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Wer bin ich ? (Gelesen 9315 mal)

Tiere beobachten, schützen und erkennen

Moderator: partisanengärtner

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Katrin
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Re:Wer bin ich ?

Katrin » Antwort #30 am:

Laubfrösche wandern ja entlang von Heckenzügen und vermeiden Krabbeln am Boden (ein Grund, warum sie zumindest hier bei uns weniger werden - weil es weniger Hecken gibt und diese unterbrochen sind). Ich glaube kaum, dass die überhaupt oft in Zäune, Kübel oder andere Schutzvorrichtungen geraten.
"Ich glaube, viele von uns haben ihre Heimat längst verloren, denn sie haben sie in der Kindheit gelassen, in den staubigen Straßen und an den sonnigen Tagen, als die Welt noch gut war, weil wir nur die Fassade sahen und zu klein waren, die Türen zu öffnen."

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Re:Wer bin ich ?

partisanengärtner » Antwort #31 am:

Sie sind auch in den niedrigen Stauden zu finden. Im zeitigen Frühjahr ist die Hecke kein geeigneter Lebensraum für Laubfrösche. Die adulten sind auf dem Weg zum Teich und die jungen sitzen in der Krautschicht bis die Hecken ausreichend grün sind.Sie lieben zum Beispiel die Rosetten der Kohldisteln.Der Rückgang ist der modernen Landwirtschaft und dem Laichgewässermangel zuzuschreiben.Der Frosch sitzt leider meist direkt in der Spritzmittelzone bei schönem Wetter auf dem Laub.Die anderen Froschlurche leben da deutlich sicherer.Gerade junge Laubfrösche habe ich in entsprechenden Habitaten in Massen auf großblättrigen Stauden gefunden.Was mit denen beim Mähen passiert kann man sich vorstellen.
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Katrin
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Re:Wer bin ich ?

Katrin » Antwort #32 am:

Im Zuge des Autobahnbaus wurde in unserem Ort ein Laichgewässer zugeschüttet, dafür aber ein Ersatzgewässer errichtet. Ein paar engagierten Interessierten ist es zu verdanken, dass im Frühjahr inmitten der Baustelle eine Rettungsaktion gestartet werden konnte, bei der über 1500 Amphibien übersiedelt werden konnten, darunter 1200 Molche. Im neuen Gewässer gibt es etwa 20-30 adulte Laubfrösche. Der Nachweis ist schwierig, aber wir schätzen den Bestand auf etwa diese Zahl ein. Sie sind im Mai sehr zuverlässlich anzutreffen und "unsere" Laubfrösche waren sogar schon mal in einer Universum-Folge zu sehen (das Thema waren Baggerseen bei Linz, dort haben sich die Laubfrösche aber nur hören, nicht aber blicken lassen, deswegen stammen die Filmaufnahmen von hier ;) ). Warum ich das aber erzähle: Irgendwann kam (das Gerücht?) auf, dass Laubfrösche entlang von Heckenzügen wandern würden. Die beiden Ersatzbiotope liegen am Ende eines Haselheckenzugs, der von einem Berg herunterführt und Weiden und Magerrasen durchquert. Es gibt in der Nähe einige weitere Biotope, allerdings ohne Gehölzanschluss, und an keinem konnten Laubfrösche beobachtet werden. Deswegen erschien uns allen die Erklärung mit den Hecken am wahrscheinlichsten.Tatsächlich sind natürlich auch die Laichgewässer zurückgegangen - früher hatte jedes Gehöft im Obstgarten einen Löschteich - aber eben auch die Hecken (hier ehemals landschaftsprägend). Vermutlich spielt alles zusammen, natürlich auch die Landwirtschaft. Die Wanderzeit der Laubfrösche fällt hier mit der ersten Mahd der mehrschürigen Wiesen zusammen, fatal natürlich für die Frösche.
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Re:Wer bin ich ?

partisanengärtner » Antwort #33 am:

Man findet die Laubfrösche schon gelegentlich wenn man in den Gebieten wo er noch oder wieder vorkommt solche Zäune kontolliert.Ich war mal maßgeblich an einer Wiederbesiedlung eines Biotops in der Nähe beteiligt.Da wurden einige Jahre keine mehr verhört. Das Landratsamt fragte inoffiziell nach ob ich welche abgeben würde. Das entsprechende Habitat war von ihnen aufgebessert worden. Mit neuen Laichgewässern und Sommerlebensräumen. Auch entsprechender Pflege.Ich habe eine große Menge Subadulter Nachzuchten dort mit den Herren ausgesetzt. Im nächsten Jahr gings dann mit der Vermehrung los. Entlang der Autobahn haben sie die künstlichen Gewässer (Entwässerungsteiche) als Brückenköpfe benutzt. Die Ausbreitung war rasant.Wenn Du die entsprechenden Herrschaften heute darauf ansprichst, waren das die putativen Restbestände die das gemacht haben. 8) ;)Hat ja eigentlich offiziell nicht stattgefunden.
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Re:Wer bin ich ?

partisanengärtner » Antwort #34 am:

Die Hecken oder auch Laubwälder sind für das Gro der Adulten der Sommerlebensraum. Wenn die in der Nähe der Gewässer sind sind die Wanderverlustraten natürlich verträglicher.Die Wiesen von denen ich erzählt habe sind in einem Wasserschutzgebiet wo nur einmal im Jahr gemäht wird. Das auch sehr spät. Zur Zeit weiden dort Heckrinder und halbwilde Pferde.Aber die Frösche gingen dort sehr zurück weil in den großen Laichteichen Fische und auch sonst noch anderes sind. Das war vorher nicht so. Sie trockneten alle paar Jahre aus. Jetzt laichen sie in kleinen Ersatzgewässern. Die Massenbestände sind es jetzt nicht mehr.Man konnte da im Juli bis zu mehrere hundert junge Fröschchen in einer halben Stunde auf den breitblättrigen Stauden sehen. Zusätzlich zu ein paar Dutzend Adulten.
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Re:Wer bin ich ?

