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Kalk bei saurem Boden: PH 5 bis 5,5 (Gelesen 7878 mal)
Moderator: cydorian
Kalk bei saurem Boden: PH 5 bis 5,5
Bitte um Eure Meinungen. Ich habe Lehmboden, nicht stau-naß eher zu trocken, da Hanglage. Meine Nashis als 2-jährige Veredelungen sind noch genauso groß wie bei der Pflanzung im Herbst 2011. Zuwachs minimal, eine von 3 ist eingegangen. Habe es immer darauf geschoben, daß ich bei Trockenheit nicht genügend gegossen habe.Habe vor einiger mit Herrn Boysen gesprochen von gleichnamiger Baumschule der mir die Bäume verkauft hatte. Er meinte seine Nasis hatten im letzten Jahr auch keinen Zuwachs wegen strengem Winter und er hat auch viele Neuveredelungen verloren aus selben Grund. Ich sollte aber auf jedem Fall mal meinen Boden untersuchen ob der zu sauer ist und ggf. aufkalken. Recht hatte er – an den Stellen habe ich Werte zwischen 5 bis 5,5. Habe schon etwas Gartenkalk gestreut und Ziele nun Werte um 6 -6,5 an. Nun die Frage – ist dies sinnvoll oder gibt es noch andere Mittel um PH-Wert zu heben außer Kalk? Ich fürchte nämlich Chlorosen. Weitere Birnen in näherer Umgebung sollen auch gepflanzt werden und da sieht es ähnlich aus. Ich will nicht das eine Problem lösen und mir ein größeres schaffen.Wie sieht es aus für Kirschen, Äpfel etc. - da ist es doch auf jeden Fall empfehlenswert mind. bis PH 6,5 zu kommen.Danke!
Re:Kalk bei saurem Boden: PH 5 bis 5,5
Mein Boden hat auch Ph zwischen 5 und 5,5.aber ich denke dass es nicht an diesem lag.Meine im Herbst 2011 gepflanzten Birnen zeigen keine Wachstumsstörungen, (außer Feuerbrand bei der Williams
) ganz im Gegenteil.Sie sind auf Sämling, und ich vermute die Ungterlage der Nashis wird die gleiche sein, oder?


Re:Kalk bei saurem Boden: PH 5 bis 5,5
Die stehen auf Pyrodwarf.
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Re:Kalk bei saurem Boden: PH 5 bis 5,5
Ich glaube auch nicht an den niedrigenph-Wert als Ursache, schon gar nicht bei lehmigen Boden. Was wächst denn noch so auf dem Boden? Und wie gut? Ist es vielleicht aufgefahrener junger Boden? Oder alter Gartenboden? Wachsen andere Bäume, wie gut?
Ich freue mich auf jede Eurer Antworten und es ist mir eine Freude Euch zu antworten
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Re:Kalk bei saurem Boden: PH 5 bis 5,5
Zum pH-Wert erhöhen nimmt man im Garten nur Kalk. Es gibt verschiedene Formen von Kalk, der kohlensaure Kalk ist der schonendste.Chlorosen gibt es nur, wenn man zu viel Kalk verwendet und bei Pflanzen, die empfindlich auf höhere pH-Werte reagieren.Hanglage habe ich auch, da wird fruchtbarer Humus leicht davongespült. Deshalb sind Böden am Hang ärmer. Schwach wachsende Unterlagen gehen bei mir gar nicht, die krüppeln ein paar Jahre vor sich hin, ohne dass die Bäume mal richtig wachsen. Mit stark wachsenden Unterlagen funktioniert es bei mir.
