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Natürlicher Dünger? (Gelesen 9140 mal)
Natürlicher Dünger?
Ich hole mir im Frühjahr ab und an in einem Gewerbebetrieb eine spezifische Art von Dünger. Dieser Betrieb hat eine Pelletheizung und ich nehme die Asche als Dünger, z.B. zum untergraben oder auf den Komposthaufen. Die Pelletasche besteht aus den mineralischen Nährstoffen, die bei der Verbrennung des Holzes übrig blieben, nur Stickstoff fehlt, da über das Abgas entwichen. Die Pelletasche hat in erster Näherung genau die Nährstoffzusammensetzung inklusive Spurenelemente, die viele Pflanzen brauchen (Ausnahme Moorbeetpflanzen).In Bayern soll es auch privat viele Pelletheizungen geben, über 40 % der Einfamilienhäuser.Man muss darauf achten, welchen PH-Wert die Asche hat. Frisch ist dieser sehr hoch (alkalisch), aber durch die Luftfeuchte und das Kohlendioxid ist zumindest in diesem Gewerbebetrieb die Pelletasche neutralisiert worden, wenn ich sie abhole und der Betrieb ist froh, wenn er keine Entsorgungskosten hat. Die Zusammensetzung der Pelletasche kann man im Internet erguggeln.Zum Aufstreuen ist diese jedoch zu flügge, d.h. wird eventl. vom Wind verweht - deshalb beim Umgraben mit einarbeiten bzw. dem Kompost mit untermischen.
Re:Natürlicher Dünger?
Könnte es nicht von Nutzen sein, die Asche zusammen mit Ammoniumsulfat auszubringen?Ammoniumsulfat reagiert sauer und enthält den Stickstoff, der der Holzasche fehlt.Übrigens dürfte Holzasche auch nur wenig Phosphat enthalten, aber Phosphor ist in vielen Gartenböden nicht Mangelware.
Re:Natürlicher Dünger?
Der Stickstoff wird dann aber großteils in Form von Ammoniak müffelnd entweichen. 

Re:Natürlicher Dünger?
;DWenn in der Holzpelletasche tatsächlich durch Wasser und Kohlenstoffdioxid die Carbonate in Hydrogencarbonate überführt wurden und somit der pH-Wert nur noch ganz schwach basisch ist, dürfte der saure pH-Wert des Ammoniumsulfats das ja mehr als ausgleichen.Anderenfalls - wenn's abnfängt beim Vermischen nach Ammoniak zu müffeln - würde ich mir die Asche nicht in den Garten holen.
Re:Natürlicher Dünger?
So gesehen - wenn es zu alkalisch ist, würde ich das auch nicht tun. Insofern wäre ein Mischen einer kleinen Probe mit Ammonsulfat und ein paar Tropfen Wasser obendrauf geradezu eine Nagelprobe!Es stinkt -> ich lass es. Und zwar ganz. 

Re:Natürlicher Dünger?
Ich würde keine Holzasche ausbringen.Mittel- und langfristig sorgt Holzasche zu einer Schwermetallanreicherung im Boden.Während bei der normalen Holzverrottung vor Ort nur die Schwermetalle wieder freigesetztwerden die der Baum zuvor aufgenommen hat, werden mit der Asche die Schwermetalle vonsehr vielen Bäumen auf begrenzter Stelle ausgebracht.( was glaubst du warum Entsorgungskosten anfallen ? )Regelmäßige Ausbringung macht es immer schlimmer.Wenn du Kompost hast, hast du doch schon alles was du brauchst, billig ergänzenkönntest du das mit wenig Dolomitkalk plus wenig Ammonsulfatsalpeter (ASS).
The proof of the pudding is in the eating.
Re:Natürlicher Dünger?
Über Holzasche im Garten gibt es hier im Forum mindestens einen langen Thread. Die Diskussion darüber war etwa so gehaltvoll wie über EM oder naturnahe Kulturlandschaften. Hier: http://forum.garten-pur.de/index.php?bo ... adid=34701
Re:Natürlicher Dünger?
