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Johanniskraut auf der Pferdeweide - wie damit umgehen (Gelesen 12813 mal)

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Nemesia Elfensp.
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Johanniskraut auf der Pferdeweide - wie damit umgehen

Nemesia Elfensp. »

Hallo zusammen,da ich schnell bemerkt habe, daß ich mit meiner Anfrage, ob Johanniskraut (Hypericum) auch ein "Einwanderer" ist, im falschen "Faden" gelandet bin, habe ich hier zum Thema Hypericum und Perdeweide ein eigenes Thema aufgemacht.Hier erst einmal die Kopie der ursprünglichen Frage incl. der sehr hilfreichen Antworten:
Nemesia Elfensp.Re:ausgebüxt und wild geworden, neophytische Beobachtungen« Antwort #106 am: Heute um 11:37:45 » Antwort mit Zitat | ÄndernHallo,ist den Hypericum auch ein Einwanderer?Wir fanden es hier (ganz nödliches NRW) auf einer Weide die über 10 Jahre Stilllegungsfläche war.LGtiarello Re:ausgebüxt und wild geworden, neophytische Beobachtungen« Antwort #107 am: Heute um 11:44:50 » Antwort mit ZitatNa ja, das kommt ganz darauf an, um welche Art es sich handelt. Hypericum perforatum , das Echte Johanniskraut ist heimisch. Und ich vermute, dass du diese Art meinst. Sie ist recht häufig und typisch für magere Brachen.« Letzte Änderung: Heute um 11:45:12 von tiarello » GespeichertViele Grüße tiarello Re:ausgebüxt und wild geworden, neophytische Beobachtungen« Antwort #108 am: Heute um 13:07:17 » Antwort mit Zitat | ÄndernDanke für Deine Antwort.Ich denke nicht, daß ich es zuverlässig unterscheiden kann.In unserer Situation ist dieses wohl auch nicht zwingend nötig.OT:Es wächst hier auf unserem Hektar Pferdeweide und verursacht leider heftigen Sonnenbrand bei einem unserer Tiere (teilweise weißes Fell). Also müssen wir versuchen, das Johanniskraut zu entfernen, da sonst die Weide nicht nutzbar ist. Will dann hier im Thema nicht weiter stören, wo ich nun weiß, daß Johanniskraut heimisch ist.LGsendetNemesia RosaRot Re:ausgebüxt und wild geworden, neophytische Beobachtungen« Antwort #109 am: Heute um 13:30:27 » Antwort mit ZitatWenn das Pferd Sonnenbrand bekommt ist es auf jeden Fall das einheimische Johanniskraut Hypericum perforatum.« Letzte Änderung: Heute um 13:30:36 von RosaRot » Viele Grüße vonRosaRotNemesia Elfensp. Re:ausgebüxt und wild geworden, neophytische Beobachtungen« Antwort #110 am: Heute um 14:50:40 » Antwort mit Zitat | ÄndernJa Danke für die genauere Eingrenzung!Leider hat sich das Johaniskraut diese Weide zum Ansiedeln ausgesucht - wie kann ich es wieder entfernen? Hier kann es nicht bleiben - klassische Konflikt zwischen Natur und MenschWo kann ich denn dieses Thema eröffnen? ich möchte hier nicht weiter stören!LG Gespeichertlerchenzorn Re:ausgebüxt und wild geworden, neophytische Beobachtungen« Antwort #111 am: Heute um 15:44:14 » Antwort mit ZitatIch kann Dir keinen erschöpfenden Rat geben. Nur so viel: ich würde mich nicht auf die Bekämpfung der einzelnen Pflanze konzentrieren. Das kann sehr ermüden und vergeblich sein. Dass die Art sich auf der Weidefläche ausbreitet, kann zeigen, dass die Pferde sich im Normalfall "klug" verhalten und die Pflanze meiden. So gibt es auch vom Jakobs-Kreuzkraut übersäte Weideflächen, in denen ausgerechnet diese Pflanze sauber umweidet wird und die Tiere sich nicht vergiften.Der Schlüssel zur Lösung liegt oft in einer angemessenen Weidepflege, zu der auch zwischengeschaltete Mähgänge zu geeigneten Zeitpunkten gehören sowie eine sachgerechte Führung der Tiere, die sie davon abhält, sich ausgehungert auf alles zu stürzen, was vor´s Maul kommt. Soll keine Besserwisserei sein und schon gar nicht heißen, dass ich Dir irgendwelche Fehler unterstelle. Ich halte es für gut, wenn Du zum Thema "Weidepflege bei Pferden" und zu Haltungsfragen beim Weidegang recherchierst (etwa in dieser Richtung), die auch das Problem zu kleiner, dauerhaft einseitig belasteter Weide- oder besser "Abstell"-Flächen anreißt - hier im Großstadtraum ein leidiges Thema. Und dass Du Dich nicht nur auf die giftigen Pflanzen festlegst. Viel Glück
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Nemesia Elfensp.
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Re:Johanniskraut auf der Pferdeweide - wie damit umgehen

