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Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen) (Gelesen 2429180 mal)
Moderator: cydorian
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Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Wie ich schon sagte, sollte der Standort für eine Rebe allgemein auch passen, also geschützt und außerhalb der Weinbaulagen an einer geschützten Mauer.Dann sollte das mit robusten Sorten überall klappen.Muscat Bleu ist da bestimmt eine gute Sorte. Bei mir trägt die jedes Jahr. Die Trauben sind halt relativ locker (verrieseln klingt so böse), dafür werden die Beeren groß und makellos und halten sich reif von Anfang September bis November am Stock und werden dabei stets noch leckerer. Die Fruchthaut stört gar nicht, selbst sie schmeckt bei Muscat Bleu süssfruchtig.
LG aus dem südlichen Main-Viereck
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Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Und um noch mehr zu loben : der reinrosaferbene austri b, die riesigen dicken Blätter sind überaus zierend.

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Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
echt?!Mich stört eigentlich bei Muscat Bleu nur das fehlende Rot bei der Herbstfärbung, da ist er eher unspektakulär.Wenn man mehr Wert auf "zierend" legt, dann ist bei mir die "New York Muscat" der absolute Star. Eine perfekte Zierpflanze, die treibt wie "Flammen" aus, feuerrotes Laub schon ab Ende August, zusammen mit lila Trauben. Absolut gesund, noch unkaputtbarer als Muscat Bleu. Und das Beste, die Trauben schmecken mir superlecker, extrem knackig und fest, süß, muskatig. Fast so gut wie Muscat Bleu.
LG aus dem südlichen Main-Viereck
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Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Die Blätter werden ca eineinhalb mal so groß wie meine Hand und der austrieb ist der bei dir nicht so herrlich rosa medi ?
Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Diese spezielle Lage ist bei meinen Reben etwa so heiß umkämpft wie der Schokoladenpudding bei den Kindern, und es gibt noch andere Kandidaten.Die Errichtung weiterer Mauern wiederum ist nicht jedermanns Sache - auch nicht des Traubenliebhabers - und im Kleingarten auch gar nicht möglich.Ein Glück also, dass es auch weniger zickige gibt.Wie ich schon sagte, sollte der Standort für eine Rebe allgemein auch passen, also geschützt und außerhalb der Weinbaulagen an einer geschützten Mauer.

Im schlechtesten Raum/ pflanz einen Baum/ und pflege sein!/ er bringt dir's ein. (J. L. Christ) (Stimmt das wirklich?)
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Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Aber eine spezielle Lage ist eben in einigen Regionen unbedingt nötig. Sonst brauch ich mir nach -25 Grad und freistehenden Reben nicht unbedingt mehr Sorgen um Pilzkrankheiten machen ;)Ein Weinstock ist halt mal ein Weinstock, und kein Apfelbaum.Quietschhibiskus, ich weiß jetzt nicht, wie groß deine Hände sind ;DKann aber sein, dass der Austrieb rosa ist. Ich finde eigentlich jeden Weinaustrieb recht hübsch.
LG aus dem südlichen Main-Viereck
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Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Trotz sonstiger möglicher Nachteile: Muskat Blau und Lakemont gehören im Bezug auf Mehltau und Peronosphora eindeutig in die Bestengruppe. Bei Muskat Blau sind nach 80 Jahren Anbau auch genug Erfahrungen damit vorhanden.Wenn Verrieseln am Standort das Problem ist, dann ist es im Hobbyanbau meist klimabedingt. Zu viel Kälte ist natürlich nicht der einzige Grund, zu viel Hitze (Folientunnel!) ist ebenso problematisch. An ungünstigen Standorten haben es aber ohnehin viele Reben schwer, auch aus anderen Gründen.Dass Lakemont verrieselt, ist mir neu, die habe ich an vier verschiedenen sehr unterschiedlichen Standorten und die fruchtet so zuverlässig wie sonst keine. Es gab wirklich noch kein Jahr ohne Ernte.
Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Musc.blue mag keinen Durchzug beim Blühen,deswegen fühlt er sich gut am Mauer hängendoder Weinbau Erziehung.
Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Das mit der Mauer außerhalb von Weinbaulagen halte ich für völlig übertrieben. Wenn man sehr frühe Sorten hat (etwa Galahad oder Super-Extra von Jakob, Aljoshenkin oder Elegant Sverhranny von Schmidt), ist man ohnehin mit der Reife auch in Norddeutschland auf der ganz sicheren Seite. Die Sorten sind jahrelang auch in Polen erprobt und die Reifezeitangaben (die von Jahr zu Jahr etwas schwanken) sind grob für Norddeutschland mit einem Aufschlag übertragbar. Wenn man dort allerdings Sorten jenseits von SAT 2700 pflanzt, wird es in ungünstigen Lagen wohl nur in den besten Jahren etwas und so richtig zuckersüß nie.Ich habe einige Sorten sowohl an Mauern als auch im Freistand stehen, an der Hauswand ist zwar der Austrieb teilweise nennenswert früher, bei der Ausreife der Beeren relativiert sich in manchen Fällen der Unterschied aber schon ganz erheblich.Freistand heißt aber natürlich auch nicht zugige Ecke. Im Freistand bleibt natürlich manchmal ein etwas erhöhtes Platzrisiko.Diese spezielle Lage ist bei meinen Reben etwa so heiß umkämpft wie der Schokoladenpudding bei den Kindern, und es gibt noch andere Kandidaten.Die Errichtung weiterer Mauern wiederum ist nicht jedermanns Sache - auch nicht des Traubenliebhabers - und im Kleingarten auch gar nicht möglich.Ein Glück also, dass es auch weniger zickige gibt.Wie ich schon sagte, sollte der Standort für eine Rebe allgemein auch passen, also geschützt und außerhalb der Weinbaulagen an einer geschützten Mauer.![]()
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Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Mir geht es bei dem geschützten Standort ja nicht nur um die Reife.Viele Reben sind einfach nicht winterfrosthart genug und halten es bei Extremfrost nur vor einer Wand aus. Oder ich muss sie halt irgendwie einpacken und vor Frost schützen.Meine "Arkadia" ist beispielsweise schon paarmal sehr stark zurückgefroren als freistehende Pfahlrebe.
LG aus dem südlichen Main-Viereck
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Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Kälte ist hier im Hamburger Umland nicht das entscheidende Problem, Arkadia ist aber glaube ich nicht nur in Bezug auf die Frosthärte eine Mimose. Arkadia ist eben zu 89 % Vitis vinifera, da kann man nicht viel Robustheit erwarten. Außerhalb der wintermilden Gebiete ist sie für Freistand völlig ungeeignet, wo es im Winter richtig kalt wird, hilft auch glaube ich eine Wand nicht mehr viel. Was soll man sich auch quälen, es gibt andere Sorten. Meine hatten ein paar Spinnmilben im Frühjahr fast für das ganze Jahr aus der Bahn geworfen, ich hab sie inzwischen an eine Hauswand umgesetzt.Mir geht es bei dem geschützten Standort ja nicht nur um die Reife.Viele Reben sind einfach nicht winterfrosthart genug und halten es bei Extremfrost nur vor einer Wand aus. Oder ich muss sie halt irgendwie einpacken und vor Frost schützen.Meine "Arkadia" ist beispielsweise schon paarmal sehr stark zurückgefroren als freistehende Pfahlrebe.
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Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Es hat halt nicht jeder Klimazone 8a. ;)Deshalb sag ich ja, dass es je nach Region Unterschiede gibt und Wein halt eine ursprünglich wärmebedürftige Pflanze ist und man sie geschützt pflanzen soll. Halt kein Apfelbaum, der überall bei uns wächst.
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Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Wärme definiert sich nicht nur durch die Abwesenheit extremer Kälte, mancher Augusttag ist hier ja nicht viel wärmer als mancher Tag im Januar.Lauwarme Sommernächte gibt es meist nur in homöopathischen Dosen, und bis sich die Grundwärme für Reben zum Austrieb eingestellt hat, hat es in den letzten Jahren mit für hiesige Verhältnissen eher kalten Wintern recht lang gedauert.Es hat halt nicht jeder Klimazone 8a. ;)Deshalb sag ich ja, dass es je nach Region Unterschiede gibt und Wein halt eine ursprünglich wärmebedürftige Pflanze ist und man sie geschützt pflanzen soll. Halt kein Apfelbaum, der überall bei uns wächst.
Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Vor allem kann man meist den warmen Herbst knicken. Wenn hier geschrieben wird, dass die Trauben im September/Oktober nochmal einen Reifeschub bekommen, kichert mein Thermometer leise...
Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Ein mit sicherem Geschmacksempfinden ausgewählter Vergleich, um das altbekannte, die Geschmäcker sind unterschiedlich, in anschaulicher und neutraler Weise zu erläutern.Ausgangspunkt war deine These, je mehr Labrusca, desto mehr Bäh. Nun gibt es viele Standardreben wie Lakemont oder Venus mit einem hohen Labrusca Anteil, die angeblich gar keinen oder sehr wenig Foxton haben.Von den Sorten mit hohem oder gar 100% Labrusca-Anteil und Foxton gibt es an jeder Ecke eigentlich nur Boskoops Glorie und Isabella/Erdbeertraube zu kaufen, wenn man hier mehr Sorten will, muss man schon bei Herrn Schmidt vorbeischauen. Eigenartigerweise sind etwa dort die Sorten Alden und Magliasina auch zur Zeit ausverkauft (bestimmt nur von Frauen und Gummibärchenfreunden). Wenn man alle Sorten mit mehr als 20 % Labrusca im Erbgut sich wegdenken würde, gäbe es auch die von Dir kultivierte Festivee nicht mehr.Einen Streit wegen Isabella und Boskoops Glorie zu führen, lohnt sich ohnehin nicht, Isabella ist zu kleinfruchtig (für die japanische Isabella habe ich zurzeit in Deutschland keine Angebote mehr gesehen).In diesem Forum wurde Foxton schon mit Fuchsgeschmack oder dem Geschmack eines nassen Hundefells verglichen, ich hab's nicht geprüft, ich halte dies, genauso wie den Hinweis auf Brechreiz oder Ekel für völlig übertrieben.Ein starker Foxton ist vergleichbar mit Koriander, viele mögen dieses parfümierte Kraut einfach nicht. Wer reintönigen Geschmack mag, wer etwa in der Architektur Mies van der Rohe schätzt, für den ist ein starker Foxton eben mehr die Barbieausgabe von Neuschwanstein. Ich bin der Meinung, dass die Labrusca-Beimischung einigen Reben eine Erkennbarkeit und Eigenart sichert, die viele Reben aus dem Bereich Neutral/Muskat nicht haben. Eine New York Muscat traue ich mir zu in einer Blindverkostung erkennen zu können, eine Palatina mit Sicherheit nicht. Eine gewisse Individualität sehe ich nicht als negativ an, ich würde mir etwa bei Kirschen wünschen, dass es nur eine einzige von den roten Sorten gibt, die man in einer Blindverkostung sicher am Geschmack erkennt.Das geleeartige Fruchtfleisch einiger Sorten ist das eine, aber der ausgeprägte Foxton ist für viele Menschen ekelerregend und brechreizfördernd. Eigenartigerweise reagiert eine gewisse Minderheit ganz anders auf den Foxton.Ich mache da mal einen unpassenden Vergleich, der mir bitte nicht übel genommen wird:Ein Kothaufen wird von vielen als eklig empfunden. Aber z.B. für Fliegen ist der eine Leckerei. Selbst einige Hunde fressen Kot. Die meisten Menschen verstehen nicht, wie Fliegen Kot so lecker finden können, während die Fliegen den Geschmack der Menschen nicht verstehen würden. Das Geschmacksempfinden kann man eben nicht als gut und schlecht bewerten und es ist falsch, Menschen zu stigmatisieren, die Labruska oder Kuddeln mögen. So wie viele diesen Geschmack verurteilen, verstehen wiederum die Anhänger nicht, wie man so Leckeres ablehnen kann. Nur weil eine Mehrheit eine andere Meinung hat, bedeutet das nicht, dass nicht jeder Mensch einen anderen Geschmack haben kann und darf.bei den Labrusca Beeren stört man sich dann aber am geleeartigem Fruchtfleisch, als ob das ganz fürchterlich ist.