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Vögel ganzjährig füttern - Erfahrungsaustausch (Gelesen 135520 mal)
Moderator: partisanengärtner
Re:Vögel ganzjährig füttern - Erfahrungsaustausch
Ich habe letzten Winter in Anlehnung an ein Rezept der Wildvogelhilfe dem selbstgemachten Fettfutter Speisequark und hartgekochte Eier beigefügt.Die Vögel haben dieses Futter zwar sehr gerne genommen, Sinn und Zweck dieser beiden Zusätze ist mir allerdings nicht so ganz klar geworden, denn in der Natur werden sie das ja kaum finden.Hat jemand eine Idee dazu?
LG Janis
- Zwiebeltom
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Re:Vögel ganzjährig füttern - Erfahrungsaustausch
Was hat denn die Winterfütterung der Vögel mit Fettfutter überhaupt mit natürlicher Ernährung zu tun? Wann und wie kommen denn Meisen, Grünfinken oder Sperlinge sonst an Rinder- bzw. Schweinetalg? Bei Kokosfett stellt sich diese Frage für mitteleuropäische Vögel ebenfalls.Ei und Quark dürften Eiweißquellen sein, da im Winter kaum Insekten verfügbar sind und über Fettfutter mit Körnern fast ausschließlich Kohlenhydrate und Fett aufgenommen werden.
Das Leben ist kein Ponyschlecken.
- Gänselieschen
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Re:Vögel ganzjährig füttern - Erfahrungsaustausch
Bei Quark und Ei geht es sicher um das eiweißhaltige Futter, an welches die Vögel im Winter mangels Insekten schlecht herankommen.Beim Fett wird das genauso sein - Unmengen Sonnenblumenkerne erfüllen das gleiche Ziel. Mit der Aufnahme des Fettes aus den Futterblöcken können die Vögel jedoch ihre Energiereserven, die sie in eiskalten Winternächten fast bis auf Null verbrauchen, in sehr kurzer Zeit wieder auffüllen. Ich habe mal irgendwo gelesen, dass so eine kleine Meise morgens keine 10 min hat, um den Akku aufzutanken. Es war beängstigend jedenfalls, wie kurz diese Zeit ist. Deshalb sollen wir ja auch zumindest im Herbst wieder mit der Fütterung anfangen, damit die Vögel bis zum richtigen Wintereinbruch ihre Futterstellen kennen und diese dann morgens und kurz vor der Dämmerung auch direkt anfliegen können. Diese beiden Zeiten merkt man ja am Futterhaus ganz deutlich. Die Vögel fressen nicht den ganzen Tag, sondern verharren im Schutz der Bäume und Sträucher den Rest des Tages und fliegen so wenig wie möglich rum - um den Akku zu schonen.Man verbessere mich.
Re:Vögel ganzjährig füttern - Erfahrungsaustausch
Dass Quark und Eier tierische Eiweisse sind, ist schon klar, ich frage mich nur, ob sich die Eiweissbestandteile der Insekten so einfach austauschen lassen, oder ob Vögel möglicherweise sensibler sind als Menschen?Im Winter müssen Meisen, Finken, Amseln etc., wenn sie nicht von Menschen gefüttert werden, weitgehend auf Insekten verzichten und kommen auch irgendwie zurecht. Ob ihnen dann massive Eiweissbomben wirklich gut tun? Meines Wissens ist ja in kaum einem industriell hergestelltem Wildvogelfutter tierisches Eiweiss enthalten (ausser man kauft Fettblöcke mit Insekten etc.) – möglicherweise hat das - ausser dass es billiger ist - seinen Grund ?
LG Janis
- Gänselieschen
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Re:Vögel ganzjährig füttern - Erfahrungsaustausch
Keine Ahnung, ob das einen Unterschied macht. Die Fettknödel haben sicher auch kein Speckfett sondern Margarine drin. Jedenfalls füttere ich weder Quark noch Eier - Eier käme mir fast kanibalistisch vor.Ich hatte letztens von einem gegrillten Wildschwein noch Reste da - und hatte für einen Moment überlegt, sie "meinen" Wildschweinen hinzukippen. Dann ist mir bei dem Gedanken, dass ich ihnen da grad einen Artgenossen vorsetzen wollte, beinahe schlecht geworden.Kämen "irgendwie zurecht" - das ist doch genau die Frage. Es gibt immer weniger Vögel und die, die noch da sind, möchte man in der Population stärken, damit sie bleiben, sich ansiedeln oder sich vermehren. Dass wir zuallererst natürlich auch wieder die füttern, die sowieso da sind, ist doch dabei völlig egal. Es ist für alle mehr da. Ich sehe auch meist nur die üblichen Verdächtigen. An den Gesängen merke ich jedoch, dass es auch andere Vögel hier gibt, die ich leider kaum sehe und auch nicht zuordnen kann.Das Umfeld der Vögel hat sich verändert. Wenn wir wollen, dass es bestimmte Arten weiter bei uns gibt, dann müssen wir dafür etwas tun; mit Nisthilfen und Futterangeboten. Das Klima hat sich auch verändert und damit auch das Nahrungsangebot. Letztlich sind wir auch für Klimaveränderungen verantwortlich - diese Kette könnte beliebig weitergesponnen werden.
Re:Vögel ganzjährig füttern - Erfahrungsaustausch
Dass in Fettknödeln Margarine enthalten ist, kann ich mir nicht vorstellen, das würde viel zu schnell ranzig werden. Aus dem Grund soll man ja auch keine Butter unter das Futter mischen. Vermutlich wird von der Industrie Rindertalg verwendet.Irgendwelche Skrupel, Eier zu verfüttern, hätte ich nun wirklich nicht. Vögel verfüttern ja auch verstorbene Küken an den überlebenden Nestling. Wildschweine sind bekanntlich Allesfresser und würden sicher auch nicht davor zurück schrecken, einen überfahrenen Artgenossen zu verspeisen. In gegrilltem Zustand finden sie ihn aber wohl seltener vor. 

