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Ist langfristige Kompostierung ohne Pflegemaßnahmen möglich? (Gelesen 2860 mal)

Lebendiger Boden, natürliche Düngemittel und fruchtbare Mulchwirtschaft
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hymenocallis

Ist langfristige Kompostierung ohne Pflegemaßnahmen möglich?

hymenocallis »

Selbst besitze ich keinen Komposthaufen, daher bin ich hier überfragt. Bekannte von uns haben viele Gartenabfälle/Schnittmaterial, aber weder Zeit noch Lust, aufwändige Kompostierung zu betreiben. Derzeit haben sie zudem keinen Bedarf an Komposterde, was sich aber mittelfristig ändern könnte. Würde es funktionieren, dieses gemische Material einfach aufzuhäufen (Platz ist genug da) und dann jahrelang liegen zu lassen - wie einen Wall, das frisch anfallende Material immer an einem Ende dazuwerfen? Würde dann über drei oder fünf oder mehr Jahre am 'alten' Ende dieses Walles brauchbarer Kompost entstehen?Vielen Dank im voraus für Eure Profitipps und LG
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Staudo
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Re:Ist langfristige Kompostierung ohne Pflegemaßnahmen möglich?

Staudo » Antwort #1 am:

Genau. ;) Es funktioniert auf alle Fälle, alles auf einen Haufen zu werfen und zu vergessen, bis Erde gebraucht wird. Nur als Wall würde ich das nicht machen, lieber immer wieder oben aufhäufen, wenn das Material zusammengesackt ist.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
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danielv8
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Re:Ist langfristige Kompostierung ohne Pflegemaßnahmen möglich?

danielv8 » Antwort #2 am:

Klar geht das ! ;) Macht meine Oma auch nicht anders , da einfach zu viel für sie anfällt.Wenn das ungeschutzt im Freien liegt , wird es nach einigen Jahren nur wenig Düngewirkung haben.Der beste Boden wird dann unter der Kompostmiete sein.So ein Fleckchen habe ich auch schon sehr ertragreich bewirtschaften dürfen. :D Das Kompostgut sieht dann wie kaffeemehlbrauner Torf aus und bringt guten Humus für den Boden.Als Bodenverbesserer also immer noch top.Gehölze kleinschreddern damit man nicht großartig sieben muß.Den ph-Wert beim Untergraben des fertigen Kompost mit einrechnen , denn der wird ohne Zusätze richtig schön sauer sein.Wenn aber irgendwo noch eine Abdeckplane rumliegt würde ich das Ganze immer Stück für Stück abdecken.An den Seiten ein wenig auf lassen damit Luft ran kommt.So werden die düngewirksamen Bestandteile nicht ausgewaschen.Wenn Ihr es nicht selbst verwenden könnt , werdet ihr ganz sicher dankbare Abnehmer dafür finden.Viel Erfolg!uups , da war Einer schneller ;D
hymenocallis

Re:Ist langfristige Kompostierung ohne Pflegemaßnahmen möglich?

hymenocallis » Antwort #3 am:

Genau. ;) Es funktioniert auf alle Fälle, alles auf einen Haufen zu werfen und zu vergessen, bis Erde gebraucht wird. Nur als Wall würde ich das nicht machen, lieber immer wieder oben aufhäufen, wenn das Material zusammengesackt ist.
Super - aufgrund der Menge befürchte ich aber, daß man mit dem immer obenauf werfen bald nicht mehr auskommt. Wie hoch kann man so etwas sinnvollerweise aufschichten? Viel höher als 1,5 oder 2 m stelle ich mir das ziemlich unbequem vor.LG
hymenocallis

Re:Ist langfristige Kompostierung ohne Pflegemaßnahmen möglich?

hymenocallis » Antwort #4 am:

Klar geht das ! ;) Macht meine Oma auch nicht anders , da einfach zu viel für sie anfällt.Wenn das ungeschutzt im Freien liegt , wird es nach einigen Jahren nur wenig Düngewirkung haben.Der beste Boden wird dann unter der Kompostmiete sein.So ein Fleckchen habe ich auch schon sehr ertragreich bewirtschaften dürfen. :D Das Kompostgut sieht dann wie kaffeemehlbrauner Torf aus und bringt guten Humus für den Boden.Als Bodenverbesserer also immer noch top.Gehölze kleinschreddern damit man nicht großartig sieben muß.Den ph-Wert beim Untergragen des fertigen Kompost mit einrechnen , denn der wird ohne Zusätze richtig schön sauer sein.Wenn aber irgendwo noch eine Abdeckplane rumliegt würde ich das Ganze immer Stück für Stück abdecken.An den Seiten ein wenig auf lassen damit Luft ran kommt.So werden die düngewirksamen Bestandteile nicht ausgewaschen.Wenn Ihr es nicht selbst verwenden könnt , werdet ihr ganz sicher dankbare Abnehmer dafür finden.Viel Erfolg!
Danke für die ausführliche Info - vor allem der Tip mit der Plane scheint mir sinnvoll. Wir selbst brauchen keinen Kompost - die Bekannten von uns derzeit auch nicht, aber vielleicht später und dann wäre es fein, wenn er schon vorhanden ist.LG
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danielv8
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Re:Ist langfristige Kompostierung ohne Pflegemaßnahmen möglich?

danielv8 » Antwort #5 am:

Genaugenommen muß man sich da gar nicht so viel Gedanken machen .Zu hoch ist zwar nicht ideal wegen der Verdichtung, aber Ihr türmt ja sicher nicht auf einen Schlag das Ganze auf 2m auf.Im Zweifelsfall kümmert sich die Natur ganz gut von selbst darum. 8);) Ich würde nur nicht zu viel Unrat (Äste, Stämme usw.) da hinein befördern , denn sonst tut man sich beim Abtragen des fertigen Kompostes später selbst mächtig leid. :(
hymenocallis

Re:Ist langfristige Kompostierung ohne Pflegemaßnahmen möglich?

hymenocallis » Antwort #6 am:

Zu hoch ist zwar nicht ideal wegen der Verdichtung, aber Ihr türmt ja sicher nicht auf einen Schlag das Ganze auf 2m auf.
Es handelt sich um ein Nachbargrundstück - dort soll eine verwilderte Fläche gerodet werden - auf einen Schlag fallen dort viel mehr als 2m an. LG
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Staudo
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Re:Ist langfristige Kompostierung ohne Pflegemaßnahmen möglich?

Staudo » Antwort #7 am:

Die Mieten der großen Kompostierwerke sind deutlich höher als 2 Meter. Das schadet überhaupt nichts. ;) Ich schiebe meinen Kompost mit dem Radlader immer mal zusammen. Danach ist der Haufen rund drei Meter hoch. Sollte das Nachabargrundstück mit Technik gerodet werden, ließe ich den ganzen Aufwuchs auf einen riesigen Haufen schieben. Nur dickeres Holz würde ich aussortieren.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
hymenocallis

Re:Ist langfristige Kompostierung ohne Pflegemaßnahmen möglich?

hymenocallis » Antwort #8 am:

Die Mieten der großen Kompostierwerke sind deutlich höher als 2 Meter. Das schadet überhaupt nichts. ;) Ich schiebe meinen Kompost mit dem Radlader immer mal zusammen. Danach ist der Haufen rund drei Meter hoch. Sollte das Nachabargrundstück mit Technik gerodet werden, ließe ich den ganzen Aufwuchs auf einen riesigen Haufen schieben. Nur dickeres Holz würde ich aussortieren.
Das habe ich mir auch so ähnlich vorgestellt, aber es fällt ja dann in weiterer Folge aus den anderen Flächen, die als Nutzgarten betrieben werden sollen, auch immer wieder Material an und das händisch so hoch aufzuschichten (bzw. auf den Haufen draufzuwerfen) stell ich mir schwierig vor. Wie hoch muß so ein Haufen werden, damit mit den Jahren unten eine vernünftige Kompostierung abläuft - was wäre die sinnvolle Minimalhöhe? Platz ist ja genug vorhanden.LG
Schantalle
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Re:Ist langfristige Kompostierung ohne Pflegemaßnahmen möglich?

