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Gartengestaltung in den 50er, 60er und 70er Jahren (Gelesen 28987 mal)

Gartengestaltung von Planen, Gelände und Boden über generelle Anlage, Wege, Steine, Zäune, Beete bis hin zu Kunst und Handwerk

Moderatoren: Nina, AndreasR

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sarastro

Re:Gartengestaltung in den 50er, 60er und 70er Jahren

sarastro » Antwort #15 am:

Nein, Kleinbürgertum ist nicht schlecht, sofern man dazu auch steht. Mein Ding ist es jedoch nicht. Kehrwoche, Rasenmähen am Samstag und Autowaschen sind Gepflogenheiten, die nicht nur dem Schwaben nachgesagt werden. Mal umgekehrt - ein verunkrauteter, verwilderter Garten wird leider zu oft als Naturgarten tituliert, um damit seine Faulheit, seinen Zeitmangel oder seine Unkenntnis zuzudecken.Wogegen ich mich aber auch wehre, ist ein Hinterherrennen nach Normen und Zeiterscheinungen, "weil man das heute so hat", sich in ein Korso pressen zu lassen, gemäß einem Herdentrieb. Jeder macht es dem anderen nach, der eine Echinacea - alle Echinacea, usw.usf.
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Mediterraneus
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Re:Gartengestaltung in den 50er, 60er und 70er Jahren

Mediterraneus » Antwort #16 am:

Na also. Ich sehe in deiner Beschreibung bezüglich Helgas Gartenstil (-pflanzen) durchaus Parallelen zu meiner ;)Ist das kein Gartenstil?Ich vermute mal, die Gärten der Nachkriegszeit in reinen Siedlungsgebieten sahen alle so aus.(Ausgenommen mal die immer noch landwirtschaftlich geprägten Gebiete in der Provinz, dort hat sich gottseidank die Tradition auch in Sachen Garten gehalten)
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Re:Gartengestaltung in den 50er, 60er und 70er Jahren

Mediterraneus » Antwort #17 am:

Sarastro, oft bestimmt das (Massen-)Angebot auch einen Gartenstil.Internet war früher nicht, man ging zum Gärtner. Der Gärtner Vorort wurde aufgesucht, und dieser hatte nur sein Sortiment: Koniferen, Rosen, Cotoneaster.Spezialgärtnereien für individuelle Gestaltung hatten nur spezielle Kunden. Hier auf dem Land hatte man für Garten einfach kein Geld, man kaufte nur wenige Pflanzen und der Rittersporn wurde vom Nachbarn übern Zaun gereicht.Man säte noch aus: Tagetes, Fleißige Lieschen und Stiefmütterchen in Massen. Das war preiswertes Material, tauglich für Friedhof und Wechselbepflanzung.So hatte halt jeder mehr oder weniger das Gleiche, ohne dass ich jetzt von Hinterherrennen einer Mode sprechen möchte.
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pearl
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Re:Gartengestaltung in den 50er, 60er und 70er Jahren

pearl » Antwort #18 am:

Ich vermute mal, die Gärten der Nachkriegszeit in reinen Siedlungsgebieten sahen alle so aus.
ich bitte dich! Helgas Garten ist von einem Architekten gestaltet worden! ;) Das Haus eines dieser typischen 60er und 70er Jahre Eigenheime, die auch in Pflanze und Garten zu sehen waren oder auf den Titeln der Hausbesitzerblättchen. Eher so ein importierter amerikanischer Bungalowstil mit großen Terrassen, riesigen Fensterfronten, niedrigen Simsen, Säulen im Wohnraum, Freitreppen und riesig hohen Räumen in offener Bauweise. Als Helga ihren Garten für sich alleine hatte, da hat sie versucht aus dem modernen sachlichen Eigenheim ein Landhaus zu machen, mit einem Cottagegarten. So wie es in den 80er Jahren und in den 90ern erst recht üblich war und zwar mit der Energie einer Denver-Queen wie Joan Collins alias Alexis.
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Krümel

Re:Gartengestaltung in den 50er, 60er und 70er Jahren

Krümel » Antwort #19 am:

