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HighLine&Co - Planting plans (Gelesen 8852 mal)

Gartengestaltung von Planen, Gelände und Boden über generelle Anlage, Wege, Steine, Zäune, Beete bis hin zu Kunst und Handwerk

Moderatoren: Nina, AndreasR

sarastro

Re:HighLine&Co - Planting plans

sarastro » Antwort #15 am:

Also wir haben hier einen superextrafrischen und fruchtbaren Boden, der sogar ständig von den Regnern Wasser abbekommt. Und trotzdem gehört Deschampsia cespitosa 'Goldtau' zu den erfolgreichsten Gräsern, die ich kenne. Bekanntermaßen zählt die Waldschmiele zu den Pflanzen mit der weitesten Standortamplitude, ähnlich Sedum hybridum, Allium schoenoprasum und einigen anderen. Deswegen empfehlen wir sie nahezu jeder Kundschaft. Für Staudenbeete, Kiesgärten, Dachgärten, Wasserrändern - ein fantastischer Allrounder!Bei den Oudolfschen Pflanzungen steigert sich die Wirkung von Juli bis November von Woche zu Woche, ich vermisse aber den Garten der sieben Jahreszeiten, also der Vorfrühlings- und Frühsommeraspekt. Und bei den Gartengestalter und Staudenverwender hat der "blühende Klüngelkram" zu viel Botanik pur, als dass sich viele damit auseinandersetzen. ;D ;)
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Treasure-Jo
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Re:HighLine&Co - Planting plans

Treasure-Jo » Antwort #16 am:

Deschampsia für Kiesgärten! Das werde ich ausprobieren :D
Liebe Grüße

Jo
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Re:HighLine&Co - Planting plans

Gartenplaner » Antwort #17 am:

@sarastro:Hm, interessant - also direkt mal nachfragen, wo genau für ihn das Problem mit Deschampsia aufgetaucht ist, schliesslich sind flächige Pflanzungen mit unter anderem dem Gras ja geradezu ein Markenzeichen der neuen Staudenverwendung, das würd mich auch sehr interessieren ;)
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Re:HighLine&Co - Planting plans

Kenobi † » Antwort #18 am:

Artenarmut bedeutet Wolfgang Oehme, der mir einmal gesagt hat, dass wir viel zu viel verschiedene Arten verwenden würden.
Was hat er damit gemeint? Dass wir zu bunt pflanzen oder bezieht er sich auf die Gattungen?
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Treasure-Jo
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Re:HighLine&Co - Planting plans

Treasure-Jo » Antwort #19 am:

Er hat damit gemeint, dass wir (zu) kleinteilig pflanzen. Im Privatgarten ist es ja fast schon die Ausnahme, dass mehr als ein Exemplar einer Art oder Sorte zusammengepflanzt werden. Die Ausnahmen bestätigen die Regel. Oehme hat EINE Art oder Sorte mal eben auf 100 m2 und mehr gepflanzt, seien es Rudbeckia fulgida 'Goldsturm', Sedum 'Herbstfreude' usw. Auf weiten, großen Flächen kann man in großen Dimensionen denken und pflanzen.
Liebe Grüße

Jo
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Re:HighLine&Co - Planting plans

Kenobi † » Antwort #20 am:

Ich habe solche Pflanzungen gesehen und sie sehen wunderbar aus. Doch wie Christian schon sagte, wie ist das in Privatgärten zu realisieren. 100m² wird den wenigsten zur Verfügung stehen.Manchmal denke ich, mir es fehlt mir einfach der Mut, den Kunden nur drei, vier Pflanzen für ihr Beet zu empfehlen. Noch dazu gilt immer noch das Motto: "Es wird durchgeblüht". Da wirds dann schwer eine ansprechende Kombination zu finden.
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Re:HighLine&Co - Planting plans

Treasure-Jo » Antwort #21 am:

In unseren eher kleinen Privatgärten macht es eher selten Sinn, 100m2 mit einer Art zu bepflanzen. Aber auch da ist weniger oft mehr. Größere Gruppen einer Art oder Sorte (auf ca. 0,5- 2 m2) wirken großzügig, klar, wirkungsvoll. Ein kleinteiliges Sammelsurium wirkt oft chaotisch, "unlesbar", unruhig auf den Betrachter. Einzelne Pflanzen gehen häufug unter, es sei denn, sie werden wiederholt oder haben markante Strukturen.
Liebe Grüße

