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Kampf dem Pflaumenwickler! (Gelesen 12111 mal)

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Moderator: cydorian

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b-hoernchen
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Kampf dem Pflaumenwickler!

b-hoernchen »

Hallo Leute!Es ist wirklich schlimm bei mir im Garten, ich ernte so gut wie keine Pflaumen/Zwetschgen, weil alles vor der Ernte runter fällt.Nur Kirschpflaumen sind befallsfrei, vielleicht weil sie so früh blühen?Habe hier im Forum gelesen, wie jemand berichtet hat, in die offene Blüte zu spritzen, würde gegen Pflaumenwickler helfen.Da es demnächst wieder so weit ist, frage ich euch, gibt es überhaupt noch etwas, was im Privatgarten gegen Pflaumenwickler zugelassen ist?Vielen Dank für alle Tipps, auch Methoden aus Uropa's Zeiten sind willkommen, um die fliegende Plage einzudämmen.
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Ludger
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Re:Kampf dem Pflaumenwickler!

Ludger » Antwort #1 am:

Ich würde mal im stillen mit dem Gärtner meines Vertrauens sprechen und nicht in der Öffentlichkeit:)
Apfelmann

Re:Kampf dem Pflaumenwickler!

Apfelmann » Antwort #2 am:

Ist es wirklich der Pflaumenwickleroder z.B. die Amerikanische Kirschfruchtfliegeoder z. B. die Essigfliegeder schwere Befall beginnt in den reifenden Früchtenes gibt keine Mittel zum Spritzen, die Karenzzeiten passen nichtviel wichtiger ist die Vermehrung der Schädlinge gezielt zu unterbrechen, dazu muß der Übeltäter sicher bekannt sein.Pflanzenschutzdienst anschreiben und um Hilfe bittenjedes Bundesland hat eigene PflanzenschutzdiensteLG
b-hoernchen
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Re:Kampf dem Pflaumenwickler!

b-hoernchen » Antwort #3 am:

Den Gärtner meines Vertrauens - ? Den muss ich unter den ortsansässigen noch finden.Wenn der Vertrauensgärtner meiner Eltern den Apfelbaum (zu)geschnitten hatte, gab's erstmal keine Ernte.Nach drei Jahren hatte sich der Baum erholt und dann holte mein Vater wieder den Gärtner... .Viele Leute wissen etwas, haben etwas gehört, gesehen, unbestätigte aber interessante Beobachtungen gemacht, bei sich oder anderen.Danach wird man doch fragen dürfen?
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b-hoernchen
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Re:Kampf dem Pflaumenwickler!

b-hoernchen » Antwort #4 am:

Ist es wirklich der Pflaumenwickleroder z.B. die Amerikanische Kirschfruchtfliegeoder z. B. die EssigfliegeLG
Kirschfruchtfliege geht auf Pflaumen?Offizielle Stellen geben Tipps aufgrund über Generationen weitergegebenen Wissens, Einzelbeobachtungen, aus der Mode gekommener Methoden?Bei den Zwetschgen sieht es so aus, dass aus angepieksten Stellen ein gallertartiger Saft austritt (bei trockenem Wetter fast glasartig) und die Früchte lange vor der Reife herunterfallen.Zur Erntezeit beträgt der Ausfall 99,99% (in 10 Jahren nur ein oder zwei Zwetschgen von einem stattlichen Baum geerntet. Die wären gut gewesen, die Zwetschgen von meinem (mittlerweile gefällten) Wildzwetschgenbaum. Keine 100 Meter weiter hängen die Bäume (Sorte weiß ich nicht) im Herbst voller reifer Früchte. Schräg gegenüber lässt ein Baum im Herbst seine reifen Früchte auf die Straße fallen, die ist dann voller Fruchtmatsch. Eine Bekannte hat in weniger als 1 km Entfernung reichlich Zwetschgen, ebenfalls von Wildbäumen, ohne jede Behandlung.Mein Bauchgefühl sagt mir, die Gefahr kommt mehr durch Zuflug. Das Problem war da, seitdem die Zwetschgen ins tragfähige Alter gekommen sind, obwohl der Garten vorher steinobstfrei war (oder zählt eine Kornelkirsche?).
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Rieke
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Re:Kampf dem Pflaumenwickler!

Rieke » Antwort #5 am:

Eine Bekämpfungsmöglichkeit sind Schlupfwespen (Trichogramma). Wir haben das wegen dem Apfelwickler, der nah verwandt ist mit dem Pflaumenwickler schon mehrfach gemacht und hatten dann deutlich weniger wurmige Äpfel.Hier ist es erkärt.
Chlorophyllsüchtig
mime7
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Re:Kampf dem Pflaumenwickler!

mime7 » Antwort #6 am:

Die Hauptschädlinge sind die Pflaumensägewespe und der Pflaumenwickler.Vergleich hier.http://www.lwk-niedersachsen.de/index.c ... 48.htmlZum Zeitpunkt der Blüte ists eher die Sägewespe. Der Wickler kommt erst etwas später.Für beides scheint aktuell kein Mittel zugelassen zu sein.Es wird empfohlen befalllene Früchte abzusammeln.An die Standorttreue der Schädlinge glaube ich auch nur beschränkt. Bei mir ist jeder neue Baum im ersten Jahr schon befallen. Es gibt verwilderte Bestände in 100m, die haben alles, was man nicht im Garten haben will. Absammeln jedenfalls hatte bei mir noch nie Erfolg, es scheinen immer welche nachzukommen.Es scheint doch Mittel gegen den Apfelwickler zu geben,auch für den Hausgarten. Hat schon jemand zufällig den Zwetschgenbaum mit nem Apfelbaum verwechselt? Wie bekommt das dem Pflaumenwickler?Gruss
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Re:Kampf dem Pflaumenwickler!