Re:Kalk bei saurem Boden: PH 5 bis 5,5
Chlorosen infolge zu hohem pH-Wert werden dadurch hervorgerufen, dass das Eisen für die Pflanze in nicht mehr verfügbarer Form vorliegt.Wodurch (Kalk, Pottasche, Holzasche...) der pH-Wert in solche Bereiche gebracht wurde, ist zunächst mal egal. Wenn du ausschließlich mit Calciumcarbonat kalkst (Algenkalk, Muschelkalk) oder vielleicht besser Dolomit (Calcium-Magnesiumcarbonat), wird der pH-Wert maximal bis etwa 7,5 steigen. Mit Holzasche kannst du auch wesentlich höhere pH-Werte erreichen.In jedem Fall: Bedenke, dass du einen einmal durch Kalkzugabe erhöhten pH-Wert des Bodens nicht mehr in die saure Richtung verändern kannst.Ich würde statt weiter kalken lieber mal düngen und sehen, wie die Pflanzen sich weiter entwickeln.Recht hatte er – an den Stellen habe ich Werte zwischen 5 bis 5,5. Habe schon etwas Gartenkalk gestreut und Ziele nun Werte um 6 -6,5 an. Nun die Frage – ist dies sinnvoll oder gibt es noch andere Mittel um PH-Wert zu heben außer Kalk? Ich fürchte nämlich Chlorosen. Weitere Birnen in näherer Umgebung sollen auch gepflanzt werden und da sieht es ähnlich aus. Ich will nicht das eine Problem lösen und mir ein größeres schaffen.
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Re:Kalk bei saurem Boden: PH 5 bis 5,5
Nashis brauchen sauren Boden...Letztens war eine neue Frage in einem älteren Nashi-Thread und cydorian postete diesen Link:
Ich hatte schon ein paarmal mit dem Gedanken gespielt, Nashis zu pflanzen, nachdem ich das PDF aus dem Link gelesen hatte, hab ichs dann verworfen:"In Japan stehen die Nashi-Kulturen nach Masseron et al. (3/1988) hauptsächlich auf Böden vulkanischen Ursprungs. Sie sind leicht, fruchtbar, sauer (pH 5 bis 6,5) und haben ein schwaches Rückhaltevermögen. Die Tiefe variiert von 30 cm bis 1,5 m. Die Ansprüche der Nashi sind denen der Birne ähnlich. Zu tonige oder zu kalkreiche Böden sind zu meiden, da sie Eisenchlorose oder Magnesiumblockierungen provozieren. Eisenchlorose sowie Calcium- und Magnesium-Mangel treten bei dieser Obstart oft auf. Auf sehr durchlässigen Böden zeigen sich auch Zink- und Bor-Mangel." (Quelle)...Hier was zu Sorten und Anbau.
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Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber
“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
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Re:Kalk bei saurem Boden: PH 5 bis 5,5
Meine ist letztes Jahr auch nicht gewachsen, welche an anderer Stelle aber dafür sehr stark. Am PH-Wert kanns nicht liegen. Lehmiger Boden ist für Nashis kein Problem, am meisten lieben sie aber durchlässige Böden. Wer die Kirchensaller Unterlage hat, sollte auch eine gewisse Tiefgründigkeit haben. Meist werden sie aber auf zu schwachwachsenden Unterlagen angeboten.Meiner Erfahrung nach reagieren sie auch stark auf Lichtmangel, stärker als Birnen oder Äpfel. Was bei Birnen noch geht, führt bei Nashi schon zu Wuchsstopp.
Wenn man hat, ist organischer Dünger immer gut. Das Problem liegt meist beim "haben".Mist !
Re:Kalk bei saurem Boden: PH 5 bis 5,5
Ich habe seit 18 Jahren eine Kosui, vor drei Jahren war mir wegen Überbehang die halbe Krone weggebrochen, aber eigentlich ist der Baum völlig unproblematisch: schöne Rinde, schöne Blätter (wenig Gitterrost) und schöne Blüten. Geschmack ist für mich in Ordnung, es gibt aber glaube ich bessere Sorten. Ich habe vor anderthalb Jahren aufgrund eines Terrassenumbaus den Wasserabfluss vom Dach geändert, möglicherweise steht sie jetzt bei mir zu feucht, bislang habe ich aber nichts Negatives entdecken können. Mein Boden ist eher etwas sauer, neben der Nashi fühlen sich auch Heidelbeeren und Cranberries wohl.Angaben zu den Bodenverhältnissen in den Herkunftsländern würde ich etwas mit Vorsicht genießen, bei Citrusbäumen etwa paßt das häufig auch nicht, mitentscheidend ist auch die jeweils verwendete Unterlage.
