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Prophylaxe gegen alles über den Winter? (Gelesen 1556 mal)
Moderator: Nina
Prophylaxe gegen alles über den Winter?
Ich habe heute mal wieder im Garten aufgeräumt und gepusselt und dabei ist mir wieder aufgefallen, dass es auch oder gerade jetzt vor dem ersten Frost hier schon wieder reichlich Anzeichen für "Nerver" an den Pflanzen gibt: Zuerst stoben beim Rückschneiden nicht nur der Akeleien, und auch beim Ausreißen der dicken Schöllkrauthorste dichte Wolken von Weißen Fliegen auf. Kurz darauf hatten sie sich wieder irgendwo außerhalb meines Sehfeldes niedergelassen.Danach habe ich weiter zurückgeschnitten, auch einige Clematisranken, die, wie noch etliche andere Pflanzen, grau von Mehltau waren.Als ich danach daran ging, Pflanzen in Töpfen und Containern etwas auszuputzen und für den Winter dicht zusammenzustellen, fand ich natürlich wieder Massen dieser kleinen, glitschigen ca 1 cm großen Nacktschnecken an allen verdeckten Stellen, und die sind so klein und glibschig, dass man sie nicht besonders erfolgreich absammeln kann, zumal ich davon ausgehe, dass ein Vielfaches von ihnen noch unentdeckt ist.Gibt es eigentlich eine sinnvolle Strategie, jetzt im Herbst schon mal vorsorglich was gegen den anscheinend vorprogrammierten Schädlingsbefall zu unternehmen? Außer, die infizierten Mehltaublätter in den Mülleimer zu tun oder so?Könnte das Ausbringen von Schneckenkorn überhaupt noch was bringen, oder sind die Viecher sowieso schon in Askese? Ich stelle es mir so schön vor, wie sie in Ermangelung frischer Blätter an einem milderen Tag mal am Schneckenkorn knabbern und dann...Oder sollte man nur die Nerven bewahren, davon ausgehen, dass die herbstlich gealterten Blätter eben auch leichter heimgesucht werden (wovon auch immer) und mit Zuversicht das Frühjahr abwarten?Wie haltet Ihr es mit dieser Frage? Oder stellt sie sich Euch gar nicht, Ihr Glücklichen?Liebe Grüße Barbara
Re:Prophylaxe gegen alles über den Winter?
Huhuuu, warum antwortet mir niemand?Oder mag sich nun nach dem ersten Frost niemand mehr mit Pflanzen-Schädlingen beschäftigen (tut man ja sowieso nicht gerne, ich weiß)? Oder guckt man eh nicht ohne Not in den "Gesundheits-Thread"?Kann ich verstehen, habe ich vorher ehrlich gesagt auch nicht gemacht.Trotzdem, ein paar aufmunternde Hinweise täten gut, oder?Liebe Grüße Barbara
Re:Prophylaxe gegen alles über den Winter?
Hallo Astrantia,ehrlich gesagt habe ich mich noch nie im Spätherbst nach den Schädlingen des nächsten Jahres gefragt. Ich hoffe da immer auf einen starken Frost, der schon mal manches von selbst erledigt.Ich glaube nicht, dass es sinnvoll ist, jetzt noch Schneckenkorn auszustreuen. Die meisten Schnecken haben sich ohnehin schon in die Winterruhe begeben. Wenn ich beim Saubermachen in den Beeten noch einzelne Nacktschnecken antreffe, macht meine Gartenschere kurzen Prozess mit ihnen. Machmal stoße ich auf Häufchen von Schneckeneiern, die ich alle schön oben auf dem Erdreich verteile (von wegen Eiseskälte und so)Das einzge, wozu ich mich gelegentlich (aber nicht immer konsequent) aufraffe, ist das Entfernen von Rosenblättern unterm Strauch, die von Rosenrost befallen waren.Von Mehltau befallene Stauden häcksle ich extra und entsorge sie in der Mülltonne.Das war's aber auch schon. Hilft dir nicht viel, was?
Re:Prophylaxe gegen alles über den Winter?
Doch, Callis,denn im Grunde tendiere ich auch zu dieser Haltung und wollte mich wohl eigentlich hauptsächlich bestätigt finden.Ich hatte mich nur bei den weißen Wolken so erschrocken, aber nun hoffe ich zumindest in der Hinsicht auf genügend Frost, und was die Schleimies betrifft, habe ich auch immer eine gut fassende Schere in der Nähe. Na, dann lassen wir mal den Winter sein Werk tun.Danke jedenfalls, ist son komisches Gefühl, wenn man auf Fragen nix hört, aber ich kann das bei diesem Thema verstehen.Liebe Grüße Barbara
Re:Prophylaxe gegen alles über den Winter?
