und er ist im Herbst komplett hin?Schatten und Drainage ist schon wichtig und vor allem aber ein saures, faseriges humoses Substrat. Wenn du kein Nadelstreu oder ähnliches zur Verfügung hast würde ich in diesem Fall wirklich reinen Weißtorf kaufen. (Von handelsüblicher Rhododendronerde halte ich übrigens nicht viel.)
Gartenanarchist aus Überzeugung! Und ich bin kein Experte sondern immer noch neugierig...
- HappyOnion
- Beiträge: 1116
- Registriert: 1. Aug 2010, 21:10
Re:rhododendron ausbuddeln
Das Ding muss aus der Sonne raus. Rhododendron vertragen keine Mittagshitze zwischen 11 Uhr und 14 Uhr. Das mit dem Ausgraben würde ich unterstützen. Bei dem beschriebenen Lehmboden hat er höchstens im Ballen Wurzeln gemacht. Umsetzen. Halbschattig setzen. Vormittags oder Nachmittagssonne. Substrat: Keinen Kompost verwenden (außer er wäre sauer). Du kannst es auch ersteinmal mit Rindenmulch versuchen (bis 4 cm große Stücke). Da der Holzanteil sehr groß ist, zusätzlich Düngung nicht vergessen. Später könntest Du Rindenhumus (kompostierte, fermentierte Rinde) verwenden. Der ist auch gleichzeitig Dünger für die Pflanze.Vor dem setzen den kompletten Ballen in einen Eimer Wasser tauchen (abgestandenes Wasser) und nach dem Setzen mit abgestandenem Wasser reichlich gießen.Bei deinem Lehmboden vermute ich ein kalkhaltiges Wasser aus der Leitung. Das ist auf Dauer der sichere Niedergang bei Rhododendron. Damit erhöht sich der Boden-PH über die Jahre und die Pflanze bekommt die gelben Blätter.
Re:rhododendron ausbuddeln
Aus- und einbuddeln kann man Rh. fast zu jeder Zeit. Das schadet ihnen kaum, wenn man darauf achtet, dass dabei keine Wurzelmasse verloren geht (also keine Wurzeln abstechen.In dem vorliegenden Fall sind zunächst die Bodenverhältnisse völlig unzureichend. Ob auch der Standort (sonnig) ungeeignet ist, hängt von der R.-Sorte ab. Es gibt durchaus R., die einen sehr hellen/sonnigen Standort bevorzugen, der aber ohne Hitzestau ist. Also nicht vor Hauswände!Ich würde folgendermaßen vorgehen: Sträuchlein ausgraben und für mehrere Stunden in einem Eimer wässer. Währenddessen den Boden am vorgesehenen Standort verbessern duch reichliche Gaben von Torf/Torfersatz/Rhododendronerde + grobem Sand. Strauch wieder einsetzen, aber nicht tiefer als er im Topf oder in der Baumschule gesessen hat. Gut einwässern. Bei sonnigem Standort leicht schattieren durch im Kreis herumgestelltes Zweigmaterial. Stets darauf achten, dass das Erdreich nicht austrocknet, ohne es deshalb aber "unter Wasser" zu setzen.Die Pflanze sollte sich recht schnell erholen. Es könnten aber bereits partielle Dauerschäden eingetreten sein bis hin zu einem Totalverlust.
- Mediterraneus
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Re:rhododendron ausbuddeln
Rhododendren sind die idealen Gartenmöbel. Sie lassen sich nahezu ganzjährig einfach "umstellen". Lassen sich auch als alte Pflanzen ganz leicht mit ihrem kompakten Wurzelballen aushebeln und an einen anderen Ort pflanzen.
LG aus dem südlichen Main-Viereck
Mediterraneus
Andere haben schließlich auch irgendeine Ahnung
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Re:rhododendron ausbuddeln
Das Ding muss aus der Sonne raus. Rhododendron vertragen keine Mittagshitze zwischen 11 Uhr und 14 Uhr. Das mit dem Ausgraben würde ich unterstützen. Bei dem beschriebenen Lehmboden hat er höchstens im Ballen Wurzeln gemacht. Umsetzen. Halbschattig setzen. Vormittags oder Nachmittagssonne. Substrat: Keinen Kompost verwenden (außer er wäre sauer). Du kannst es auch ersteinmal mit Rindenmulch versuchen (bis 4 cm große Stücke). Da der Holzanteil sehr groß ist, zusätzlich Düngung nicht vergessen. Später könntest Du Rindenhumus (kompostierte, fermentierte Rinde) verwenden. Der ist auch gleichzeitig Dünger für die Pflanze.Vor dem setzen den kompletten Ballen in einen Eimer Wasser tauchen (abgestandenes Wasser) und nach dem Setzen mit abgestandenem Wasser reichlich gießen.Bei deinem Lehmboden vermute ich ein kalkhaltiges Wasser aus der Leitung. Das ist auf Dauer der sichere Niedergang bei Rhododendron. Damit erhöht sich der Boden-PH über die Jahre und die Pflanze bekommt die gelben Blätter.
Re:rhododendron ausbuddeln
Happy Onion: Darf ich mich mit einer Frage hier anhängen. Ich habe schon seit 4 Jahren einen Rhodo im Topf. Micker, micker, micker...Name keine Ahnung. Blüte ( man beachte den Singular schwefelgelb ). Könnte ein hübsches Stück werden, wenn er in die Erde käme. Nun habe ich nicht im geringsten sauren Boden. Schatten ist vorhanden. Nun schreibst Du was von Rindenmulch. Verstehe ich das so, dass ich in das Pflanzloch Rindenmulch mit meiner Erde vermischen muss ? Und wenn ja: in welchem Verhältnis ? Oder habe ich das überhaupt vollkommen falsch verstanden. Habe keine Ahnung mit Rodos, dieses Eine Exemplar war ein Gastgeschenk. Wäre um Aufklärung froh.
