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Hochstammrose überwintern (Gelesen 6365 mal)
- austria_traveller
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Einmal sehen ist besser als hundertmal hören
Hochstammrose überwintern
Hallo Forum,Heute erzählte mir meine Arbeitskollegin, dass man Hochstammrosen immer über den Winter abdecken müsse, da sonst der Stock erfrieren würde.Da Sie mit Gartenarbeiten etwas *pingelig* ist, Frage ich lieber euch.Muss das so sein?Ach ja, ich wohne in Wien, kann also schon etwas kälter werden.Beste GrüßeGerhard
Beste Grüße
Gerhard aus Wien
Gerhard aus Wien
Re:Hochstammrose überwintern
Hochstammrosen sind natürlich etwas frostempfindlicher, weil ihre Veredelungsstelle ja hoch über der Erde ist.Vorsorge ist darum ratsam!1. Sollte der Haltestab stabil genug sein und o b e r h a l b der Veredelung in der Krone befestigt werden ( durch Windbruch kommen mehr Hochstämme um als durch Frost).2. In nicht ganz so extrem kalten Gegenden und bei relativ frostharten Sorten reicht es aus, die Veredelung sorgfältig mit Moos einzuwickeln. Die grüne Seite des Mooses zeigt dabei nach außen, denn es erfüllt seine Schutzfunktion besser, wenn es lebendig bleibt.3. In sehr kalten Gegenden und bei besonders empfindlichen Sorten ist es sinnvoll, sowohl den Stamm zusätzlich einzuwickeln/zu schattieren als auch zumindest den unteren Bereich der Triebe.Was den Stamm betrifft, können dafür z.B. ganz gut Jutestreifen oder Reetmatten verwendet werden. Beim Einwickeln der Triebe sollte man drauf achten, daß das Material luftdurchlässig ist und (ganz wichtig!) mit Schneelast oder vollgesaugt mit Regenwasser nicht zu schwer wird (das könnte sonst die Bruchgefahr erheblich erhöhen).Luftundurchlässiges Plastikmaterial kann - vor allem in wintersonnigen Lagen - verfrühten Austrieb bewirken, da es einen Treibhauseffekt hat und erhöht zusätzlich die Pilzgefahr.Es gibt spezielles Vlies, mit dem einige HST esitzer wohl schon gute Erfahrungen gemacht haben, selbst hab ich es aber noch nie benutzt.4. In kälteren Lagen gibt s auch gute Erfahrungen mit (zusätzlich zum Moos) zwischen die Triebe gesteckten und mit Band o.ä. befestigten Materialien wie Stroh oder Tannenzweigen (aber bitte immer auf das Gewicht achten!)Die früher häufig verwendeten Jutesäcke trocknen nach Regen oder länger anhaltender Feuchtigkeit schlecht ab und werden dann oft zu schwer.5. Wie auch bei den Trieben von Strauchrosen ist die größte Gefahr für die HST Triebe nicht eigentlich der Frost, sondern das - vor allem im Vorfrühling/Spätwinter - starke Gefälle zwischen Tag- und Nachttemperaturen, das verfrühten Austrieb bewirken kann. Darum ist die Schattierung mindestens genauso wichtig wie der eigentliche Frostschutz.Viel Erfolg! 

Re:Hochstammrose überwintern
Habe seit heuer zum ersten mal Stammrose, also sind meine Erfahrungen nicht besonders. Rose habe ich heute zurück geschnitten ,Krone mit Rupfen umwickelt und alles gut mit Laub ausgefüllt. Vor allem Veredelungsstelle gut schützen.Siggi
Gruss
Re:Hochstammrose überwintern
Hört sich schon gut an, aber mit dem Zurückschneiden sollte man eigentlich besser bis zum Frühjahr warten. - Es sei denn, es handelt sich um einen HST, dessen Triebe so dicht, lang und schwer sind, daß dadurch die Bruchgefahr erheblich vergrößert wird und s gibt keine Möglichkeit zusätzlicher Sicherung/Befestigung.Hab aus diesem Grund letzten Herbst die eine Seite eines Stanwell Perpetual HST stark zurückgeschnitten. Diese Sorte ist aber auch als HST besonders frosthart (und bekommt hier in S-H null Winterschutz).Diesen Herbst steht daneben die eine Stange eines neuen Bogens und ich konnte die Triebe zusätzlich daran befestigen, was den Rückschnitt überflüssig machte.Zusätzliche Stützpfähle und/oder -gerüste sind grundsätzlich sicher auch für andere, ausladende HST Rosen die bessere Option als ein starker Herbstrückschnitt: Je nachdem, wie dick die Triebe an der Schnittstelle sind/waren und wie schnell auf den Rückschnitt starker Frost folgt, ergibt sich nämlich leider eine größere Frostgefahr durch so einen starken Herbstschnitt.