Das ist nicht richtig. Phosphor ist ein für die Landwirtschaft unabdingbarer Nährstoff, aber die Weltvorkommen an Phosphaten neigen sich dem Ende. Also gibt es Forschungsprojekte, Phosphor zu recyceln, z.B. aus Gülle und Klärschlamm. Ein anderer Weg ist die Nutzung von Holzasche, in der Phosphor in relativ hohen Anteil gebunden vorkommt. Das P in der Holzasche ist der wichtigste Grund, warum man Holzasche als Dünger nutzen will. Alle anderen Mineralien bzw. Nährstoffe in der Holzasche gibt es noch genug aus anderen Quellen.siehe: http://www.lwf.bayern.de/veroeffentlich ... te]Mittel- und langfristig sorgt Holzasche zu einer Schwermetallanreicherung im Boden.Während bei der normalen Holzverrottung vor Ort nur die Schwermetalle wieder freigesetztwerden die der Baum zuvor aufgenommen hat, werden mit der Asche die Schwermetalle vonsehr vielen Bäumen auf begrenzter Stelle ausgebracht.[/quote]In reiner Holzasche aus Pellets, Hackschnitzeln, Holzscheiten usw. sind keine nennenswerten Mengen an Schwermetallen enthalten, wenn die Bäume nicht gerade auf einer stark kontaminierten Fläche gewachsen sind. Es sind nur solche Mengen Schwermetalle enthalten, wie als Spurenelemente von den Pflanzen benötigt werden.Bedenklich wird es nur dann, wenn die Holzasche von behandelten oder lackierten Hölzern stammt, aber die Holzpellets werden nur aus unbehandelten Holzspänen aus Sägereien oder direkt aus Holz aus dem Wald hergestellt.Übrigens dürfte Holzasche auch nur wenig Phosphat enthalten, aber Phosphor ist in vielen Gartenböden nicht Mangelware.
Re:Natürlicher Dünger?
Hallo Dietmar,lies doch bitte mal das Dokument das du verlinkt hast bis zum Ende.
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Re:Natürlicher Dünger?
Das habe ich schon gelesen. Ich möchte mal auf diesen Satz von mir verweisen, insbesondere die zweite Satzhälfte:
Der Schwermetallgehalt von Pflanzen und damit auch in deren Asche ist eine Frage der Umweltverschmutzung seit der Industrialisierung. Diese ist regional sehr sehr unterschiedlich. Das eigentliche Problem besteht darin, dass man nur schwer ermitteln kann, woher genau das Holz stammt, aus dem die Pellets hergestellt wurden und wie in dieser Region die Umweltverschmutzung war. Ich habe Zugang zu diesen Infos, aber für andere ist es schwieriger.Beispiel:In und um Freiberg/Sachsen war und ist die Bodenbelastung mit Schwermetallen so hoch, dass zumindest über Zeiträume der Anbau von allem Essbaren verboten war und zumindest von einem Jahr habe ich gehört, dass sogar in privaten Gärten alles Essbare zwangsgerodet wurde. Entsprechend hoch belastet sind auch die Bäume, wobei sich die Schwermetalle in erster Linie in den Blättern konzentrieren und nicht im Holz. Dies ist ein Grund, warum Laubbäume die Belastung besser aushielten als Nadelbäume, denn Laubbäume entgiften sich selbst, indem sie jährlich die Blätter abwerfen. Der Schwermetallgehalt ist deshalb so hoch, weil um Freiberg rund 1000 Jahre intensiver Bergbau betrieben wurde und es bei jedem Bodenschatz auch Begleitmaterialien gab bzw. gibt. Beispiel: Silber ist vergesellschaftet mit Arsen, Uran und Radium. Besonders im Mittelalter wurden die Erze recht offen verhüttet, so dass Unmengen Stäube mit Begleitmaterialien in die Umgebung gelangten.Aber schon ein paar Dutzend Kilometer westlich war die Schwermetallbelastung extrem niedriger, auch wegen der Windrichtung. Zu DDR-Zeiten hat auch ein Betrieb in Muldenhütten viel Dreck geschleudert. Aber der stammt nicht mehr aus aktiven Bergbau, sondern aus dem Recycling und aus der erneuten Aufbereitung mittelalterlicher Halden.Man muss dazu sagen, dass das Erzgebirge seinen Namen mit Recht trägt, denn es gibt eine Unmenge verschiedener Erzvorkommen, nur sind die ertragreichen und gut zugänglichen Adern in den letzten Tausend Jahren ausgebeutet worden und die Erzmenge pro Vorkommen war zwar super für mittelalterliche Fördermengen, aber die Vorkommen sind meist zu klein für einen modernen großtechnischen Abbau.In der Nähe "kritischer" historischer Industrien ist das sicher auch im Westen Deutschlands so. Glück hat da vor allem Bayern, weil es bis vor wenigen Jahrzehnten bis auf wenige "Inseln" kaum Industrie gab und die Industrien, die schwerpunktmäßig erst nach dem 2. Weltkrieg errichtet wurden, hatten viel bessere Umwelttechnik als mittelalterliche Standorte.Wenn man die Messwerte in der betreffenden pdf-Datei bewerten will, muss man also wissen, woher genau die verbrannten Hackschnitzel bzw. das Holz für die Pellets stammen. Ohne diese Informationen sind Messungen zum Schwermetallgehalt sinnlos. Wuchsen die Wälder für das Holz der Pellets oder Hackschnitzel weitab belasteter Regionen, z.B. um Nürnberg, dann ist auch der Schadstoffgehalt im Holz sehr gering.Die von mir angesprochene Asche aus einem mittelständischen Betrieb ist kein Feinstaub und keine Zyklonasche - wie auch in Privathäusern nicht.Ein großer Teil der Pellets stammt aus finnischen, schwedischen und baltischen Wälder, in deren Nähe es nie große schmutzige Industrien gab. Neuerdings werden von dt. Unternehmen riesige Pelletfabriken in den USA gebaut, deren "zugehörige" Wälder weitab schmutziger Industrien liegen. So werden z.B. allein aus 2 amerikanischen Werken ca. 400000 t Pellets pro Jahr nach D eingeführt.In reiner Holzasche aus Pellets, Hackschnitzeln, Holzscheiten usw. sind keine nennenswerten Mengen an Schwermetallen enthalten, wenn die Bäume nicht gerade auf einer stark kontaminierten Fläche gewachsen sind.