Re:rhododendron ausbuddeln
Das mache ich wirklich so. Im Oktober stand ein Pflanzkübel mit einem entsorgten Rhododendron am Grüncontainer auf dem Friedhof. Vetrocknete braune Blütenstände und steinharte Erde, aber er hatte ein schönes längliches Blatt. Der Mitarbeiter sprach mich an und gab mir die Empfehlung, den Topf einfach ins vorhandende Rhododendronbeet zu stellen und ihm entsprechende Pflege zuteil werden zu lassen. " Entweder Sie stellen ihn im Frühjahr wieder hier ab oder Sie pflanzen ihn dann endgültig ein", meine er.So sah er im Mai aus:Rhododendren sind die idealen Gartenmöbel. Sie lassen sich nahezu ganzjährig einfach "umstellen". Lassen sich auch als alte Pflanzen ganz leicht mit ihrem kompakten Wurzelballen aushebeln und an einen anderen Ort pflanzen.
- HappyOnion
- Beiträge: 1116
- Registriert: 1. Aug 2010, 21:10
Re:rhododendron ausbuddeln
Rhododendron sind Mulchpflanzen. Sie wachsen in der Mulchschicht aus eigenen Laubblättern und der Bäume unter denen sie wachsen. Diese Mulchschicht kann man durch den Rindenmulch simmulieren. Lockeres luftiges Substrat. Du kannst bis zu 70% Prozent Rindenmulch geben. Also nur 30% Prozent Erde. Das alles nützt aber nichts auf Dauer, wenn Wasser zum gießen verwendet wird, das sehr kalkhaltig ist. Damit wird langfristig der pH-Wert erhöht und die Pflanze kann dann keine Nährstoffe mehr aufnehmen. Blätter werden gelb, die Blattrippen sind noch grün. Diagnose dann meist Eisenmangel. Gegenmittel Eisenmittel geben oder Düngen. Leider beides Quatsch. Belastet nur den Geldbeutel, hilft aber nicht langfristig. Bei hohen pH-Werten im Garten und auch beim Wasser würde ich ein Aufsitzerbeet machen. Grasnarbe abschälen, Rindenhumus ! besorgen (das ist kompostierte, fermentierte Rinde) und den Rhododendron anhäufeln. Zum Gießen Regenwasser nehmen oder Wasser in ein Behältnis geben und ein Torfsäckchen hineinhängen. Die Huminstoffe binden Kalk aus dem Wasser.Mit Rindenmulch kann man die Rhodoendronpflanzen ca. 5-7 Jahre gut im Wachstum halten. Dann muss wieder "erneuert" werden, da sich der Mulch zersetzt hat. Beim Rindenhumus und Aufsitzerbeet ca. alle 2 Jahre. Düngung nicht nötig, da durch das Kompostieren ausreichend Nährstoffe vorhanden. Bei Rindenmulch muss meist noch etwas Dünger zusätzlich gegeben werden. Für die Zersetzung von Holz benötigen die Mikroorganismen ausreichende Nahrung. Wenn vorhanden kann man auch Kiefernstreu oder Eichenblätter verwenden.Happy Onion: Darf ich mich mit einer Frage hier anhängen. Ich habe schon seit 4 Jahren einen Rhodo im Topf. Micker, micker, micker...Name keine Ahnung. Blüte ( man beachte den Singular schwefelgelb ). Könnte ein hübsches Stück werden, wenn er in die Erde käme. Nun habe ich nicht im geringsten sauren Boden. Schatten ist vorhanden. Nun schreibst Du was von Rindenmulch. Verstehe ich das so, dass ich in das Pflanzloch Rindenmulch mit meiner Erde vermischen muss ? Und wenn ja: in welchem Verhältnis ? Oder habe ich das überhaupt vollkommen falsch verstanden. Habe keine Ahnung mit Rodos, dieses Eine Exemplar war ein Gastgeschenk. Wäre um Aufklärung froh.
Re:rhododendron ausbuddeln
Danke Happy Onion für die ausführliche Antwort. Ich werde mich an Deine Angaben halten, denn das Topfmickerli ist mitleiderregend. In Ermangelung einer Eiche hatte ich vor, den Rhodo in einen Gartenteil zu verpflanzen, der von einem riesigen Nussbaum beschattet wird. Nusslaub hat ja so seine Eigenheiten....meinst Du, das kann er ab ? Es gedeihen dort Hortensien, Holunder, div.Farne Astilben usw.Unser Garten wird durch eine eigene Quelle versorgt, die weit oben im Wald entspringt, also nitratfrei. Jetzt muss ich mal die Analyse raussuchen, denn ich erinnere den Kalkgehalt nicht mehr. Ansonsten System Torfsäckchen.Nochmal vielen Dank, das wird grad morgen in Angriff genommen.
- Mediterraneus
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- Registriert: 7. Feb 2011, 11:41
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Re:rhododendron ausbuddeln
Nusslaub ist gut für Rhodos, das passt. Nur nicht zuviel auf einmal. Ich verteile im Herbst auch locker Nusslaub als Mulch zwischen meinen Rhodos, bzw. das macht der große Nussbaum des Nachbarn ganz automatisch.Wo Hortensie und Astilbe gut wächst, wächst auch dein Rhodo gut. Die passen gut zusammen.
LG aus dem südlichen Main-Viereck
Mediterraneus
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