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Stammauswüchse bei Kirsche (Gelesen 4643 mal)

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Moderator: cydorian

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partisanengärtner
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Stammauswüchse bei Kirsche

partisanengärtner »

Ein Freund hat an seiner Kirsche zwei knollige Stammauswüchse. Der Baum ist noch sehr jung. Der Besitzer hatte schon mal Kragenfäule an einer anderen Stelle an einer Asiatischen Kirsche. Er würde ihn sofort fällen.Was meint Ihr?Leider ist das Bild etwas unscharf und es hat geregnet darum ist die Knolle nass (es ist die kleinere Knolle, die größere ist noch weniger scharf in dem Bild). Es ist kein Gummifluß sichtbar. Außerden hatte der Stamm einen sehr langen Längsriss oberhalb der Stelle. Dieser ist vollständig geschlossen. Der Baum treibt auch gut.
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Axel
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landfogt
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Re:Stammauswüchse bei Kirsche

landfogt » Antwort #1 am:

hat der baum monilia oder schrotschuss dieses jahr gehabt?dann kommt es zu gummifluss.dies ist in etwa die gleiche bewandniss wie bei uns menschen der eiter!heißt es ist eine abwehr reaktion.der baum scheidet dadurch neutralisierte ereger aus.ein gesunder kirschbaum hat keinen harzfluss!meißt bildet sich so etwas an wunden oder schnittstellen!normalerweiße macht sowas nichts.würde aber die auswüchse bis ins gesunde holz wegschneiden,weil es sein kann,daß es unter der rinde weiter macht und somit rund um den stamm wandert.was zum absterben des baumes führen kann!den baum brauchst du nicht fällen ;)bei mir hatte ich sowas auch schon mal aber an einer hauszwetschge!also ruhig blut ;D
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Starking007
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Re:Stammauswüchse bei Kirsche

Starking007 » Antwort #2 am:

"Es ist kein Gummifluß sichtbar."Das ist Gummifluß!Zeigt meist suboptimale Bedingungen an,was nicht heißt dass es dem Baum schlecht gehen muss.Kann als Wundverschluß wirken, den ICH unbedingt dran lassen würde.
Gruß Arthur
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Re:Stammauswüchse bei Kirsche

partisanengärtner » Antwort #3 am:

Das sieht auf diesem Foto nur so aus, wie Gummifluß. Liegt an dem Regen und der sehr gummiflußähnlichen Farbe die aber auf die Kamera und das schlechte Licht zurückzuführen ist..Ich habe es in Natura gesehen: Kallusgewebe ohne jedes Harz. Nach dem Foto hätte ich aber die gleiche Aussage getroffen wie ihr. :PDachte aber meine Reputation könnte euch überzeugen das ich Gummifluß erkenne. :P 8)Ich mache bei trockenem Wetter mal ein Foto, falls der Besitzer bis dahin nicht schon Tabula Rasa gemacht hat. Dann mach ich ein Foto vom Querschnitt. Aber dann ist es wohl zu spät für eine Rettung.Es sind auch schon vereinzelt Augen in der Gewebsmasse die auch schon treiben.Schaut mal unter burls cherry nach. Sowas ist das.Nur weiß ich nicht wie der Baum damit zurecht kommt.Oder sollte unter dem Kallusgewebe Gummifluß sein. Das habe ich allerdings noch nicht erlebt. Da kam immer irgendwas harziges irgenwo raus.
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Re:Stammauswüchse bei Kirsche

partisanengärtner » Antwort #4 am:

Agrobacterium tumefaciens kann es wohl nicht sein?
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Axel
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landfogt
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Re:Stammauswüchse bei Kirsche

landfogt » Antwort #5 am:

was kannst du verlieren wenn du es wegschneidest??sollte es nicht helfen dann kannst du immer noch die säge ansetzen!hatte bei meiner jungen zwetschge genau das selbe.nur ging es um den halben stamm!!hab es in frühjahr rausgeschnitten und siehe da,ein drittel ist schon wieder zugewachsen mit gesundem narbenwuchs(kambium)
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Re:Stammauswüchse bei Kirsche

partisanengärtner » Antwort #6 am:

