News: Problem bei der Anmeldung? Bitte Mail über das Kontaktformular ganz unten!

Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen) (Gelesen 2428734 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

Antworten
Benutzeravatar
cydorian
Garten-pur Team
Beiträge: 12108
Registriert: 19. Nov 2005, 14:29
Höhe über NHN: 190
Bodenart: 30cm toniger Lehm auf Muschelkalk
Kontaktdaten:

Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

cydorian » Antwort #2550 am:

Von was Boskoops Glorie abstammt, ist ungeklärt, vitis Labrusca ist nur eine Vermutung. Was nach Europa als Labrusca kam, war meist bereits eine Kreuzung, häufig aus vitis riparia und labrusca. Erstere hat keinen Fox-Ton. Daneben gibts es noch weitere sechs vitis-Arten, die für Kreuzungen verwendet wurden und werden.Gespannt bin ich, ob vielleicht neue gute Sorten aus modernen Züchtungsmthoden zu erwarten sind. Gensequenzierung, Kreuzungsauswahl mit Hilfe markierter Gene, vielleicht bringt das noch Verbesserungen bei erwünschten Eigenschaften bei gutem Geschmack. Sorten wie Muskateller sind meiner Ansicht nach geschmacklich unerreicht. Da ist noch Luft drin bei den Kreuzungen.
Benutzeravatar
sandor
Beiträge: 308
Registriert: 21. Sep 2008, 15:00

Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

sandor » Antwort #2551 am:

Die "japanische Isabella" ist auch bekannt als Early Campellhttp://sortenhandbuch.arche-noah.at/arten/95-weintraube
Beerenträume

Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Beerenträume » Antwort #2552 am:

Die "japanische Isabella" ist auch bekannt als Early Campellhttp://sortenhandbuch.arche-noah.at/arten/95-weintraube
Vielen Dank Sandor, Dein Hinweis paßt gut, Early Campbell war gerade heute bei mir in der Lieferung von Schmidt.Ich hab gerade gesehen, dass die Gärtnerei Hick "Campell" (großbeerige Isabella) und "Japanische Isabella" als verschiedene Sorten mit deutlich abweichender Reifezeit (letztere ab Ende Juli, Campell ab Anfang September) verkauft. Mir reicht meine von Schmidt, man muß ja auch nicht jeden Klon haben.
Benutzeravatar
Dietmar
Beiträge: 3899
Registriert: 28. Sep 2007, 00:18

Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Dietmar » Antwort #2553 am:

... Sorten mit deutlich abweichender Reifezeit
Die gleiche Sorte hat bei unterschiedlichen Standorten und selbst unterschiedlichem Mikroklima sehr unterschiedliche Reifezeiten. Wird z.B. eine osteuropäische Sorte hier eingeführt, dann muss sich die deutsche Rebschule auf die Datenbank aus der Ukraine bzw. Russland verlassen oder was dortige Verkäufer angeben. Dort ist aber ein ganz anderes Klima. Nicht umsonst werden z.B. in der LWG Bayern Anbauversuche gemacht.Schon hier in D gibt es sehr verschiedene Standorte und die gleiche Rebsorte reift z.B. bei mir 4 .... 6 Wochen später als in einem süddeutschen Weinbaugebiet.
Benutzeravatar
Dietmar
Beiträge: 3899
Registriert: 28. Sep 2007, 00:18

Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Dietmar » Antwort #2554 am:

Die amerikanischen Reben haben in Millionen von Jahren "gelernt", mit den beiden Mehltausorten klar zu kommen. Die Reben, die das nicht geschafft haben, befinden sich in den ewigen Jagdgründen.Durch die "Entdeckung" Amerikas wurden diese beiden Pilzkrankheiten, aber auch die Reblaus hier eingeschleppt. Da die europäischen und asiatischen Rebsorten vorher nie Kontakt mit den beiden Mehltausorten hatten, konnten sie auch keine Abwehrmechanismen entwickeln.Ich bin deshalb mehr als skeptisch, wenn jemand behauptet, mit der Einkreuzung asiatischer Rebsorten könne man die Pilzfestigkeit spürbar verbessern. Das ist einfach unlogisch und deshalb sehr unwahrscheinlich.
Beerenträume

Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Beerenträume » Antwort #2555 am:

... Sorten mit deutlich abweichender Reifezeit
Die gleiche Sorte hat bei unterschiedlichen Standorten und selbst unterschiedlichem Mikroklima sehr unterschiedliche Reifezeiten. Wird z.B. eine osteuropäische Sorte hier eingeführt, dann muss sich die deutsche Rebschule auf die Datenbank aus der Ukraine bzw. Russland verlassen oder was dortige Verkäufer angeben. Dort ist aber ein ganz anderes Klima. Nicht umsonst werden z.B. in der LWG Bayern Anbauversuche gemacht.Schon hier in D gibt es sehr verschiedene Standorte und die gleiche Rebsorte reift z.B. bei mir 4 .... 6 Wochen später als in einem süddeutschen Weinbaugebiet.
Dass Reifezeiten standortabhängig sind, ist ja nun Allgemeingut, aber als Händler hole ich meine Angaben für die eine Sorte nicht aus Mittelitalien und für die nächste Sorte aus einem norddeutschen Kälteloch. Dass man bei dem eigenen Standort meistens ordentlich draufpacken kann, wissen wir aus den kälteren Regionen doch ohnehin.
Benutzeravatar
hargrand
Beiträge: 2720
Registriert: 28. Jan 2012, 16:17
Kontaktdaten:

Aprikösling & quittensüchtig

Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

hargrand » Antwort #2556 am:

Ich bin ja zone 6a und trotzdem wurde meine m. Bleu ende August reif und das auf fast 700m ;)Das ist mir dann doxh lieber als zone 8 in norddeutschland 8)
Benutzeravatar
Dietmar
Beiträge: 3899
Registriert: 28. Sep 2007, 00:18

Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Dietmar » Antwort #2557 am:

Ich bin ja zone 6a und trotzdem wurde meine m. Bleu ende August reif und das auf fast 700mDas ist mir dann doxh lieber als zone 8 in norddeutschland
Die Zone sagt nur aus, mit welcher Wahrscheinlichkeit welche Tiefsttemperatur im Winter erreicht wird. Sie ist also wichtig für die Frostfestigkeit.Die Zone sagt aber nichts über den Sommer aus und damit auch nichts zum SAT-Wert. Die Trauben wachsen nun einmal nicht im Winter, sondern im Sommer.
Beerenträume

Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Beerenträume » Antwort #2558 am:

Die amerikanischen Reben haben in Millionen von Jahren "gelernt", mit den beiden Mehltausorten klar zu kommen. Die Reben, die das nicht geschafft haben, befinden sich in den ewigen Jagdgründen.Durch die "Entdeckung" Amerikas wurden diese beiden Pilzkrankheiten, aber auch die Reblaus hier eingeschleppt. Da die europäischen und asiatischen Rebsorten vorher nie Kontakt mit den beiden Mehltausorten hatten, konnten sie auch keine Abwehrmechanismen entwickeln.Ich bin deshalb mehr als skeptisch, wenn jemand behauptet, mit der Einkreuzung asiatischer Rebsorten könne man die Pilzfestigkeit spürbar verbessern. Das ist einfach unlogisch und deshalb sehr unwahrscheinlich.
Dass was du schreibst, stimmt bei hohem Befallsdruck sicherlich. Ich gärtner aber in einem Rasen- und Kirschlorbeeranbaugebiet. Mir reicht es, wenn die Rebe ohne oder mit 2/3 Spritzungen gesund über die Runden kommt.Ich habe fast 20 Jahre 2 nicht resistente Reben aus dem damaligen Sortiment der Gartencenter an der Hauswand, die nicht einmal krank waren, direkt daneben der Rote Gutedel hatte fast immer Mehltau. Es ist wohl nicht nur die Resistenz in deinem Sinne, auch andere Faktoren der Sorte und nicht nur des Standortes bestimmen, ob eine Rebe an Mehltau erkrankt oder nicht. Das glaube ich wenigstens, es muss ja nicht stimmen. Ich werde allerdings auch bei mir mit Sicherheit in Zukunft kein Mehltaublatt mehr dulden. Von Nachbargrundstücken kann bei mir auch kaum was kommen. Dann hat man glaube ich auch in regnerischen Jahren eine gute Chance.
Benutzeravatar
hargrand
Beiträge: 2720
Registriert: 28. Jan 2012, 16:17
Kontaktdaten:

