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Hochstämme auf Acker (Gelesen 8447 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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Mediterraneus
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Re:Hochstämme auf Acker

Mediterraneus » Antwort #30 am:

Ist ja schön, dass sich andernorts etwas tut, mit den Obstbäumen.Das Pächterproblem muss ich wohl mal angehen. Wir haben 2 Pächter, der 2. ist in Ordnung, denk ich.Im Nachbarlandkreis am bayerischen Untermain gibt es ein Steinkauzprojekt, die fördern auch die Pflanzung von Streuobstwiesen. Bei mir ist das wohl nicht so. Aber egal, die Bäume kauf ich gern selber und such mir die alten Sorten selbst raus. Geplant sind landschaftsprägende Birnbäume (z.b. Katzenkopf, Gute Graue), die gibts immer seltener und man muss sie später nicht mehr so regelmäßig schneiden, bzw. sind die wohl auch weniger päppelbedürftig.
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melialoki
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Re:Hochstämme auf Acker

melialoki » Antwort #31 am:

Hallo,ich will dieses Jahr auch noch 10 Hochstämme auf meiner Wiese setzen. Mal sehen, ob der Landwirt da mitspielt. Er hat immer seine Rinder auf der Wiese und die sind bei den noch jungen Bäumen natürlich eher unbeliebt oder sagen wir es mal umgekehrt vielleicht sind die Bäume bei den Rindern auch zu beliebt. Naja, angedeutet hatte ich mein Vorhaben schon mal und da sagte er nur, dass man sich absprechen sollte, wo man sie hinsetzt. Zu nah an den Rand der Wiese will ich sie aber auch nicht setzen, dann wachsen sie in den Feldweg und werden dort nachher von den Treckern abgerissen, wenn sie den Weg langfahren.Dieses Jahr fördert der Kreis Gießen das setzen von Hochstämmen mit 20€ pro Baum, was ja schon nicht schlecht ist. Ich will auf jeden Fall zwei Kirschen setzten. Sorte Schwarzer Falter oder ähnliches und dann noch 8 Apfelbäume. Derzeitig liebäugle ich mit den Renetten, ich habe im Hausgarten schon eine Ananasrenette von der ich sehr begeistert bin, aber letztlich entschieden habe ich mich noch nicht. Die rote Sternrenette finde ich geschmacklich auch ansprechend und sie kommt in unserer Gegend auch als Altbaum noch ab und an vor.Was könnt ihr mir dann an fein säuerlichen Tafeläpfeln empfehlen?GrüßeJennifer
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Zuccalmaglio
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Re:Hochstämme auf Acker

Zuccalmaglio » Antwort #32 am:

Wenn nur 2 Kirschen, dann möglichst verschiedene Sorten wegen der Befruchtung, sofern nichts in der Nachbarschaft steht.Abstand zum Weg/Grenze möglichst nicht unter 5 m.Ananasrenette ist keine Sorte für die Obstwiese, auch auf Sämling als Hochstamm nicht. Sternrenette ist nicht dominant säuerlich, sondern eher etwas parfümiert.Deutlich säuerlich und robust genug für die Obstwiese bei Tafelqualität (nach Lagerung) ist z.B. Boikenapfel. Auch z.B. noch Eifeler Rambur und Rheinischer Krummstiel (keine schweren Böden), wiewohl beide Sorten eher ins säuerlich-süße gehen.Es gibt jede Menge Sorten, die säuerlich sind und sich für die Obstwiese eignen. Wenn dann aber noch Tafelqualität nach herkömmlichen Maßstäben verlangt wird, wird es eng.
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landfogt
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Re:Hochstämme auf Acker

landfogt » Antwort #33 am:

der schöne aus boskop darf da nicht fehlen 8)sowie der glockenapfel,graue herbstrenette,gewürzluiken,oldenburg,geflammter kardinal,berlepsch,brettacher,boiken,ausbacher roter und dülmer rosenapfel ;)
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Mediterraneus
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Re:Hochstämme auf Acker

Mediterraneus » Antwort #34 am:

Einen Boskoop (Saurer aus Boskoop :P )pflanzt man nicht, den gibts schon überall, ein Massenapfel. Kriegt man als Baum bzw. Sorte sogar schon bei Lidl (allerdings schwachwachsende Unterlage). Ich würde was Seltenes Pflanzen, zur Erhaltung der Sortenvielfalt.Tafelobstqualität gibts auf extensiven Streuobstwiesen, Baumreihen etc. eh nicht. Wer sowas will, muss polierte Supermarktäpfel kaufen.Allerdings gibts von einem großen Baum auch viele ausgelesene,schöne, große und gesunde Früchte, allerdings viel mehr nicht so Schöne. Schmecken tun sie jedoch alle und für Apfelkuchen oder Apfelwein ist es wurscht, wie der Apfel aussieht :D
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melialoki
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Re:Hochstämme auf Acker

melialoki » Antwort #35 am:

Uhoh,ich sehe schon meine persönliche Vorstellung was ein Tafelapfel ist, entspricht wohl nicht der eigentlichen Definition.Ich meine mit Tafelapfel einen eher kleinen Apfel der sich auch gut zum direkten Verzehr vom Baum eignet also kein Apfel der erst noch nachreifen muss oder eher nur zum Backen oder Mosten geeignet ist. Obwohl ich jedes Jahr natürlich auch reichlich Most mache. Ein Boskoop könnte ruhig auch darunter sein aber der würde auch bei mir nicht direkt unter Tafelapfel fallen, da ich ihn erst mag wenn er schon etwas abgelagert ist. Zum Saften ist er allerdings super.Ich habe auch schon einiges selbst veredelt nur sind die Bäumchen hier noch etwas klein, um sie auf die Wiese zu entlassen. In den meisten Fällen kann ich leider auch gar nicht sagen, um welche Sorte es sich handelt. Ich habe einfach das veredelt, was mir geschmeckt hat.Danke Landfogt für die Auswahl besonders die Graue Herbstrenette hört sich gut an.@Zuccalmaglio: Entspricht der Eifeler Rambur dem Winterrambur oder sind das zwei verschiedene Sorten? Vom Winterrambur haben wir hier einige Altbäume. Warum meist du die Ananasrenette sei nichts für die Wiese geeignet. Ich habe bei mir schon auf der zum Hausgarten angrenzenden Wiese einen Ananasrenettenhochstamm, der mittlerweile recht gut aussieht und der Boden ist dort eher steinig und auf jeden Fall deutlich schlechter als auf der vorgesehenen Wiese. Ich weiß, das die Ananasrenette eigentlich als etwas empfindlich gilt aber bis jetzt hat sie sich bei mir gut geschlagen und ich erwarte ja keine Massenerträge von ihr sondern kleine herrlich wohlschmeckende Äpfel.Ich würde insgesamt gerne alte Sorten setzten, die es vielleicht nicht mehr so oft gibt und damit dann auch zum Sortenerhalt beitragen.Ich wollte übrigens auch zwei verschiedene Kirschsorten setzen schon allein um den Ertragszeitraum zu strecken, wobei rundherum reichlich Kirschen zur Fremdbestäubung zur Verfügung stehen.Danke schon mal an alle für eure Anmerkungen. :)
Floris
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Re:Hochstämme auf Acker

Floris » Antwort #36 am:

Ich finde das ziemlich wichtig dass du dich mit dem Bewirtschafter über die Standorte verständigst. Auch eine Weide wird zu Pflegemaßnahmen immer wieder mal mit dem Traktor befahren, und die Bäume sollten so stehen dass dabei vernünftige Fahrspuren eingehalten werden können. Aus dem gleichen Grund solltest du darauf achten, dass der Kronenansatz der Bäume ausreichend hoch liegt. Bis vor einigen Jahren begannen laut Definition die Hochstämme schon bei 1,60 m Stammhöhe, jetzt wohl erst bei 1,80 m. Aber auch das ist für einen heutigen Traktor zu niedrig. Alternativ müßtest du dich damit abfinden, dass der Bauer nicht mehr unter den Bumen mäht und du das selbst erledigen mußt.Bei Rinderbeweidung empfiehlt sich zum Schutz der Bäume ein drei- oder vierseitiger Verbau aus stabilen Pfosten im Abstand von fast einem Meter zum Stamm, der bis in den Kronenansatz reicht und mit einem Draht umschlossen ist. Das erschwert natürlich die Pflegemaßnahmen am Baum für viele Jahre. Der vierseitige Verbau erscheint mir sinnvoller. Wenn man den Draht an einem Pfosten aufknüpft kann man den öffen und hineingehen.Oder ihr pflanzt die Bäume tatsächlich als Reihe am Rand, unter der zwar gemäht werden kann, die bei der Beweidung aber insgesamt ausgezäunt wird. Grüße, Floris
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Re:Hochstämme auf Acker