Wenn es mein Baum wäre würde ich es genauso machen. Er steht aber bei jemandem der vielleicht eine Woche Geduld aufbringt wenn es um solche Entscheidungen geht. Jetzt bei der Nässe würde ich gar nichts schneiden. Frühling ist aber noch weit. :P
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landfogt
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Re:Stammauswüchse bei Kirsche

landfogt » Antwort #7 am:

der wächst noch bis mindestens mitte oktober!das reicht,daß sich ne kampiumschicht unter der rinde bildet ;)dann macht auch nässe und kälte(frost)nichts aus.lässt du es bis ins frühjahr,dann könnte es schon zu spät sein.die "wunde"wird nur grösser durch den frost,da immer wasser in das kaputte rindengewebe eindringt!
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Re:Stammauswüchse bei Kirsche

Floris » Antwort #8 am:

das reicht,daß sich ne kampiumschicht unter der rinde bildet ;)
Ist das jetzt eine Empfehlung für oder wider das Schneiden? Sollte die Stelle in Ruhe gelassen werden damit sich unter der Rinde eine neue Kambiumschicht bildet? Auf einer Schnittstelle bildet sich ja doch keines, oder? Ich schneide jetzt nicht mehr an Kirschen rum, mir ist das schon zu spät im Jahr und es ist dauernd feucht.Ich meine mich zu erinnern dass es virusähnliche Organismen gibt, die Wucherungen an Pflanzen hervorrufen, Hexenbesen und ähnliches, die für die Pflanze nicht bedrohlich sind. Bei Kirschen können diese Wülste ernorme Ausmaße annehmen ohne dass der Baum sichtbar beeinträchtigt ist.
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Re:Stammauswüchse bei Kirsche

partisanengärtner » Antwort #9 am:

Die Oberfläche hat keine sichtbaren Risse. Es ist eine geschlossene Kugel aus Kambium mit wenigen Rindenflächen drauf.
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Re:Stammauswüchse bei Kirsche

landfogt » Antwort #10 am:

also,wegschneiden ;)und ja das heißt jetzt noch schneiden!!habe gestern wieder mal 2 krebsige stellen an meinem james grive rausgeschnitten.inner halb von ca 3 wochen bildet sich eine dünne narbenschicht!sowiso jetzt nach dem regen,da die bäume noch mal richtig anziehen und wachsen.je nach vegetationsdauer kann sich da auch im herbst noch ein schöner wulst von narbengewebe(callus)bilden!da muß man überhaupt keine bedenken haben ;)und wenn ich das mal so sagen darf,habe ich da schon jahrelange erfahrung 8)fackt ist ,wenn eine kranke rindenstelle vor dem winter nicht versorgt wird,vergrössert sich der invektionsherd durch hässe und frost!wichtig ist auch,die stelle anschliesend offenlassen und kein wundverschluss drauf!!!unter einer solchen verschluss-schicht bilden sich gerade in der feuchten jahreshälfte sehr oft neue fäulniss!auser beim veredeln verwende ich niemals wundverschluss!
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Re:Stammauswüchse bei Kirsche

landfogt » Antwort #11 am:

was ich noch vergessen habe:falls der auswuchs auser seinem bäulenartigen optischen sonst in ordnung ist,also keinerlei fäulniss oder gar ein rinden ablössen sowie vertiefungen und hohlräume mit fäulniss hat,würde ich den auswuchs drann lassen!!sprich wenn es nur ein schönheitsfehler ist.ansonsten wie gesagt,weg damit ;)
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Re:Stammauswüchse bei Kirsche

landfogt » Antwort #12 am:

jetzt bin ichs nochmal ;Dwenn ich diesen auswuchs so anschaue,will ich fast meinen,daß diese warze mit einem geziehlten hammerschlag von der seite oder mittels zange abzutrennen ist.sollte es so sein,dann bleibt da nachher eine krater ähnliche vertiefung zurück!bin gespannt wie ihr euch entscheidet ;D
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Re:Stammauswüchse bei Kirsche

Elro » Antwort #13 am:

Mal etwas ganz anderes gedacht, könnte es sein, daß da kleine Triebe abgeschnitten wurden und evtl. mit Wundverschlußmittel verstrichen wurde?Manche Bäume reagieren auf Wundverschlußmittel "allergisch" mit verstärktem Gewebewachstum, ähnlich wie eine Wucherung.Ich hatte so Fälle schon bei Jungbäumen an der Veredelungsstelle. Da wurde dieses berühmte grauegrüne Mittel aus der Tube verwendet.Das wäre dann nur ein Schönheitsfehler.
Liebe Grüße Elke
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