Nemesia Elfensp. » Antwort #1 am:

Hallo lerchenzorn,Du hast mir geschrieben:
Ich kann Dir keinen erschöpfenden Rat geben. Nur so viel: ich würde mich nicht auf die Bekämpfung der einzelnen Pflanze konzentrieren. Das kann sehr ermüden und vergeblich sein. Dass die Art sich auf der Weidefläche ausbreitet, kann zeigen, dass die Pferde sich im Normalfall "klug" verhalten und die Pflanze meiden.
Ja, das hätte ich auch gedacht, aber obwohl unsere Beiden nie hungrig auf die Weide gehen, hat eines von den Beiden vom Johanniskraut gefressen.
So gibt es auch vom Jakobs-Kreuzkraut übersäte Weideflächen, in denen ausgerechnet diese Pflanze sauber umweidet wird und die Tiere sich nicht vergiften.
Ich halte dies aber dennoch für ein hohes Risiko.
Der Schlüssel zur Lösung liegt oft in einer angemessenen Weidepflege, zu der auch zwischengeschaltete Mähgänge zu geeigneten Zeitpunkten
Ja, das wird auch unsere Strategie sein. Wir haben diese ehemalige Stilllegungsfläche auch erst seit 2 Jahren in unserer Obhut. Im ersten Jahr haben wir sie einmal als überständiges Gras geheut. Ebenso im 2. Jahr - danach haben wir den Hektar als Wechselweide für den Rest des Jahres genutzt (die Bereiche mit dem Hypericum ausgespart).
..........gehören sowie eine sachgerechte Führung der Tiere, die sie davon abhält, sich ausgehungert auf alles zu stürzen, was vor´s Maul kommt.
Grundsätzlich wird jeden Tag Morgens und Abends 1 HD-Ballen Heu und ein HD-Ballen Stroh gefüttert. Mittags gibt es für beide Pferde eine Portion Mischfutter entsprechend dem Bedarf (eines ist "leichtfuttrig" und das andere ist "schwerfutterig")
Soll keine Besserwisserei sein und schon gar nicht heißen, dass ich Dir irgendwelche Fehler unterstelle.
Keine Sorge, habe ich auch nicht so verstanden.
Ich halte es für gut, wenn Du zum Thema "Weidepflege bei Pferden" und zu Haltungsfragen beim Weidegang recherchierst (etwa in dieser Richtung), die auch das Problem zu kleiner, dauerhaft einseitig belasteter Weide- oder besser "Abstell"-Flächen anreißt - hier im Großstadtraum ein leidiges Thema.
Ja, mir persönlich ist 1 Hektar Magerwiese für 2 Pferde auch nicht genug, auch wenn wir konsequent Heu und Stoh hinzufüttern.Wobei es mich überhaupt nicht stört, das es sich um eine Magerwiese handelt (etwa 24 Bodenpunkte) - das Problem ist, daß wir nicht genug Wechselfläche haben - selbst wenn regelmäßig "abgeäppelt" wird.
Und dass Du Dich nicht nur auf die giftigen Pflanzen festlegst. Viel Glück
Ja, ich stelle mir vor, daß es besser wäre, die anderen Pflanzen zu stärken - obwohl wir ja keine "fette" Wiese wollen, sondern eher diese magere Weide, wie sie ist.Würde sich das Hypericum wohl zurückdrängen lassen, wenn die Weide in Zukunft moderat aufgedüngt (das haben wir bisher jeweils nach der Heuernte getan und auch immer hinterher Regenwetter gehabt) und auch gekalkt würde (Bodenprobe wird jetzt wieder eingeschickt)?LGsendetNemesia
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we-went-to-goe