Aprikösling & quittensüchtig

Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

hargrand » Antwort #2559 am:

I know ;)Genau das wollte ich doxh damit sagen
Beerenträume

Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Beerenträume » Antwort #2560 am:

Ich bin ja zone 6a und trotzdem wurde meine m. Bleu ende August reif und das auf fast 700mDas ist mir dann doxh lieber als zone 8 in norddeutschland
Die Zone sagt nur aus, mit welcher Wahrscheinlichkeit welche Tiefsttemperatur im Winter erreicht wird. Sie ist also wichtig für die Frostfestigkeit.Die Zone sagt aber nichts über den Sommer aus und damit auch nichts zum SAT-Wert. Die Trauben wachsen nun einmal nicht im Winter, sondern im Sommer.
Ein Problem mit Norddeutschland bei Reben ist, dass man ein verkorkstes Frühjahr mit einem Herbst so gut wie sicher nicht ausgleichen kann. Manche Reben reichern ihren Zucker hier auch im Herbst noch etwas an, manche Sorten aber deutlich weniger. NY Muscat an einer Ostwand hat im belaubten Zustand von Ende September bis Mitte November kaum zugelegt. Der ausfallende frühe Spätfrost hilft hier in dieser Hinsicht kaum. Andererseits ist natürlich der meist fehlende strenge Frost ein Segen, selbst letztes Jahr überlebten Reben im Topf – Venus und Muscat Bleu - bei mir den Winter, sie traten den Dienst nur zum Teil deutlich später an.
Beerenträume

Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Beerenträume » Antwort #2561 am:

I know ;)Genau das wollte ich doxh damit sagen
Das wissen wir doch. An deine künftige große Tafeltraubensammlung ohne Spritzungen glaub ich aber noch nicht. Pilzsporen sind unschöne Gegner. Es regnet zur falschen Zeit und schon ist man schachmatt.
Benutzeravatar
Dietmar
Beiträge: 3899
Registriert: 28. Sep 2007, 00:18

Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Dietmar » Antwort #2562 am:

Mir reicht es, wenn die Rebe ohne oder mit 2/3 Spritzungen gesund über die Runden kommt.
Ich bin eher ein Feinschmecker und jede Chemie ist mir beim Essen ein Graus. Ich spritze nicht exzessiv, weil mir das Spaß macht, sondern sehr zurückhaltend, weil es erforderlich ist. Ich spritze so wenig und so verantwortungsbewusst wie möglich und meine Wartezeiten sind immer viel länger als die geforderten.In den letzten Monaten nehme ich nur unbedenkliche Spritzmittel wie Molke und Kaliumphosphid.Aber in der ersten Hälfte der Vegetationsperiode verwende ich Profimittel. Alles andere hat sich bei mir nicht bewährt.
Beerenträume

Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Beerenträume » Antwort #2563 am:

MAber in der ersten Hälfte der Vegetationsperiode verwende ich Profimittel. Alles andere hat sich bei mir nicht bewährt.
Dass sehe ich auch so, nach der Ernte gehe ich allerdings auch noch einmal durch. Ansonsten so wenig wie möglich, andere Obstsorten -außer Birnen - spritze ich garnicht.
Beerenträume

Re:Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)

Beerenträume » Antwort #2564 am:

Mir reicht es, wenn die Rebe ohne oder mit 2/3 Spritzungen gesund über die Runden kommt.
Ich bin eher ein Feinschmecker und jede Chemie ist mir beim Essen ein Graus. Ich spritze nicht exzessiv, weil mir das Spaß macht, sondern sehr zurückhaltend, weil es erforderlich ist.
Ich habe rund 50 Obstbäume , die ich nicht spritze und hab auch nicht geschrieben, mit was ich spritze, Belehrungen über Chemie brauch ich mir glaube ich nicht anhören. Ich spritze nur, wenn es nicht anders geht. Und dann ist meine erste Frage zuvor, brauch ich die Pflanze wirklich, oder verzichte ich dann lieber.
Antworten