Da ich oft mit Leuten zu tun haben, die in den oben erwähnten Jahrzehnten jung und knusprig einen Garten anlegten, fallen mir einige Gemeinsamkeiten auf:- Mulch (auch hübscher) wird sehr kritisch, wenn nicht gar verstört beäugt. "Zerstört das nicht den guten Boden, macht ihn sauer oder so?"- Alles, was nicht proper daherkommt, wird als "Unkraut" betitelt. Zum Beispiel einziehendes Zwiebelblumenlaub: "Das muss weg, das stört. Das sieht nicht aus!" (im Juni)- Falls was nicht kommt, wie es sollte, muss es eindeutig am fehlenden (Dünger oder) Pestizid liegen. - Im Herbst wird alles ratzekahl bodeneben abgeschnitten, man will schliesslich einen "sauberen" Garten.- Am schönsten sind Monokulturen, besonders bei Rosen. Und bei denen am liebsten Edelrosen. Die von Natur aus mickern (aber man hat ja -zide).Eher negativ, aus heutiger Sicht, ich weiss.Positiv aber:- Die Freude an Bäumen und Sträuchern (bei jüngeren Exemplaren sind es eher die Stauden und Einjährigen, die solche Freudenjauchzer hervorbringen).- Wissen um die Bedürfnisse der Pflanzen. Anders gesagt: Kenntnis der Pflanzen (oft gehört: "Meine Schwiemu (oder Opa oder ...) kennt jede Pflanze beim Namen. Und weiss sogar, wie man die behandeln muss. Unglaublich!")Die Liste ist nicht vollständig. Und schweizerisch. Und von Otto und Ottine Normalverbraucher ausgegangen (nicht von Gartenfreaks, geschweige denn Profis). Und eigentlich keine anständige Antwort auf den Threadtitel. Aber vielleicht fügt sich dieser Post als Puzzle ein.
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pearl
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Re:Gartengestaltung in den 50er, 60er und 70er Jahren

pearl » Antwort #20 am:

all das hat Plomin nicht gewollt! ;D
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Re:Gartengestaltung in den 50er, 60er und 70er Jahren

Mediterraneus » Antwort #21 am:

Pearl, dann hat der Gartenarchitekt die Pflanzenauswahl (außer der Kolkwitzie vielleicht) von "Zuhause mitbekommen" ;)Diese Pflanzen gabs nämlich auch im Standart-Siedlerhäuschen bzw. Einfamilienhaus mit Jodelbalkon.Krümel, ich stimme zu. Wie ich schon sagte "Pril" und "Staubtuchtauglich" ;D
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Sandkeks
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Re:Gartengestaltung in den 50er, 60er und 70er Jahren

Sandkeks » Antwort #22 am:

Wir hatten seit Ende der 70er Jahre einen Schrebergarten in einer Schrebergartenanlage. ;) Allerdings hat Muttis Garten immer den Missmut der Nachbarn erregt, da er nie so aufgeräumt wie deren Gärten aussah und auch keine großen freien Flächen mit nackter Erde zu sehen waren. Na gut, zumindest nur dort, wo gerade ein Gemüsebeet umgegraben wurde. Gemüse- und Obstanbau standen sowieso an oberster Stelle, alles andere wucherte so drumherum. ;D Im Frühjahr bleiben aber bis heute gern die Spaziergänger vor diesem Garten stehen, weil alles so schön blüht und die nackte Erde nicht das Auge blendet. Ein bischen Chaosgarten mit einem unwahrscheinlichen Obstbestand auf kleiner Fläche. Die Nachbarsgärten sehen allerdings etwas "kultivierter" aus, wie es sich für eine Streber-, äh, Schrebergartenanlage gehört. 8)
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Re:Gartengestaltung in den 50er, 60er und 70er Jahren

Schantalle » Antwort #23 am:

Als Helga ihren Garten für sich alleine hatte, da hat sie versucht aus dem modernen sachlichen Eigenheim ein Landhaus zu machen, mit einem Cottagegarten. So wie es in den 80er Jahren und in den 90ern erst recht üblich war und zwar mit der Energie einer Denver-Queen wie Joan Collins alias Alexis.
Was ich nicht weiß, danach frage ich gerne! :)Hat Helga es damals nicht geschafft, die tiefverankerte Waschbetonplatten zu entfernen? Waren sie ihr doch ganz-schön-praktisch?... Oder ist das, wovon ich bei älteren Häuser Magenkrämpfe bekomme (Waschbeton auf den Gartenwegen und braune Fliesen auf der Terrasse), gar nicht die Erbschaft von ihrem Gatten?
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Re:Gartengestaltung in den 50er, 60er und 70er Jahren

Katrin » Antwort #24 am:

Himmel, ihr seid aber streng. Ich kenne etliche dieser in der beschriebenen Zeit entstandenen Gärten und sie sehen mittlerweile ganz unterschiedlich aus. Ob es irgendwelche tiefenpsychologischen Gründe für die Nicht-Entfernung von Waschbetonplatte gibt, weiß ich leider auch nicht, aber es sind mir einige Gärten bekannt, wo diese fixen und schwer zu entfernenden Elemente des Gartens einfach in einen neuen miteingebaut wurden. Dass das nun sehr befremdlich wirkt und Waschbeton mit Gräsern, Stauden und 'Rozanne', die sich drüberschlängelt, eine seltsam unstringente Entwicklung verdeutlicht, mag aus der Perspektive der Gartengestaltung natürlich verwerflich sein; die Schönheit eines Gartens wird dadurch aber nicht verhindert.Vielleicht ist es fantasielos, die Trends jeder Zeit einfach mitzumachen - solchen GartenbesitzerInnen mit wissend-überlegendem Grinsen Einfältig- und Stillosigkeit zu attestieren und zwar auf Gartengestaltungebene und auf der der persönlichen Weiterentwicklung, geht in in meinen Augen zu weit.Die meisten Menschen garteln halt nicht aus eindeutigen Motivationen heraus, sondern sie finden schön, was blüht, was sie geschenkt bekommen, was sie in Zeitschriften sehen und zum Teil, was sie früher schon hatten. Dass da ein bunter Mix herauskommen kann, der mitunter so erfreut, dass den Besitzern die braunen Terrassenfliesen selbst nicht mehr auffallen, darf uns maximal belustigen. Und ob wuchernder Rosendschungel als Symptom unterdrückter Weiblichkeit gesehen werden darf, da bin ich auch unschlüssig. Obwohl es natürlich seltsam und hinterfragenswert ist, warum sich das Klischee vom phallusförmige-Pflanzen-pflanzenden Mann und der sich mit knospenden-Rosen-umgebenden Frau so hartnäckig immer wieder bestätigt.
"Ich glaube, viele von uns haben ihre Heimat längst verloren, denn sie haben sie in der Kindheit gelassen, in den staubigen Straßen und an den sonnigen Tagen, als die Welt noch gut war, weil wir nur die Fassade sahen und zu klein waren, die Türen zu öffnen."

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Santolin
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Re:Gartengestaltung in den 50er, 60er und 70er Jahren

Santolin » Antwort #25 am:

Tja, wir haben vor zwei Jahren am neuen Arbeitsort von GG eine 50-er Jahre Doppelhaushälfte gekauft. Grundstruktur von Haus und Garten sind so, dass ich sagen konnte: mit (ziemlich viel :P :P ) etwas Arbeit wird das was Schönes. Das Haus stand 9 Jahre leer, der Garten wurde nur gemäht.Ursprünglich gebaut mit Holzdielen, Holztüren, Steinböden usw wurde ein Panoptikum des Grauens "renoviert" Als Ausdruck des äußersten Abscheus sage ich nur: POR..S und Jägerzaun. Den wollte ich praktisch sofort nach dem Notartermin wegreißen und jetzt steht er immer noch. Ebenfalls verunstaltet waren diverse Betonmäuerchen und Außentreppen durch - genau! - kackbraune, geflämmte Fliesen. Die sind jetzt endlich entfernt und wie schön kann Beton sein 8).Waschbeton auf den Wegen: natürlich!!Zusätzlich hartnäckigste Ranunkelruten, Flieder, Hartriegel, Brombeeren und Giersch. Da bin ich schon richtig dankbar für Forsythienblüte :PAber: das alles wird noch länger so sein, denn wir haben einfach keine Zeit. (Und das Geld fließt natürlich momentan auch in andere Materialien )
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pearl
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Re:Gartengestaltung in den 50er, 60er und 70er Jahren

pearl » Antwort #26 am:

ich glaube, troll wollte auf was anderes hinaus. ;) ;D Ihm schwebte sowas wie anspruchsvolle Gartengestaltung vor, Dinge, die gut waren und bis heute prägend sind, möglicherweise. ;) ;D Sachen, auf die man aufbauen kann. Vielleicht. ;) ;D
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Re:Gartengestaltung in den 50er, 60er und 70er Jahren

Mediterraneus » Antwort #27 am:

Aber das haben wir doch grad alles vorgeschlagen ??? ;)Retro ist "in", wer weiß, was Troll gefällt? ;DUnd ohne Mist, die Farbkombinationen von geranienrot, orange, blautannengrau und sonstwiebunt, dazu geordnet in saubere Bereiche, hat in meinen Augen was.
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Saattermin
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Re:Gartengestaltung in den 50er, 60er und 70er Jahren

Saattermin » Antwort #28 am:

Also ich kann mich eigentlich nur an Gemüsegärten erinnern (Geb.Dat.46). Wir hatten zuhause einen grossen Gemüsegarten vor dem Haus. Gegen die Strasse davor Bauerngartenblumen und am Haus auch eine Reihe und blaue Trauben. Neben dem Haus Rhabarber, Stachelbeeren, Holunder, Zwetschen-, Pflaumenbaum, Hortensien und Kompostplatz. Hinter dem Haus einen Plattenweg mit Kieselsteinen und daran entlang 1 lange Reihe Himbeeren. Als Hingucker ein Essigbaum am Haus. Auf der anderen Seite ein grosses Stück Rasen mit 4 Apfel- und 2 Birnbäumchen, ein Weiher und als Abgrenzung zum Eingangsweg Hasel, Weigelia, Kolkwitzia und Forsythie.So oder ähnlich sahen damals alle Gärten aus. Mit etwas mehr Blumen oder fast keinen, dafür Kaninchen oder noch mehr Gartenbeeten oder Wiese. So richtige Ziergärten kamen erst in den 70er-Jahren. Sehr dürftig mit Blautannen und den ewigen Forsythien, vereinzelt nackte Rosenrabatten und die jedes Jahr bepflanzten Blumenbeete mit Sommerblumen. Mehr oder weniger kitschig. Ab 1980 hatte ich einen eigenen Garten, der eigentlich nach dem Vorbild meiner Kindheit gestaltet war. Nur etwas wilder, ein sogenannter Naturgarten, mit einheimischen Heckenpflanzen, Weiher und Wiese. Natürlich ein grosser Gemüsegarten nach Bauerngartenart und Rasen. Momentan sind bei uns in der Gegend viele neue Einfamilienhäuser-Siedlungen entstanden. Da kann ich nur sagen: Da lob ich mir die "alten" Gärten, denn jetzt sind das meistens gar keine richtigen Gärten mehr, sondern Steinwüsten (grosse Mode) oder dann nur Rasen und ein paar mickrige Büsche. L.G. Saattermin
troll13
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Re:Gartengestaltung in den 50er, 60er und 70er Jahren

troll13 » Antwort #29 am:

ich glaube, troll wollte auf was anderes hinaus. ;) ;D Ihm schwebte sowas wie anspruchsvolle Gartengestaltung vor, Dinge, die gut waren und bis heute prägend sind, möglicherweise. ;) ;D Sachen, auf die man aufbauen kann. Vielleicht. ;) ;D
Ich wollte eigentlich erst abwarten, was der Gartenarchtekt Karl Plomin in "Der vollendete Garten" (Ulmer, 1975) zu dem Thema schreibt. Irgendetwas muss beim Versand dieses antiquarischen Buches jedoch völlig schief gelaufen sein. :-\Vielleicht noch einmal zu meinem ursprünglichen Anliegen. Mir geht es um Pflanzen wie bestimmte Koniferen, Rhododendron und ihre Verwendung in Hausgärten und öffentlichen Anlagen, die vor der Öko-Gartenbewegung in den 80er Jahren eine große Verbreitung hatten, seit dieser Zeit und bis heute jedoch immer noch verpönt zu sein scheinen. Anders kann ich mir eure Erinnerung an die schlechten Gartenbeispiele nicht erklären.Auch ich habe meinen eigenen Garten mit Teichbiotop, Wildsträucherhecke aus einheimischen Gehölzen und Blumenwieseversuchen begonnen, bis mir Stauden und Gehölze aus anderen Kontinenten nahe gebracht wurden und mir der starre ideologische Ansatz des "Naturgartens" aufging.Trotzdem sind mir bis vor wenigen Jahren die Trendpflanzen der 60er und 70er Jahre fremd geblieben. Seit ich mich intensiver auch theoretisch mit dem Thema Schatten- bzw. Waldgarten beschäftigt habe, sind plötzlich Rhododendron und andere immergrüne, wie Pieris, Leucothoe oder Ilex wieder ein Thema. Das gab es alles schon einmal.Da ich keinen Platz für eine Prairie im Garten habe, ich dieses Thema aber auch nie so spannend gefunden habe, überlege ich, ob man in den wenigen sonnigeren Bereichen nicht auch einmal kaum mehr gepflanzte Koniferen wie z. B. Juniperus virginiana 'Glauca' oder die Juniperus x media Formen in Verbindung mit Stauden und Gräsern pflanzen könnte. Es geht mir also nicht um die Rekonstruktion eines 08/15 Gartens aus den 60er oder 70er Jahren, sondern um etwas Zeitgemäßes, das jedoch damals viel verwendete Pflanzen mit einbezieht.Daher suche ich nach gelungenen Gartenbeispielen aus dieser Zeit, denn nicht alles wird 08/15 gewesen sein, wenn ich bedenke, das die erste Auflage von Karl Foersters "Einzug der Farne und Gräser in die Gärten" bereits 1956 ersschienen ist.
Gartenanarchist aus Überzeugung! Und ich bin kein Experte sondern immer noch neugierig...
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