- Nova Liz †
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Re:Hochstammrose überwintern
Meine beiden Schneekoppehochstämmchen stehen völlig exponiert und Wind und Wetter ausgesetzt.Sie sind megafrosthart und werden nie geschgützt.Andere,wie zb.Buff Beauty werden durch ein spezielles Rosenflies(gibst günstig im Sechserpack im Baumarkt) oder mit Stroh das mit Jutestreifen befestigt wird geschützt.Die Fliese müssen im Frühjahr rechtzeitig gelupft werden,sonst hat man flugs eine Läuseplage!
Re:Hochstammrose überwintern
Kann ich meinen Hochstamm nicht einfach frostfrei dunkel unterstellen (Garage)? Natürlich, so man sie denn im Kübel hat.
Re:Hochstammrose überwintern
Meine Hochstammrose ist Erotica. Krone war sehr gross, darum der Rückschnitt.Wie ist es eigentlich mit Krone absenken - stelle mir das nicht so einfach vor ?oder ist das bei manchen Sorten sinnvoller ?Siggi
Gruss
Re:Hochstammrose überwintern
Mir haben ziemlich viele Leute erzählt, daß sie Verluste durch das Herunterbiegen von Hochstammrosen hatten. Selbst würde ich das auch nicht versuchen. Wie tief müssen die denn verbuddelt werden, um denselben Schutz zu haben wie ein sorgfältig verhülltes Exemplar? Und wer hat soviel Platz? - Würde ich also eher von abraten.Frostfrei überwintern kann auch gefährlich sein, denn die Rosen brauchen eine gewisse Winterruhe. Vor ein paar Jahren hab ich meine erste Niphétos dadrch verloren, daß sie zu warm überwintert wurde: Der vergeilte Austrieb vom Februar war dem Wind draußen nicht gewachsen (hab sie natürlich gleich zurückgeschnitten und im März geschützt rausgestellt). Das Absterben dieser lebensuntüchtigenTriebe hat sich dann leider auf die ganze Pflanze erstreckt ::)Auch der Blush-Noisette HSt hätte den ersten Winter fast nicht überlebt: Durch Stroh und Jutesack schoben sich auch schon im März gelbe Triebe, als er in der dunklen Ecke einer Tenne stand.Seitdem überwintern er und die zweite Niphétos draußen an der Hauswand und treiben nicht mehr zu früh aus.- In seeeehr kalten Gegenden kann es für eine gewisse (möglichst kurze)Zeit natürlich schon eine Option sein aber auch dann ist es besser, wenn die Rosen zumindest etwas Frost abbekommen.
Re:Hochstammrose überwintern
Hallo zusammen,eine Hochstammrose hätte ich auch gern, bisher habe ich das Überwintern gescheut, zumal ich kein Beet zum Eingraben habe. Und ein "Sack" an der Terrasse paßt bei uns auch nicht so toll.@Nova LizJetzt würde mich interessieren, in welcher Klimazone Du wohnst. Denn so ein schönes Schneekoppebäumchen hätte ich auch gern.München soll angeblich Klimazone 7a oder 7b sein. Weiß einer von Euch, ob das stimmt?Viele Grüsse Isabel
Viele Grüsse
Isabel
Isabel
- Nova Liz †
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Re:Hochstammrose überwintern
Mit Absenken der Krone hab ich keinerlei Erfahrungen.Kann ich mir auch nur im ersten Jahr vorstellen,weil dir Unterlage schnell an Geschmeidigkeit verliert ,verholzt und dicker wird.Isabel,ich wohne in Zone 7b.Ich glaube aber,bei uns gartenregional ist es eher 7a,da ich sehr exponiert wohne und die Temperaturen auch immer etwas mehr absinken als im Ort.