Schantalle » Antwort #9 am:

auf einen Schlag fallen dort viel mehr als 2m an
Wie meinst Du das? Mehr als 2m als ein Haufen oder auf welcher Länge?Ich wollte grade vorschlagen, den Wall bereits an einer Stelle aufzubauen, wo in den paar Jahren ein sinnvolles Teil der Anlage entstehen könnte. Also nicht in einen Winkel, wo es am wenigsten stört, sondern dort, wo man später, ohne großes Reste-Schleppen direkt etwas wachsen kann.
Aster!
hymenocallis

Re:Ist langfristige Kompostierung ohne Pflegemaßnahmen möglich?

hymenocallis » Antwort #10 am:

auf einen Schlag fallen dort viel mehr als 2m an
Wie meinst Du das? Mehr als 2m als ein Haufen oder auf welcher Länge?Ich wollte grade vorschlagen, den Wall bereits an einer Stelle aufzubauen, wo in den paar Jahren ein sinnvolles Teil der Anlage entstehen könnte. Also nicht in einen Winkel, wo es am wenigsten stört, sondern dort, wo man später, ohne großes Reste-Schleppen direkt etwas wachsen kann.
Ich würde sagen, das Material zu Beginn wird wohl locker 4-5 m lang und breit und ca. 1,5 bis 2 m hoch aufgetürmt werden (grobe Schätzung). Wird das Grundstück mal bebaut und ein Garten angelegt, wird das Material wohl für den Großteil der nicht bebauten Fläche gebraucht werden - der Untergrund ist sehr schottrig und humusarm. LG
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zwerggarten
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Re:Ist langfristige Kompostierung ohne Pflegemaßnahmen möglich?

zwerggarten » Antwort #11 am:

ein problem kann sein, dass wurzeln von nahestehenden (bzw. in der gegend herumwurzelnden) gehölzen das kompostmaterial komplett durchwachsen und die nährstoffe aufbrauchen, für lecker futter wachsen wurzeln gerne auch mal nach oben. ;)
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Re:Ist langfristige Kompostierung ohne Pflegemaßnahmen möglich?

oile » Antwort #12 am:

Ich habe in den ersten Jahren den ganzen Wiesenschnitt des Zweitgartens auf einen Haufen gepackt. im zweiten "Liegejahr" habe ich damit begonnen, in diesem Haufen erfolgreich Kürbisse anzubauen. Jetzt ist er zusammengesackt und fast abgetragen, weil ich immer mal wieder Komposterde benötige. Ein neuer riesiger Haufen liegt aber schon bereit. ;D
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.

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hymenocallis

Re:Ist langfristige Kompostierung ohne Pflegemaßnahmen möglich?

hymenocallis » Antwort #13 am:

ein problem kann sein, dass wurzeln von nahestehenden (bzw. in der gegend herumwurzelnden) gehölzen das kompostmaterial komplett durchwachsen und die nährstoffe aufbrauchen, für lecker futter wachsen wurzeln gerne auch mal nach oben. ;)
Danke für den Hinweis. Die Fläche insgesamt ist groß, es gibt Teile, die seit vielen Jahren Pferdeweide sind, dort gibt es keine Gehölze. An welcher Stelle der Haufen entstehen soll, kann daher nach Sinnhaftigkeit entschieden werden. LG
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Moira
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Re:Ist langfristige Kompostierung ohne Pflegemaßnahmen möglich?

Moira » Antwort #14 am:

Wir kompostieren auch ohne weitere Pflege des Komposthaufens.Außer, dass wir stark sämende Unkräuter eigentlich aussortieren, Grasschnitt mit Grassamen, Holz.Trotzdem sprießt aus Kübeln mit Komposterde das Unkraut. :(
An manchen Tagen siegt die Gärtnerin - an anderen das Unkraut.
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