Re:Johanniskraut auf der Pferdeweide - wie damit umgehen

we-went-to-goe » Antwort #2 am:

und die hatten bei Dir Sonnenbrand? Ich habe da Mühe zwischen den Zitaten raus zu lesen wer was geschrieben hat. Ich kann nur sagen, meine Burenziegen haben auch weiße Fellzeichnung und haben ebenfalls Johanniskraut auf den Weiden. Sonnenbrand habe ich weder bei den weißen Schafen noch bei den Ziegen fest gestellt. Ich hatte aber mal eine weiße Hündin mit Sonnenbrand. Die litt ziemlich darunter (Nasenspiegel und drumherum). Die hat aber nie Johanniskraut gefressen.Zum Kreuzkraut: No risk, no fun denkt in unserer Gegend so mancher. Meine Schafe weiden da sauber herum. Die Ziegen konsumieren es leider unkritisch. Hatte bei einer Weiterzäunung ein Exemplar gesichtet und wollte nur eben... wupp, schon weg gefuttert. Meine Ziegen kommen ganz sicher auf keine Fläche wo Kreuzkraut wächst. Und bei den Schafen... gibt es erfahrene Landschaftspfleger und Unbedarfte. Ganz nebenbei da noch die Geschichte von der Weide, die ich gerne gepachtet hätte. Sprach der Eigentümer: Das geht nicht, da lagen schon mal Schafe kieloben. Da wächst so ein gelbes Kraut. Deswegen kommen da keine Weidetiere mehr rauf. Da kommt jetzt einer und macht Heu.Augen auf beim Heukauf!
Eva

Re:Johanniskraut auf der Pferdeweide - wie damit umgehen

Eva » Antwort #3 am:

Ja, Jakobs-Kreuzkraut bleibt auch im Heu toxisch. >:(
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Re:Johanniskraut auf der Pferdeweide - wie damit umgehen

Nemesia Elfensp. » Antwort #4 am:

Hallo,sorry wegen der anfänglichen Unübersichtlichkeit - ich wuste mir halt keinen Rat wie ich mein Thema herüberholen und in einem eigenen Threat schreiben kann.Ja, sowohl das J.-Kreuzkraut als auch das Johanniskraut ist auch im Heu noch toxisch.Ob Johanniskraut ebenso auf Ziegen (weil Wiederkäuer) wie auf Pferde wirkt, wüßte ich nicht zu sagen.Auf jedenFall hat unser Painhorse ziemlich schlimm mit dem "Vergiftungssonnenbrand" auf den Nüstern und um die gesamte Ober- und Unterlippe herum, ausgesehen.Ich habe hier bei uns in NRW in der Landwirtschaftskammer angerufen und mich dort erkundigt. Dort hieß es, ich solle Gift spritzen.Es gibt aber nur eine Giftart, welches auch wirklich gegen Johanniskraut wirken würde.Diese kann auch problemlos von den Pferden mitgefressen werden (was mich schon mal sehr stutzig macht) - nur, es ist immer noch wirksam, wenn es als Dung dann auf den Kompost wandert und von dort aus dann im nächsten Jahr wieder in den Garten - die Pflanzen, die damit den gedüngt werden gehen auch wieder ein - wer bringt den so etwas auf den Markt...........???.......Ich denke, ich werde versuchen die Johanniskrautstauden nach und nach auszugraben und auch die Weide düngen, damit sich das Johanniskraut nicht mehr so wohl fühlt und so hoffentlich auch zurück geht - mal schauen.................LG
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"Simplex" bei Johanniskraut auf der Pferdeweide ?

