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Birken-Wald anlegen (Gelesen 40467 mal)
Moderator: AndreasR
- Birkenwald
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Birken-Wald anlegen
Hallo Forum,Wir haben ca. 4000 m² Weideland, die wir mir Birken bepflanzen wollen.1. steht dort das Grundwasser sehr hoch,2. wollen wir langfristig Brennholz aus dieser Anpflanzung gewinnen,3. wollen die jeweils 'abgeernteten' Bereiche wieder aufforstenDa wir auf dem Gebiet Neulinge sind, werfen sich viele Fragen auf:- wie pflanzen wir am besten (mit Samen, Kleinpflanzen, oder Birkenzweige und Ästen, die schon in großer Anzahl verfügbar sind)?- wann ist die beste Pflanzzeit?- wie ist der Mindestabstand?- wie läßt sich das Wachstum fördern?Wären für Tips oder Links zu dem Thema dankbar
Re:Birken-Wald anlegen
Birken sind eigentlich Unkraut, die kommen auf feuchtem Boden von alleine. Wenn in der Nähe schon säende Birken stehen, halte ich eine gezielte Anpflanzung fast für Geldverschwendung. Eigentlich müßte es ausreichen, den Boden zur Zeit des Samenflugs mit einer Egge grob aufzureißen. Die Birkensamen werden sich drauf stürzen.
- Birkenwald
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Re:Birken-Wald anlegen
Hallo Biobella, danke für den Beitrag.Wilde Birken wachsen hier nur sehr vereinzelt.Im Vordergrund steht eine möglichst effektive Nutzung der Fläche.Da ich mich mit Forstwirtschaft nicht auskenne, kann ich zum Pflanzabstand nichts sagen. Aber alle 30 cm ein Baum, wenn die mal 15 Meter hoch werden kann irgendwie nicht klappen. Daher ist es doch vielleicht besser, das Ganze kontrolliert anzugehen.Vermutlich wachsen hier Moorbuchen.Gelesen habe ich jetzt, das die Pflanzung mit Stecklingen aufwändig ist.Sind Buchen für Vermehrung durch Steckholz geeignet?Was ist dabei zu beachten?Ich stimme zu, das Pflanzen aus der Baumschule vermutlich zu teuer werden.Mit Samen würde man quasi bei 0 anfangen - da verliere ich 1-2 Jahre.Mir ist schon klar, daß es zum Bäumepflanzen (Jahre) Gedult braucht, aber ich möchte auf Sicht einen möglichst großen Ertrag bei geringem Aufwand.
- riesenweib
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Re:Birken-Wald anlegen
suche doch mal, z.b. im netz, nach forstbaumschulen, Birkenwald. in D gibt es die doch sicher wie hier in Ö(beispiel, klick). da sind die kosten um einiges geringer wie in der normalen baumschule. lg, brigitte...Ich stimme zu, das Pflanzen aus der Baumschule vermutlich zu teuer werden...
will bitte jemand meine tippfehler? Verschenke sie in mengen. danke ;-)
Re:Birken-Wald anlegen
hallo,
riesenweib hat da was sehr wahres gesagt: jungpflanzen aus forstbaumschulen kosten einen bruchteil des preises von herkömmlichen baumschulen. dass birkensetzlinge finanziell stark zu buche schlagen, wage ich zu bezweifeln. die sind sicher günstig. dass das bei 4000 m2 aber was kosten wird, ist klar. über den pflanzabstand im forst, weiss ich leider gar nicht bescheid.
... das möchte ich hier so jedenfalls nicht unkommentiert stehen lassen. ich würde es eher anders ausdrücken: birken sind eigentlich pionierpflanzen!Birken sind eigentlich Unkraut

Konstruktiven Gruß,
Bernhard
Bernhard
- Zuccalmaglio
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Re:Birken-Wald anlegen
4000 m2 Birke ist doch etwas langweilig. Vielleicht mit z.B. Erle und Esche mischen. Die vertragen doch auch hohes Grundwasser, oder? Ich würde eng (1m) pflanzen mit der Möglichkeit, später immer jede zweite Pflanze zu schlagen.