Da heuer ein grauenhaft pilziges Jahr bei mir war habe ich Anfang November nochmals mit Zinnkraut-Tee gegossen. Nun bin ich am Überlegen, ob ich die paar mal, die ich während des Winters gießen muß ebenfalls mit dieser Pilz-Vorbeugung machen werde. (Dazu müßte ich allerdings kleine Mengen vorgekochtem Schachtelhalm-Tees einfrieren, da die Zubereitung 24 Stunden dauert und im Winter nie genau vorhersehbar ist, wann gegossen werden kann/muß. Fertig zubereiteter Tee fängt bei mir leider innerhalb weniger Tage zu schimmeln an).Den Schnecken habe ich ausnahmsweise mal das giftige blaue Schneckenkorn unter die Töpfe und Tröge gestreut, das "harmlose" grüne (Ferramol) fängt bei den momentanen Temperaturen sofort zu schimmeln an und ich glaube auch nicht, daß die Schnecken noch ausreichende Mengen davon fressen würden. Sobald meine Katzen im Frühling wieder auf die Terrasse dürfen/wollen muß ich das giftige Zeugs aber entfernen.Fest vorgenommen habe ich mir eine "Winter- bzw. Austriebsspritzung" (mit Öl), damit ich eventuell überwinternde Stadien von Spinn- bzw. Weichhautmilben abtöten kann. Während der Vegetationszeit wären dafür recht heftige "Chemiekeulen" nötig, das hoffe ich mir zu ersparen.Einen weißen Anstrich (kalken) muß ich noch auf den Obstbäumchen anbringen, das schützt nicht nur vor zuviel Wintersonne sondern erstickt auch eventuell überwinternde Schädlinge. (Nützlinge wie Raubmilben allerdings leider auch).Unter das Thema Prophylaxe fällt m.E. auch, wenn man Nützlingen wie Schwebe- und Florfliegen, Marienkäfer, Igel etca. eine gute Überwinterungsmöglichkeit bietet. Aber ob es dafür nicht fast schon zu spät ist?Liebe Grüße, Barbara
Re:Prophylaxe gegen alles über den Winter?
Ach wie nett, da schreibt ja doch noch jemand, meine Namensschwester!Hilft Schachtelhalm auch gegen Mehltau? Sowas könnte ich auch über den Winter gebrauchen.Aber warum dauert die Schachtelhalmtee-Herstellung so lange? Kann man das nicht mit getrocknetem Schachtelhalm machen? Mein Gefrierschrank ist permanent überfüllt mit allem möglichen, ich hätte wohl gar keinen Platz für Gefriertee in den Mengen, die die Pflanzen über den Winter bräuchten.Was das Schneckenkorn betrifft: ich bin da auch immer vorsichtig, aber mit Ferramol habe ich im vergangenen Jahr gute Erfahrungen gemacht, weil ich es nämlich ziemlich früh im Jahr, als die allerersten milderen Tage mit anfangendem Neuaustrieb kamen, großzügig ausgestreut habe, und es war auch an den allermeisten Stellen nach wenigen Tagen futsch, ein Zeichen, dass die ersten Schnecken, mit riesigem Kohldampf nach der Winterruhe, in Ermangelung von Grünzeugs sich vermutlich die Spezialkörner einverleibt hatten. Zumindest war die Schneckenplage bei mir in diesem Frühjahr nicht so katastrophal wie im Vorjahr, was natürlich auch an den allgemeinen Gegebenheiten gelegen haben könnte.Liebe Grüße Barbara
Re:Prophylaxe gegen alles über den Winter?
Habe ich mich auch, als ich das Schöllkraut weggemacht habe. Aber da schiebe ich eine ruhige Kugel und vertraue darauf, dass die Natur das schon von selber regelt. Bei den Schnecken allerdings nicht. Aber immer wieder warte ich im Frühjahr mit dem Ausstreuen zu lange. Man muss das Schneckenkorn wahrscheinlich ausbringen, bevor man überhaupt die erste Schnecke gesehen hat, oder?Ich hatte mich nur bei den weißen Wolken so erschrocken,
Re:Prophylaxe gegen alles über den Winter?
Ja, genau, und in den Jahren davor war ich entweder zu geizig, oder ich kam erst so richtig in Rage, nachdem die ersten fetten Biester seelenruhig an meinen frischen Hostatrieben raspelten.Den Tipp mit dem frühen Ausstreuen gab mir schon vor Jahren die sehr kompetente Mitarbeiterin in meiner Lieblingsgärtnerei; aber ich hatte es erstmal unter der Rubrik "Steigerung des Schneckenkorn-Verkaufs" abgelegt. Wie gesagt, ich hatte im vergangenen Frühjahr noch eine Riesenpackung Ferramol vom Vorjahr übrig gehabt, und habe sie dann großzügig verstreut, mit den o. geschilderten Ergebnissen. Und da ja um die Zeit noch nicht viel Blätter über dem Boden sind, konnte ich es auch schön gleichmäßig verteilen und den täglichen Schwund mit Genugtuung registrieren. Ich werde es sicher im kommenden Frühjahr wieder machen, und ich habe auch an diesem Wochenende noch Kornreste zwischen meine Blumentöpfe gegeben, da ich noch ganz unternehmungslustige Schnecken fand, allerdings nicht mehr die dicken fetten, sondern die knapp fingernagelgroßen, die man kaum in, geschweige denn zwischen die Finger bekommt, weil sie so glibschig sind. Und die schaffen es ja auch immer eine ganze Menge Blattmasse zu vertilgen, weil es so viele sind. Bahh!Liebe Grüße Barbara
Re:Prophylaxe gegen alles über den Winter?
Empfehle ein wenig mehr Laissez-faire. Bevor ein Problem dauerhaft auftritt, ist Prävention eigentlich überflüssig. Und nicht vergessen: Die Natur regelt in einem naturnahen Garten viele Probelme selbst. Da nimmt man vorübergehende Ausfälle, die diesem längerfristigen Ziel dienen, doch gern in Kauf. Akute Probleme behandle ich dann, wenn sie unerträglich werden. Bestimmt nicht präventiv im Spätherbst.