Katrin » Antwort #35 am:

Das muss schön gewesen sein. Ich bin immer froh, wenn ich mal ein paar rufen oder sie in Wasser platschen höre. Aber wenigstens gibts noch ein paar, sind wirklich nicht mehr viele.
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Re:Wer bin ich ?

partisanengärtner » Antwort #36 am:

Ich habe sie schon vereinzelt im März am Teichrand gesehen. Im April sind die meisten Männchen schon da, wenn es kein extrem kaltes Jahr ist.Rufen hört man sie aber erst wenn es warme Nächte gibt.
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Re:Wer bin ich ?

partisanengärtner » Antwort #37 am:

Am besten sind kleine Laichgewässer. Vor allem seicht und besonnt.Wenn sie alle paar Jahre austrocknen oder neue angelegt werden ist das sehr von Vorteil. Nördlich davon eine besonnte Hecke. Am besten mit tiefer in den Boden gehenden Löchern oder Lesehaufen aus Steinen oder größen Reisighaufen zum Überwintern. In Rufdistanz zu dem bekannten Biotop.Das wird sehr schnell besiedelt. Besonders wenn Du zur Laichzeit mal eine Laubfroschgesngs CD abspielst. Hat ein Freund von mir bei einem Restbestand gemacht. Sein Teich war einige Jahre voll von Laubfröschen und natürlich jede Menge Kaulquappen. Nach einigen Jahren als der Teich eingelaufen war wurden es deutlich weniger. Im Ursprungsbiotop hört man allerdings kaum noch welche.
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Re:Wer bin ich ?

Janis » Antwort #38 am:

Besonders wenn Du zur Laichzeit mal eine Laubfroschgesngs CD abspielst.
Klappt das auch mit Wasserfröschen? ;)
LG Janis
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Re:Wer bin ich ?

partisanengärtner » Antwort #39 am:

Da habe ich leider keine Erfahrung. Die habe ich nur beobachtet und nie gehalten oder vermehrt.Sind ja auch zwei Arten und ein Hybridkomplex. Ansiedlungen vermutlich des Hybriden oder von lessonae haben schon bei einigen Gartenteichbesitzern geklappt. Massenvermehrungen im Gartenteich habe ich aber noch nie gehört.Das kann aber auch daran liegen daß, das wohl oft reine Hybriden waren die ohne Rückkreuzung mit einer der Ausgangsarten in den meisten Beständen nicht fruchtbar sind.Es gibt aber auch fruchtbare Bestände reiner Hybriden. In meiner Gegend habe ich noch nicht davon gehört.
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Re:Wer bin ich ?

partisanengärtner » Antwort #40 am:

Junge Wasserfrösche sind sehr Wanderfreudig. Da ist ein Rufkonzert möglicherweise kontraproduktiv. Die Adulten fressen junge ganz gern.
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Re:Wer bin ich ?

Janis » Antwort #41 am:

Mit anderen Worten: ausprobieren.Massenvermehrungen strebe ich ja auch nicht an.
LG Janis
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Re:Wer bin ich ?

Janis » Antwort #42 am:

Junge Wasserfrösche sind sehr Wanderfreudig. Da ist ein Rufkonzert möglicherweise kontraproduktiv. Die Adulten fressen junge ganz gern.
Tatsächlich?Ich hatte etliche Wasserfrösche an meinem letzten Teich, Kannibalismus hab ich zum Glück nie beobachtet.
LG Janis
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Re:Wer bin ich ?

Gartenplaner » Antwort #43 am:

Erfrieren oder ersticken Frösche eigentlich , wenn das Überwinterungsgewässer nicht tief genug ist?Und müssten sie dafür nicht eigentlich einen guten Instinkt haben, ein passendes Gewässer aufzusuchen?2012 musste ich im Frühjahr drei Froschleichname aus meinem Mini-Tümpel rausfischen :P
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Re:Wer bin ich ?

partisanengärtner » Antwort #44 am:

Besonder bei großen Unterschieden in der Körpergröße ist der Jagdinstinkt bei denen schnell geweckt. Solche Freßversuche habe ich schon mehrmals beobachtet.Allerdings waren die in den von mir beobachteten Fällen keiner erfolgreich.Die kleineren waren zu schnell. ;DSehr viel kleiner muß die Beute bei denen nicht sein. Manche erwischen Vögel oder mittelgroße Goldfische, die so lang sind wie sie selber.Dieser Spanier war erfolgreich.http://www.iberia-natur.com/biotop/kann ... age013.jpg
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