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Chelidonium majus als Zeigerpflanze? (Gelesen 7111 mal)

Einjährige, Zweijährige, mehrjährige Stauden, Farne, Gräser, Zwiebelpflanzen ...

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troll13
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Re:Chelidonium majus als Zeigerpflanze?

troll13 » Antwort #15 am:

Für mich ist in diesem Zusammenhang neben dem Experiment auch der Nutzen der Ellenbergschen Zeigerwerte für den eigenen Garten interessant.Zitiert nach FloraWeb.de:"Zeigerwerte (nach Ellenberg)Lichtzahl: 6 = Halbschatten- bis HalblichtpflanzeTemperaturzahl: 6 = Mäßigwärme- bis WärmezeigerKontinentalitätszahl: indifferentFeuchtezahl: 5 = FrischezeigerFeuchtewechsel: keinen Wechsel der Feuchte zeigendReaktionszahl: indifferentStickstoffzahl: 8 = ausgesprochenen Stickstoffreichtum zeigendSalzzahl: 0 = nicht salzertragendSchwermetallresistenz: nicht schwermetallresistent"Der hohe Nährstoffgehalt des Standorts ist durch die jahrelange Lagerung von Laub und Gartenabfällen zu erklären. Fragt sich nur ob die nach den Zeigerwerten zu vermutende Bodenfrische und die Wasserhaltekraft (Feuchtewechsel) dieses Laubmulls als Oberboden nur durch die bislang starke Beschattung bedingt ist?
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Gartenplaner
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Re:Chelidonium majus als Zeigerpflanze?

Gartenplaner » Antwort #16 am:

Ist dein Boden im Garten denn soweit einheitlich?Ich frage, weil ich bei mir gemerkt habe, dass mein Lehm an manchen Stellen im Sommer trocken und zu Beton wird, an anderen Stellen durchgehend feucht bleibt - und da können nur wenige Meter dazwischen liegen.
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uliginosa
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Re:Chelidonium majus als Zeigerpflanze?

uliginosa » Antwort #17 am:

Die Ellenbergschen Zeigerwerte passen eigentlich immer ganz gut.Und klar, wird die Standortfeuchte durch die Beschattung mit bestimmt - wenn ich hier im Trockengebiet feuchtigkeitsliebende Pflanzen ansiedeln will, pflanze ich immer in den Halbschatten bis Schatten. Wobei Humusreichtum und Mulchen auch einiges zu einem ausgeglichenen Wasserhaushalt beitragen. Cornus alba wird hier öfter von Vögeln ausgesät und wächst dann auch an ungünstigen Standorten gut. Kathrin, ich hoffe, es ist nicht wirklich aktuell so grün unter eurer Birke, wo ich doch demnächst in Ö. skifahren will. ;)
Viele Grüße aus dem Trockengebiet, Uli
troll13
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Re:Chelidonium majus als Zeigerpflanze?

troll13 » Antwort #18 am:

Vielleicht mache ich es mir mit den Zeigerpflanzen auch etwas zu einfach.Hab die Ellenbergschen Zeigerwerte des Schöllkrauts vorhin mit der einjährigen kleinen Brennnessel und der ausdauernden großen Brennnessel verglichen.Die Einjährige bezeichnenderweise auch ein "Frischeanzeiger" (Wert 5 wie das Schöllkraut) habe ich eigentlich nur in dem trockensten Bereich des Gartens, direkt unter dem Ostgiebel des Wohnhauses, der im Regenschatten liegt. Der Boden ist hier extrem sandig.Die ausdauernde Form, ein "Frische- bis Nässeanzeiger" (Wert 6), war in dem gestern gerodeten Bereich nur im Randbereich einmal zu finden, obwohl sie in den schattigeren Partien des Gartens immer mal wieder auftaucht.Vermutlich braucht man neben anderen Informationen und Kenntnissen über einen Standort wirklich die Schnittmenge mehrerer "Zeigerpflanzen", um halbwegs brauchbare Aussagen über die Standorteigenschaften zu treffen.
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pearl
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Re:Chelidonium majus als Zeigerpflanze?

pearl » Antwort #19 am:

warum so kompliziert? Ist es nicht so, dass du als Gärtner ein Gefühl für einen Standort hast? Die Zeigerwerte registrierst du doch intuitiv mit der langen Erfahrung. Die Arithmetik irritiert doch nur und hemmt ein spontanes Handeln.
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”

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uliginosa
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Re:Chelidonium majus als Zeigerpflanze?

uliginosa » Antwort #20 am:

Wenn du Brennnesseln (Urtica dioica) hast, reicht das als Hinweis, dass der Standort nährstoffreich ist. Der N-Wert ist i.d.R. aussagekräftiger als die Angabe "Frischezeiger" - wenn genügend Nährstoffe da sind, wird auch Trockenheit besser ertragen. Schöllkraut wächst hier z.B. an einem westexponierten Bahndamm, sicher ein trockener Standort, aber Robinien sorgen da für N-Reichtum und ein bißchen Schatten.
Viele Grüße aus dem Trockengebiet, Uli
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Re:Chelidonium majus als Zeigerpflanze?

troll13 » Antwort #21 am:

Erstens langweile ich mich gerade ein wenig. ;DZweitens frage ich mich bei den vielen Fragen um Hilfesstellung bei Bepflanzungsfragen, ob man nicht mit "Zeigerpflanzen" Standortsituationen hinreichender erklären kann. Also "was wächst bei dir an Unkräutern?".Die Frage, ober Boden sandig, lehmig oder tonig ist, ist doch nur eine Seite des Themas. Hinweise erhoffe ich mir auf die Nährstoffgehalte und die Boden- und Luftfeuchtesituation.Ein Beispiel: Obwohl mein Ausgangsboden sehr sandig, ergo durchlässig ist, musste ich hier im Laufe der feststellen, das er gar nicht so trocken ist, wie bei anderen Purlern, die schwereren Ausgangsboden haben.Wieso gedeihen hier in meinem "normalen" Gartenboden Astilben und woanders eben nicht oder nur unter großem Wässerungsaufwand.
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Re:Chelidonium majus als Zeigerpflanze?

troll13 » Antwort #22 am:

Bei Urtica dioica scheint es wirklch vor allem auf den Stickstoffgehalt anzukommen. Stutzig macht mich nur das örtlich begrenzte Vorkommen von Urtica urens.Sie müsste durch Selbstaussat und über den Kompost nach 50 Jahren Gärtnern auf dem gesamten Grundstück zu finden sein, scheint jedoch ihr "Rückzugsgebiet" unter diesem wirklich trockenen Hausgiebel gefunden zu haben.
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pearl
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Re:Chelidonium majus als Zeigerpflanze?

pearl » Antwort #23 am:

Erstens langweile ich mich gerade ein wenig. ;D
da sagst du was! Es ist einfach furchtbar! ;D
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Re:Chelidonium majus als Zeigerpflanze?

Treasure-Jo » Antwort #24 am:

warum so kompliziert? Ist es nicht so, dass du als Gärtner ein Gefühl für einen Standort hast? Die Zeigerwerte registrierst du doch intuitiv mit der langen Erfahrung. Die Arithmetik irritiert doch nur und hemmt ein spontanes Handeln.
Ich tendiere sehr dazu, Dir voll zuzustimmen. ;)
Liebe Grüße

Jo
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pearl
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Re:Chelidonium majus als Zeigerpflanze?

pearl » Antwort #25 am:

das ist lieb. :-* :D
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Re:Chelidonium majus als Zeigerpflanze?

troll13 » Antwort #26 am:

So kompliziert finde ich das gar nicht."Lebensbereiche" hin, "Lebensbereiche" her... Wenn du deinen Gartenstandort nicht wirklich kennst, nützen sie dir wenig.Nimm die Stickstoffanzeiger. Ausser meinem Uraltkompost kommt eigentlich kein Dünger seit mehr als 2O Jahren mehr in meinen Garten. Trotzem sind alle Unkräuter, die ich hier finde, "Stickstoffzeiger".Hier eine Steppenvegetation des Lebensbereichs Fr1 zu etablieren, würde vermutlich nur mit enormem Aufwand der Abmagerung möglich sein. Also verzichte ich auf "New German Style" und konzentriere mich eben auf Schattengarten und Anlagen mit Beetstaudencharakter.
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Re:Chelidonium majus als Zeigerpflanze?

pearl » Antwort #27 am:

troll. ::) Du bist kompliziert und nicht der theoretische background. Da ist nichts gegen zu sagen und der ist an der richtigen Stelle durchaus angebracht.Aber doch nicht in deinem Garten an der Stelle!
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Re:Chelidonium majus als Zeigerpflanze?

RosaRot » Antwort #28 am:

Hier eine Steppenvegetation des Lebensbereichs Fr1 zu etablieren, würde vermutlich nur mit enormem Aufwand der Abmagerung möglich sein. Also verzichte ich auf "New German Style" und konzentriere mich eben auf Schattengarten und Anlagen mit Beetstaudencharakter.
Urticaria und anderes wächst bei mir munter herum, wenn ich es lasse. Steppe ist trotzdem. Und Magerrasen. Wichtig ist sandig-durchlässiger Boden, bißchen mehr Stickstoff freut eher so manche Pflanze. Wenn Du NGS machen willst, versuch es doch einfach. Wenn es anders funktioniert als geplant bist du um eine Erfahrung reicher. Aber irgendetwas etwas funktioniert immer, das ist das eigentlich spannende...
Viele Grüße von
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Re:Chelidonium majus als Zeigerpflanze?

troll13 » Antwort #29 am:

Eigentlich finde ich NGS überhaupt nicht spannend. :-XIch frage mich zudem, warum man kompliziert ist, wenn man sich beim Roden einer sich selbst in Jahren entwickelten Wildnis Gedanken macht, was dort ohne gärtnerisches Zutun wächst und warum.Ich gebe zu manchmal stelle ich mich vielleicht absichtlich dumm. ;DAber muss man seine sogenannte "Erfahrung" bzw. das gärtnerische "Bauchgefühl" nicht auch in manchen Situationen einmal grundlegend hinterfragen?Hätte ich als Pur-Neuling nun nur gefragt, was ich unter zwei alte Birken pflanzen kann, was wären dann wohl für Vorschläge gekommen? Sicher auch von mir. ::)
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