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Biber (Gelesen 11160 mal)

Tiere beobachten, schützen und erkennen

Moderator: partisanengärtner

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claudia
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Re:Biber

claudia » Antwort #45 am:

Hier am Inn, und den Altwässern, haben sich Biber seit ca acht Jahren ausgebreitet. eEs ist interessant zu beobachten, wie sie ihre Umwelt umgestalten. Gottseidank ist mein Garten weit genug davon entfernt-Ich finde es bemerkenswert, wie sie vorgehen. Im Sommer steht hier Mais ganz oben auf dem Speiseplan. Vom Wasser aus werden Wege in den Maisacker angelegt. Dort wird dann kreisförmig abgeerntet. Die kompletten Maispflanzen werden dann zum Ufer gebracht und dort ganz manierlich auf die gleiche Länge abgelängt und gestapelt. Sehr ordentlich. Am nächsten Tag verschwinden dann die Maisabschnitte. Ob in den Bau oder sonstwohin weiss ich nicht.
Schöne Grüße
claudia
Eva

Re:Biber

Eva » Antwort #46 am:

spannend :D
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claudia
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Re:Biber

claudia » Antwort #47 am:

Das war allerdings die gute Geschichte! Der Baumbestand hat sich drastisch verändert. Die Biber fällen Bäume bis zu 25cm Durchmesser ohne Probleme in einer Nacht. Bei stärkeren Bäumen dauert es schon mal mehrere Nächte.Da es am Ufer auch einige mächtige Eichen gibt, habe ich versucht, sie mit Hasendraht zu retten. Längerfristig gelingt das nicht. Die Biber ringeln die Eichen, so dass sie im laufe der Jahre absterben und umstürzen. Diesen Winter haben sie eine Eiche zu Fall gebracht um die ich ein paar Jahre gekämpft hatte. Der Stammdurchmesser betrug 67cm.
Schöne Grüße
claudia
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Staudo
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Re:Biber

Staudo » Antwort #48 am:

Ganz normaler Maschendraht für Zäune hilft absolut. Leider hält der Jahrzehnte. Hier findet man immer mal Bäume, bei denen vergessen wurde den Draht nach Jahren zu entfernen bzw. zu erneuern. Dann wächst der Draht ein. Ich empfehle grundsätzlich unverzinkten Maschendraht zu nehmen. Ein paar Jahre hält der und gibt dann irgendwann nach.
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Janis
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Re:Biber

Janis » Antwort #49 am:

Wie sind denn die Erfahrungen mit Vergrämungsmitteln, wie hier beschrieben?
LG Janis
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Staudo
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Re:Biber

Staudo » Antwort #50 am:

Das weiß ich nicht. Aber so etwas:
Vor allem wenn Ackerflächen direkt an einen Flusslauf angrenzen, in dem sich ein Biberrevier befindet, ist das Konfliktpotenzial groß. Das Ärgernis: angenagte Maiskolben oder ausgezupftes Wurzelgemüse. Dabei ist die Lösung so simpel wie wirkungsvoll. Der Biber bewegt sich bei der Suche nach Futter nur selten mehr als 20 Meter über den Uferrand hinaus. Richtet man in diesem Rahmen eine Pufferzone ein, dann wird der Biber nur dort an Rinden und Kräutern nagen und die Feldfrüchte ignorieren.
zeugt von viel Naivität. Wer ist bereit, beidseitig von Gräben und Flüssen auf einen je 20 Meter breiten Streifen zu verzichten? Und von "angenagten Maiskolben" kann man auch nicht sprechen, eher von Kahlschlag.
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Janis
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Re:Biber

Janis » Antwort #51 am:

Ich hab noch weiter nachgelesen :alle getesteten Vergrämungsmittel erwiesen sich als wirkungslos, bis auf „Wöbra“: 3 Monate nach der Applikation war noch kein Baum genutzt worden. Diese Aussage datiert allerdings aus 1988. Aber das Mittel ist noch heute im Handel.Ich gebe zu, nicht die geringste Ahnung von Bibern zu haben. Er ist zwar hier in der Gegend auch vertreten, aber man liest nichts drüber.Welche Alternativen gibt es denn, ausser, entweder die Biber zu vertreiben oder umzusiedeln oder ihnen ihre 20 m breiten Fresstreifen zuzugestehen?(und abgesehen von der Methode, die Bäume mit Maschendraht zu umwickeln)
LG Janis
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Cryptomeria
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Re:Biber

Cryptomeria » Antwort #52 am:

Ich kenne mich mit Vergrämungsmitteln beim Biber nicht aus, habe aber sehr viele oder fast alle Vergrämungsmittel gegen Rehe ausprobiert. Und obwohl einige als wirksam bezeichnet werden, hilft bei mir auch nichts außer Zaun.Dies als Einwand zu den meist teuren Mitteln.VG Wolfgang
Amur
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Re:Biber

Amur » Antwort #53 am:

Wöbra ist ja gegen Hirsche schon länger im Einsatz. Die ganzen Schmieren und ihre Wirksamkeit hängen halt davon ab, dass man immer wieder kontrolliert ob sie noch Flächendeckend drauf sind.Je nach Witterung kann die Lebensdauer so einer "Tapete" recht unterschiedlich sein.
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claudia
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Re:Biber

claudia » Antwort #54 am:

Ganz normaler Maschendraht für Zäune hilft absolut....
Ja, der Draht wurde nicht beschädigt! Leider bekomme ich den Drahtschutz nie so hin, dass er hundertprozentig bis zum Boden reicht. Die Gegend am Fluss ist recht uneben und schlecht aufgeräumt. So bleibt immer ein wenig Platz zwischen Draht und Erde, wo er dann doch ansetzen kann mit seinem schändlichen Tun. "Mein" Biber ist so schlau und fängt das Ringeln hier auch bei den Wurzelausläufern, die nicht ganz von Erde bedeckt sind, an. Über Jahre hin emsig und beharrlich verfolgt, führt das auch zum Umsturz.Ich kann ihm nicht mal richtig böse sein. Ich muss feststellen, dass er immer gewonnen hat. Jetzt freue ich mich halt, dass man den Inn besser sehen kann, weil keine großen, mächtigen Eichen den Blick verstellen. :-\
Schöne Grüße
claudia
reinesHobby
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Re:Biber

reinesHobby » Antwort #55 am:

Wir haben jetzt auch einen europäischen Biber im Fluss hinter dem Haus. Habe es gemerkt, nachdem er mir vor einigen Nächten 6 Rotbuchen aus der im letzten Frühling neu gesetzten Hecke stibitzt hat. Die Kopfweiden und meinen auf Niwaki-style geschnittenen Wildwuchs-Ahorn hat er zum Glück noch nicht angefressen. Ich habe jetzt das Ufer an den Stellen, wo er hoch kommen könnte, wesentlich steiler gemacht. Zudem habe ich die seitlichen Zugänge am Flussufer zum Garten jetzt auch mit einem Drahtzaun abgesperrt. So geht er hoffentlich lieber auf ein anderes Grundstück. Zu guter letzt habe ich die Schätzchen im Garten sicherheitshalber trotzdem noch mit Drahtzaun eingefasst. Seit dem ist nichts mehr vorgefallen und ich habe auch keine Spuren auf dem Ufer mehr gefunden. Ich hoffe, dass ich ihn so durch passive Maßnahmen in den Griff bekomme. Grundsätzlich freue ich mich ja, dass er da ist und es ist wirklich ein putziges Kerlchen (hab ihn jetzt in den Abend- und Morgenstunden schon mehrfach zu Gesicht bekommen). Aber ich möchte Ihn einfach nicht in unserem Ziergarten haben, wo er mit wenigen Bissen schmerzvollen monetären Schaden anrichten kann. Von der Arbeit zur Schadensbeseitigung mal gar nicht zu sprechen. Bei den Nachbarn auf der anderen Flussseite hat er sich in den letzten Tagen eine richtige Biberrutsche eingerichtet. Die haben dort Ihren Obstgarten (mit altem Baumbestand!) und ich muss mal fragen, welche Schäden er dort eventuell angerichtet hat.Na ja, nützt ja nichts, wir werden uns Wohl oder Übel mit ihm arrangieren müssen. ;-)
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lerchenzorn
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Re:Biber

lerchenzorn » Antwort #56 am:

Was sich am Biberbau so alles versammelt. (Video in der Mitte)
Janis
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Re:Biber

Janis » Antwort #57 am:

@lerchenzorn: danke für das Video!
LG Janis
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Re:Biber

reinesHobby » Antwort #58 am:

Ich habe jetzt das Ufer an den Stellen, wo er hoch kommen könnte, wesentlich steiler gemacht.
Hat leider nicht den gewünschten Erfolg gebracht. Er hat sich trotzdem hoch gezwängt und eine der letztes Jahr gesetzten Kopfweidenstecklinge geholt. Nächste Eskalationsstufe: Jetzt spanne ich Stacheldraht an der Böschung. Mal sehen ...
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Staudo
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Re:Biber

Staudo » Antwort #59 am:

Umwickel gefährdete Bäume locker mit Maschendraht. Das bringt mehr.
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