Nemesia Elfensp. » Antwort #5 am:

Moin,dieses Mittel ist mir von der LWK NRW empfohlen worden.Ich persönlich halte es für höchst bedenklich, da es auch kompostiert, nach der Biogasanlage oder nach dem Misthaufen in den Folgejahren, noch für weitere Kulturen giftig wirkt.Dies könnte dann für Gärtner, die sich z.b. Pferdemist von ausserhalb hinzuholen, ein sehr böses Erwachen in ihrem Gemüsegarten geben - je nach dem, ob die Pferde Heu oder Gras von eine mit "Simplex" beahndelten Fläche bekommen haben.Ich werde es deshalb auf keinen Fall auf unserern Weiden gegen das Johanniskraut (Hypericum) einsetzen, den wir kompostieren unseren Pferdemist, um ihn im Gemüsegarten anzuwenden:
aus:http://www.dowagro.com/de/produkte/PROD ... htmSIMPLEX darf nur auf Flächen mit dauerhafter Weidenutzung oder nach dem letzten Schnitt angewendet werden.Keine Schnittnutzung (Gras, Silage oder Heu) im selben Jahr nach der Anwendung.Futter (Gras, Silage oder Heu), das von mit SIMPLEX behandelten Flächen stammt, sowie Gülle, Jauche, Mist oder Kompost von Tieren, deren Futter von behandelten Flächen stammt, darf nur im eigenen Betrieb verwendet werden.Gülle, Jauche, Mist oder Kompost von Tieren, deren Futter (Gras, Silage oder Heu) von mit SIMPLEX behandelten Flächen stammt, darf nur auf Grünland, zu Getreide oder Mais ausgebracht werden. Bei allen anderen Kulturen sind Schädigungen nicht auszuschließen.
http://www.raiffeisen.com/pflanzen/psm- ... 0-001WP685 : Bei Umbruch im Jahr nach der Anwendung sind Schäden an nachgebauten Kulturen möglich. Bei Umbruch im Jahr nach der Anwendung nur Getreide, Futtergräser oder Mais nachbauen. Kein Nachbau von Kartoffeln, Tomaten, Leguminosen oder Feldgemüse-Arten innerhalb von 18 Monaten nach der Anwendung WP684: Gärreste aus Biogasanlagen, die mit Schnittgut (Gras, Silage oder Heu), Gülle, Jauche, Mist oder Kompost von Tieren, die von mit dem Mittel behandelten Flächen stammen, betrieben werden, dürfen nur in Grünland, in Getreide oder in Mais ausgebracht werden.
LGNemesia
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Gartenkatze
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Re:Johanniskraut auf der Pferdeweide - wie damit umgehen

Gartenkatze » Antwort #6 am:

Wir beseitigen johanniskraut und Jkk rein mechanisch durch ausstechen. Ist aufwendig aber effektiv. Dem großblättrigen Ampfer rücke ich mit einem Ampferstecher zu Leibe. Der half im früheren Stall auch gegen sehr große jkk-stauden. Gift setze ich nicht ein, da ich die Pferdeäppel kompostiere und den Kompost im Garten und auf der Weide einsetze.
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Nemesia Elfensp.
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Re:Johanniskraut auf der Pferdeweide - wie damit umgehen

Nemesia Elfensp. » Antwort #7 am:

Wir beseitigen johanniskraut und Jkk rein mechanisch durch ausstechen. Ist aufwendig aber effektiv. Dem großblättrigen Ampfer rücke ich mit einem Ampferstecher zu Leibe. Der half im früheren Stall auch gegen sehr große jkk-stauden. Gift setze ich nicht ein, da ich die Pferdeäppel kompostiere und den Kompost im Garten und auf der Weide einsetze.
Hallo Gartenkatze,dann sind wir ja schon zwei, denn auch ich schrieb ja:
Ich werde es deshalb auf keinen Fall auf unserern Weiden gegen das Johanniskraut (Hypericum) einsetzen, den wir kompostieren unseren Pferdemist, um ihn im Gemüsegarten anzuwenden:
Ein Ampferstecher ist eine gute Idee - danke für den Tip!LGNemesia
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Preston
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Re:Johanniskraut auf der Pferdeweide - wie damit umgehen

Preston » Antwort #8 am:

Hallo Leute,ich kenne mich bei Pferden nicht gut aus. Aber: Freiwillig dürfte das die Pferde doch wohl eher nicht fressen. Der Geschmack ist nicht gerade attraktiv. Die größere Gefahr dürfte daher von dem Heu ausgehen. Da wird der Geschmack neutralisiert. Um das auf der Weide zu entfernen könntet Ihr das doch auch ausgraben. das macht sogar fitt!
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