Re:Hochstammrose überwintern
Schneekoppe-Bäumchen steht schon auf der Liste für nächstes Jahr,danke, Nova Liz, Deine Information paßt mir sehr gut!Isabel
Viele Grüsse
Isabel
Isabel
Re:Hochstammrose überwintern
Eine weitere Rose, die auch als HSt sehr frosthart ist (baucht hier ebenfalls keinen Winterschutz) ist Stanwell Perpetual.
Re:Hochstammrose überwintern
Stanwell Perpetual habe ich als Strauch.An HSt habe ich noch gar nicht gedacht, das eröffnet neue Möglichkeiten ... 

Viele Grüsse
Isabel
Isabel
Re:Hochstammrose überwintern
Hallo Austria Traveller!Mit dem Überwintern von Hochstammrosen im Norden Wiens konnte ich in den letzten drei Jahren Erfahrung sammeln.Ich bastle aus Wintervlies (das ist ein braunes Kunststoffgewebe, gibt es im 5 Meter-Pack, es geht aber auch weißes "Frühbeetvlies",) einen Sack, der unterhalb der Veredelungsstelle zugebunden wird. An den Seiten wird er zugeklebt (mit Powertape) oder zugetackert. Dann brauche ich Hilfe von jemandem, der mir diesen oben noch offenen Sack aufhält, damit ich großzügig Stroh reinstopfen kann. Wenn der Sack prall gefüllt ist binde ich ihn oben zu und befestige die Schnur am Stützstab. Da dieser Stecken sowieso ein paar Zentimeter über die längsten Äste der Hochstammrose hinaussteht kann ich ein dünnes Stück Styropor mit ca. einem halben Meter Durchmesser als Regenschutz obenauf befestigen. Der Schnee läßt sich dann auch mit einer einzigen Handbewegung von diesem "Deckel" runterwischen.Den Stamm der Rose schütze ich durch lockeres Umwickeln mit Wintervlies vor zuviel Sonne. Frost sollte dem Stamm selbst nichts ausmachen, handelt sich ja vermutlich um ein wildes Teil.Anhäufeln muß man eine Hochstammrose eigentlich auch nicht, schaden kann es aber natürlich nicht. Das Auspacken im Frühling sollte man an einem möglichst windstillen Tag machen, das rausrieselnde Stroh verteilt sich sonst weiträumig. Wenn es bei dir nicht so arg windig ist (wie bei mir am Dach) könntest du das Stroh anstatt mithilfe des Vliessackes auch beispielsweise mit Vogelschutznetz oder dünnen Plastikseilen (Wäscheleine?) an der Rose befestigen. Mit der Strohverpackung haben etwas empfindliche gelbe Austin-Rosen ("Graham Thomas" und "Charlotte") ohne jeglichen Schaden die letzten beiden doch recht kalten Winter bestens überstanden. Ich schneide im Herbst nur vereinzelte "Krakenarme" (Austin-Rosen haben manchmal die Angewohnheit einzelne solcher meterlangen Triebe zu bilden; sieht sowieso bescheuert aus, also weg damit), im Frühling schneide ich dann auf 2 bis 3 Augen zurück. Und noch ein "Erfahrungs"-Bericht:Meine Schwiegermutter überwintert eine unbekannte (vermutlich ein modernes "Bodendecker"
-Teil) Halbstammrose in ihrem Wiener Garten ohne jeglichen Schutz, außer man zählt abgedürrte Staudenstängel im Umkreis, die den Wind ein biserl abhalten, schon als Winterschutz. ;)Liebe Grüße, Barbara