Jo
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Re:HighLine&Co - Planting plans

Treasure-Jo » Antwort #22 am:

Man kann Großzügigkeit/Klarheit dennoch mit Vielfalt in einem Staudenbeet verbinden. Das Beet wird in wenige größere Mosaik-artige oder Drift-förmige Flächen unterteilt. Jede Teilfläche wird mit einer Art bepflanzt. Diese Pflanzen sollten strukturstark sein. Besonders geeignet sind auch Gräser, neben Sedum, Echinacea, Rudbeckia, uva. In einer zweiten Ebene kann man dann verschiedene andere Arten/Sorten in kleinen Stückzahlen, als kleine Gruppen oder Solitäre einplanen, die auf die Fläche verteilt werden. Die größeren Flächen in dem eet bleiben erkennbar und sorgen für eine klare Gliederung und ablesbare Strulturen. Die Vielfalt und Spannung gewährleisten die Grüppchen und Solisten.
Liebe Grüße

Jo
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Re:HighLine&Co - Planting plans

Gartenplaner » Antwort #23 am:

In dem Buch von Oudolf wird die Entwicklung zu "wiesenhaften" Bepflanzungen gezeigt, das heißt, die Gruppierungen zu Drifts wird aufgegeben und eine wirkliche Durchmischung wie bei echten Wiesen angestrebt - das geht soweit, dass für manche großen öffentlichen Anlagen Staudenpflanzungen angesät und nicht mehr gepflanzt werden.Was ja wieder mehr Buntheit und Vielfalt ermöglicht :o
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Re:HighLine&Co - Planting plans

Kenobi † » Antwort #24 am:

Hier bei mir in der Nähe steht ein Haus dessen Garten ausschließlich aus einem steilen Hang besteht. Darauf stehen vereinzelt Bäume die flächig mit Efeu unterpflanzt sind. Dazwischen haben die Eigentümer zahlreiche Sedum 'Herbstfreude' gesetzt. Sonst nix. Und es sieht unglaublicherweise einfach großartig aus. Hätte ich das auf einem Pflanzplan gesehen, hätte ich dem Architekten den Vogel gezeigt... Es fasziniert mich immer wieder mit welch banalen Ideen, man schöne Gärten zaubern kann. Wie du schon sagst Jo, Klarheit und Harmonie der Pflanzung sind das A und O. Dann können die einzelnen Sachen auch wirken.Ich stelle mir manchmal vor, dass auch Piet Oudolf nicht sicher sein kann wie das fertige Gebilde aussehen wird. Man nimmt einen Stift und zeichnet einen Plan mit den Pflanzen, die man besonders mag oder mit denen man gute Erfahrungen gemacht hat (die Standortbedingungen natürlich eingeschlossen). Den Rest muss man der Natur überlassen.
sarastro

Re:HighLine&Co - Planting plans

sarastro » Antwort #25 am:

Artenarmut bedeutet Wolfgang Oehme, der mir einmal gesagt hat, dass wir viel zu viel verschiedene Arten verwenden würden.
Was hat er damit gemeint? Dass wir zu bunt pflanzen oder bezieht er sich auf die Gattungen?
Wir würden zu differenziert pflanzen und einfach viel zu viele Arten verwenden. Ich habe damals auf einem Schiff auf der Donau mit ihm diskutiert. Nur, da haben wir wiederum dasselbe Problem der vorhandenen Fläche. Wir befinden uns nicht in Amerika. Quadratmeterweise, ja pro Sorte ein Ar von ein und derselben Pflanze nenne ich eine gelungene, architektonische Wirkungsweise, ist aber das krasse Gegenteil von Foerster oder Oudolf. Die Pflegemaßnamen reduzieren sich bei beiden auf einen Frühjahrsschnitt. Es kommt auch unglaublich stark auf die Situation, bzw. auf die Kundschaft an. Mit allen unabsehbaren Folgen der Pflege etc., worauf Rücksicht zu nehmen ist. Einen Pflanzplan zu erstellen ist schwierig, wenn man die Situation nicht kennt. Ich empfinde dies oft als eine Fleißaufgabe oder als Zeitverschwendung und arbeite nur schematisch mit Pflanzenlisten. Auch den Kunden vor Ort vermitteln wir eher bewährte Kombinationen, die aus dem Ärmel geschüttelt wurden, wo aber durchaus Neues Platz haben darf!
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Re:HighLine&Co - Planting plans

moreno » Antwort #26 am:

Bildthis is one of the many photos of his private garden.I've never been there but it does not seem a football field.I would have also liked it with five Echinaceas instead of ten, five Persicarias instead of ten, fifty Allium instead of one hundred… And it would still be space for a small table with chairs. :) The fact that Oudolf has become a well-known garden designer in the world means that his work involves great spaces but, in my opinion, this does not mean that he cannot show his genius in less important situations.We may like the plants he uses or not but his talent is unquestionable...
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Re:HighLine&Co - Planting plans

Treasure-Jo » Antwort #27 am:

Ich stelle mir manchmal vor, dass auch Piet Oudolf nicht sicher sein kann wie das fertige Gebilde aussehen wird. Man nimmt einen Stift und zeichnet einen Plan mit den Pflanzen, die man besonders mag oder mit denen man gute Erfahrungen gemacht hat (die Standortbedingungen natürlich eingeschlossen). Den Rest muss man der Natur überlassen.
Piet Oudolf weiß schon sehr genau, wie seine Pflanzungen später aussehen. Das habe ich jedenfalls aus den Gesprächen mit ihm geschlossen. Er kennt seine Pflanzen in 3D zu jeder Jahreszeit und hat das im Kopf, wie ein Komponist der nach Notenblätter (s)eine Symphonie hört. Mit seiner jahrzehntelangen Erfahrungen in seiner Gärtnerei und mit seinen unzähligen Planungen hat er sehr viel Sicherheit und Wissen. Es funktioniert sicher nicht immer jede Pflanze an jedem Standort, auch bei ihm nicht. Im Maxipark in Hamm sahen alle Sedum-Sorten/Arten bis auf Herbstfreude mitleidserregend aus. Wenn man Astilben neben Salvia nemorosa pflanzt, dann zerrt man gewaltig an den Standortamplituden der Stauden. Das geht nicht immer gut. Aber doch fast immer zu 95%, das reicht. In einem großen, guten Gesamtbild fallen kleinere Ausfälle nicht auf.
Liebe Grüße

Jo
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Re:HighLine&Co - Planting plans

Treasure-Jo » Antwort #28 am:

this is one of the many photos of his private garden.I've never been there but it does not seem a football field.I would have also liked it with five Echinaceas instead of ten, five Persicarias instead of ten, fifty Allium instead of one hundred… And it would still be space for a small table with chairs. :) The fact that Oudolf has become a well-known garden designer in the world means that his work involves great spaces but, in my opinion, this does not mean that he cannot show his genius in less important situations.We may like the plants he uses or not but his talent is unquestionable...
Piet Oudolf hat auch viele (relativ) kleinere private Gärten gestaltet. In Bury Court gibt es auch Beete, die nur ca. 20-30 m2 groß sind. Da hat er Stauden in kleineren Gruppen arrangiert. Außerdem "ordnet" oder gestaltet er durch Rhythmisierung, Wiederholung und durch LeitstaudenBild
Liebe Grüße

Jo
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Re:HighLine&Co - Planting plans

sarastro » Antwort #29 am:

Das ist natürlich richtig, es gibt auch kleinere Situationen. Aber Hand aufs Herz: Wenn nicht die geschwungene Hecke im Hintergrund wäre, könnte dies auch irgendwo in England sein. Ich besitze noch Dias von Piets allerersten Pflanzungen.Aber bei den kleinen Staudenbeeten kann ich beim besten Willen nicht erkennen, ob sie nun von Piet sind oder auch von irgendwem andern. Nur weil einige Echinacea und Gräser vorhanden sind, bedeutet dies noch lange kein Markenzeichen? Aber vielleicht habe ich schon zuviel gesehen.Da könnte man auf Anhieb einige Staudenverwender der 80er-Jahre nennen, die dies genauso handhabten. Ist dasselbe wie bei den Kiesgärten: wurden schon lange vor Beth Chatto kreirt.
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