Mediterraneus » Antwort #37 am:

Uhoh,ich sehe schon meine persönliche Vorstellung was ein Tafelapfel ist, entspricht wohl nicht der eigentlichen Definition.
Ich dachte schon, es muss auf einer Tafel liegen ;DWenn du in deiner Definition Tafelobst nur "Obst frisch vom Baum ins Maul" verstehst, entgehen dir aber die besten Äpfel ;)Tafelobst ist in der Regel ein zum Frischverzehr sehr gut geeignetes Obst, was roh sehr gut schmeckt. (auch nach einer Lagerung und oft auch nur nach einer Lagerung)Ich persönlich bevorzuge das Wirtschaftsobst, das schmeckt oft genausogut, hat sehr viele andere Aromen in sich und lässt sich aber auch gut verarbeiten, einwecken, versaften, backen, trocknen etc. Ist für mich irgendwie vielfältiger in der Anwendung.
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Zuccalmaglio
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Re:Hochstämme auf Acker

Zuccalmaglio » Antwort #38 am:

Unter Tafel hatte ich verstanden, dass sie sich nicht nur zum saften/mosten/verarbeiten eignen, sondern auch noch, ggfls. nach Lagerung, ein gutes Stück Aromaqualität als Essapfel bringen. Daneben sollten sie eine gute allg. Robustheit gegen die üblichen Malaisen aufweisen und für eine Nutzung in der Wiese starkwüchsig genug sein.Ananasrenette deshalb nicht als Hochstamm in der Wiese, weil sie nicht wüchsig genug ist. Sofern du den Boden darunter nicht konsequent kraut- und grasfrei hältst, wird sie auf Dauer kümmern bzw. du wirst sie dauernd stark anschneiden müssen, um die Triebigkeit zu erhalten. Um kein Missverständnis aufkommen zu lassen: Ich schätze die Sorte geschmacklich sehr und finde sie im Hausgarten als klassischen Buschbaum gut aufgehoben.Nein, Eifeler Rambur ist nicht Rhein. Winterrambur. Eifeler ist robuster und schmeckt (mir) auch besser.Zum Boskop teile ich Medit. Einschätzung. Glockenapfel wäre mir zu schorf- und Oldenburg (säuerlich?) und Berlepsch zu krebsanfällig. Zu den anderen von landfogt genannten Sorten kann ich nichts sagen.Es gibt sicher noch die eine oder andere regionale Sorte, die deinen Kriterien entspricht.
Tschöh mit ö
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landfogt
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Re:Hochstämme auf Acker

landfogt » Antwort #39 am:

beim berlepsch ist es wichtig,daß er einen guten boden hat der auch nicht zu nass und speckig ist!!dann krebst der nicht.wiess ich aus eigener erfahrung ;)ebenfalls kann ich,der von der alb kommt,nicht sagen,daß mein glockenapfel schon mal schorf hatte!und das in 25 jahren ;)wenn man äpfel sucht,die mann sofort essen kann,muss man die spät sommer oder herbstsorten nehmen!nur kann mann die nicht lange lagern!
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melialoki
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Re:Hochstämme auf Acker

melialoki » Antwort #40 am:

Ich sehe schon das Thema ist sehr vielschichtig. :-\ Ich werde mal versuchen, ob ich nicht jemand vom regionalen Pomologenverein dazu bewegen kann mich bei der Sortenwahl zu unterstützen.Auf diese Weise sollte ich dann hoffentlich auch ein paar regionale und gefährdete Sorten bekommen.Danke trotzdem für die Unterstützung.
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Mediterraneus
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Re:Hochstämme auf Acker

Mediterraneus » Antwort #41 am:

Das ist eine sehr gute Idee. Der kann dir dann vielleicht auch zu einer Bezugsquelle verhelfen, bzw. kann er dir ein Reis beschaffen.
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