Tschöh mit ö
Re:Birken-Wald anlegen
Hallo Birkenwald,Birken in Forstbaumschulen ist ein guter Tipp. Du kannst ja erst einmal ein paar holen und ein paar Säen. Wenn du in Töpfe sähst, kannst du sie als junge Bäumchen gezielt mit Abstand pflanzen.Zu hohem Grundwasser passen auch Pappeln. Sind auch gut geeignet zur Niederwaldkultur. Und durch ihre Ausläufer vermehren sie sich quasi wie von selbst
.Mach´ nur nicht den Fehler, dass du in den Baumschulen nach Moorbuchen fragst. Die werden vermutlich wesentlich schwerer zu beschaffen sein, als Birken
.Grüße,Iris


Was juckt es die Eiche, wenn sich eine Wildsau an ihr kratzt?
Re:Birken-Wald anlegen
Wenn der Boden für Birken geeignet ist, dann wachsen sie von alleine. Hier in Berlin-Brandenburg kann ich das jedenfalls gut überall beobachten, obwohl es eigentlich nicht unbedingt sumpfig ist. Auf dem ehemaligen Mauergrenzstreifen, der zu seiner 'aktiven Zeit' nur Sandwüste war, siedelten sich sehr bald Birken an. Bemerkenswert fand ich, dass sie am besten und stärksten direkt neben dem Asphaltweg in der Mitte wachsen. So dicht, daß die Stämme gegen den Asphalt drücken. Vermutlich deshalb, weil es dort etwas feuchter ist, da das Wasser vom Weg über den Rand abläuft. Aber auch im elterlichen Garten wachsen Birken hier und da, auch in Blumentöpfen und meinem kleinen Sumpfbeet muß ich sie immer wieder ausreissen. Daher finde ich den Gedanken, eine Weide mit Birken zu bepflanzen etwas seltsam. Birkenholz hat doch auch keinen besonderen Wert. Warum nicht lieber andere Bäume? Was ist z.B. mit Schwarznuß? Ist Erlenholz einigermaßen brauchbar?Und was ist mit Eichen, da gibt es doch auch Feuchtigkeit liebende?Falls ihr Niederwald wollt, dann vielleicht Haselnuß? Könnte mir vorstellen, daß man da langfristig mehr Holz ernten kann als bei Birken, weiß es aber nicht wirklich.Je nach Boden wären statt Holz vielleicht auch Heidelbeeren und Cranberries eine Möglichkeit? Ich kannte übrigens auch mal ein Birkenwäldchen in der Nähe von Oldenburg, wo der Boden mit Preiselbeeren bewachsen war.Zum Abstand der Bäume: In der Forstwirtschaft werden Bäume meines Wissens nach zunächst 'zu dicht' gepflanzt. Sie werden dann im Laufe der Jahre immer wieder ausgedünnt. Nur so erhält man einigermaßen lange, gerade Stämme.
- Birkenwald
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Re:Birken-Wald anlegen
Hallo,ersteinmal vielen Dank für die vielen Beiträge.Wir haben inzwischen weiter gelesen und was wir eigentlich wollen, ist unter dem Begriff Energiewald bekannt.Da gibt es einiges an Dokumentation.Suchwort: schnellwachsende BaumartenLink: z.B. http://www.schnellwachsendebaumarten.de/ - Publikationen Nr.11oder http://www.smul.sachsen.de/lfl/publikationen/download/858_1.pdf Dort werden (Balsam-) Pappeln und Weidenarten bevorzugt.Es gibt Anbauformen, bei denen schon nach 1-2 Jahren 'geerntet' wird.Wir werden die Bäume aber eher 8 bis 10 Jahre stehen lassen (sog. maxi-Rotation) und dann nach und nach fällen. Das Tolle ist, daß man beim Fällen die Wurzel und 0,5 bis 1m stehen läßt und das Ganze ohne Neupflanzen wieder austreibt. Als Pflanzabstand ist 2x3 bis 3x3 Meter angegeben, wobei ich den Vorschlag aus dem Forum aufgreifen werde, erst mehr zu pflanzen und später auszudünnen. Außerdem macht wohl das Pflanzen verschiedener Arten Sinn, da wir ohnehin die entstehende Menge Holz nicht verfeuern können. Als Durchschnittswert wird ein Ertrag von ca. 12 Tonnen absolut trockene Holzmasse pro Jahr und Hektar angegeben!!!Die Vermehrung von Pappel über Steckholz soll wohl sehr einfach sein.Eine Bezugsquelle für dieses Steckholz suchen wir jetzt noch.GrüßeBirkenwald (mit Pappeln
)

Re:Birken-Wald anlegen
wenn uns der Förster in seinen Wald läßt, dann gibt es dort oft armstarkes Lindenholz, dass die Waldarbeiter rausgeschlagen haben. Das diente nur dazu, die anderen Bäume schnell in eine gewisse Höhe zu (er)ziehen. Höheren Heizwert (pro Volumen, und das ist entscheidender als pro Kilogramm) hätte aber Esche, die wächst bei gutem Nährstoffangebot mindestens genauso schnell wie Birke. Eine Monokultur würde ich auch nicht anlegen, Nachteile sollten bekannt sein.
