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Kampf dem Pflaumenwickler! (Gelesen 12096 mal)
Moderator: cydorian
- cydorian
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Re:Kampf dem Pflaumenwickler!
Den Beifall des Imkers findet das auch nicht, aber auch Imker sind sich den wirtschaftlichen Realitäten in der Landwirtschaft sehr wohl bewusst. Wir sind Teil der Landwirtschaft.Probleme entstehen vor allem durch zwei Faktoren: Falsche Anwendung (was oft mehr Regel als Ausnahme ist, egal ob Kleingarten oder Grossbauer) oder unfähige, lobbygetriebene Zulassungsgenehmigungen. Wenn hier jemand im Forum schreibt, dass er dieses oder jenes Pflanzenschutzmittel anwendet und er weiss über Wirkung und Folgen wirklich Bescheid, richtet sein Handeln auch danach aus, dass wird das kaum Probleme verursachen.Häufig ist das in der Realität eben nicht der Fall. Da sitzt der Angestellte des rumänischen Subunternehmers im Traktor und fährt die Reihen mit der Spritze bei Sonne und Wind ab, weil er die Stunden bezahlt haben will.Thiacloprid ist eins dieser Neonikotinide, aber eines das für Bienen weit weniger giftig ist wie z.B. der Clothianidin-Horror, der im Rheintal zigtausende Bienenvölker ausgerottet hat. Es wirkt systemisch. Wenn ich es anwenden will, würde ich es deshalb nicht vor der oder in die offene Blüte spitzen, streng auf Abdrift achten. Es ist auch für Kernobst zugelassen mit Wirkung gegen Apfelwickler. Der Pflaumenwickler wird auch genannt.
Re:Kampf dem Pflaumenwickler!
Aber die Apfel- und Pflaumenwickler legen doch ihre Eier an die sich entwickelnden Früchte. Da wird doch nicht in die Blüte gespritzt. Der Bekämpfungstermin liegt viel später.Und wirklich schädlich ist auch erst der Befall durch die zweite Generation, Eiablage meist irgendwann im Juli.Könnte eine Behandlung kurz nach dem Abblühen vielleicht auch noch gegen den Wickler helfen, aber die Bienen verschonen?
gardener first
Re:Kampf dem Pflaumenwickler!
So ist es. Der Termin ist sogar so spät, dass auch alle umliegenden Obstbäume schon lang abgeblüht sind.Sogar die darunterliegende Wiese hat zu dem Zeitpunkt mindestens schon den ersten Schnitt hinter sich.Um hier alle Gefahren für die Bienen noch ganz auszuschliessen könnte die Wiese kurz vor Behandlung nochmal gemäht werden, falls da doch gerade was blühen sollte, Gänseblümchen z.B..Dass nur bei Windstille gespritzt wird sollte eigentlich sebstverständlich sein.Aber die Apfel- und Pflaumenwickler legen doch ihre Eier an die sich entwickelnden Früchte. Da wird doch nicht in die Blüte gespritzt.
- dmks
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Re:Kampf dem Pflaumenwickler!
Hab jetzt nicht alle Beiträge gelesen - sorry bei Dopplungen! ;)Hatte aber letztes Jahr das Problem sehr intensiv in der Familie zu "bearbeiten"Pflaumenwickler - stimmt, ganz zeitige Sorten werden kaum befallen, liegt in der Natur der Art.Eiablage aussen auf der (kurz nach der Blüte-wenige Tage bis zwei Wochen) Frucht - daher macht es Sinn bei kleinen Bäumen ein Netz (Fliegengaze) um den Baum zu binden, direkt nach der Hauptblüte)!Absammeln der ersten Generation macht auch Sinn - aber nur bei einzeln stehenden Bäumen - die Falter sind zwar träge, akzeptieren aber keine Grundstückszäune! Wenn in Sichtweite Bäume sind komen die schnell mal zu Besuch ;Dja....und wenn der biologische Weg nicht hilft - frag echt den (kommerziellen) Vertrauensgärtner! Du mußt die Früchte in dem Jahr ja nicht essen, auch wenn das ohne psychologischen Hintergrund kein Problem ist! wichtig ist die Population erstmal zu unterbrechen! Hilft alerdings auch wieder nix wenn der Nachbar weiterhin Befall hat....
Heute war gut!
Morgen - sehen wir dann.
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Re:Kampf dem Pflaumenwickler!
