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Der Auerochse (Gelesen 5707 mal)
- lerchenzorn
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Re:Der Auerochse
Dem Wisent geht es leider weltweit gerade wieder einmal nicht mehr so gut. In den ex-sowjetischen Staaten wird kräftig gewildert, z.B. in der Ukraine.Die bisher in Freiheit lebenden Herden haben den eurasischen Waldwuchs kaum beeindruckt. Kleinteilige deutsche Forstwirtschaft hat da aber sicher einen anderen Blick drauf. Nach 1990 waren Forstbetriebe im österreichischen Mühlviertel in großer Aufregung, als Elche aus der kleinen, bis dahin gut abgesperrten südböhmischen Population einwanderten. Es ist dem Vorposten-Bestand insgesamt nicht gut bekommen.(Wie weit manchmal auch die Ignoranz westlicher Naturschutzorganisationen kurz nach Zerfall des Ostblocks ging, wird am Beispiel eines anderen grasenden Wildtieres traurig deutlich, der Saiga-Antilope. Der WWF ging schlankweg davon aus, dass die großen Bestände in der Ex-Sowjetunion einfach mal so da seien und die Hörner der männlichen Tiere sich ja vielleicht auch als Nashorn-Ersatz in der TCM nutzen ließen. Dass erst durch konsequenten und aufwändigen sowjetstaatlichen Naturschutz wieder 2 Mio Tiere in den Steppen grasten, wo um 1930 nur noch ca. 1000 waren, schien dem WWF vielleicht kaum vorstellbar. Die bloße Erwägung des Vereins war dem TCM-Markt eine willkommene Empfehlung zum ungehemmten Zugriff. Die Saiga stand wieder einmal am Abgrund und ist noch nicht gerettet.)
Re:Der Auerochse
Zum Thema Saiga-Antilope und Wolf empfehle ich die Lektüre dieses Buches. Heiter ist es nicht, aber absolut lesenswert.
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Re:Der Auerochse
Der Autor hat übrigens eng mit dem WWF zusammengearbeitet und auch das Vorwort zu diesem Buch geschrieben.
Schöne Grüße aus Wien!
- lerchenzorn
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Re:Der Auerochse
Dann hätte der WWF die Situation gekannt? War das mit dem Nashorn-Ersatz einfach eine unbedachte Äußerung?Zu "Auerochsen" und anderen Wildrindern: das Konfliktpotenzial bei zaunloser Existenz ist vermutlich größer als bei Raubsäugern. Vor allem Mais hat eine gute Höhe, um den Tieren als Langzeitversteck zu dienen. Das und der gute Geschmack könnte anziehen. Man könnte erst einmal den Anteil großflächig und nur zeitweise gezäunter Waldweiden und Halboffenländer deutlich erhöhen. Da wäre viel ungenutzte Biomasse in gutes Fleisch umzuwandeln.
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Re:Der Auerochse
Glaub ich nicht. Der WWF macht sein Geld mit romantischen Gefühlen für afrikanisches Großwild.Dann hätte der WWF die Situation gekannt? War das mit dem Nashorn-Ersatz einfach eine unbedachte Äußerung?
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.
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- lerchenzorn
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Re:Der Auerochse
Dagegen sprechen aber die posts von martina 2 und staudo. (Mir sind die Wurzeln des WWF ja auch suspekt. Entwicklungsfähig ist aber sicher auch dieser Verein.)Zum WWF und der Saiga - es war offenbar nicht pure Leichtfertigkeit, sondern Glaube an ein zuverlässiges Management in den SU-Ländern:WWF-DarstellungNewScientist-Artikel