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Bioerde (Gelesen 18436 mal)
Re:Bioerde
Fehlt schon wieder der Bezug: "Das passiert nur im Hochmoor."Nö - hier in Mitteldeutschland gab es nie Hochmoore, zu trocken. Hier haben sie Zwischenmoore abgetorft. Größere wie Zadlitzburch und Wildenhainer Bruch und viele kleine und Kleinstmoorvorkommen. Da gibt es auch Torfmoose, nur eben keine Hochmoortorfmoose.Zuletzt wurde da nach dem Krieg abgebaut, als Brennstoffmangel herrschte.
Viele Grüße aus dem Trockengebiet, Uli
Re:Bioerde
Die torfstreuenden Phyllophobiker?
weiter so!Quetschhibiskus hat geschrieben:Die Torfverteidigendenblaukornglyphosatiker!

“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
— Robert M. Sapolsky
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Re:Bioerde
Ja, das sind vereinfacht gesagt Hochmoore, die sich im perhumiden Klima ozeanischer Gebiete bilden können. Auch die sind aber hin, wenn die Oberfläche einmal abgetorft wurde.Der Untergrund eines Hochmoores ist nicht "wasserdicht" - dann könnte sich ein lebendes Hochmoor niemals über seine Umgebung erheben - wie der Name "Hochmoor" es schon andeutet.Ein Hochmoor hat seinen eigenen Regenwasserkörper, der sich nur in genügend regenreichem Klima ausbilden kann. Dort hält das Torfmoos (das lebendige wie das abgestorbene) das Wasser wie ein Schwamm gut genug fest, sodass es genügend feucht bleibt, um die Verluste übers Randgehänge nicht zu hoch werden zu lassen.Es gibt auch Deckenmoore mit einer den Hochmooren ähnlichen Vegetation.
Re:Bioerde
das Ökosystem Moor könnte man tatsächlich in einem eigenen thread unter Naturschutzgebiete oder so weiter besprechen.
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— Robert M. Sapolsky
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Re:Bioerde
Der wasserdichte Untergrund kann schon vor der Abtorfung zerstört werden: wenn Entwässerungsgräben gegraben werden. Verhängnisvoll ist das gerade bei Zwischenmooren in regenarmen Gebieten, die abhängig sind vom Grundwasserstand.....Der wasserdichte Untergrund der Hochmoore wird eigentlich nur dort zerstört, wo man an den totalen Abbau des Hochmoores denkt - nicht unbedingt notwendig.....
Viele Grüße aus dem Trockengebiet, Uli
Re:Bioerde
Gnade!das Ökosystem Moor könnte man tatsächlich in einem eigenen thread unter Naturschutzgebiete oder so weiter besprechen.

Re:Bioerde
Die hier in der Diepholzer Moorniederung wieder vernässten abgetorften Hochmoorreste halten offenbar nach Schließung der Entwässerungsgräben anscheinend nach unten "dicht".Auch wenn es Jahrhunderte dauern wird, bis sich wieder ein echter Hochmoorkörper ausbildet und wenn wir vielleicht noch lange mit Sekundärvegetation leben müssen. Für ein paar Kranichbrutplätze reicht es offenbar schon.
Gartenanarchist aus Überzeugung! Und ich bin kein Experte sondern immer noch neugierig...
Re:Bioerde
Jeder Moospolster auf einem Stein erhebt sich über seine Umgebung, ein sich laufend vollsaufendes Hochmoor wächst auch - unabhängig vom Untergrund - in gewissen Grenzen über seine Umgebung.Unter den Hochmooren (und den Hangmooren!) ist durchaus nicht immer Sand, ich hab schon lehmige Schichten gesehen, und auch wenig verwittertes Kristallin....Trotzdem: Was gibt es an VOLLWERTIGEM Ersatz für Torf, in entsprechenden Mengen?
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Re:Bioerde
Kannst du für diese Methode mal einen Bildbeleg liefern?Ich kann mir momentan nicht vorstellen, wie ein maschineller Abbau von Torf in einem normal wassergesättigten Hochmoor funktionieren soll, ohne dass die Maschine dabei versinkt.......Auch auf einem nicht trockengelegten Moor kann man mit geeigneten Maschinen die oberste Schicht abtragen und zur Verwertung bringen....
Günther hat geschrieben:..Und zum Abbau: Der durchschnittliche Bodendruck pro Flächeneinheit eines mittleren Panzers ist geringer als der eines Fußgängers.......
Ich warte immer noch auf eine detaillierte Erläuterung, am besten mit Bild, das würde mich wirklich sehr interessierenuliginosa hat geschrieben:Günther, es wurde und wird aber in der Regel entwässert. Wie soll industlrieller Torfabbau in einem nassen Moor funktionieren? ...

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Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
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Re:Bioerde
Du kannst unters Moor sehen?Alle Achtung: Na dann gute Nacht!Unter den Hochmooren (und den Hangmooren!) ist durchaus nicht immer Sand, ich hab schon lehmige Schichten gesehen, und auch wenig verwittertes Kristallin....
Re:Bioerde
Troll hat geschrieben: "Die hier in der Diepholzer Moorniederung wieder vernässten abgetorften Hochmoorreste halten offenbar nach Schließung der Entwässerungsgräben anscheinend nach unten "dicht".Auch wenn es Jahrhunderte dauern wird, bis sich wieder ein echter Hochmoorkörper ausbildet und wenn wir vielleicht noch lange mit Sekundärvegetation leben müssen. Für ein paar Kranichbrutplätze reicht es offenbar schon."Ja, es kann klappen mit der Wiedervernässung - wogende Wollgraswattebällchenweiten sind auch alleine schön.
Und Kraniche nehmen auch mit Zwischenmooren vorlieb. Dieses Jahr habe ich einen jungen Kranich getroffen, der vor dem Hochwasser in eine Frischwiese ausgewichen war.
aber ein richtig intaktes Moor ist kaum zu ersetzen!



Viele Grüße aus dem Trockengebiet, Uli
Re:Bioerde
nee, das Unterforum heißt Naturpark, da würde es hinpassen.Gnade!das Ökosystem Moor könnte man tatsächlich in einem eigenen thread unter Naturschutzgebiete oder so weiter besprechen.
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— Robert M. Sapolsky
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Re:Bioerde
Nicht nur Du weißt, was unter manchen Mooren liegt.Wisse: Man kann a.) beim Abbau reinschauen, bzw. b.) Löcher graben.Ultrawissenschaftler führen sogar Bohrungen durch.....Du kannst unters Moor sehen?Unter den Hochmooren (und den Hangmooren!) ist durchaus nicht immer Sand, ich hab schon lehmige Schichten gesehen, und auch wenig verwittertes Kristallin....
Re:Bioerde
Ich glaube, diese Frage verengt den Blickwinkel. Es kommt nämlich immer raus: offenbar nichts.Deshalb ist Torf unersetzlich für die Anzucht und Kultur von Pflanzen zum Verkauf.Die richtige Frage wäre: Was gäbe es für Möglichkeiten, Pflanzen heranzuziehen und zum Verkauf in Substraten zu halten, wenn es keinen Torf gäbe?Trotzdem: Was gibt es an VOLLWERTIGEM Ersatz für Torf, in entsprechenden Mengen?
Re:Bioerde
Irgendwann werden sich Gärtner dieser Frage stellen müssen. Von uns wird das keiner mehr erleben.
Viele Grüße aus dem Trockengebiet, Uli