Also Aprikosen haben kaum Probleme -?dmks, deine Angaben zr Eiablage relativieren die an anderer Stelle genannten Bekämpfungszeiten. Immerhin blühen Pflaumen in der Regel vor Äpfeln und damit würde der ideale Zeitpunkt zur Bekämpfung der ersten Generation etwa zeitgleich mit der Apfelblüte fallen.Meine Nachbarn mit Zwetschgenbäumen tun sicherlich nichts gegen den Wickler, haben aber ersichtlich trotzdem reiche Ernten.Vielleicht tragen deren Bäume mehr Früchte als der Wickler Eier legen kann. Klingt aber auch nicht überzeugend.Das mit der Fliegengaze war auch so irgendwie meine Gedanke, aber dafür müsste ich die Bäume fast noch mehr zurückscheniden und dann haben meine Zwetschgen noch üble Dornen... .Trotzdem, ich denke weiter darüber nach und schönen Dank an alle, die mithelfen Ideen zu sammeln!Was haltet ihr von Leimringen? Müssen die Raupen irgendwann mal den Stamm rauf/runter krabbeln?Pflaumenwickler - stimmt, ganz zeitige Sorten werden kaum befallen, liegt in der Natur der Art.Eiablage aussen auf der (kurz nach der Blüte-wenige Tage bis zwei Wochen) Frucht - daher macht es Sinn bei kleinen Bäumen ein Netz (Fliegengaze) um den Baum zu binden, direkt nach der Hauptblüte)!... Hilft alerdings auch wieder nix wenn der Nachbar weiterhin Befall hat....
Cum tacent, consentiunt.
Audiatur et altera pars!
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Re:Kampf dem Pflaumenwickler!
Die erste Generation verursacht wenig Schaden, zu der Zeit fallen sowieso noch aus verschiedenen Gründen viele Früchte ab. Bekämpfen muss man erst die zweite, die kann Totalschaden verursachen. Das ist ca Mitte Juli.Was direkt nach der Blüte starke Schäden verursacht ist bei uns die Sägewespe. Aber das ist ein anderes Thema.deine Angaben zr Eiablage relativieren die an anderer Stelle genannten Bekämpfungszeiten. Immerhin blühen Pflaumen in der Regel vor Äpfeln und damit würde der ideale Zeitpunkt zur Bekämpfung der ersten Generation etwa zeitgleich mit der Apfelblüte fallen.
Das bringt nichts, die Eier werden eingeflogen und die Raupen müssen nicht weit krabbeln um eine Frucht zu finden.b-hoernchen hat geschrieben:Was haltet ihr von Leimringen? Müssen die Raupen irgendwann mal den Stamm rauf/runter krabbeln?
- dmks
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Re:Kampf dem Pflaumenwickler!
Leimring bringt hier garnix - ist wie Aspirin gegen Fußpilz ;DAnsonsten ist es einfach so, daß manche Sorten mehr befalen werden - oder auch manche Bäume - die Gründe sind mannigfaltig (kann zB. mit Sorte, der Windlage, oder 'ner Laune der örtlichen Falterpopulation zusammenhängen) Warum Gedanken machen weshalb ein Baum NICHT befallen wirdMeine Nachbarn mit Zwetschgenbäumen tun sicherlich nichts gegen den Wickler, haben aber ersichtlich trotzdem reiche Ernten.Vielleicht tragen deren Bäume mehr Früchte als der Wickler Eier legen kann. Klingt aber auch nicht überzeugend.Was haltet ihr von Leimringen? Müssen die Raupen irgendwann mal den Stamm rauf/runter krabbeln?


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Re:Kampf dem Pflaumenwickler!
Wann legt man das Schutznetz auf? Gleich nach der Blüte? Und wann kann es wieder runter?
- dmks
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Re:Kampf dem Pflaumenwickler!
So schnell wie möglich nach der Blüte! Nach ca. zwei Wochen ist meist schon der Befall da.Und die sich unten sammelnden (befallenen) Früchte vernichten! ie Raupen verpuppen sich im Boden - Hühnerhaltung unter den Bäumen wirkt hier auch Wunder
da die Raupe/Falter zweimal am Huhn vorbei muss... 8)Achso, wieder runter...ich würd mindestens bis 4 Wochen nach der Blüte drauflassen! Wenn durch Stützen für das Netz (Stangen oder Verlängerungen an den Ästen) die Entwicklung der Triebe nicht beeinträchtigt ist sogar länger.Hab für kleinere Bäume ein altes Sonnenschirmgestell
so'n Riesending - das erleichtert solche Fälle sehr, auch um kein Schaden zu machen beim abnehmen. (Bei mir sind's aber eher die Kirschen - und die gefiederten Freunde das Problem...)


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