Re:Natürlicher Dünger?
Holzasche ist alkalisch und bleibt auch unter normalen Umweltbedingungen alkalisch. Der Phosphorgehalt ist eher bescheiden, noch dazu ist der Phosphor fast völlig als kaum verwertbares Calciumphosphat vorhanden.Phosphormangel tritt, wenn überhaupt, fast nur im kommerziellen Landbau auf, die meisten Hausgärten udgl. sind mit Phosphor kräftig überdüngt (und Kalk könnte abhelfen, empfehle ich trotzdem nicht).Die Schwermetallbelastung wird meist hysterisch übertrieben, nur selten erreicht sie wirklich kritische Werte. Einschlägige Berichte in Ökopostillen und ähnlichen Blättchen sind vor allem bezüglich der Aschenquellen mit Vorsicht zu genießen. Wie gesagt, mir würde nur die Alkalität manchmal Bedenken machen.
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Re:Natürlicher Dünger?
Seinen Rhodo sollte man nicht einäschern. Die Erfahrung hab ich auch gemacht ;)Asche war Jahrhundertelang hier neben Mist der einzige Dünger für den Garten.
LG aus dem südlichen Main-Viereck
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Andere haben schließlich auch irgendeine Ahnung
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Re:Natürlicher Dünger?
Ich möchte nicht mißverstanden werden.Ich habe genau das gemeint was ich in #5 geschrieben habe.Unabhängig von der Schwermetallbelastung der Asche findet bei regelmäßiger Ausbringungeine Anreicherung statt ! ( es sei denn, die Asche ist gar nicht belastet ) Das ist unvermeidbar.Ob das Ergebnis dieser Anreicherung grenzwertig wird oder nicht, hängt von der Häufigkeit der Ausbringung, der Belastung der Asche und den Bodenverhältnissen ab.Ich selbst würde das Risiko einer Anreicherung nicht ohne Not eingehen.( ich bin übrigens kein hysterischer Ökofreak
)@Mediterraneus ( "Asche war Jahrhundertelang hier neben Mist der einzige Dünger für den Garten" )Was gab/gibt es besseres als Mist ? Da braucht es die Asche eigentlich gar nicht mehr.Ich denke mal jahrhundertelang gab es auch keine nennenswerte Belastung der Asche.

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Re:Natürlicher Dünger?
Asche gab hier auf sauren Böden den Kalk (Hühnermist aber auch).Und Asche machte den tonigen Boden locker.Das Holz für die damalige Asche kam aber auch direkt vor Ort und wurde auch auf dem Feld verstreut (indem sie vorher auf den Misthaufen gekippt wurde).Allzuviel ist ungesund. Aber in kleinen Mengen kommt sie bei mir auch in den Garten. Es ist einfach eine Verwertung eines Naturproduktes.
LG aus dem südlichen Main-Viereck
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Re:Natürlicher Dünger?
als Gasheizer hab ich nur das bischen Asche, das anfaellt, wenn ich im Winterhalbjahr draussen irgendwelchen Gartenmuell verbrenne statt zu kompostieren, meist stacheliges Zeug und giftiges Unkraut mit ein paar ausgerupften Baeumchen, damit's wenigstens einigermassen brennt und nicht nur schweltdiese 2, 3 Schubkarren voll hab ich aufgehoben fuer zB mein Bohnenbeet, weil unser Boden iA recht sauer ist und die Bohnen dankbar fuer eine Lage Asche oder Kalk, den ich kaufen muesstealso wie Herr Mediterraneus schon sagte: in Massen gut, in Massen nicht so sehr*shoot* das erste 'ss' sollte ein scharfes S sein, hab aber grad keines zur Hand *schnief*