- Birkenwald
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Re:Birken-Wald anlegen
Hallo,na klasse - www.schnellwachsendebaumarten.de gibts es zwar noch aber das sog. Forschungsinstitut hat sich wohl in Luft aufgelöst.Per Telefon und Mail erreicht man da niemanden mehr. Die hatten an einer Stelle Bezugsquellen und Standortempfehlungen versprochen.Keine(r) eine Idee, wo ich Steckholz bekomme?GrüßeBirkenwald (mit Pappeln
)

Re:Birken-Wald anlegen
Bei solchen Forschungsinstituten (die keiner Uni angehören) frage ich mich immer, wer sie wohl finanziert und warum. Vielleicht ist da das Telefon auch einfach nur einen Tag in der Woche besetzt? Ist die Telefonnummer denn ungültig, oder geht nur keiner ran?Übrigens war das laut deren Webseite früher ein 'Pappelverein'. Kein Wunder, daß dann alles auf Pappeln hinausläuft. Ich denke, du solltest dir lieber erstmal einige Fachliteratur besorgen. Dann kannst du auch mit Uni-Instituten Kontakt aufnehmen, die sich mit Forstwirtschaft beschäftigen. Die können dir dann sicher auch bei Standortempfehlungen und Bezugsquellen weiterhelfen.Was wollt Ihr dann überhaupt machen? Habt Ihr eine Holzschnitzelheizung? Wie macht Ihr aus Eurem Holz dann Schnitzel? Beziehen sich die angegebenen zu erwartenden Erntemengen auf getrocknetes Holz oder frisches? Eine Tonne Pappelholz hat vermutlich auch nicht den gleichen Brennwert wie eine Tonne anderes Holz.Und Pappel ist nicht gleich Pappel. Nichtmal wenn beide von der gleichen Art sind. Für eigene Pflanzungen sollte es schon eine Auslese sein.na klasse - www.schnellwachsendebaumarten.de gibts es zwar noch aber das sog. Forschungsinstitut hat sich wohl in Luft aufgelöst.
- Birkenwald
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Re:Birken-Wald anlegen
@Re-Mark:die Telefonnummern sind ungültig.Habe viele Unterlagen auch bei Landesbehörden gefunden und die sagen alle ähnliches. Also mit Pappel und Weiden können wir nicht so falsch liegen und das die sehr schnell wachsen, weiß man doch.Mit dem Brennwert ist das so:der Brennwert / Masse (also Kilogramms) ist bei fast allen Holzsorten identisch. Lediglich einige Nadelbäume wie z.B. die Lärche haben wegen der enthaltenen Harze leicht höhere Werte.Der Heizwert / Volumen ist bei Pappel allerdings recht schlecht - deshalb ist die Pappel bei den Kaminbetreibern auch unbeliebt - das brennt zu schnell, da muß man zu oft nachlegen. Hier liegen Eiche und Buche vorn, aber die wachsen sehr langsam.Wir haben eine reine Holzheizung als Zentralheizung mit einem großen Brennraum. Die brennt mit einer Füllung so 4-6 Stunden vor sich hin.Hackschnitzel können wir nicht verheizen, darum lassen wir die Bäume länger wachsen bis sie mind. 10 cm Durchmesser haben.GrüßeBirkenwald (mit Pappeln
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Re:Birken-Wald anlegen
Komme jetzt erst dazu. Hat sich das Thema erledigt, ist schon gepflanzt?Sonst könnte ich dir noch von meinen Erfahrungen mit Anpflanzung in dauerfeuchtem Gelände berichten.Lucki
- Birkenwald
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Re:Birken-Wald anlegen
Hallo,ja, das Thema ist noch aktuell. Die Stecklinge (Steckholz) müßten erst im Februar in den Boden.Bin noch immer auf der Suche nach Steckholz.Bin an Deinen Erfahrungen interessiert.GrüßeBirkenwald