Rieke » Antwort #7 am:

Angeblich soll es ja was nützen, im Frühsommer Pappgürtel um die Baumstämme zu machen. Die Larven der Wickler (2. und evt. folgende Generationen) kriechen dann zum Verpuppen darunter und man kann sie da absammeln. Ich nehme mir jedes Jahr vor, das mal auszuprobieren.
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Brezel
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Re:Kampf dem Pflaumenwickler!

Brezel » Antwort #8 am:

Wir verwenden Pflaumenmadenfallen. Kostet was, ist für meinen Geschmack nicht sehr appetitlich, aber dafür doch einigermaßen effektiv.Jedenfalls gibt's bei uns dann doch immer reichlich Pflaumenkuchen, auch wenn's zu Beginn der Erntezeit oft nicht danach aussieht. :)
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Re:Kampf dem Pflaumenwickler!

mime7 » Antwort #9 am:

"Insegar" von MAAG wirkt gegen Apfel- und Pflaumenwickler.Ist in Deutschland nicht für den Kleingarten zugelassen. Aber (noch?) in der Schweiz.Ich werde das dieses Jahr mal ausprobieren.4g kosten hier ca 6Franken. Das reicht für 10L Spritzbrühe
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cydorian
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Re:Kampf dem Pflaumenwickler!

cydorian » Antwort #10 am:

Vorsicht! Das ist bienengefährlich, deshalb ist es in Deutschland auch nicht zugelassen. In einer reinsortigen Plantage ohne Unterwuchs, die wirklich abgeblüht ist, ohne Wind, kann man das vielleicht noch überlegen. Aber wer das im Garten spritzt, wo Nachblüten, noch blühende Nachbarbäume, blühender Unterwuchs existieren, der macht sich keine Freunde bei Bienen und Imkern, sondern sollte sich gut verstecken wenn die Suche nach der Ursache der Spritzschäden losgeht.
mime7
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Re:Kampf dem Pflaumenwickler!

mime7 » Antwort #11 am:

Guter Einwand.Weniger das mit dem verstecken nach einer Behandlung, ist ja schliesslich zugelassen. Aber den Bienen will ich ja nicht an den Kragen. Insbesondere weil es dieses Jahr hier wieder deutlich mehr Honigbienen gibt als letztes Jahr.Blühender Unterwuchs ist zur vorgesehenen Behandlungszeit nicht mehr allzu viel, aber sicher vorhandenAlternative wäreGesal Beeren und Obst Insektizid CALYPSO mit dem Wirkstoff ThiaclopridDa steht zumindest in der Beschreibung dabei, dass es nicht Bienengefährlich ist
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cydorian
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Re:Kampf dem Pflaumenwickler!

cydorian » Antwort #12 am:

Weniger das mit dem verstecken nach einer Behandlung, ist ja schliesslich zugelassen.
In Deutschland sind Imker dazu aufgerufen, bei Schäden oder unerklärlichen Problemen tote Bienen einzupacken und einzuschicken. Die Analytik ist (auch durch die Katastrophe im Rheintal vor ein paar Jahren) flächendeckend recht gut und Spritzschäden können schnell und sicher ermittelt werden.Dann geht man den Ursachen nach. Tatsächlich sachgerechte Anwendung der zugelassenen Mittel (und dazu ist man verpflichtet!) führt nicht zu Bienenschäden, es muss also eine unsachgemässe Anwendung gegeben haben. Sollten deren Verursacher ermittelt werden können, ist Schadenersatz eine unter mehreren Folgen.Ich hatte selbst schon als Imker Ärger mit Pflanzenschutzmitteln, der Verursacher und seine unsachgemässen Anwendungen waren mir bekannt. Meine Lösung war allerdings nicht der amtliche Weg, sondern mit den Bienen abzuwandern. Das hatte beiderseits bessere Wirkung...
mime7
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Re:Kampf dem Pflaumenwickler!

mime7 » Antwort #13 am:

...Tatsächlich sachgerechte Anwendung der zugelassenen Mittel (und dazu ist man verpflichtet!) führt nicht zu Bienenschäden,..
Dann ists ja gut.
b-hoernchen
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Re:Kampf dem Pflaumenwickler!

b-hoernchen » Antwort #14 am:

Das ist das Problem mit dieser Chemie!Im Non-Tal (Trentino) habe ich vor Jahren gesehen, wie die Bauern im Gummidress mit dem Spritzwagen durch die Apfelplantagen fuhren und direkt in die offenen Blüten gespritzt haben.Am Straßenrand (ich war Radwandern) lagen dann haufenwiese Behälter mit Totenkopf obendrauf, aber offenbar nicht (so?) schädlich für die Bienen, die brauchen die ja auch.Ich habe keine Ahnung was die gespritzt haben (das hat mich damals nicht so interessiert), noch gegen was. Hat wahrscheinlich nur noch historisches Interesse. Ist ja auch so 25 Jahre her.Und das Thiacloprid findet äh - den Beifall des Imkers?LD50 bei 14, 6 ug/Biene (laut wikipedia).Also 15 mg killen 1000 Bienen mit 50%iger Wahrscheinlichkeit.Wieviele mg um einen Baum zu spritzen? Wieviel davon geht in die Blüten, wieviel daneben? Wie toll ist dann der Honig?Könnte eine Behandlung kurz nach dem Abblühen vielleicht auch noch gegen den Wickler helfen, aber die Bienen verschonen? Achja, der blühende Unterwuchs... -?Im Non-Tal habe ich bei Apfelbauern übernachten dürfen. Total nette Leute. Zum Frühstück gab's dann Weißbrot mit Butter und Honig.
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