Re:Kalk bei saurem Boden: PH 5 bis 5,5
@All: Danke!Ich fasse zusammen: es liegt weniger an dem PH des Bodens, andere Faktoren sind ausschlaggebender.Zum Boden: Ist gewachsener Lehmboden. Ist seit Jahrzehnten eine Wiese. An manchen Stellen scheint es genug Stickstoff zu geben, die Brennnesseln gedeihen gut. Andere Stellen, besonders in der Gegend des Nashi Standortes eher Magerwiese. Spricht für Düngung wie angesprochen – werde auf Blaukorn ausweichen müssen, da der Kompost alle ist und Mist etc. nicht zur Verfügung steht. Das mit dem Kalk lasse ich dann vorerst mal und schaue wie die Düngung anschlägt.Lichtmangel: Danke für den Hinweis, das könnte es auch noch sein. Habe im Dez. eine Birke weggemacht die relativ in der Nähe stand. War zwar nicht im direkten Kronenbereich hatte aber bestimmt keine positiven Einflüsse. Es steht nun noch ein Grenzbaum im Wege, der immer Sommer bis ca. 10 / 11 Uhr seinen Schatten auf die Bäume wirft.Unterlage: Hat jemand Erfahrung bezüglich Bodenanforderungen der Unterlage Pyrodwarf?
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Re:Kalk bei saurem Boden: PH 5 bis 5,5
Magere Wiese und Nashi passt nicht zusammen, damit bin ich auch schon gescheitert. Habe die Baumscheibe immer mit Pferdemist belegt, hat nichts gebracht. Das sind meist zu flachgründige und zu trockene Standorte. Auf solchen Standorten sollte man nicht düngen oder bodenverändernde Massnahmen ergreifen (z.B. kalken), sondern sich an den Wiesenblumen erfreuen. Hochstämme robuster alter Sorten pflanzen, Wiese 1 bis höchstens 2x jährlich mähen, Grasschnitt unbedingt abrechen und in etwas Abstand um den Stamm auf die Baumscheibe legen.Pyrodwarf für Nashi empfehle ich nicht. Ansonsten eine nette Unterlage für einige europäische Birnensorten (die guten Eigenschaften in Verbindung mit Williams sind schon fast legendär), aber bei Nashis ist eher das Problem, dass sie zu wuchsschwach ist, stärkerwachsende Unterlagen bringen mehr und erleichtern es auch, den wichtigen Verjüngungsschnitt kräftig genug durchzuführen.
Re:Kalk bei saurem Boden: PH 5 bis 5,5
Jeder Boden ist anders !!Bei mir habe ich praktisch kalkfreien Lehmboden über Ruhrsandstein.Ich versuche den pH-Wert auf ca 6 zu halten.Innerhalb von ca. 3 Jahren fällt er, ohne Kalkung, von 6 auf 5. ( und weiter.. )Ich kalke mit Algenkalk, obwohl weniger Magnesium als Dolomitkalk, weil er mehr Spurenelemente mitbringt.Auch eine Menge Eisen.Ob der Algenkalk wirklich besser ist als Dolomitkalk kann ich nicht sagen, mir fehlt der Vergleich.Aber der Glaube hilft und ich fühle mich dann besser.
Eine Birke in der Nähe ist immer schlecht, die saugen alles weg was da ist.Ich würde kein Blaukorn nehmen. Es gibt auch Naturdünger aus der Tüte.Z.B. gekörnter Rinderdung, ein paar Hornspäne oder Dünger wie Oscorna.Nach der Düngung mulchen. Bei dünner Schicht ( 5cm ) schadet auch Rindenmulch nicht.Klaus-Peter

The proof of the pudding is in the eating.
Re:Kalk bei saurem Boden: PH 5 bis 5,5
Sorry wenn ich damit komme aber ich würde gekörnten dung nicht nehmen wenn man mitkriegt wie da die Haltung aussieht l.Sorry für's ot