LG Janis
- Gänselieschen
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Re:Vögel ganzjährig füttern - Erfahrungsaustausch
Hm, mir hat es einfach widerstrebt, ihnen einen Kollegen zum Fraß vorzuwerfen ;DAlso, wenn ich im Winter mein Fettfutter selbst mache, was ich regelmäßig tu, dann kommt da sogenanntes Stangenfett rei - das ist rein pflanzlich und wird schön hart. Rinderfett würde bestimmt auch viel schneller schmelzen in der Sonne.
Re:Vögel ganzjährig füttern - Erfahrungsaustausch
Für selbstgemachtes Vogelfutter verwende ich zwar auch dieses Stangenfett, kürzlich sagte mir aber mal jemand vom NABU, man solle pflanzliches und tierisches Fett mischen. Der in den Rezepten empfohlene Rindertalg ist allerdings schwierig zu bekommen, man muss wohl in Metzgereien nachfragen und nicht im Supermarkt.
Für Rinderfett fehlen mir daher Erfahrungswerte.Gerade hab ich mal versucht, Hanfsamen zu bekommen: 5 kg EUR 13,49. Die Frage ist, ob sie das auch wirklich gern fressen?

LG Janis
- Gänselieschen
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Re:Vögel ganzjährig füttern - Erfahrungsaustausch
Nö, Hanf ist nicht sonderlich beliebt. Oder war das Hirse? Genau, es war Hirse, die habe ich angeboten wie Sauerbier. Hanfsaat habe ich als Streufutter im Winter gestreut, für die Piepser, die am Boden picken, wie z.B. Bergfinken und Erlenzeisige.
Re:Vögel ganzjährig füttern - Erfahrungsaustausch
Hanf soll ähnlich feinkörnig sein wie z.B. Mohn - wird das nicht sofort weg geweht?
LG Janis
Re:Vögel ganzjährig füttern - Erfahrungsaustausch
Ich hab mal eine Zeitlang gemischtes Körnerfutter angeboten, das kleine, runde, hellbraune Körnchen enthalten hat. Diese Saat war auch ausgesprochen unbeliebt und wurde fast nicht gefressen. Was kann das gewesen sein?Jedenfalls bin ich dann wieder zu Sonnenblumenkernen übergegangen.
LG Janis
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Re:Vögel ganzjährig füttern - Erfahrungsaustausch
Klein, hellbraun - kann Hirse gewesen sein. Die Hanfsaat ist nicht so klitzeklein. Sie war dunkelgrau und recht grobkörnig, geweht ist das nicht. Allerdings streu ich auch an einen Beetrand und auf eine Wiese. Die Vögel holen sich das schon.
Re:Vögel ganzjährig füttern - Erfahrungsaustausch
Es gibt auch fertige Futtermischungen mit getrockneten Insekten.Zum selbst mischen kann man auch getrocknete Insekten kaufen. Die gibt es für Kleinsäuger, Reptilien, Vögel und Fische abgepackt zu kaufen.
LG
Venga
Schlagfertigkeit ist der Einsatz von Intelligenz mit erhöhter Geschwindigkeit.
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- Gänselieschen
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Re:Vögel ganzjährig füttern - Erfahrungsaustausch
Uji, das wird aber sicher ein teurer Spaß, wenn jemand das den ganzen Winter durchhalten will.
Re:Vögel ganzjährig füttern - Erfahrungsaustausch
Bei aller Liebe für die Vögel – getrocknete Insekten in meinem Kochtopf bzw. später im Kühlschrank, da ich selbstgemachtes Vogelfutter immer auf Vorrat herstelle, das hätte ich nun doch nicht so gerne.
;DDa kaufe ich dann lieber Fettblöcke mit Insekten.

LG Janis